Die FPÖ: eine rechtspopulistische Regierungspartei zwischen Adaption und Opposition
In: Populisten an der Macht: populistische Regierungsparteien in West- und Osteuropa, S. 87-104
Der Beitrag befasst sich mit der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ), die 2000 gemeinsam mit der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) die Regierung bildet. Dabei gliedern sich die Ausführungen in folgende Punkte: (1) die FPÖ und die europäische Parteienfamilie, die FPÖ (2) als populistische Partei, (3) als rechtspopulistische Partei sowie (4) als Traditionspartei und (5) der Abstieg der FPÖ als Regierungspartei. Die Fallstudie macht deutlich, dass sich die wiederholte Regierungsbeteiligung der Partei zum ersten durch ihren Charakter als populistische und rechtsorientierte Partei erklären lässt, wodurch sie in der Lage gewesen ist, entlang neuer cleavages vor allem im Arbeitermilieu Wählerschichten zu mobilisieren, zum zweiten insbesondere durch ihre langjährige Verwurzelung im österreichischen Parteiensystem. Denn als Traditionspartei verfügt die FPÖ (respektive das neu gegründete Bündnis Zukunft Österreich) über weitaus bessere Mobilisierungsbedingungen als andere rechtspopulistische Parteien. An der Regierung hat sie jedoch die Erwartungen eines großen Teils ihrer Wähler enttäuscht, weshalb auch sie nach Einschätzung des Autors enorme Schwierigkeiten haben wird, sich langfristig an der Regierung zu etablieren. (ICG2)