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Als eine der unmittelbarsten Auswirkungen der gegenwärtigen Politik- und Wirtschaftskrise Lateinamerikas sind kontinuierlich anschwellende, grenzüberschreitende Migrationsströme aus vielen Ländern des Subkontinents zu vermelden. In den 90er Jahren haben die internationalen Migrationsprozesse in Lateinamerika enorm an Bedeutung gewonnen, die auch für die aktuelle Dekade anhalten wird. Die Triebfedern dieser neuen Migration sind zum einen wirtschaftlicher Art, und zum anderen in der Flucht vor Gewalt zu suchen. Die Folgen in den betroffenen lateinamerikanischen Ländern sind komplex und reichen vom Risiko eines "brain drain", über nationalistische Reaktionen gegen Einwanderer, bis hin zu der Bedeutung der Migranten als Devisenbringer für ihre Herkunftsländer und als Initiatoren bzw. Förderer einer Klein- und Mittelindustrie. (Brennpunkt Lat.am/DÜI)

A discussion of the debate about a "revolution in military affairs" (RMA) from the perspective of public international law is urgent. This does not mean to assess the legality of RMA as such but to discuss the often unintended side effects of technological & conceptual changes in military affairs. These changes have an impact on the ius contra bellum, the ius in bello, & the law of arms control & disarmament. In all of these areas there are new challenges emerging with respect to new actors (eg, terror networks) & new scenarios (eg, transnational & asymmetric conflicts). Adapted from the source document.

Mediziner befassen sich vor allem mit organisch oder vermeintlich organisch bedingten Depressionen, gegen die sie in aller Regel Psychopharmaka und Elektroschocks einsetzen. Dass insbesondere eine Vielzahl von Psychopharmaka, die sie verabreichen, Depressionen und Suizidalität bewirken und verstärken können, fällt ihnen schwer zu akzeptieren. Dabei wird in der medizinischen und pharmakologischen Fachliteratur häufig über die depressionsverursachende Wirkung von Psychopharmaka berichtet. Speziell Neuroleptika, so genannte antipsychotische Medikamente, lösen häufig Depressionen aus. Ein Suizidregister mit spezieller Erfassung beteiligter Psychopharmaka, Elektroschocks, Fixiermaßnahmen und anderer Formen psychiatrischer Gewalt könnte präventiv wirken und das Vorkommen von Depressionen und Selbsttötungen senken.

Der Verfasser setzt sich zunächst auf terminologisch-theoretischer Ebene mit den Begriffen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsradikalismus auseinander. Vor diesem Hintergrund wird nach spezifisch die Ultrarechte begünstigenden Folgen des Globalisierungsprozesses und der neoliberalen Modernisierung gefragt. Wirtschaftsfundamentalismus, neoliberaler Wettbewerbswahn und Wohlstandschauvinismus werden in ihrer Bedeutung als Ursachen rechter Gewalt diskutiert. Hinzu kommt die deutsche Vereinigung, die Kulturrassismus und Deutschnationalismus wieder zu einer relevanten politischen Größe hat werden lassen. Leitkultur-Diskussion, Nationalstolz-Debatte und Standortnationalismus sind Spielarten dieser politischen Entwicklung. Im Rahmen der Globalisierung differenzieren sich verschiedene Spielarten, Ideologien, Organisationsformen, politische Strategien und Wählerpotenziale des Rechtsextremismus aus. (ICE)

Der Beitrag basiert auf dem Forschungsprojekt "Gesellschaftliche Determinanten des Frauenhandels aus der Perspektive betroffener Migrantinnen in der Schweiz". Die Studie zeigt, dass der Frauenhandel nicht lediglich auf die Anwerbungsmethoden, Handelspraktiken und Erscheinungsformen reduziert werden kann, sondern im Kontext von Abhängigkeits-, Ausbeutungs- und Gewaltverhältnissen gesehen werden muß, die selbst wiederum aus strukturellen Benachteiligungen von Frauen resultieren. Frauenhandel ist daher eine stark ausgeprägte geschlechtsspezifische Form alltäglicher struktureller Gewalt gegen Frauen. Die Studie für die Schweiz bestätigt diesen generellen Sachverhalt: Der Frauenhandel basiert auf einer Nachfrage nach weiblichen Arbeitskräften für gesellschaftlich minderwertige Reproduktionsarbeit im Haushalt und in der Sexbranche. (ICA)

Der Verfasser gibt einen Überblick über das Spektrum von Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus zwischen latenten Orientierungen und fremdenfeindlicher Gewalt. Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus werden als Reaktionen auf Strukturprobleme entwickelter postindustrieller Gesellschaften unter Bedingungen anhaltender Massenarbeitslosigkeit bei gleichzeitiger Globalisierung gesehen. Der Verfasser formuliert Anforderungen an die sozialwissenschaftliche Rechtsextremismusforschung, um vor diesem Hintergrund Ergebnisse der Ursachenforschung zu referieren: (1) soziale Desintegration, (2) soziale Ungleichheit, (3) antimodernistischer Protest, (4) soziokulturelle Entfremdung der Modernisierungsverlierer, (5) subkulturelle Modernisierungskritik, (6) Wohlstandschauvinismus. Abschließend werden die Aufgaben der politischen Bildung im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus unterstrichen. (ICE)

In ihrer vorläufigen Bilanz über die wirtschaftliche Entwicklung Lateinamerikas im Jahre 2000 stellt die CEPAL fest, dass sich die Erholung seit Ende 1999 mit 4% Zunahme des BIP fortgesetzt habe. Enttäuschend seien dagegen die geringe Dynamik der Inlandsnachfrage und die negative Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt gewesen. Das sind schlechte Aussichten für den dringend erforderlichen strukturellen Umbau der Volkswirtschaften. Die sozialen Spannungen nehmen zu. Diese können - zusammen mit Gewalt und Kriminalität und Enttäuschung der breiten Masse über die geringe Leistungsfähigkeit der politischen Klasse und ihrer Institutionen - zu einem in Teilen Lateinamerikas bedrohlichen Szenarium führen. (Brennpkt Lat.am/DÜI)

The unexpected escalation of interethnic violence in Macedonia in spring 2001 has a long history in the previous times of socialist Yugoslavia. Particularly in the 1980s, interethnic relations worsened further. The main basis of the radicalization on both sides is constituted by a nearly total segregation of the Albanian & the Macedonian society as well as the precedence of collective ethnic rights at the expense of individual rights, supported by the Yugoslav political system. While the conflict could be kept within reasonable bounds during the first years of independence under the conditions of limited political pluralization, ethnic tensions broke out again after the Kosovo war. Adapted from the source document.

Die Autorin stellt eingangs die Ursachen des Tschetschenienkonflikts dar und beleuchtet anschließend kritisch die der russischen Politik in diesem Konflikt zugrunde liegenden Prämissen. Zu ihnen gehören u.a. (1) die "Dominotheorie" im Hinblick auf eine befürchtete Desintegration der Russischen Föderation; (2) die Vorstellung eines ethnopolitischen Konflikts als eines Kampfs gegen den organisierten Terrorismus; (3) die Vorstellung, man können den Kampf gegen die "Terroristen" ohne größere Schäden für die zivile Bevölkerung führen; (4) die Darstellung des islamischen Fundamentalismus als Ursache aller Probleme in der Region und (5) die Vorstellung, daß eine Demonstration der Gewalt Rußlands Einfluß in der Region erhöhen könne. (BIOst-Mrk)

Nichtstaatlichen Akteuren kommt eine wachsende Bedeutung im Bereich der internationalen Sicherheit zu. Die Formulierung der sicherheitspolitischen Interessen von Staaten wird zunehmend von nichtstaatlichen Organisationen beeinflußt. Beispielhaft hierfür ist das Antipersonenminen-Übereinkommen vom 3. Dezember 1997, das die 122 Unterzeichnerstaaten dazu verpflichtet, Antipersonenminen weder anzuwenden, zu entwickeln, herzustellen oder anderweitig zu erwerben. Katalysator dieses Prozesses war eine weltweite Kampagne der "transnationalen Zivilgesellschaft". Die Souveränität des Staates wird durch die internationalen normativen Vorgaben nichtstaatlicher Akteure jedoch nicht eingeschränkt, da die Umsetzung dieser Normen die Kontrolle des Staates über die Mittel der Gewalt voraussetzt. (SWP-Hkt)

Zwischen 1990 und 1997 wurde das Gebiet der Großen Seen zu einer der instabilsten Regionen der Welt. Neue Entwicklungen betreffen dabei das Ausmaß der ausgeübten Gewalt, die Professionalisierung der Bürgerkriege und die Regionalisierung der Konfliktformationen. Die Machtkämpfe in Ruanda und Burundi mit ihren ähnlichen politischen Systemen fanden unter den Augen der Weltöffentlichkeit statt und brachten neue politische Führungen an die Macht. Fremde Interventionen erfolgten nur begrenzt. Nach den Massakern in Ruanda entstand erstmals die Hoffnung, die Verbrechen juristisch zu verfolgen, eine gespaltene internationale Gemeinschaft war bisher jedoch nicht in der Lage einzugreifen. (DÜI-Wgm)

"Operacao Rio" war eine von Bund und Land gemeinsam getragene Aktion im Kampf gegen Gewalt und organisiertes Verbrechen in der Stadt Rio de Janeiro. Im Mittelpunkt dieser Operation standen in den ersten Monaten, insbesondere im November und Dezember 1994, Militäreinsätze in den Favelas. Während dieser Zeit hielt sich die Verfasserin zur Durchführung einer Feldstudie für ihre Dissertation in Rio de Janeiro auf und war dabei auch in den Favelas tätig. Sie konnte daher die genaueren Umstände und Auswirkungen dieses Einsatzes, die im vorliegenden Bericht protokollarisch niedergelegt und kurz analysiert werden, aus einer gewissen Nähe mitverfolgen. (Z Lat.am/DÜI)

Auf dem Hintergrund der feministischen Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Staat, politischer Ökonomie und Geschlecht untersucht die Autorin die Ausgrenzung der Frau als gesellschaftliches Subjekt in den neoklassischen und marxistischen Theorien. Sie zeigt die Konsequenzen der Ausblendung der Strukturkategorie 'Geschlecht' auf und geht exemplarisch auf die Ansätze des marxistischen Feminismus ein, welche die Geschlechter- und Klassenverhältnisse in den Mittelpunkt der politisch-ökonomischen Analysen stellen. Sie beschreibt im einzelnen den Ansatz von Cynthia Cockburn zur materiellen Basis männlicher Gewalt, von Ursula Beer zum 'Sekundärpatriarchalismus' und 'Realsubjekt' sowie den Ansatz von Jane Jenson zur 'Regulationsschule' und zum 'Universum des Politischen Diskurses' in industriell-kapitalistischen Systemen. (ICI)