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Ökonomische Anthropologie befasst sich damit, wie Menschen in ihren kulturellen und sozialen Bezügen ihre Lebensgrundlagen gestalten. Dies umfasst die konkreten Subsistenzformen in Auseinandersetzung mit der Umwelt, kultur- und sozialanthropologische Konzepte, die mit Produktion, Distribution und Konsum von Gütern und Leistungen in Verbindung stehen, sowie die theoretischen Modelle, mittels derer ökonomisches Handeln erklärt wird. In Überblicksartikeln und ethnographischen Beispielen aus verschiedenen Regionen der Welt präsentieren Kultur- und SozialanthropologInnen der Universität Wien Basiswissen und vertiefende Einblicke in wirtschaftliches Handeln von Menschen. Dieses Lehrbuch richtet sich an Studierende der Sozialwissenschaften, insbesondere der Kultur- und Sozialanthropologie, wie auch an all jene, die an holistischen Sichtweisen auf Wirtschaft interessiert sind.

Klappentext: Schenken ist eine uns allen vertraute Praxis. Schenken heißt Macht erwerben, Bindungen initiieren, Hierarchien stabilisieren, Beziehungen steuern und vieles andere mehr. Berking geht es um die Schenkpraktiken in unserer Gesellschaft im Kontrast zu den Schenkritualen 'traditionaler' Gesellschaften. Er zeigt, wie mit der Erfindung des 'individuellen Interesses' die sozialen Fäden der Gabenmoral schließlich zerreißen. Dem Reich ökonomischen Zwanges enthoben, hat sich das Schenken einen Teil seines alten Zaubers bewahrt. Wie anders ließen sich soziale Wertschätzung und emotionale Bindungen formvollendeter artikulieren als durch jenes scheinbar un-bedingte Geben und Nehmen. Insofern ist die Geschichte des Schenkens gleichzeitig auch eine Geschichte des Bedeutungswandels des moralischen Vokabulars moderner Gesellschaften.

Träger der Veranstaltung über Wirtschafts-Anthropologie (im deutschen Sprachgebrauch: Wirtschaftsethnologie) war die Fakultät für politische Wissenschaften der Universität Florenz. Vier Themenbereiche wurden behandelt: 1. Die Analyse tribaler und Bauerngesellschaften und die Kategorien der politischen Ökonomie; 2. Die Produktionssysteme der tribalen und Bauerngesellschaften und die Kriterien der Unterscheidung von Industriegesellschaften; 3. Die Beziehungen zwischen dem Produktionssystem und den politisch-sozialen Strukturen der tribalen und Bauerngesellschaften; 4. Der Einfluß der Marktwirtschaft auf die traditionellen Produktionssysteme: die Entstehung nationaler Wirtschaften und politischer und ökonomischer Konflikte in den jüngst unabhängig gewordenen Gesellschaften. Außerdem wurden auf dem Kongreß Fragen der Theoriebildung diskutiert, ibs. zum Gegensatz von 'Formalisten' und 'Substantivisten' in der Wirtschaftsanthropologie, sowie das Problem einer von der klassischen Wirtschaftsanthropologie, sowie das Problem einer von der klassischen Ökonomie unabhängigen Theorie. (NG)