Strukturen der post-industriellen Gesellschaft oder: Verschwindet die Massenarbeitslosigkeit in der Dienstleistungs- und Informations-Ökonomie?
In: Wirtschaft und Gesellschaft: wirtschaftspolitische Zeitschrift der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien, Band 11, Heft 1, S. 9-34
ISSN: 0378-5130
Der Autor untersucht die These des Übergangs in die postindustrielle bzw. Dienstleistungsgesellschaft mit der Implikation der Beschäftigungszunahme. Unter Heranziehung internationaler Statistiken aus OECD-Ländern ergibt sich innerhalb des Dreisektorenmodells eine Differenzierung im Dienstleistungssektor nach produktionsorientiertem und konsumorientiertem Bereich. Eine Übertragung des sogenannten Beschäftigungswunders in den USA auf die Bundesrepublik Deutschland und auf Östereich erscheint unter Berücksichtigung ihrer mit sozialstaatlichen Prinzipien verknüpften Lohnstrukturen und der vergleichsweise niedrigen Produktivität im konsumorientierten Dienstleistungsbereich als unrealistisch, da sich in diesen Ländern eher eine Substitution von Dienstleistungen in Form von Eigenarbeit, Selbsthilfe und Schwarzarbeit abzeichnet. Eine wirksame Politik der kostenneutralen Arbeitsumverteilung durch Arbeitszeitverkürzung erweist sich daher als die kontinentaleuropäische Perspektive. (IAB2)