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Rezension: Die Geschichte der Ersten Republik Österreich zwischen 1927 und 1938 löst nach 90 Jahren bei Politikern und Historikern noch immer Kontroversen aus und ist mit zahlreichen Tabus belegt. Stichwörter sind "Heimwehr gegen Republikanischen Schutzbund", "Arbeiteraufstand, Bürgerkrieg oder Putschversuch?", "Engelbert Dollfuss" (dazu von der Autorin die Biografie "Engelbert Dollfuss - Arbeitermörder oder Heldenkanzler?", 2004) oder "Der 'Anschluss' - Österreich Opfer oder Täter?". Die österreichische Historikerin stellt unangenehme Fragen und gibt auf der Basis gründlicher Recherchen Antworten, die mit Gedenkkultur und Instrumentalisierung der Geschichte durch die Politik kritisch umgehen. Diese Instrumentalisierung ist offensichtlich auch der Grund, warum gleich 2 Häuser der Geschichte, in Wien und in der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Polten, geplant sind. Auch wer mit der neueren österreichischen Geschichte nicht vertraut ist, kann aus diesem Buch einiges über die Ausblendung unangenehmer Fragen und über Mythenbildung lernen. (2-3)