Arbeitsverhältnisse in der Hüttenindustrie im 19. Jahrhundert
In: Mitteilungsblatt des Instituts zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Heft 8, S. 4-18
Der Autor setzt sich kritisch mit den Ergebnissen der bisherigen Forschung zum Protest- und Organisationsverhalten der Hüttenarbeiter im 19. Jahrhundert auseinander und stellt sich die Aufgabe, die Arbeitsverhältnisse in der Eisen- und Stahlindustrie zu rekonstruieren, ohne dabei gleichzeitig nach den Gründen für die Organisationsresistenz der Hüttenarbeiter zu suchen. Er stützt sich dabei auf zu Beginn des 20. Jahrhunderts publizierten Gewerkschaftserhebungen sowie auf betriebliche und behördliche Quellen. Der Verfasser konzentriert sich auf die Fragen, wie sich die Arbeitsautonomie der Arbeiter am Arbeitsplatz veränderte und welchen Qualifikationsanforderungen die Arbeiter unterlagen. Darüber hinaus werden am Beispiel der Phoenix-Hütte in Laar die unternehmerischen Strategien zur Durchsetzung ihrer Disziplin- und Leistungsansprüche und die Reaktionsweisen der Arbeiterschaft dargestellt. (STR)