In Sachen Biermann: Protokolle, Berichte und Briefe zu den Folgen einer Ausbürgerung
In: Forschungen zur DDR-Geschichte 2
Mit der Ausbürgerung Biermanns 1976 und der dann folgenden spektakulären Revolte von DDR-Kulturschaffenden begann "das erste der dreizehn Jahre DDR". Der quasi voyeuristische Blick in einst geschlossene Sitzungen der DDR-Dichterelite ist nun möglich, damit das Erleben eines wahren Hexenkessels von Arroganz, Partei-Doktrinärem, Eitelkeiten, Engstirnigkeit, Realitätsferne. Die hauptsächlich für wissenschaftliches Arbeiten bestimmte, durch drei kommentierende Studien erweiterte, zuweilen lückenhafte Quellensammlung mit vor allem minutiösen Sitzungsprotokollen macht Kulturpolitik unter Honecker und Denkstrukturen prominenter Intellektueller für Kundige auf spannende und erschreckende Art transparent. (Gert Kreusel)