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Wie antisemitisch waren die 68er?
In: Vorgänge: Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Band 47, Heft 1, S. 30-36
ISSN: 0507-4150
Wenn heute eine erbitterte Diskussion über den Antisemitismus in der westdeutschen Linken geführt wird, wenn solche Fragen nach wie vor heftig erörtert werden, liegt das daran, dass vor dem Hintergrund eines nicht nur gefühlten, sondern tatsächlichen Linksrucks der Bevölkerung die Legitimität von "1968" und damit des Weges einer Generation erneut auf dem Prüfstand steht. Eine nüchterne Betrachtung des Antisemitismusvorwurf gegen Teile der damaligen Protestbewegung muss, so der Verfasser, drei Fragen beantworten: was ist, erstens, überhaupt "Antisemitismus"; ist es, zweitens, denkbar, dass die europäische "Linke", seit ihrem Entstehen im neunzehnten Jahrhundert in weiten Teilen antisemitisch war; sollte daher, drittens, die westdeutsche neue Linke, in diesen Traditionen stehend, wesentlich antisemitisch gesonnen sein? Es wird die These vertreten, das die Revolte von einer tiefen Ambivalenz getragen war. Der ödipale Aufstand gegen den Vater (und in diesem Fall auch gegen die Mütter) erfolgte mit deren eigenen Mitteln: mit einem zwar oberflächlich linken, aber dennoch in vielen Fällen unerbittlichen, dichotomen Weltbild, begleitet von einem hasserfüllten Ressentiment gegen "die USA" und "den Zionismus" sowie einer vielfach unbedachten Identifikation mit jenen politischen Kräften, die entweder von den USA oder dem Staat Israel bekämpft und unterdrückt wurden oder gar als Hoffnungsträger für eine befreite Gesellschaft galten. Spätestens bei der identifikatorischen Stellungnahme mit solchen Staaten und Bewegungen gingen denn auch Ressentiment und erfahrungsresistente Ideologie ein unauflösliches Amalgam ein. Das war jedoch in den Zeiten des Kalten Krieges keineswegs nur eine Angelegenheit der '68er. Es wird argumentiert, dass viele Angehörige der Protestbewegung anders, nicht so "antizionistisch" gehandelt haben oder wenigstens in Umständen lebten, die ihnen das Ausleben destruktiver Energien und die Übernahme elterlicher Delegation unmöglich machte. Darauf stolz zu sein, wäre ebenso töricht, wie sich im Rückblick von über vierzig Jahren als in jeder Hinsicht politisch zurechnungsfähige Individuen zu betrachten. Ebenso töricht wäre es, die genannten judenfeindlichen Haltungen mit leichter Hand als vernachlässigbare Jugendsünde abzutun. Weise wäre es stattdessen, die eigene Bedingtheit anzuerkennen und zu realisieren, dass die unmittelbare, noch von den nationalsozialistischen Eltern geprägten Jahre ebenso vergangen sind wie die Zeiten des Kalten Krieges, der dieser Form der Judenfeindschaft erst politischen und moralischen Sukkurs verliehen hat. (ICG2)
Und es gab sie doch - die 68er
In: Kursbuch, Heft 161, S. 56-61
ISSN: 0023-5652
68er Ost
In: Utopie kreativ: Diskussion sozialistischer Alternativen, Heft 164, S. 544-556
ISSN: 0863-4890
Denkmodelle der 68er-Bewegung
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 22/23, S. 14-27
ISSN: 2194-3621
"Das theoretische Selbstverständnis spielte für die 68er-Bewegung eine außerordentlich große Rolle. Dennoch hat es weder explizite '68er-Ideen' noch eine kohärente '68er-Theorie' gegeben. In ihrer Inkubationsphase (1961-1967) artikulierte sie sich als eine Form radikaldemokratischer Kritik an der Ordinarienuniversität, an Einschränkungen der Öffentlichkeit und der Nichtaufarbeitung der NS-Vergangenheit. In ihrer Blütezeit (1967-1969) war die 68er-Bewegung von einer Fundamentalkritik geprägt, die sich gegen das kapitalistische System als Ganzes richtete. Im Zentrum des theoretischen Selbstverständnisses standen Modelle der Kritischen Theorie, die Lehre vom autoritären Staat und die vom autoritären Charakter. Mit zunehmendem Zerfall der 68er-Bewegung setzten sich leninistische bzw. maoistische Organisations- und Denkmodelle durch, die zu einer weitreichenden Dogmatisierung führten." (Autorenreferat)
Die 68er Bewegung und die Massenmedien
In: Mediengeschichte der Bundesrepublik Deutschland, S. 672-697
Mit Blick auf die Nachkriegsordnung der Bundesrepublik Deutschland bildet die 68er Bewegung eine der wichtigsten Zäsuren in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland wie auch in der Medien- und Kommunikationsgeschichte. Die Berichterstattung und Kommentierung der 68er Bewegung durch die Massenmedien sowie deren Resonanz in der Öffentlichkeit werden wiedergegeben. Auf der anderen Seite kommt die Auseinandersetzung der Medien mit ihrer eigenen Rolle zur Sprache. Ausgewählte Beiträge des Rundfunks, Dokumentarfilms und der verschiedenen Druckmedien, vereinzelt auch studentischer bzw. "grauer" Publikationen werden herangezogen. Die historischen Ursachen und politischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge der 68er Bewegung, ihre wichtigsten Bereiche, zeitlichen Stationen und Inhalte werden skizziert. Es wird gezeigt, wie Presse und Rundfunk einerseits das Bild von der Herausforderung der rechtsstaatlichen Demokratie mitgeprägt, andererseits Kritik hervorgerufen haben. In diesem Zusammenhang erweisen sich die Massenmedien als Medium und Objekt zugleich. Sie haben zur Legendenbildung der 68er Bewegung mit beigetragen. (BB)
Die 68er. Eine kultursoziologische Analyse
Die Arbeit geht der Frage nach, ob die 68er als soziologische Generation im Mannheimschen Sinne verstanden werden können. In einem ersten Schritt wird Mannheims Generationenkonzept (Generationslagerung, Generationszusammenhang und Generationseinheit) um neuere Ansätze ergänzt und auf seine empirische Umsetzbarkeit befragt. Das Alter zwischen 17 und 22 wird, zumindest für den politischen Bereich, als die zentrale formative Phase angesehen, in der sich politische Einstellungen herausbilden und verfestigen. Anhand von Primär- und Sekundärquellen werden anschließend zentrale gesellschaftliche Problemstellungen in den Bereichen Politik, Sexualität und Alltagsleben identifiziert, an denen sich eine Generation der 68er hätte festmachen können. Die Ereignisse der Jahre 1967 und 1968 werden als generationsstiftend angesehen, da sie über die Bewegung im engeren hinaus, die bereits früher aktiv war, weitere Bevölkerungsteile betroffen haben. Daraus ergeben sich die Geburtsjahrgänge 1946-1950 als die Basis für eine 68er-Generation. Anhand repräsentativer Bevölkerungsumfragen der European Values Study aus den Jahren 1981 und 1990 wird anschließend für Westdeutschland überprüft, inwieweit diese Kohorte in den identifizierten Dimensionen tatsächlich andere Werthaltungen als ihre Vorgänger entwickelt und über die Zeit beibehalten hat. Die Daten belegen einen deutlichen Wertebruch für alle analysierten Themen gegenüber den älteren Jahrgängen. In manchen Fragen bilden die fünf bis zehn Jahre Älteren eine Übergangskategorie. In vielen Fällen sind die 68er zusätzlich auch gegenüber den jüngeren Kohorten abzugrenzen. Damit scheint es sich bei den 68ern tatsächlich um eine Generation im soziologischen Sinne zu handeln. Anhand einer Clusteranalyse werden schließlich unterschiedliche Generationseinheiten identifiziert. Die auf theoretischer Basis empirisch erfolgreiche Bestimmung der 68er-Generation legt den Schluss nahe, dass ein präzise angewandtes Generationskonzept durchaus für die Beschreibung sozialen Wandels sinnvoll einsetzbar ist.
BASE
Über die 68er und ihr Verhältnis zur DDR
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 26, Heft 4, S. 540-549
ISSN: 0340-0425
Nachgezeichnet wird ein Meinungsbild, das die sogenannten 68er über ihr Verhältnis zur DDR dem Autor gegenüber in zahlreichen Gesprächen nach der Wende 1989 geäußert haben. Der Autor analysiert dieses Meinungsbild und setzt sich kritisch damit auseinander. Hervorgehoben werden "tragende" Erfahrungen der 68er, die, inzwischen als Meinungsführer in der Bundesrepublik etabliert, ihre Bedeutung innerhalb der Entscheidungsfindung in Politik und Wirtschaft haben. (prh)
Die 68er Bewegung in der Türkei
In: Utopie kreativ: Diskussion sozialistischer Alternativen, Heft 213/214, S. 628-645
Der Beitrag stellt Ursprung, Bildung, Ausweitung und Niedergang der 1968er Bewegung in der Türkei dar. Auf der Basis von Theorien sozialer Bewegungen gibt er einen historischen Überblick über die Bewegung und wirft einen kritischen Blick auf ihre Entwicklung und ihre sozialen und politischen Folgen. Er zeigt, dass die türkische 68er-Bewegung die Zeichen einer peripheren Gesellschaft trägt und primär politisch orientiert war, im Gegensatz zur kulturellen Orientierung der westeuropäischen Bewegungen. (ICEÜbers)
FORUM: "68er"-Ost und "68er"-West. Zehn Thesen - Anregung zur Diskussion
In: Deutschland Archiv, Band 41, Heft 4, S. 698-699
ISSN: 0012-1428
Rückblick auf die 68er Bewegung
In: Recht und Politik: Zeitschrift für deutsche und europäische Rechtspolitik, Band 34, Heft 1, S. 28
ISSN: 0344-7871, 0344-7871
Die 68er: Biographie einer Generation
In: BvT 0144