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Gebäude vs. Bibliothek? Oder: wie man keinen Videorundgang konzipiert
Die bibliothekarische Diskussionen der letzten Jahre entbehren nicht einer uninteressanten Dichotomie: Herausforderungen durch Digitalisierung, Virtualisierung, "Verdatung" auf der einen Seite, Diskussionen von profilgebenden "handgreiflichen" Themen wie Nutzerorientierung, Dienstleistung und Bibliotheksbau auf der anderen Seite. Das räumlich-infrastrukturelle Angebot von Bibliotheken hervorzuheben, ja funktional auszuweiten, ist "en vogue": Im oft benutzten Begriff des Dritten Ortes verbinden sich etwa Vorstellungen von gesellschaftlicher Relevanz mit konkreter Bau- und Ausstattungsplanung (Haas et al. 2015). Wissenschaftliche Bibliotheken fokussieren ihre Neu- und Umbauten mit Raumnutzungskonzepten, die sie als Lern- und Forschungsumgebung konstituieren – das ist prinzipiell zwar keine neue Funktion, wird aber durch ein neues Angebot an möglichen Szenarien und Hilfsmitteln ein ungleich grössere Bedeutung beigemessen. An diesem "spatial turn" abzulesen ist unweigerlich dass Bibliotheken gerade in der Sublimierung zur "Digitalen Bibliothek" damit beginnen die Funktion, Wirkung und Bedeutung ihrer physischen Infrastruktur zu reflektieren. Wo der Medien-Umschlagsplatz über kurz oder lang marginal wird, wird die Bibliothek zum Ermöglichungs- und Realisierungsraum von Dienstleistungen an Nutzern. Und benötigen wir diesen Raum noch zumindest teilweise für persönliche und automatisierte Angebote stellen virtuelle Dienste mit ihren Entwircklungslinien von Ubiquität und Mobilität "Bibliotheksräumlichkeiten" durchaus in Frage. Die Frage drängt sich auf: Was kommt nach dem Lernort? Bibliotheken zu bauen ist keine typische Lieblingsbeschäftigung von Bibliothekaren, Gebäude unter integralem Denkmalschutz im Kampf diversen starken Stakeholdern zu einer modernen nutzerfreundlichen Bibliothek umzubauen ist eine veritable Herausforderung (Giella 2015). Gibt es trotzdem Gründe dafür? Kann es sich lohnen, Räumlichkeit strategisch zu wählen, planen, pflegen und zu präsentieren? Kann der Raum/Ort an sich ein entscheidendes Asset für Bibliotheken darstellen? Im Fall der ZHAW Hochschulbibliothek Winterthur können wir nach eineinhalb Jahren das Fazit ziehen dass ein spezifisches Gebäude Wahrnehmung und Position einer Hochschulbibliothek entscheidend mitprägt. Führungen durch das Gebäude, ein Angebot dass vormals nur sporadisch in Anspruch genommen wurde, wurden über Nacht zum Renner: Über 1400 reine Führungsteilnahmen, die Hälfte davon von hochschulexternen Personen und weitere 2250 Teilnahmen an Bibliothekeinführungen und IK-Veranstaltungen mit Führungsanteilen im Jahr 2015 sprechen Bände. Warum dieses Interesse an der "neuen HSB", von Gruppen aus Administration, Politik, Bildung, Architektur und Planung, von Berufskollegen, Alumni, Medien und zahlreichen Einzelbesuchern? Auch wenn wir es gerne manchmal anders hätten: Im Zentrum des Interesses steht das Gebäude bzw. die wunderbar gelungene Verschmelzung von historischer Grundlage und modernen Einbauten. Die zu erwartende grosse Nachfrage nach diesem neuen Raum hat uns bewogen eine ebenso besondere mediale Repräsentation und Reflektion zu schaffen. Kein normaler Bibliotheksrundgang, keine Einführung in die Benutzung, sondern eine Auseinandersetzung mit Arbeit und Arbeitsort in Vergangenheit und Gegenwart, eine Hommage an das Gebäude von dessen Aura wir in Zukunft zehren können und an die Menschen, die hier gewirkt haben. Was haben wir konkret gemacht? Im Kern das, was wir als Bibliothekare am besten können: Informationen gesammelt und zur Verfügung gestellt. Ausgetauscht und Freiraum geboten und uns schliesslich überraschen lassen. Was haben wir erhalten? Überragendes Engagement, Begeisterung, Herzblut und eine kaum abschätzbare Kreativität von Schöpfern und Mitwirkenden: Allen voran des Medienkünstlers Marc Lee und dem E-Learning-Team der ZHAW, dem ehemaligen Sulzer-Lehrling Jürg Hablützel sowie weiterer performativer Künstler. Was können wir unseren Nutzern und Besuchern bieten: Eine einzigartige, kontemplative Erfahrung unseres Gebäudes, in der sich die zeitlichen und räumlichen Realitäten überlagern. Kein Architektur-Rundgang im klassischen Sinn, aber zum Entdecken und genauen Hinschauen einladend, kein historische Dokumentation, aber durchaus lehrreich, keine Einführung in die Benutzung, aber Neugier auf die Bibliothek weckend. An physischen und virtuellen Eindrücken reich und doch zum Nachdenken anregend, ästhetisch und überraschend anders. Eine Zusammenlegung und ein Neubezug war aus praktischen Gründen des Wachstums und der Optimierung von Dienstleistungen nötig: Notwendige Infrastruktur und Kapazität für Lern- und Forschungsplätze und bibliothekarische Arbeitsumgebung . Aber der neue Bibliotheksraum, die "Halle 87", ist mehr noch ein Asset an sich: Ein markantes Gesicht für die Bibliothek und Hochschule. Wahrnehmung und Position der Hochschulbibliothek haben sich in der Hochschule, in der Stadt und im Kanton verändert. Die Hochschule verfügt mit dem Gebäude über neue zentrale Adresse, die auf die historische Verbindung zur Stadt, zum wissenschaftlich-technischen Fortschritt und zur Moderne verweist. Einen komplizierten Umnutzungsprozess ist das wert – und eine besondere, zeitlose Hommage.
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Heimat und Fremde: Monatshefte für Heimatkunde, Literatur, Kunst und Unterhaltung
Bericht zum Leitbild der Stadt Winterthur für die musikalische Bildung im Schul- und Jugendalter
Das Zentrum für Kulturmanagement der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZKM / ZHAW) erhielt vom Departement Schule und Sport der Stadt Winterthur den Auftrag, ein Musikförderleitbild für den ausserschulischen Musikunterricht für Kinder und Jugendliche bis 20 Jahren zu erstellen. Das genannte Musikförderleitbild ist Teil eines Gesamtauftrages, der zusätzlich die Evaluation des bestehenden Angebots an Musikförderung auf Grund des Leitbildes und die Erarbeitung von Vorschlägen für die fachliche Qualitätsentwicklung bzw. -sicherung umfasst. Vorliegendes Dokument beinhaltet die musikpädagogischen Grundlagen, die rechtlichen und die institutionellen Rahmenbedingungen sowie die politischen und gesellschaftlichen Voraussetzungen für die Entwicklung eines Musikförderleitbildes. Ebenfalls enthält dieses Dokument Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der musikalischen Bildung sowie eine erste Version des Leitbildes, die in eine interne Vernehmlassung ins Departement Schule und Sport geht und anschliessend überarbeitet wird.
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Kommerz, Kunst, Unterhaltung: die neue Popularkultur in Zentral- und Osteuropa
In: Analysen zur Kultur und Gesellschaft im östlichen Europa 13
Der lange Weg zur Zusammenarbeit: zur Geschichte der Gewerkschaftsinternationalen im Bereich Kunst, Kultur, Medien und Unterhaltung nach dem Zweiten Weltkrieg
In: Beiträge aus dem Archiv der Sozialen Demokratie 3
Lifestyle – Mode – Unterhaltung oder doch etwas mehr? Die andere Seite der Schriftstellerin Vicki Baum (1888-1960): Folder für das Symposion am 26. und 27.11.2010 am Institut für Wissenschaft und Kunst
Anlässlich des fünfzigsten Todestages der in Wien geborenen und in Hollywood verstorbenen Harfenistin, Schriftstellerin, Journalistin und Drehbuchautorin soll diese in Wien stattfindende Tagung zu einer intensiveren Beschäftigung mit Vicki Baum anregen. Ihr OEuvre zeigt eine beeindruckende Bandbreite: Sie hat knapp dreißig Romane, zahlreiche Erzählungen und einige Theaterstücke verfasst. Hinzu kommt noch ihre journalistische Arbeit. Sie gehörte zu ihren Lebzeiten zu den meistgelesenen Autorinnen und Autoren der Welt und hat mit "Menschen im Hotel" einen der bekanntesten und interessantesten Romane der ausgehenden 1920er Jahre veröffentlicht, der unter dem Titel "Grand Hotel" mit Greta Garbo verfilmt wurde. Sie hat sich in ihren Werken sehr oft mit aktuellen Themen wie Recht auf Abtreibung, ledige Mütter, Krieg und als Betroffene mit Exil und Naziterror beschäftigt. Das Symposion hat das Ziel, Vicki Baum nicht als Unterhaltungsschriftstellerin darzustellen,sondern als selbstbewusste, kritische und politisch interessierte Frau, die ernste Themen – gut verpackt – zu transportieren wusste. Homepage der Veranstaltung: http://www.univie.ac.at/iwk/vicki_baum.html
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