ASEAN - Vereinigung Südostasiatischer Staaten
In: Handbuch internationale Organisationen: theoretische Grundlagen und Akteure, S. 60-68
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In: Handbuch internationale Organisationen: theoretische Grundlagen und Akteure, S. 60-68
In: Regionale politische und wirtschaftliche Kooperation in Asien, S. 143-149
Der Verfasser stellt das 11. ASEAN-Gipfeltreffen im Dezember 2005 sowie den Ostasiengipfel dar. Er sieht die ASEAN-Staatengemeinschaft als dynamischen Bestimmungsfaktor regionaler Kooperation in Ostasien, deren Verlauf zunächst kurz nachgezeichnet wird. In einem zweiten Schritt geht es dann um mögliche Synergieeffekte und um Überlappungen im institutionellen Gefüge Ostasiens, die sich aus der Schaffung des East Asia Summits ergeben könnten. Abschließend wird die Frage beantwortet, ob die neue Kooperationsdynamik durch hegemoniale Ambitionen einzelner Staaten und bilaterale Regimestrukturen in Ostasien relativiert wird. (ICE2)
In: Diskursforschung in den internationalen Beziehungen, S. 109-141
In: Identitätspolitik und Interkulturalität in Asien: ein multidisziplinäres Mosaik, S. 241-266
Der Beitrag untersucht Ideen und Weltbilder, die Kooperation im südostasiatischen Raum nachhaltig mitbestimmen und damit einen wichtigen Beitrag bei den Bemühungen der Region um die Konstruktion einer regionalen kollektiven Identität leisten. Letztere findet ihren Ausdruck im so genannten ASEAN Way der 1967 gegründeten Gemeinschaft Südostasiatischer Staaten (ASEAN). Der ASEAN Way kann dabei als Versuch gelten, in Ergänzung zur asiatischen Wertehypothese einen asiatischen "Exzeptionalismus" auf außenpolitischem Gebiet zu begründen. Der ASEAN Way versteht sich als eine (südost-)asiatische Kooperationskultur, die sich grundlegend vom international dominanten Kooperations- und Integrationsmodell der EU und anderen westlichen, auch als "kartesianisch" bezeichneten Staatenverbünden unterscheidet. Die grundlegenden Prinzipien und Normen des ASEAN Way stehen jedoch spätestens seit der Asienkrise auch in Südostasien selbst auf dem Prüfstand und sind seither Gegenstand intensiver Debatten sowohl in der politikwissenschaftlichen Forschung als auch in der politischen Praxis. Der Beitrag zeigt insgesamt, dass die Kooperationskultur und die ihr zugrunde liegenden Werte nicht auf Vergemeinschaftung (also die Entstehung eines neuen einheitlichen Akteurs auf einer höheren politischen Handlungsebene) ausgelegt sind, sondern dass sie im Wesentlichen dem Politikverständnis des politischen Realismus entstammen, das sich seinerseits wiederum aus tief im kollektiven Gedächtnis der Region verwurzelten Weltsichten (Konfuzianismus) speist. (ICA2)
In: Sicherheit kontra Menschenrechte: Antiterrorpolitik in Asien, S. 161-183
Die Vereinigten Staaten, die nach dem Ende des Kalten Krieges ihr politisches und sicherheitspolitisches Engagement in Südostasien zurückgeschraubt hatten, entdeckten die Subregion strategisch neu - als, nach dem Mittleren Osten, "zweite Front" im "Krieg gegen den Terror". Wie der vorliegende Beitrag zeigt, stellt der Terrorismus für die Mitglieder der "Association of Southeast Asian Nations" (ASEAN) jedoch weder ein neuartiges Phänomen dar, noch verkörpert er in der Einschätzung der südostasiatischen Regierungen eine gegenwärtig zentrale sicherheitspolitische Bedrohung. Abgesehen vom kleinen Stadtstaat Singapur stellt der Terrorismus in keinem ASEAN-Mitgliedsland eine existenzielle Gefahr dar, die den Nation-Building-Prozess und die sozioökonomische Entwicklung langfristig unterminieren könnte. Im Bereich der Terrorismus-Bekämpfung war die regionale Zusammenarbeit in Südostasien bislang nicht tiefreichend. Die Gründe dafür liegen, wie der Beitrag zeigt, primär in den unterschiedlichen Bedrohungslagen innerhalb der ASEAN, der damit einhergehenden abweichenden Perzeption terroristischer Gefahren sowie in sehr ungleichen innenpolitischen Prioritäten und stark unterschiedlichen Kapazitäten von Militär, Polizei und Justizbehörden. Es wird argumentiert, dass die südostasiatischen Regime den Terrorismus "sekuritisiert" haben, und zwar im spezifisch südostasiatischen Kontext der Prinzipien Souveränität, Nicht-Einmischung und Output-Legitimation. Man kann daher von einer "ASEANisierung" des Kampfes gegen den Terrorismus sprechen. (ICI2)
In: Außenpolitik in der Wirtschafts- und Finanzkrise, S. 292-298
Die regionale Zusammenarbeit im asiatisch-pazifischen Raum ist vielseitig und gestaltet sich höchst unterschiedlich. Allen regionalen Institutionen ist jedoch gemein, dass sie bisher keine supranationalen Strukturen entwickelt haben und eine formale Überführung nationaler Souveränität in eine gemeinsame supranationale Organisation ablehnen. Vielmehr beruht die Zusammenarbeit, die auch als "Asian Way" oder "ASEAN Way" bezeichnet wird, weitestgehend auf dem Prinzip der Freiwilligkeit. Diese Form einer im juristischen Sinne nicht bindenden regionalen Zusammenarbeit soll eine Einschränkung der jeweiligen nationalen Handlungsspielräume verhindern. Gleichwohl ist seit kurzem die Tendenz zu einer Verrechtlichung regionaler multilateraler Zusammenarbeit in Asien-Pazifik zu beobachten. Der Beitrag gibt einen Überblick über diese regionale Zusammenarbeit und stellt dabei kurz die Gemeinschaft Südostasiatischer Staaten (ASEAN), den Ostasien-Gipfel (EAS) und die Asia-Pacific Economic Cooperation (APEC) vor und geht auf deren Relevanz für die Weltpolitik und die EU ein. (ICA2)
In: Politik in Japan: System, Reformprozesse und Außenpolitik im internationalen Vergleich, S. 225-250
Der Beitrag befasst sich mit der Frage, ob Japans Außenpolitik tatsächlich auf dem Weg ist, seine bislang weitgehend multilaterale Zusammenarbeit zu bilateralisieren. Es wird argumentiert, dass Japans konstatierte Abkehr vom Multilateralismus zu kurz greift. Vielmehr ist der japanische Bilateralismus komplexer Natur und in der Region Ostasien als Funktion einer ansonsten weitestgehend multilateral geprägten Außenpolitik zu sehen. Insbesondere an den Fallbeispielen der Beziehungen zwischen Japan und der ASEAN-Staatengemeinschaft sowie zwischen Japan und der EU kann ein offener Bilateralismus mit multilateraler Zielsetzung nachgewiesen werden. Während im Falle der interregionalen Kooperation eine Positionsangleichung mit internationalen Akteuren wie der EU die Verregelung internationaler Kooperation zum Ziel hat, ist die Kooperation zwischen der ASEAN und Japan, insbesondere in der Zeit nach der Asienkrise, eher auf die Etablierung regionaler multilateraler Strukturen ausgerichtet, mit dem Ziel, ökonomische Interdependenzen in Ostasien kooperativ zu bearbeiten. Die Ausführungen gliedern sich in folgende Teile: Im ersten Schritt wird das Konzept des Bilateralismus diskutiert, um dann seine für diese Analyse relevanten Ausprägungen zu thematisieren. Die Grundzüge japanischer Außenpolitik stehen im Mittelpunkt des dritten Schritts. Auf dieser theoretischen und empirischen Grundlage werden die Beziehungen Japans zur EU und zu ASEAN bzw. "ASEAN plus 3" beleuchtet. Schließlich folgt eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse. (ICG2)
In: Regionale politische und wirtschaftliche Kooperation in Asien, S. 151-161
Angestoßen wurde der East Asian Summit (EAS) bei einem Gipfeltreffen der ASEAN mit China Ende 2004 (ASEAN plus 3, später um einige Länder erweitert). Der erste EAS war nicht der Beginn für eine ostasiatische Gemeinschaft. Auch setzte er keinen Prozess zum "community building" mit neuen Institutionen in Gang. Die Asymmetrie politischer und wirtschaftlicher Integration in Asien bleibt damit ebenso wie der von der ASEAN geprägte informelle Kooperationsstil vorerst bestehen. Ob die geplante Verabschiedung einer ASEAN-Verfassung im Jahr 2007 tatsächlich die Grundlage für eine verrechtlichte und stärker institutionalisierte Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten bilden wird, bleibt abzuwarten. (ICE2)
In: Regionale politische und wirtschaftliche Kooperation in Asien, S. 21-32
Die regionale Kooperation gegen den Terrorismus in Ostasien weist keine erfolgreiche Leistungsbilanz bei der Bekämpfung terroristischer Aktivitäten auf. Erfolge lassen sich allenfalls auf nationaler Ebene und auf der Ebene bilateraler bzw. trilateraler Zusammenarbeit verzeichnen. Bislang wurde immer wieder die Norm der Nichteinmischung als bestimmendes Prinzip der ASEAN-Kooperation bemüht, um die Ineffizienz regionaler Institutionen bzw. Kooperationen in Ostasien zu erklären. Das Hauptargument dieses Beitrags lautet, dass über den ASEAN Way hinaus eine differenziertere Betrachtungsweise notwendig ist, um die Ineffektivität der regionalen Anti-Terror-Kooperation zu erklären. Insbesondere unterschiedliche Wahrnehmungen des Terrorismusproblems sowie divergierende Einschätzungen US-amerikanischer Interessen in der Region werden als Bestimmungsfaktoren multilateraler Kooperation herangezogen. (ICE2)
In: Weltpolitik heute: Grundlagen und Perspektiven, S. 123-143
"Hartwig Hummel entwirft in seinem Beitrag (Kap. 5) ein Bild, das die sicherheitspolitische Entwicklung in Ostasien veranschaulicht. In diesem hot Spot der Weltpolitik liegen zum einen verschiedene Atommächte (China, Russland, Indien und Pakistan), zum anderen zwei so genannte Schurkenstaaten (Nordkorea und Iran), die zudem unter dem Verdacht stehen, atomar aufrüsten zu wollen. Der Autor untersucht die verschiedenen sicherheitspolitischen Kooperationsansätze, wie beispielsweise die stärkere (militärische) Präsenz der USA in dieser Region oder die Besinnung auf vermeintlich gemeinsame asiatische Werte. In vorsichtiger Anlehnung an die Entwicklung der EU kommt der Autor u. a. zu dem Schluss, dass die regionale Integration (z.B. durch ASEAN) eine stärkere, Gewaltkonflikten vorbeugende Wirkung zu erzielen vermag als beispielsweise die Präsenz der USA in der Region, die einzelnen Staaten zwar eine größere militärische Bedeutung verleiht, aber keine nachhaltig positive integrationsfordernde Maßnahme darstellt und somit der Entstehung einer Sicherheitsgemeinschaft in der Region nicht dienlich ist." (Autorenreferat)
In: Weltpolitik: Strukturen - Akteure - Perspektiven, S. 608-619
In dem Beitrag wird der These von der "pazifischen Herausforderung" vor dem Hintergrund nachgegangen, daß der pazifische Raum im Laufe der Zeit im mehr an ökonomischer und politischer Bedeutung gewinnt. Als Grundlage wird das asiatische Wirtschaftswunder der 70er und 80er Jahre beschrieben. Die Erfolgsbedingungen der Wirtschaftsdynamik Asiens werden in ihren länderspezifischen Ausprägungen diskutiert. Erklärt wird der Erfolg mit der rasch fortschreitenden Industrialisierung und einer Exportorientierung. Als ein Beispiel für erfolgreiche regionale Kooperation, die auch maßgeblichen Einfluß auf das Wirtschaftswachstum hatte, wird die Staatengemeinschaft ASEAN beschrieben. Angesichts des neuerwachten asiatischen Selbstbewußtseins wird nach der Herausforderung für Europa gefragt. Es wird deutlich, daß es dabei nicht nur um Lohnkosten, Innovation, Produktqualität und Wirtschaftspolitik geht, sondern auch um einen Wettstreit der Wertesysteme. (KW)
In: Die Südpolitik der EG: Europas entwicklungspolitische Verantwortung in der veränderten Weltordnung, S. 197-211
Die Verfasserin erläutert in ihrem Beitrag die Bedeutung von Kooperationsformen zwischen der Europäischen Gemeinschaft und anderen lockeren Staatenbündnissen oder Drittstaaten. Die Autorin betont in diesem Zusammenhang, daß der EG-erprobte friedliche Interessenausgleich zur obersten Handlungsmaxime der Politik gegenüber den Drittstaaten erklärt und mit der Hoffnung verknüpft wird, daß Konfliktparteien in anderen Teilen der Welt zwar nicht das EG-Modell übernehmen, sich jedoch zu einer Art Zusammenarbeit bereit finden, um Probleme gemeinsam zu lösen. Diese EG-Diplomatie befindet sich seit der Auflösung des Ost-West-Konflikts gegenüber Staatengruppen der Dritten Welt im Rückgang. Die Verfasserin glaubt, daß es bestenfalls bei einem status quo des Gruppendialogs mit den Entwicklungsländern der AKP-Gruppe und den ASEAN-Staaten bleibt. In der Sache dürfte die EG bei allen Gesprächsanlässen künftig mehr auf die Achtung der Menschenrechte drängen. (ICC)
In: Die Südpolitik der EG: Europas entwicklungspolitische Verantwortung in der veränderten Weltordnung, S. 159-172
Die Autoren informieren in ihrem Beitrag über die verschiedenen Dimensionen der Beziehungen zwischen der Europäischen Gemeinschaft und den Ländern Asiens. Sie betonen, daß durch die Entkolonisierung das traditionelle Beziehungsgeflecht zwischen Europa und Asien zerstört worden ist und auch heute noch viele Defizite aufweist. Die Verfasser stellen das Spektrum der Beziehungen zwischen der EG und Asien vor, indem sie die außenpolitische, die wirtschaftliche, die entwicklungspolitische sowie die kulturelle Dimension dieser Beziehungen umreißen. Es folgt eine Vorstellung der Akteure, Dialogpartner und der Kooperationsformen sowie eine Aufzählung der Hauptkonkurrenten der EG in Asien. Abschließend erfolgt eine perspektivische Einschätzung der Beziehungen zwischen der EG und den asiatischen Staaten. Sie gehen insgesamt von einer Intensivierung durch das Inkrafttreten der Maastrichter Beschlüsse nach 1993 aus. Als entscheidend wird es sich erweisen, wie gut es der EG gelingen wird, Brücken zu den institutionellen Zusammenschlüssen in Asien zu schlagen wie dies bisher mit etlichem Erfolg in bezug auf die ASEAN geschehen ist. (ICC)
In: Die Zukunft von Kooperation und Integration, S. 59-72
In den Szenarien der "neuen Bedrohungen" wird das Nord-Süd-Problem auch als sicherheitspolitisches Problem wahrgenommen. Vor diesem Hintergrund wird die EU als Modell, Förderer und Akteur der Kooperation mit und zwischen Entwicklungsländern vorgestellt. Die Lome-Abkommen mit den afrikanischen u.a. Staaten werden als Modell partnerschaftlicher Nord-Süd-Beziehungen hervorgehoben. Als weiterer erfolgreicher Kooperationsraum werden Ost- und Südostasien und der erweiterte asien-pazifische Raum (APEC und ASEAN) vorgestellt. Die Entwicklung der Kooperation und Integration zwischen Entwicklungsländern wird seit den Nord-Süd-Konferenzen der 70er Jahre nachgezogen. Sie mündet in einen Wettbewerbskampf um Kooperationsprojekte auf der Grundlage politischer Multipolarität, ökonomischer Globalisierung und neuen Regionalisierungstendenzen. Insgesamt zeigt sich, daß regionale Kooperations- oder Integrationsprojekte innerhalb des Südens im europäischen und deutschen Interesse liegen. (prf)
In: Klimawandel und Konflikte: Versicherheitlichung versus präventive Friedenspolitik?, S. 231-254
Dieser Beitrag beleuchtet die Genese des EU-Prozesses zu Klimawandel und Sicherheit und dessen Entwicklung über den Zeitraum 2007 bis 2009. Die sicherheitspolitische Problematik des Klimawandels wird an den Regionen Südostasien und östlicher Mittelmeerraum ("Levante") aufgezeigt. Im Falle Südostasiens hat die EU gemeinsam mit dem ASEAN Regional Forum einen politischen Dialog zu den sicherheitspolitischen Implikationen des Klimawandels initiiert. In der Levante ist die weitere Entwicklung durch die Nähe zu Europa sowie die Fragilität der gesamten Region des Nahen und Mittleren Ostens von hohem politischen Interesse für die EU. Der Beitrag schließt mit einer Reflexion der bisherigen Aktivitäten der EU sowie mit einem Ausblick auf die mögliche Zukunft des EU-Prozesses zu Klimawandel und Sicherheit. (ICE2)