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In alltäglichen Vorstellungen gelten Emotionen als Eigenschaften von Einzelnen oder Gruppen. Anstelle davon auszugehen, dass sich etwa neurechte Akteur*innen vorwiegend durch negative Emotionen auszeichnen, skizziert der Beitrag eine affekttheoretisch inspirierte Analyse affektiver Dynamiken am Beispiel einer AfD-Wahlkampfveranstaltung. Im Fokus stehen dabei nicht emotionale Eigenschaften von Einzelnen oder Gruppen, sondern Bewegungen von Affekten: Affekte bewegen sich im Raum, etwa als zynisches Lachen zwischen dem Publikum und den Redner*innen. Dabei bewegen Affekte zugleich selbst etwas: Sie verknüpfen die Anwesenden zu einer Gemeinschaft, die im gemeinsamen Lachen ihre politischen Gegner*innen herabsetzt und sich selbst über diese erhebt.
BASE
In: Merkur: deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Band 63, Heft 9/10, S. 762-771
ISSN: 0026-0096
Die These des Essays lautet: Es gibt einen antiheroischen Affekt, und die moderne, bürgerliche, demokratische Welt belässt es nicht bei einem Abbau des Heroischen. Sie will es entlarven und entmythologisieren. Die charismatische Präsenz des Helden ist heute ein Ärgernis für die Massendemokratie - und trotzdem sucht man "Vorbildern". Der Autor versucht, diesen komplexen Zusammenhang in einem "groben Schema" zu vergegenwärtigen. Am Anfang war der Bürgerkrieg, die Barbarei der ungezügelten Leidenschaften. Dann haben das moderne Kunstwerk des Staates und der asketische Geist des Kapitalismus Ordnung ins Chaos gebracht. Doch bald wurde der Preis spürbar, den der "alte Adam" für diese Ordnungsleistung entrichten musste: Entzauberung, Enttäuschung, Unbehagen und Langeweile. Aus dieser "großen Leere" befreiten dann Protest, Terror. Das Beispiel Obama zeigt, dass wir zwar keine Helden mehr haben, wohl aber immer noch ein unartikuliertes Bedürfnis nach Heldenverehrung. Das ist offenbar eine Folge der modernen Massendemokratie, denn ihr Egalitarismus duldet nicht die Exzellenz des Helden. Doch was verdrängt wird, kehrt bekanntlich wieder, aber in entstellter oder doch manchmal peinlicher Gestalt - nämlich im Starkult und seinen Fans. (ICA2)
In: Nomos eLibrary
In: Soziologie
Der affective turn der Kulturwissenschaften hat auch die Soziologie erfasst. Insbesondere die empirische Untersuchung sozialer Affizierungen stößt auf breites Interesse, verspricht sie doch, neue Forschungsfelder zu erschließen und zugleich im Fach verbreitete Vorannahmen grundlegend in Frage zu stellen. Hierfür wird mangels soziologischer Alternativen insbesondere auf philosophisches Theorievokabular zurückgegriffen, das jedoch spezifisch soziologischen Frage- und Problemstellungen nur unzureichend Rechnung tragen kann. Die vorliegende Untersuchung möchte affekttheoretische Kerngedanken aus einer dezidiert soziologischen Perspektive theoretisch integrieren. Als zentrale Anschlussstelle wird der Begriff der Situation im Verständnis des methodologischen Situationismus identifiziert: Wie in den Affekttheorien werden auch in situationistischen Soziologien Prozesse fokussiert, die sich zwischen den an ihnen beteiligten Körpern abspielen.
World Affairs Online
In: Mittelweg 36: Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Band 24, Heft 1/2, S. 27-45
ISSN: 0941-6382
In: Tidsskrift for kjønnsforskning, Band 36, Heft 3-4, S. 270-273
ISSN: 1891-1781
In: System Familie: Forschung, Beratung, Therapie, Band 10, Heft 3, S. 120-127
ISSN: 1432-2226
In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Romanistische Abteilung, Band 69, Heft 1, S. 398-402
ISSN: 2304-4934
In: Women, gender & research, Heft 3-4
The performance Cry Me a River (2010) by Anna Mendelssohn is a solo about inner and outer climate catastrophes. The act of crying is central, and emotions are treated explicitly during the performance. When affect is presented this way, it affects the whole dramaturgy as well as the relationship between the audience and the work of art. In the article key terms of the affect theory by Sara Ahmed are applied in an analysis and a discussion of the performance. Affect appears as a cultural and relational phenomenon, and "thought", "sensation" and "emotion" always exist simultaneously. The article suggests that critical affect theory offers theoretical tools for communicating about emotions in art. It also suggests and that affect theory is useful in the development of feminist theories concerning the encounter between audience/scientist and art, as it describes how emotions always emerge midway between subject and object, and always are related to structures of power.
In: Mittelweg 36: Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Band 24, Heft 1/2, S. 15-26
ISSN: 0941-6382
In: Die politische Meinung, Band 58, Heft 520, S. 107-112
ISSN: 0032-3446