Verlagsinfo: Deutsche Truppen in Afghanistan was machen die da eigentlich genau? Auf diese Frage gibt der Autor, selbst gebürtiger Afghane und viele Jahre als Angehöriger der deutschen Bundeswehr in Afghanistan stationiert, ausführlich Antwort und schildert als Insider eigene Eindrücke und Erlebnisse. Oft überraschend, auf jeden Fall hochinteressant und Anlass, so manches Vorurteil zu überdenken
In Afghanistan -- Weitere aktuelle vdf-Publikationen -- Impressum -- Vorwort -- Inhaltsverzeichnis -- Einführung -- Afghanistan in den Medien -- Was kann dieses Buch? -- Wie kam dieses Buch zustande? -- 1. Abschnitt - Moschee-Schulen zur Talibanzeit -- Kabul unter den Taliban -- Betteln -- Der demokratische Talib -- Der Kampf um die Modernisierung -- Das Moschee-Schulprogramm -- Mullahs -- Lehrerfortbildung -- Die Zerstörung der Buddhas -- Der christliche Talib -- Das Ende der Talibanherrschaft -- 2. Abschnitt - Vom Neubeginn, 2001 bis 2003 -- Rückkehr in das talibanfreie Kabul -- Aus der Hüfte schießen -- Staatlicher Neuanfang -- Die Weiterführung des Moschee-Schulprogramms -- Einstieg in die Didaktik der Mathematik -- Das Erziehungsministerium -- Wiederaufbau -- Wirtschaftlicher Neuanfang -- Das Bildungswesen -- Die Verwaltung -- Elitebeamten werden geschult -- Das Selbstverständnis der afghanischen Verwaltung -- Die militärische Absicherung -- 3. Abschnitt - Über das Zusammenleben der Afghanen -- Die treibenden Kräfte -- Der Stamm -- Afghanistan als «Durchgangsland» -- Leben ohne Staat -- Wie sehr ist der Einzelne er selbst? -- Das Gastrecht -- Kriegerische Grundhaltung -- Grenzen der Stammessolidarität -- Zu wem soll man Vertrauen haben? -- Stammesmitglieder als Staatsbürger -- Strukturen für die Zukunft -- 4. Abschnitt - Aus den Jahren 2004 und 2005 -- Afghanische NGOs -- Gewachsene Strukturen -- Ganz normaler Alltag -- Korruption im Sommer 2004 -- Der Generalstaatsanwalt -- Afghanen und Korruption -- Das Mathematikbuch -- Elementare Geometrie -- Food, Work, Cash -- Beim Malik -- Beim Minister -- Bei der UNICEF -- Andauernde Freiheit -- Die korrekte Kleiderordnung -- Sonnenbrillen -- Wahlen -- Sinnentnehmendes Lesen -- Addition -- Subtraktion -- 5. Abschnitt - Über den Islam -- Viele Vorschriften für das Leben -- Islam als Herzenssache.
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Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 kämpfen die USA in Afghanistan den längsten Krieg ihrer Geschichte, und auch Deutschland ist länger am Hindukusch engagiert als man jemals denken mochte: seit mehr als zehn Jahren stehen deutsche Soldaten in Afghanistan. Deutschland in Afghanistan und Afghanistan in Deutschland: die Geschichte einer spannungsreichen Beziehung, arm an Hoffnungen und reich an Enttäuschungen. Die Fragen "Was machen wir dort? Was macht das mit uns?" beantwortet dieses Buch in wissenschaftlichen, journalistischen und essayistischen Beiträgen aus Forschung, politischer Reflexion und eigenem Erleben. Entscheidungen von Bundestagsabgeordneten, Erfahrungen eines Offiziers in Afghanistan, Mutmaßungen über Veteranen sowie Einblicke in und Einsichten aus Politikerreisen nach Afghanistan werden nebeneinander gestellt. Die Geschichte der deutschen Afghanistan-Beziehung und die einer Zuckerfabrik werden erzählt, die Ambiguität der Intervention soll die festgefügten Meinungen etwas auflockern und ein Blick in die Rhetorik der Berichterstattung diese relativieren. "Deutschland in Afghanistan" ist ein Lesebuch, das die engen Mutmaßungen über diesen Krieg in Afghanistan aufbrechen möchte.
Die Arbeit untersucht das Konzept und die praktische Arbeit der Regionalen Wiederaufbauteams (PRTs) als Instrument innerhalb des Engagements der internationalen Gemeinschaft in Afghanistan. Dabei steht zum einen die theoretische Erarbeitung des Ansatzes einschließlich seiner konzeptionellen Unterschiede bei den beteiligten Partnern im Vordergrund, zum anderen sollen anhand eines Analyserasters die Wirkungsmöglichkeiten der PRTs beurteilt werden, um daraus Schlussfolgerungen für die Einsatzmöglichkeiten des Instrumentes in Afghanistan sowie in anderen Szenarien zu ziehen. Die Arbeit kommt zu folgenden Schlussfolgerungen: PRTs sind als zivil-militärisches Instrument institutionalisierter Ausdruck einer integrierten Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik und der Entwicklung hin zum multidimensionalen Peacebuilding in den letzten zwei Dekaden. Der Ansatz ist inhaltlich flexibel, im Umfang skalierbar und ermöglicht die Beteiligung verschiedener Akteure, die andernfalls nur unter Schwierigkeiten in ein Stabilisierungs- und Wiederaufbauengagement zu integrieren sind. Der Ansatz verfügt über komparative Vorteile bei sicherheitsspezifischen Aufträgen, insbesondere bei der Unterstützung von Sicherheitssektorreformen. PRTs ermöglichen die Dislozierung von humanitärer Hilfe und Wiederaufbaukapazitäten in instabilem und unsicherem Umfeld. Sie können wertvolle Zeit für Stabilisierungs- und Wiederaufbaumissionen und für die Konfliktbearbeitung gewinnen. Sie sind jedoch kein Ersatz für staatliche Strukturen, sondern können lediglich positive Impulse für deren Aufbau leisten. Sie sind ebenfalls kein Ersatz für zivile Wiederaufbauhelfer und können für diese auch keine koordinierende Rolle einnehmen. PRTs können dem allgemeinen Verfall der Sicherheitslage, beispielsweise angesichts einer Aufstandsbewegung, wenig entgegensetzen und sind kein geeignetes Instrument zu ihrer Bekämpfung. Die Analyse zeigt, dass der Ansatz in Afghanistan unter schwierigen Bedingungen seine Tragfähigkeit bewiesen hat. Er ist ein nützliches Instrument im Portfolio des State- und Nation-Building, insbesondere mit Blick auf Szenarien von Post-Conflict- und Failed States. Gleichwohl ist eine realistische Erwartungshaltung an seine Wirkungsmöglichkeiten gerade vor dem Hintergrund des Einsatzes begrenzter Ressourcen, notwendig. Diese Erkenntnis gerät bisweilen, v.a. bei den politischen Akteuren, in den Hintergrund.
Afghanistan-Kennerin und Reiseführer-Autorin Susanne Thiel (zuletzt ID-B 23/13, für 2/2018 ist ihr Buch "Kulturschock Islam" angekündigt) beginnt mit praktischen Verhaltenstipps. Dann geht es - wie auch in den anderen Bänden der Kulturschock-Reihe (vgl. u.a. auch S. Thiel: "Kulturschock Pakistan", ID-A 7/12) - um die Geschichte, kulturelle Vielfalt und aktuelle Lage des Landes. In einem eigenen Kapitel beschäftigt sie sich mit der Familie als Kernstück der afghanischen Gesellschaft. Weitere Kapitel vermitteln Wissenswertes zum Alltagsleben und gehen dem Verhältnis der Afghanen zu Fremden nach. Zwischendurch gibt es Exkurse, Hinweise auf im Netz abrufbare Extra-Infos und immer wieder auch Farbfotos; der Anhang bietet Literaturtipps, Internetadressen, 2 Karten und ein Register. Für Leser, die etwas über das Leben in Afghanistan erfahren wollen, gibt es momentan nur diesen Info-Band, den die Autorin jetzt durchgehend bearbeitet und aktualisiert hat (1. Auflage BA 10/07, sollte gelöscht werden); er wird also Interessenten finden, auch wenn touristisches Reisen derzeit in Afghanistan nicht stattfindet