Aggressivität entsteht aus der Tendenz, imperialistische Interessen in den Außenbeziehungen mit Hilfe einer aggressiven Politik bis hin zur Anwendung von militärischen Gewaltmitteln durchzusetzen. Das Wirksamwerden der Aggressivität ist ein eigenständiger Prozeß, der vom politischen Kräfteverhältnis bestimmt wird. Bei Teilen der Monopolbourgeoisie kann von einer "prinzipiellen Friedensfähigkeit" gesprochen werden, während aggressive Teile den Kurs der Konfrontation und Hochrüstung betreiben. (AuD-Olt)
"Evas Biss" ist eine Sammlung zum Thema "Weibliche Aggressivität und ihre Wirklichkeiten". Weder ist es die "friedfertige Frau" noch die ungezügelte zerstörerische Frau, die Modell gestanden hat für die Autorinnen. Aggressive Frauen werden gesellschaftlich ausgegrenzt, weil es nicht gesellschaftsfähig ist, Aggressivität und Weiblichkeit zusammen zu denken. Der Mythos der "friedfertigen Frau" wird als gesellschaftliches Konstrukt entlarvt, gegen das aufbegehrt werden kann. Es ist auch ein Aufbegehren gegen den Opferdiskurs, in dem Frauen nur Raum zugestanden wird, weil sie Opfer sind. Anstatt sich am traditionellen patriarchalen Diskurs festzubeißen, versuchen die Autorinnen neue Wege zu beschreiten. Sie nähern sich dem Thema, ohne dessen Widersprüchlichkeit und Vielschichtigkeit zu zerstören, auf dem Weg der Überwindung von Sprachklischees. Das Finden einer neuen Sprache ist zum Teil nötig, um das Ungesagte, Ausgegrenzte, Tabuisierte zu benennen. Auf dieser Basis können neu freiere Rollenbilder entstehen. Die Sammlung enthält Material über mythologische Hintergründe, Fallbeschreibungen sowie einen literarischen Text von Elfriede Jelinek.
Der Aufsatz orientiert sich an der Frage, welche Erziehungskompetenzen Familien heute angesichts der Vielfalt an Medien und Medieninhalten sowie der Gewalt in den Medien benötigen und wie diese vermittelt werden können. In diesem Zusammenhang setzt sich der Autor kritisch mit den unterschiedlichen Theorien der Wirkungsforschung zur Gewaltdarstellung in den Medien auseinander und plädiert dafür, dass diese als bedeutender Risikofaktor für aggressives Verhalten angesehen werden muss. Dabei konzentrieren sich die Ausführungen auf vier Erklärungsansätze: (1) Die Ohnmachtsthese (These der Wirkungslosigkeit) besagt, dass vom Fernsehen kein bedeutsamer Einfluss ausgeht. (2) Die Allmachtsthese hingegen weist dem Fernsehen ein negatives bzw. positives Wirkungspotenzial auf die Sozialisation von Menschen zu. (3) Die empirisch gestützte Risikothese ist zwischen den beiden Extrempositionen angesiedelt. (4) Die sozial-kognitive Lerntheorie von Bandura mit ihrem hohen Erklärungswert auch für die Medienwirkung besagt, dass Lernen vorwiegend als 'Lernen am Modell' oder 'Lernen durch Beobachtung' stattfindet. Zahlreichen Untersuchungsbefunde stützen die Risikothese, wobei jedoch darauf verwiesen wird, dass keine einzelne Studie voll überzeugend ist. Ein Blick auf die deutschsprachigen Veröffentlichungen erweckt den Eindruck, dass psychologische Befunde und Theorien über Medienwirkung tendenziell heruntergespielt werden. Diese Kritik verdeutlicht der Autor durch eine Neuordnung der dargestellten Thesen, bei der sich die sozial-kognitive Lerntheorie als wissenschaftlicher Rahmen der übrigen Annahmen herauskristallisiert. Hinsichtlich der Erziehung zur Medienkompetenz formuliert der Autor abschließend das allgemeine Ziel, dass Kenntnisse und Einsichten, Fähigkeiten und Fertigkeiten erworben werden sollen, die ein sachgerechtes und selbstbestimmtes, kreatives und sozialverantwortliches Handeln mit Medien möglich machen. Bei der Förderung solcher Kompetenzen sind insbesondere die Familie und die Schule gefordert. (ICG2)
Der vorliegende Beitrag fasst die zentralen Ergebnisse einer breiter angelegten Evaluationsstudie zum Anti-Aggressivitäts-Training (AAT) und Coolness-Training (CT) zusammen, die auf einer Befragung von Trainerinnen und Trainern beruht. Neben der Frage, ob bei den jugendlichen Teilnehmern künftig weniger aggressives Verhalten zu erwarten sei, wurde untersucht, welche Modalitäten und konkrete Gestaltung der AAT-Trainingskurse vor Ort deren Gelingen bzw. Misslingen bestimmen. Darüber hinaus wurden die Qualitätsstandards zum AAT auf ihre Richtigkeit hin überprüft. Die Ergebnisse der quantitativen testpsychologischen Erhebung mittels des Fragebogens zur Erfassung von Aggressivitätsfaktoren (FAF) weisen insgesamt nur bei der Experimentalgruppe, nicht aber bei der Kontrollgruppe auf einen Abbau der nach außen gerichteten Aggressivität und auf eine Anhebung der Aggressionshemmung hin. Die Studie deckt einmal mehr auf, dass empirisch gesicherte Aussagen über die längerfristige Wirksamkeit, z.B. in Bezug auf die Rückfälligkeit und gesellschaftliche Integration der jugendlichen Täter, bislang nur in unzureichendem Maße möglich sind, und mahnt Handlungsbedarf an. (ICI2)