"This article raises the question of the constitution of rural society in post socialist countries, and explores the possibilities of participatory approaches in rural development and resource management in face of given social conditions in the local context. The unifying scientific 'idea' is currently associated with the concept of social capital. The ability to form social capital can be seen as a central prerequisite both for economic development and the protection of resources (that is, for sustainable development). An important element of this concept is the networking of the actors within the region and with external actors. As a result of historical development the network relations in the rural areas of East Germany have a specific structure. What is especially remarkable is the continuing dominant role of the representatives of the big agricultural enterprises in the important local network structures despite the obvious decline in the economic importance of these enterprises. The structures uncovered in the case studies can certainly be taken to reflect the reality of many local contexts. It is argued that, as far as the creation of the beginnings of participation in rural development and resource management are concerned, that if the peculiarities are ignored there is a danger that the existing network structures wills simply be strengthened through participatory development. Therefore, the important contributions of participatory approaches to the solution of concrete problems must be supplemented by the prospect of its social embedding in the context of rural development. At the same time it also became clear in the project that the success of developed attempts at problem solution can only be ensured if the higher political levels are prepared to devolve downwards." (author's abstract)
Der Agrarsektor spielt eine wichtige Rolle in lateinamerikanischen Wirtschaftssystemen, er beinhaltet bis zu 23 Prozent des BIP (z.B. in Guatemala und Nicaragua). Natürlich ist er auch sehr wichtig für den Arbeitsmarkt, das Einkommen der ärmsten Menschen und die Ernährungssicherung. Die Nahrungsmittelkrise von 2008 hat zahlreiche Fragen über die Auswirkungen solcher Schwankungen auf das Wohlergehen und die Wirtschaft, die den Agrarsektor unmittelbar betrifft, aufgeworfen. Wenn Regierungen geeignete Maßnahmen ergreifen wollen, um Ernährungssicherheit zu gewährleisten, müssen sie ein sehr gutes Verständnis für das Funktionieren ihrer Märkte, angesichts der Bedeutung des Agrarsektors für die Wirtschaft, haben. Dies setzt unter anderem das Wissen über den Stand der Preisweitergabe voraus. Dies ist in vielerlei Hinsicht wichtig, der bedeutendste Grund ist jedoch, dass die Preisweitergabe die Preisinformationen, welche den landwirtschaftlichen Erzeugern zur Verfügung stehen, bestimmt, was eine Voraussetzung für eine gute Verwendung der Ressourcen ist. Unvollständige Preisweitergabe schafft voreingenommene Anreize für Erzeuger, was zu suboptimaler Entscheidungsfindung und reduzierter Produktivität in der Landwirtschaft führen kann. Trotz der Bedeutung der Preisweitergabe auf Agrarmärkten in Lateinamerika, gibt es nur wenige Artikel, die sich mit diesem Thema befassen. Diese Forschungarbeit hilft, diese Lücke zu füllen und den politischen Entscheidungsträgern verbessertes Wissen der direkten und indirekten Auswirkungen ihrer Entscheidungen zukommen zu lassen. Diese Dissertation besteht aus sechs Kapiteln. In Kapitel 1 wird eine allgemeine Einführung gegeben. Die Arbeit beinhaltet vier Papiere welche die Preisweitergabe in ausgewählten lateinamerikanischen Märkten erforschen. In Kapitel 2 wird ein Überblick sowie eine Diskussion über die vier Arbeiten gegeben. In Kapitel 3 wird die asymmetrische Preisweitergabe sowie Strukturbrüche in der Beziehung zwischen Costa Ricanischen Märkten für Nutztierwissenschaften Rinder, Rindfleisch und Milch (" Asymmetric Price Transmission and Structural Breaks in the Relationship between Costa Rican Markets of Livestock Cattle, Beef and Milk") behandelt, worin die vertikale Integration zwischen diesen drei Märkten erforscht wird. Die Analyse der Preisweitergabe zwischen verbundenen Produkten (Beziehung zwischen Märkten stützt sich auf eine andere Produktionskette) ist der wichtigste Beitrag dieses Dokuments, da es in der Kointegrationsliteratur fast nicht vorhanden ist. Kapitel 4 enthält Preisweitergabe in Lateinamerikas Mais und Reis Märkten ("Price Transmission in Latin American Maize and Rice Markets"), welches die Preisweitergabe von internationalen zu heimischen Märkten, mit Schwerpunkt auf Reis und Mais Märkte, auswertet. Die wichtigsten Ergebnisse weisen auf die Existenz einer höheren Beziehung zu internationalen Märkten von Brasilien und Chile (die südamerikanischen Länder eingeschlossen) als zentralamerikanischen Ländern hin. Kapitel 5 stellt die Beziehung zwischen räumlicher Integration und geografischer Entfernung in Brasilien ("The Relationship between Spatial Integration and Geographical Distance in Brazil") dar. Die Literatur bezeichnet geographische Distanz als bedeutenden Faktor, welcher die Ebene der Preisweitergabe zwischen den Märkten beeinflusst. Diese Arbeit untersucht Erklärungen für diesen signifikanten Effekt, indem sie die Beziehung zwischen Kointegration und den Einflussfaktoren analysiert, die wahrscheinlich mit Entfernung in Beziehung stehen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Einfluss der Entfernung auf die Integration teilweise durch die signifikante Wirkung auf die Preisweitergabe bestimmt wird. Schließlich beinhaltet Kapitel 6 die räumliche Preisweitergabe des Reismarktes im Nordosten Brasiliens und den Variablen, die diese beeinflussen ("Spatial Price Transmission of the Rice Market of Northeastern Brazil and the Variables which affect it"). Hierbei handelt es sich um eine Analyse der Beziehung zwischen Preisen der ärmsten Region Brasiliens und ihrer internationalen und nationalen Handelspartnern. Darüber hinaus werden die Faktoren, die einen signifikanten Einfluss auf diese Beziehung haben, ermittelt. Der Schwerpunkt liegt auf Reis, da dieser in der Ernährung der meisten von Ernährungsunsicherheit betroffenen Menschen in der Nordost-Region eine wichtige Rolle spielt. Die Ergebnisse legen nahe, dass das Vorhandensein eines Haupt-Entladehafens einen positiven Einfluss auf die Höhe der Preisweitergabe hat. Deshalb könnte sich das, obwohl die nordöstlichen Staaten relativ isoliert sind, schnell ändern, da die Häfen dieser Region eine bemerkenswerte Entwicklung erfahren. Im Allgemeinen basiert die Methodik, die in dieser Arbeit verwendet wurde, auf dem Rahmen der Kointegration. Dieser wurde benutzt, um die Preisweitergabe innerhalb von Märkten zu identifizieren. Die Analyse berücksichtigt auch asymmetrisches Verhalten und strukturelle Brüche. Ein wichtiger Beitrag dieser Arbeit im Bereich der räumlichen Preisweitergabe ist darüber hinaus die Einbeziehung einer Reihe von Variablen, abgesehen von Entfernung, die noch nicht verwendet wurden, um Integrationsbeziehungen zu erklären. Zusammenfassend zeigen die Arbeiten, welche ihren Schwerpunkt auf Reis legen, dass die Märkte, die durch große Entfernungen voneinander getrennt sind, weniger integriert sind als jene, die näher beieinander sind; aber es gibt noch andere Variablen, die auch Auswirkungen auf die Integration haben, wie beispielsweise der Zugang zu einem Haupthafen. Da sich diese Variablen ständig weiterentwickeln, wird sich die Integration kontinuierlich anpassen. Diese Entwicklung tritt nicht nur in Brasilien, sondern auch im Rest von Lateinamerika auf. Daher ist es notwendig, die Einschätzung und die Überwachung von nationalen und internationalen Preisen, sowie die Beziehungen zwischen ihnen zu stärken. ; The agricultural sector plays a major role in Latin American economies, comprising up to 23 percent of GDP (e.g. Guatemala and Nicaragua). Of course, it is also very important to the labor market, the income of the poorest people and food security. The food crisis of 2008 has raised numerous questions about the impact of such variability on welfare and the economic sector which directly concerns the agricultural sector. Given the importance of the agricultural sector to the economies, if governments are to take adequate measures to ensure food security, they need to have a good understanding of the functioning of their markets. This implies, among others things, knowing the state of price transmission. While this is essential for many reasons, the most important is that price transmission determines the prices information available to agricultural producers, which is a prerequisite for good allocation of resources. Incomplete price transmission creates biased incentives to producers, which can lead to suboptimal decision-making and reduced agricultural productivity. Despite the importance of price transmission to agricultural markets in Latin America, there are only few articles which deal with this issue. This research helps fill this gap and provide policy makers better knowledge of the direct and indirect effect of their decisions. This PhD thesis consists of six Chapters; Chapter 1 includes a general introduction and Chapter 2 presents an overview and discussion of the four papers included in the thesis, with all four exploring price transmission in selected Latin American markets. Chapter 3 includes "Asymmetric Price Transmission and Structural Breaks in the Relationship between Costa Rican Markets of Livestock Cattle, Beef and Milk exploring the vertical integration between these three markets. The analysis of the price transmission between joint products (relationship between markets relying upon a different production chain) is the main contribution of this document since it is nearly nonexistent in the cointegration literature. Chapter 4 includes "Price Transmission in Latin American Maize and Rice Markets evaluating price transmission from the international to the domestic markets with a focus on rice and maize markets. The main findings point out the existence of higher relationship with the international markets of Brazil and Chile (the South American countries included) than Central America countries. Chapter 5 presents the paper "The Relationship between Spatial Integration and Geographical Distance in Brazil. The literature identifies geographic distance as a significant factor affecting the level of price transmission between markets. This paper explores explanations for this significant effect, analyzing the relationship between cointegration and of the influencing factors, likely correlated with distance. The results show that the influence of distance on integration is in part determined by the significant effect on price transmission. Finally, Chapter 6, "Spatial Price Transmission of the Rice Market of Northeastern Brazil and the Variables which affect it, is an analysis of the relationship between prices of the poorest region of Brazil and its international and national trade partners. Moreover, the factors which have a significant impact on this relationship are determined. The focus is on rice since this plays a key role in the diets of the most food insecure people in northeast region. The results suggest that the presence of a main unloading port has a positive impact on the level of price transmission. Therefore, although the northeastern states are relatively isolated it could change rapidly since the ports of this region are experiencing a noteworthy development. In general, the methodology used throughout this thesis is based in the cointegration framework used to identify the price transmission among markets. The analysis also accounts for asymmetric behavior and structural breaks. Additionally, an important contribution of this work to the spatial price transmission analysis deserves to be highlighted, the inclusion of a set of variables, apart from distance, which has not yet been used to explain integration relationships. In summary, the papers focusing on rice show that the markets which are separated by long distances are less integrated than those which are closer to each other; however, there are other variables which also affect integration, such as access to a main port. Since these variables continue to evolve, integration will continually adjust. This development occurs not only in Brazil, but also in the rest of Latin America. Therefore, it is necessary to strengthen the assessments and monitoring of national and international prices, as well as the relationships between them.
Der Beitrag beschäftigt sich mit den Agrarverhandlungen in der sogenannten Doha-Entwicklungsrunde im Rahmen der WTO, die im November 2001 eingeleitet wird. Ziel der Runde war es ursprünglich, bis Ende 2004 weitreichende Liberalisierungen und eine Präzisierung der Regeln des internationalen Handels zu verabschieden, unter besonderer Berücksichtigung der Interessen von Entwicklungsländern. Die zentrale Herausforderung in den Agrarverhandlungen ist, Länder mit ganz unterschiedlichen Ausgangssituationen, Problemen, Instrumenten und Zielen für ihre Agrarwirtschaften und Ernährungslage dazu zu bringen, sich auf gemeinsame Spielregeln zu einigen. Die vorliegende Studie untersucht am Beispiel von Tansania und Senegal, welche spezielle Interessenlage in den Least Developed Countries (LDC) südlich der Sahara vorherrscht, welche internationalen Agrarhandelspolitiken diesen Interessen am ehesten dienlich sind und in welche Richtung weitere agrarpolitische Maßnahmen gehen müssen, damit mögliche Impulse aus den Agrarverhandlungen auch tatsächlich zu Entwicklung im Sinne von nachhaltigem Wachstum und Armutsminderung beitragen. Die zentrale Hypothese der Studie lautet, dass mögliche Liberalisierungen der Weltagrarmärkte zwar wichtige Anreize für armutsorientiertes Wachstum in SSA (Sub-Sahara Afrika) bieten können, dass aber die wichtigsten Reformen und Entwicklungsanstrengungen dort selbst stattfinden müssen. Mit den Beispielländern, Tansania und Senegal, werden zwei charakteristische, entgegengesetzte Situationen analysiert: Tansania repräsentiert eine stark agrarisch geprägte Ökonomie mit relativ großem Reichtum an agrarischen Ressourcen. Senegal steht für eine im afrikanischen Kontext schon relativ stark urbanisierte und industrialisierte Volkswirtschaft, die aufgrund mangelnder agrarwirtschaftlicher Dynamik und der Degradierung der natürlichen Ressourcen stark von Agrarimporten abhängig ist. Im ersten Kapitel werden die wichtigsten strittigen Punkte der komplexen Agrarverhandlungen und die wichtigsten Positionen präsentiert. Diese stecken den Ergebnisraum ab, in dem sich die Verhandlungen bewegen. Die Verhandlungssituation der LDC wird besonders berücksichtigt. Im zweiten Kapitel wird thematisiert, dass nicht nur die internationalen, sondern auch die verschiedenen nationalen Interessengruppen in Bezug auf den Agrarsektor und die Doha-Agrarverhandlungen sehr heterogen sind. Aus der Kombination von Verhandlungsthemen und interner Interessenlage wird ein Analyseraster konzipiert. Das dritte Kapitel führt in die Fallstudienländer ein und zeigt die unterschiedlichen agrarökologischen und ökonomischen Ausgangssituationen. Außerdem wird die Interessenlage der wichtigsten internen Akteursgruppen diskutiert. Vor diesem Hintergrund werden die Verhandlungspositionen der LDC einer kritischen Analyse unterzogen: Im vierten Kapitel stehen die Forderungen an die Verhandlungspartner im Vordergrund, im fünften Kapitel die Forderungen für die internen agrarpolitischen Spielräume. Schließlich werden im sechsten Kapitel Folgerungen für die WTO-Positionen sowie kohärente Handels- und Agrarpolitiken der LDC gezogen und Empfehlungen für eine entsprechende entwicklungspolitische Unterstützung gegeben. (ICG2) Abschätzung der Wirkungen multilateraler Agrarliberalisierungen." [Textauszug]
In Usbekistan ist ein Desertifikationsprozess zu beobachten, der häufig durch ungeeignete landwirtschaftliche Produktionsmethoden verursacht wird. Die meisten der heute in der usbekischen Landwirtschaft bestehenden nicht nachhaltigen Nutzungsmuster haben ihren Ursprung in den institutionellen Rahmenbedingungen der sowjetischen Zeit. Der mit der Unabhängigkeit Usbekistans verbundene Transformations- und Reformprozess stellt eine Gelegenheit dar, diese Nutzungsmuster zugunsten nachhaltiger Strukturen und Produktionsmethoden zu ändern. Vor diesem Hintergrund untersucht die Studie den gegenwärtigen Stand der Reformen einschließlich der institutionellen Rahmenbedingungen und zeigt einige Perspektiven für mögliche weitere Schritte auf. Die Arbeit beruht hauptsächlich auf der Auswertung von Sekundärquellen. Daneben werden 2003/2004 Interviews sowohl mit Vertretern der Wissenschaft als auch der entwicklungspolitischen Praxis geführt. Der erste Schritt dient der Darstellung der konzeptionellen Herangehensweise. Dabei wird auf das Konzept der nachhaltigen Entwicklung zurückgegriffen, dessen drei Dimensionen ökonomische Effizienz, ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit durch die politische Dimension ergänzt werden. Um die institutionellen Rahmenbedingungen bewerten zu können, die erheblichen Einfluss auf den gesamten Entwicklungsprozess und seinen Erfolg haben, werden institutionenökonomische Überlegungen einbezogen. In einem zweiten Schritt folgt zunächst eine allgemeine Charakterisierung des usbekischen Agrarsektors. Anschließend wird der Transformationsprozess, der bisher in der usbekischen Landwirtschaft stattgefunden hat, dargestellt. In diesem Zusammenhang liegt besonderes Gewicht auf der Entwicklung der institutionellen Rahmenbedingungen und der beteiligten Akteure. Der dritte Schritt dokumentiert die Folgen der jahrzehntelangen Übernutzung der Ressourcen. Diese Übernutzung wirkt sich nicht nur in der ökologischen Sphäre, sondern auch auf die Bereiche Wirtschaft, Gesellschaft und Politik aus. Im vierten Schritt werden die Resultate der vorherigen Kapitel zusammengetragen und der Reformprozess wird bewertet. Der Fokus liegt auf dem Beitrag der Reformen zu einem Wandel in Richtung auf eine ressourcenschonende Landwirtschaft. Als Orientierungspunkte werden die Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung sowie die institutionenökonomischen Voraussetzungen für effiziente Märkte herangezogen. Der fünfte Schritt fasst die wichtigsten Ergebnisse noch einmal zusammen und gibt Empfehlungen für die weitere Gestaltung der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit mit Usbekistan im Bereich der Landwirtschaftsreformen. (ICG2)