Altersgerechte Assistenzsysteme leisten einen wichtigen Beitrag, die Lebensumgebung mit intelligenter Technik gesundheitsfördernder und selbstbestimmt zu gestalten. Diverse Sensoren, Geräte und Dienste (z.B. Sturzmeldesysteme, Exergames und Fitnessprogramme) sind heute verfügbar, jedoch steckt die Überprüfung der Wirksamkeit dieser Applikationen noch in den Kinderschuhen. Schlagworte wie "user-centered design" hin zu einem "partizipatorischen Design" beschreiben gerade den Umbruch, der in der App-Entwicklung vonstattengeht. Der vorliegende Open Access Sammelband enthält Ergebnisse aus empirischen Studien; aus der Sicht unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen wird das Thema erörtert. Dies ist ein Open-Access-Buch. Dies ist ein Open-Access-Buch.
KT-Nutzung im Kontext von Gesund-heit und Fitness im Alter -- Level-Up? Zur Gamifizierung von Fit-ness- und Gesundheits-Apps.-Der Mensch im Online Fitnessmodus. Zwischen -- Lebensphase Übergang in den Ruhe-stand mit IK.-"Fit-mit-ILSE" für Senior*innen: User-Centred Design Prozess und Prototyp des Active and Assisted Living Systems.-Technologiegestütztes funktionelles Training in den eigenen vier Wänden -- Fit mit Assistenzsystemen: Geht das denn? -- ILSE bewegt? Eine IKT-gestützte Bewe-gungsintervention für 60 -- Die Bedeutung von eHealth-Dienstleis-tungen in dünnbesiedelten Regionen für die Sicherung von Lebenszufriedenheit im Alter. Ein Beispiel aus Nordschwe-den -- Können Fahrassistenzsysteme zum Er-halt der Mobilität im Alter beitragen? Eine Betrachtung aus Perspektive der Mensch-Maschine Interaktion -- Digitale Unterstützung für junge Se-nior*innen: Auswahlkriterien für einen sozialen Roboter.Wider die schlechte Gewohnheit: Selbst-regulation erhöhen durch Fit-mit-ILSE.
Cover -- Zu den Autorinnen -- Titelei -- Impressum -- Inhaltsverzeichnis -- Vorwort -- 1 Einführung in die Untersuchung -- 2 Methoden der Untersuchung -- 2.1 Die Haltung der Interviewerinnen im Interview -- 2.2 Erinnerungen und produktive Orientierungen im Interview und in der Gruppendiskussion -- 2.3 Der forschende Blick in der Auswertung -- 2.4 Kernsätze als alltagssprachlich ausgedrückte Erfahrungskategorien -- 3 Eine theoretische Einführung mit Erich Fromm -- 3.1 Produktive Orientierungen und spontanes Tätigsein -- 3.2 Unsicherheitsgefühle und produktive Orientierungen -- 4 Interviews mit alten Menschen -- 4.1 Territorialitätserfahrungen von Menschen im hohen Alter -- 4.1.1 Leben und Wohnen im Seniorenheim -- 4.1.2 Den Haushalt führen im Seniorenheim -- 4.1.3 Betreutes Wohnen zu Hause -- 4.1.4 Ein therapeutisches Beispiel von Irvin D. Yalom: Ein Weckruf im Alter -- 4.2 Beziehungserfahrungen von Menschen im hohen Alter -- 4.2.1 Fürsorgliche Beziehungen pflegen -- 4.2.2 Freundschaftliche Beziehungen entwickeln -- 4.2.3 Ein literarisches Beispiel von Bertolt Brecht: "Die unwürdige Greisin" -- 5 Interviews mit sozialen Betreuern -- 6 Erinnern - eine kreative Tätigkeit -- 6.1 Ein Blick in den Spiegel - Ein stilles persönliches Selbstgespräch -- 6.2 Kriegserinnerungen - Reflexionen eines alten Mannes -- 6.2.1 "Damals war das ja so, wenn man sich für seinen Beruf entschieden hatte, da war der Beruf eigentlich ein Aufgabengebiet bis zum bitteren Ende" -- 6.2.2 "Heute danke ich dem lieben Gott, dass ich kein Held geworden bin, wenn man einen Menschen umbringt, ist man ein Mörder" -- 6.3 Skulpturen, Fotos und Bilder als Erinnerungsformen -- 6.3.1 "Das sind unsere Hunde. Wenn wir zur Jagd gingen, da waren sie immer mit. Sie alle leben nicht mehr" -- 6.3.2 "Das ist meine verstorbene Frau, sie kam gerade vom Tanzen, da haben wir uns das erste Mal gesehen".
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Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem kommunalen Handeln an der Schnittstelle zwischen Gesundheitsförderung und räumlicher Planung. Neben dem expliziten Umgang mit Gesundheit, z. B. dem Schutz vor gesundheitlichen Risiken oder der Förderung körperlicher Aktivität, geht es um den kommunalen Umgang mit aktiver Mobilität und gesundem Altern. Gesundheit wird so als ein Querschnittsthema beleuchtet, das viele Schnittstellen zu anderen kommunalen Handlungsfeldern – hier Mobilität und Altern – aufweist. Dabei wird eine politikwissenschaftliche Sichtweise auf das kommunale Handeln eingenommen, die ausgehend von der sozialen Konstruktion von Policy Problemen und dem Framing-Ansatz Prozesse der Problemdefinition in den Vordergrund stellt. Schwerpunkt der Arbeit ist die empirische Untersuchung des kommunalen Handelns an der Schnittstelle zwischen Gesundheitsförderung und räumlicher Planung in der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten. Basierend auf einer interviewbasierten Fallstudienanalyse und einem Reallabor stellt die Arbeit dar, (1) welche Problemverständnisse dem kommunalen Handeln bezogen auf aktive Mobilität, Altern und Gesundheit zugrunde liegen, (2) welche Rollen die kommunalen Akteur*innen im Umgang mit aktiver Mobilität, Altern und Gesundheit einnehmen, und (3) welche Interaktionsformen den Umgang mit aktiver Mobilität, Altern und Gesundheit prägen. Die empirische Analyse gibt Aufschluss darüber, inwiefern bestehende Denk- und Handlungsweisen im kommunalen Handeln an der Schnittstelle zwischen Gesundheitsförderung und räumlicher Planung die Anerkennung von Gesundheit als Gegenstand des kommunalen Handelns und die Berücksichtigung gesundheitlicher Belange in kommunalen Entscheidungs- und Planungsprozessen begünstigen oder erschweren und somit eine gesundheitsfördernde Kommunalentwicklung unterstützen oder ihr entgegenstehen.
Japan gilt als alte Gesellschaft. Eine Lesart dieser Aussage ist: Wo viele Alte sind, da sterben auch viele. Aber wer kümmert sich um die jährlich 1,4 Mio. Verstorbenen und deren Gräber? Geht es nach der japanischen Bestattungsindustrie, dann das Individuum selbst. In einer Gesellschaft, in der sich niemand mehr um einen sorgt, erscheint Eigenvorsorge als letzter Ausweg, um niemandem zur Last zu fallen. Dorothea Mladenova hinterfragt diese Diskurse kritisch und zeigt, wie im Zuge der »aktiven Planung des eigenen Lebensendes« (shukatsu) neoliberale Prinzipien des »unternehmerischen Selbst« auf den Tod übertragen werden: Aus Selbstbestimmung wird gemeinwohlorientierte Selbstverantwortung.
Japan gilt als alte Gesellschaft. Eine Lesart dieser Aussage ist: Wo viele Alte sind, da sterben auch viele. Aber wer kümmert sich um die jährlich 1,4 Mio. Verstorbenen und deren Gräber? Geht es nach der japanischen Bestattungsindustrie, dann das Individuum selbst. In einer Gesellschaft, in der sich niemand mehr um einen sorgt, erscheint Eigenvorsorge als letzter Ausweg, um niemandem zur Last zu fallen. Dorothea Mladenova hinterfragt diese Diskurse kritisch und zeigt, wie im Zuge der »aktiven Planung des eigenen Lebensendes« (shukatsu) neoliberale Prinzipien des »unternehmerischen Selbst« auf den Tod übertragen werden: Aus Selbstbestimmung wird gemeinwohlorientierte Selbstverantwortung.
Japan gilt als alte Gesellschaft. Eine Lesart dieser Aussage ist: Wo viele Alte sind, da sterben auch viele. Aber wer kümmert sich um die jährlich 1,4 Mio. Verstorbenen und deren Gräber? Geht es nach der japanischen Bestattungsindustrie, dann das Individuum selbst. In einer Gesellschaft, in der sich niemand mehr um einen sorgt, erscheint Eigenvorsorge als letzter Ausweg, um niemandem zur Last zu fallen. Dorothea Mladenova hinterfragt diese Diskurse kritisch und zeigt, wie im Zuge der "aktiven Planung des eigenen Lebensendes" (shukatsu) neoliberale Prinzipien des "unternehmerischen Selbst" auf den Tod übertragen werden: Aus Selbstbestimmung wird gemeinwohlorientierte Selbstverantwortung.
Ältere Menschen übernehmen vielfältige Aufgaben in Familie und Gesellschaft. Hierzu gehört beispielsweise die Betreuung von Enkelkindern, die Pflege und Unterstützung pflegebedürftiger Angehöriger, die Ausübung ehrenamtlicher Tätigeiten und politische Partizipation. Inwieweit ältere Menschen diese Aufgaben übernehmen, hängt auch von den jeweiligen Rahmenbedingungen ab, die sich zwischen städtischen und ländlichen Räumen unterscheiden können. Das Fact Sheet zeigt anhand der Daten des Deutschen Alterssurveys (DEAS) 2020/21, zu welchen Anteilen sich Menschen zwischen 60 und 90 Jahren in städtischen und ländlichen Räumen in Deutschland aktiv einbringen.
Frank Lauenburg schildert am Beispiel der Jugendszene "Cable Street Beat" (CSB), eines antifaschistischen und antirassistischen Netzwerkes, einen individuellen Lebenslauf in solchen Szenen. Er beschreibt die verschiedenen Engagementformen in den typischen Phasen der Integration in diese Szenen (Erkennungsphase, Sympathisantenphase, Einstiegsphase und Etablierungsphase) und reflektiert dabei ihre biographische Verankerung. Die Phasen unterscheiden sich darin, wie verbindlich das jeweilige Individuum am Szeneleben (Szenestil, Szeneaktivitäten) teilnimmt. Der Autor informiert über Interviews mit zwei in der Szene älter gewordenen Aktiven, die sich u.a. Gedanken darüber machen, wie weiterhin jüngere Szenemitglieder für besondere Engagements gewonnen werden können, um der Szene eine Zukunft zu garantieren.
ZusammenfassungDer Beitrag stellt die Ergebnisse einer Studie aus der Schweiz ins Zentrum, die sich mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Engagement von Menschen im höheren Lebensalter sowie auf deren persönliche Lebenssituation als Zugehörige einer Risikogruppe beschäftigt. Die Studie zeigt, wie die Befragten ihr Leben auch während der Pandemie aktiv gestalten und Wege finden, ihr Engagement fortzuführen. Bei den Befragten ambivalent bleibt insbesondere der Aspekt, sich einerseits fit, gesund und aktiv zu fühlen und andererseits pauschal zur vulnerablen Gruppe zu gehören.
Fragen und Probleme aus dem Finanzbereich beschäftigen die Kommunen tagtäglich. Das Buch gibt einen Überblick über die Finanzthemen, mit denen sich die Kommunen in der heutigen Zeit vor allem auseinandersetzen müssen. Das Themenspektrum deckt die Covid-19-Pandemie und den Finanzausgleich ebenso ab wie den demografischen Wandel, die interkommunale Zusammenarbeit, die Fragestellung "Make or Buy", die Digitalisierung, die Haushaltskonsolidierung und den Bürokratieabbau. Die Beiträge in diesem Band wenden sich an in der Kommunalpolitik Aktive ebenso wie an eine interessierte Öffentlichkeit. Die Ausführungen sollen vor allem dazu dienen, Probleme und Herausforderungen für die (finanzielle) Entwicklung von Städten, Gemeinden und Kreisen zu verstehen. Gunnar Schwarting war Beigeordneter und Stadtkämmerer sowie Geschäftsführer des Städtetages Rheinland-Pfalz; zurzeit ist er als Honorarprofessor an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer tätig.
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Zusammenfassung Steigende Lebenswartung, Zunahme der Anzahl und des Anteils älterer Menschen und veränderte biographische Erfahrungen wirken sich auf die Engagementquoten ebenso aus wie veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Der Beitrag beschreibt zunächst Diskussionen über den Wandel des Engagements und zeigt anschließend, dass die vermuteten Veränderungen empirisch weniger eindeutig auszumachen sind. Jüngere Geburtskohorten werden bei gleichem Alter zunehmend "aktiver", der alterskorrelierte Rückgang im Engagement verschiebt sich in ein immer höheres Lebensalter und bei alledem ist bislang keine Abkehr vom traditionellen Engagement z. B. in Kirchen und Wohlfahrtsverbänden festzustellen.
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#PolenWahl #PLWahl23 #WahlenInPolenDer Wahlkampf, der in Polen schon seit Wochen inoffiziell läuft, wirft die Frage auf, mit wieviel Unterstützung die verschiedenen Parteien rechnen können. Eine der Variablen, die bei den meisten Wahlen berücksichtigt wird, ist das Alter. Jüngste Analysen zeigen, dass dieser Faktor in Polen nicht nur die Unterstützung für Parteien, sondern auch die Wahlbeteiligung regelmäßig beeinflusst. Und da die endgültige Zusammensetzung der Regierungskoalition nach den Wahlen wahrscheinlich durch wenige Prozentpunkte entschieden wird, ist es besonders interessant (für die Parteien selbst und die Beobachter) zu wissen, auf welche Altersgruppen welche politische Gruppierung rechnen kann.Lehre aus der GeschichteWie in vielen Demokratien verteilt sich die Unterstützung für die einzelnen Parteien auch in Polen in unterschiedlichen Altersgruppen unterschiedlich. Bei den letzten Parlamentswahlen im Jahr 2019 gewann die PiS zwar in allen Altersgruppen, aber in der Gruppe der über 60-Jährigen erhielt sie relativ gesehen die meiste Unterstützung. Für die PO haben am häufigsten die 40-Jährigen gestimmt. Und das damalige Linksbündnis sowie die rechte Konföderation waren die beliebteste Wahl bei den jüngsten Wählern. Abbildung 1: Wahlverhalten nach Alter, Parlamentswahlen 2019.Quelle: IPSOS für TVP, TVN24 und Polsat, 2019 laut https://www.tvp.info/44775931/glosowanie-wedlug-wieku-najmlodsi-wyborcy-za-pis, und Polnische Wahlkommission, eigene Darstellung 2015 waren bei PiS und PO die Tendenzen ähnlich wie 2019. Damals aber war die systemkritische Gruppierung KUKIZ´15 unter den jüngsten Wählern besonders beliebt gewesen, während die vereinigte Linke bei den ältesten zur Wahl gehenden Bürgerinnen und Bürgern am besten abgeschnitten hatte. Abbildung 2: Wahlverhalten nach Alter, Parlamentswahlen 2015. Quelle: IPSOS für TVP, TVN 24 und Polsat, 2015 laut wp.pl, und Polnische Wahlkommission eigene DarstellungDie aktuellen UmfragenDas in den aktuellen Umfragen angegebene Wahlverhalten muss aber mit Vorsicht analysiert werden, weil die Wahlen erst in mehreren Monaten stattfinden und Ergebnisse, die am gleichen Tag von verschiedenen Meinungsinstituten veröffentlicht werden, sich manchmal ziemlich unterscheiden. So soll nach aktuellsten Einschätzungen laut Kantar (12.12.2022) die Wahlen die KO mit 32% und mit einem Vorsprung vor der PiS (28%) gewinnen; auf dem dritten Platz soll die Linke mit 10% vor Polen 2050 (9%) stehen. Laut CBOS werden die PiS (31%) und erst danach die KO (21%) die meisten Stimmen bekommen, während Polen 2050 (11%) vor der Linken (4%) landen soll.Da nur CBOS die Altersunterschiede publiziert, lässt nur diese sich entsprechend analysieren. Deutlich wird dabei, dass eine sehr große Gruppe junger Wähler noch nicht weiß, wem sie ihre Stimme geben wird (38%). Bei dieser Gruppe landet die PiS mit nur 7% erst auf dem vierten Platz, während die KO und Konföderation um Platz eins kämpfen. Die heutige Regierungspartei vereint hingegen eine große Zahl der Stimmen bei Wählern, die 55 Jahre alt oder älter sind, während Polen 2050 besonders unter 25- bis 34-Jährigen beliebt ist. Abbildung 3: Deklariertes Wahlverhalten bei den nächsten Parlamentswahlen nach Alter, Dezember 2022. Quelle: CBOS Dezember 2022, eigene DarstellungAlter und WahlbeteiligungEin weiterer zu berücksichtigender Aspekt ist die Wahlbeteiligung nach Altersgruppen. Bei den 18- bis 29-Jährigen gaben 2019 nur 46,4% Wahlberechtigte ihre Stimme ab. Im Vergleich zu anderen Altersgruppen war dies eine niedrigere Wahlbeteiligung. Am besten schnitten damals die 40- bis 49-Jährigen mit einer Wahlbeteiligung von 75,7% ab, während die 30- bis 39-Jährigen mit 60,3%und die über 60-Jährigen mit 66,2% eine Wahlbeteiligung von mehr als 60 Prozent erreichten. In der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen gingen 59,6% der Wahlberechtigten zur Wahl.Die neusten Umfrageergebnisse zeigen, dass 77% der Bürger Polens an den Wahlen teilnehmen möchte, wobei die geringste Bereitschaft bei den jüngsten Wählern zu verzeichnen ist. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass die in Umfragen, die vor den Wahlen durchgeführt werden, geäußerte Wahlbereitschaft in Polen immer deutlich höher ist als die endgültige Beteiligung am Wahltag. Abbildung 4: Deklarierte Wahlbeteiligung bei den nächsten Parlamentswahlen nach Alter, Dezember 2022. Quelle: CBOS Dezember 2022, eigene Darstellung Umso mehr lautet die Frage: Was ist für eine bestimmte Altersgruppe ausschlaggebend, um wählen zu gehen.Antworten auf diese Frage liefert ein vor Kurzem veröffentlichter Text von Mikołaj Cześnik und Piotr Zagórski: "Wiek a uczestnictwo wyborcze w Polsce: cykl życia, okres, kohorta" (Das Alter und die Wahlbeteiligung in Polen: Lebenszyklus, Zeitraum, Kohorte). Die Autoren analysieren drei Aspekte der Auswirkungen des Alters auf die Wahlbeteiligung in Polen, und zwar: Lebenszyklus (also, ob man sich noch in der Ausbildung befindet, schon länger berufstätig ist und Familie hat oder auch langsam die Energie verliert und nicht mehr ohne Probleme zum Wahllokal gelangt), generationelle Erfahrungen (also ob eine bestimmte Generation etwas erlebt hat, was ihre politische Einstellung länger prägt – wie eine Revolution, ein Krieg oder ein Systemwechsel) und Kohorten (also ob eine Generation besondere Merkmale hat, die sie besonders motivieren, an Wahlen teilzunehmen). Ihre Schlussfolgerungen sind wichtig, wenn man die laufenden Vorbereitungen der politischen Parteien für die Parlamentswahlen 2023 besser verstehen will.Laut Cześnik und Zagórski sind für die Wahlbeteiligung in Polen eher der Lebenszyklus und weniger die Erfahrungen und Kohorten selbst entscheidend. Anders gesagt - die von den beiden Wissenschaftlern festgestellten systematischen Unterschiede in der Wahlbeteiligung zwischen verschiedenen Altersgruppen sind kein Beleg für generationsbedingte Unterschiede in der (Bereitschaft zur) Wahlbeteiligung. Von größerer Bedeutung sind der Lebenszyklus und seine Phasen. Zum Beispiel kommt es bei den (relativ aktiven) 40-jährigen Wählern auf ihr Alter an (zum Zeitpunkt der Wahl) und nicht auf das Jahr ihrer Geburt. Darüber hinaus ist sichtbar, dass in einem bestimmten Alter die Wahrscheinlichkeit der Stimmabgabe wieder sinkt.Menschen unterschiedlichen Alters haben eine unterschiedliche Neigung, sich an Wahlen zu beteiligen. Laut den Autoren ähnelt das allgemeine Muster in Polen dem, das in anderen Demokratien (und in anderen Studien über polnische Wahlen) zu beobachten ist: die höchste Wahlbeteiligung ist bei Menschen mittleren Alters zu verzeichnen, die niedrigste bei den jüngsten und ältesten wahlberechtigten Bürgern. Diese Feststellung gewinnt an Bedeutung, wenn man die demografische Entwicklung in Polen beobachtet, die die polnische Wählerschaft fundamental verändert. Die Gruppe der ältesten Wähler, die beruflich nicht mehr aktiv sind, aber hohe soziale Erwartungen haben, wird (demografisch gesehen) immer zahlreicher. Die Zahl der jüngsten Wähler wird dagegen immer geringer – und sie beteiligen sich zudem noch seltener an den Wahlen –, was am Ende auch das Wahlergebnis beeinflussen kann.Die Analysen zeigen auch, dass die in der polnischen Gesellschaft bestehenden Verbindungen zwischen Alter und Wahlbeteiligung im Laufe der Zeit recht stabil geblieben sind. Bei allen von den Autoren analysierten Wahlen konnten ähnliche Muster festgestellt werden. Natürlich schwankt die Wahlbeteiligung in Polen, das Verhältnis dieser Variable zum Alter bleibt jedoch (relativ) auf dem gleichen Niveau. Dies bedeutet also (indirekt), dass generationsbedingte Faktoren weniger wichtig für die Wahlbeteiligung sind als der Lebenszyklus. Die Autoren weisen zu Recht darauf hin, dass diese relative Irrelevanz der Generationserfahrungen der polnischen Wähler (zumindest was die Wahlbeteiligung betrifft) rätselhaft ist. In der polnischen Gesellschaft, deren Generationen (vor allem einige von ihnen) in den letzten hundert oder mehr Jahren oft sehr schmerzhafte historische Erfahrungen machen musste, müsste die Rolle der Generationserfahrung doch eigentlich bedeutend sein. Die Erfahrungen der Generationen spielen zwar in verschiedenen Lebensbereichen eine Rolle, aber der hier zitierten Analyse zufolge beeinflussen sie nicht das Wahlverhalten selbst.Junge Wähler doch wahllustigIn diesem Muster gibt es eine Ausnahme. Die Generationen geboren nach 1990 neigen dazu, sich öfter als ihre Vorgänger an Wahlen zu beteiligen, was sehr wichtig für die kommenden Jahre sein kann. Das ist auch einer der Gründe, warum vor allem Parteien, die auf die jüngsten wahlberechtigten Jahrgänge setzen, sich Mühe geben (und geben sollen), diese Personen inhaltlich davon zu überzeugen dieser Tendenz auch weiter treu zu bleiben. So betonen sowohl die Bürgerplattform als auch die Partei von Szymon Hołownia die Umweltaspekte bei ihren Wahlveranstaltungen, die von den jungen Polen für viel wichtiger wahrgenommen werden. Die Partei die Linke macht die LGBT und Frauenrechte zu einem ihrer Hauptwahlkampfthemen. Und alles spricht dafür, dass sich diese Tendenzen noch verstärken werden. Eine Gefahr, junge Bürger in den Wahllokalen zu verlieren, birgt allerdings die heftige Polarisierung der polnischen politischen Landschaft. Der sich seit Jahren hinziehende Streit zwischen zwei "ewigen" politischen Führern, Jarosław Kaczyński und Donald Tusk, ist für viele junge Wähler eher abschreckend als motivierend. Für Teile der älteren Altersgruppen ist es hingegen besonders wichtig, noch einmal für "ihre" Partei abzustimmen. Was am Ende den Ausschlag gibt, wird man erst im Herbst 2023 sehen.
Zusammenfassung Hintergrund und Ziel Die subjektive Erwerbsperspektive (EP) gilt als prädiktiv für die realisierte Erwerbsdauer. Inwieweit spezifische gesundheitsrelevante Verhaltensweisen (GVh) mit der EP älterer Beschäftigter assoziiert sind, wurde bislang nicht erforscht. Vor diesem Hintergrund wurden die Effekte von körperlicher Aktivität, Übergewicht und Rauchen auf die EP älterer Beschäftigter untersucht.
Material und Methoden Analysiert wurden Daten von 3368 älteren Erwerbstätigen, die 2018 an der dritten Befragungswelle der repräsentativen lidA-Studie teilnahmen. EP wurde anhand der Selbsteinschätzung, wie lange man glaubt, noch arbeiten zu können, untersucht. Mittels hierarchischer linearer Regressionsmodelle wurden die Effekte der GVh auf die EP kontrolliert für soziodemografische, arbeits- und gesundheitsbezogene Faktoren querschnittlich untersucht. Durch Interaktionstestung wurde das Zusammenspiel unabhängiger Variablen auf die EP geprüft.
Ergebnisse Körperliche Aktivität und Adipositas waren signifikant mit der EP assoziiert. Regelmäßig körperlich Aktive gehen davon aus, um fünf Monate länger arbeiten zu können als wenig bzw. nicht Aktive. Beschäftigte ohne Übergewicht gehen davon aus, um fünf Monate länger arbeiten zu können als Adipöse. Kontrolliert für die Gesundheit war der Effekt von Adipositas nicht mehr signifikant. Das Rauchverhalten zeigte keinen signifikanten direkten Effekt auf die EP.
Schlussfolgerung Unsere Ergebnisse lassen darauf schließen, dass besonders körperliche Aktivität förderlich für die EP sein kann. Um das Potenzial der spezifischen GVh für die Erwerbsfähigkeit genauer bewerten zu können, sind weitere Untersuchungen notwendig. Betriebliche Akteure sollten die Ergebnisse bei der Planung verhaltens- und verhältnispräventiver Maßnahmen berücksichtigen, um gezielter auf die Bedürfnisse der Beschäftigten, besonders jener mit potenziell kürzerer EP, eingehen zu können.
Die Gesellschaft steht angesichts sich wandelnder Formen sozialer Ungleichheit immer wieder vor der Herausforderung, Inklusion in der politischen Partizipation zu gewährleisten. Aber: Politisch aktive Personen in marginalisierten Lagen sind in Beteiligungsformaten meist in der Minderheit. Schriftenreihe 22 untersucht, wer diese aktiven Menschen sind, welche Rolle ihre individuelle Marginalisierungslage beim Ergreifen politischer Partizipation spielt und welche Strukturen ihre Beteiligung begünstigen. In Fallstudien kamen diejenigen zu Wort, die sich trotz sozialer Benachteiligung z. B. durch Erwerbslosigkeit, Frühverrentung, Behinderung oder Fürsorgeverantwortung als Alleinerziehende oft seit Jahren politisch einbringen. Die Autoren beleuchten zudem, wie sich politische Angebote und der räumliche Kontext benachteiligter Quartiere auf die Motivation sowie die Art und Weise auswirken, Politik selbst in die Hand zu nehmen.