Das Buch vermittelt die wichtigsten Grundbegriffe, theoretischen Ansätze und methodischen Zugriffsweisen der Erziehungswissenschaft. Im ersten Teil werden die Grundbegriffe Erziehung, Bildung und Sozialisation vorgestellt und anhand von Fallbeispielen in ihrer Bedeutung für pädagogische Handlungssituationen verdeutlicht. Im zweiten Teil geht es um die Frage, was Aussagen über Erziehung, Bildung und Sozialisation zu wissenschaftlichen Aussagen macht. Zu diesem Zweck werden verschiedene Auffassungen von Wissenschaft vorgestellt und anhand von Beispielen auf ihre Relevanz für das pädagogische Handeln geprüft. Biographische Informationen Prof. Dr. Hans-Christoph Koller lehrt Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg.
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Ausgehend von alternativen Zugängen bei der Diskussion bildungspolitischer Leitbegriffe wird zunächst der visionäre Charakter des Konzepts der "Wissensgesellschaft" in der aktuellen bildungspolitischen Diskussion hervorgehoben, der in der Wissenschaft keineswegs eine ungeteilte Resonanz findet. Wird allerdings - unterhalb der Ebene großräumiger Diskussionen - akzeptiert, dass die Aneignung und Vermittlung von Wissen an Bedeutung gewonnen hat, spielen alternative Modelle und Formen dieser Prozesse eine wichtige Rolle. Auf dieser operativen Ebene werden heute unterschiedliche Ansätze der Reformpädagogik eingebracht. Dabei ist die Rezeption und Bewertung dieser Ansätze in der Lehr-/Lern-Forschung ebenso zu berücksichtigen wie auch - in diesem Zusammenhang - Funktion und Aufgaben der Allgemeinen Erziehungswissenschaft neu zu überdenken sind. (DIPF/Orig.)
Angesichts des 'Paradigmenwechsels' in der Erziehungswissenschaft im Zusammenhang mit neoliberalen Umgestaltungsversuchen der Gesellschaft erörtert der Beitrag die Frage, wie sich kritische Erziehungswissenschaft heute theoretisch und politisch legitimieren kann.
Welche Stellung die Kommission Wissenschaftsforschung in der Sektion Allgemeine Erziehungswissenschaft haben kann und welche "Beitragsleistungen" sie zu ihr wird liefern können, hängt auch vom epistemologischen und methodologischen Selbstverständnis der Kommission ab. Dieses innerhalb der Kommission nicht konfliktfrei verhandelte Selbstverständnis hat sich in der Geschichte der Kommission verändert. War das Selbstverständnis anfänglich von der Aufgabe geprägt, der Erziehungswissenschaft - d.h. deren heterogenen Teildisziplinen - theoretische und methodische Identitäts- und praxisbezogene Sinnangebote (normative Identitäts- und Sinnstiftungsfunktion) zu machen, so steht - im Nachvollzug von Entwicklungen in der Allgemeinen Wissenschaftstheorie (Historisierung, Pragmatisierung, Kontextualisierung) - gegenwärtig eine deskriptive und analytische Aufgabe im Zentrum des Selbstverständnisses. Die Kommission sieht ihre Aufgabe in der deskriptiven Beobachtung und analytischen Reflexion des kognitiven, sozialen und institutionellen "Systems Erziehungswissenschaft". Sie kombiniert hierzu Fragestellungen, Methoden und Theorieansätze aus den das Terrain erziehungswissenschaftlicher Wissenschaftsforschung absteckenden Gebieten der Wissenschaftstheorie, Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftspolitik, Wissenschaftspsychologie, Wissen(schaft)ssoziologie und Wissenschaftsethik. (DIPF/Orig.) ; The role which the Commission for Social Studies of Science can fulfil for the Section General Education Theory and the "service" which it can provide for this section depends on the epistemological and methodological self-identity of this commission. This self- identity, which is always negotiated and rarely uncontroversial, has changed during the history of the commission. Originally, this self-identity was determined by the task of providing the heterogeneous sub- disciplines of Educational Science a theoretical and methodological meaning related to normative concepts of identity and practice. Today the focal point of this self- identity - following developments in the philosophy of science (historization, pragmatization, contextualization) - make up descriptive and analytical tasks. The Commission understands its task as a descriptive observation and an analytical reflection on the cognitive, social and institutional dimensions of a 'system of educational science'. Research questions, methods and theoretical approaches from the fields of philosophy of science, history of science, politics of science, psychology of science, sociology of science and knowledge, and ethics of science are combined in this research field. (DIPF/Orig.)
Der Text dient der Auseinandersetzung mit dem disziplinären Selbstverständnis der Erziehungswissenschaft, indem zunächst dem Verhältnis von universitärer Erziehungswissenschaft und außeruniversitärer Bildungsforschung nachgegangen wird. Der zweite Abschnitt erörtert das Verhältnis von Bildung und Erziehung als individueller und gesellschaftlicher Aufgabe. Vor diesem Hintergrund werden abschließend Forschungszugänge zur Erziehungswirklichkeit als vielschichtige und jeweils nur selektiv zugängliche Herausforderung betrachtet und Anregungen für die weitere Disziplinentwicklung gegeben. (DIPF/Autor)
Ausgehend von der These, dass in der Rhetorik über pädagogische Innovationen genau zu prüfen sei, ob eine Neuerung auch wirklich zu einer Verbesserung führe, beschreibt der Autor zunächst die beiden Typen von Hauptstudiengängen in der Erziehungswissenschaft mit den Abschlussmöglichkeiten. Er skizziert sodann die mit dem Bologna-Prozess verbundene Einführung eines dreistufigen Studiensystems und geht kurz auf das Thema Modularisierung sowie auf Akteure im Hintergrund ein. Im Hauptteil des Beitrags werden neue Problemfelder bei der Umstellung auf den BA- bzw. MA-Studiengang für die Erziehungswissenschaft in Deutschland diskutiert. (DIPF/Mar.)
Der Autor untersucht "die Frage nach der Mitverantwortung oder Mitschuld der etablierten, zumeist geisteswissenschaftlich orientierten, national-konservativen Erziehungswissenschaftler am deutschen Faschismus" am Beispiel der Schriften von Ernst Krieck. Während er zunächst der Frage nach der Rolle des Antisemitismus nachgeht und an einigen Strukturelementen der nationalsozialistischen Ideologie wie Antikommunismus, Militarismus, Chauvinismus, Rassenideologie, Führerprinzip und Irrationalismus einige Affinitäten, aber auch Widersprüche der Erziehungswissenschaft von Krieck mit dem Nationalsozialismus aufzeigt, weist er in seinen Schriften ab 1931 eine "Identifikation" mit dem Nationalsozialismus nach. (DIPF/ssch)
Der strukturelle Umbruch im Bachelor/Mastersystem der Erziehungs- und Bildungswissenschaften erfordert eine neue Bestandsaufnahme. In diesem studienbegleitenden Grundkurs werden die relevanten Bereiche von ausgewiesenen Autorinnen und Autoren dargestellt. Themenschwerpunkte sind: Theorien der Erziehungs- und Bildungswissenschaften; Grundbegriffe: Lernen, Sozialisation, Erziehung und Bildung; Grundformen: Didaktik und Unterricht, Diagnose und Bewertung, Beratung, Planung und Steuerung; Arbeitsfelder: Schule, Kinder- und Jugendbildung, Berufsbildung, Heil- und Sonderpädagogik, Erwachsenenbildung sowie Medien; Querschnittsaufgaben: Interkulturelle Bildung, Geschlecht und Bildung, Bildungspolitik, -recht und -finanzierung sowie die Geschichte des Fachs. Zudem werden die wichtigsten Forschungskonzepte und -methoden behandelt. (DIPF/Orig.)
Der Autor beleuchtet das Wechselverhältnis von erziehungswissenschaftlicher Forschung und Bildungspolitik und geht auf die Entwicklung seit den 1960er Jahren aus der Sicht der Bildungsverwaltung ein. Es wird erläutert, warum es fast 30 Jahre gebraucht hat, der empirischen Forschung wieder stärker Beachtung zu schenken. Sodann werden erziehungswissenschaftliche Forschungsfelder benannt - etwa der Zusammenhang zwischen Leistungsergebnissen und output-basierten Steuerung, Bildungsmonitoring -, aus denen Bildungspolitik Erkenntnisse für eine wissensbasierte Steuerung erzielen kann. "Da Erwartungen an die Wissenschaft in wechselseitigem Aufeinander-Bezogen-Sein immer auch Selbstverpflichtung [für das BMBF] bedeutet", werden Maßnahmen der Qualitätssicherung und der Nachwuchsförderung als konstitutive Elemente von Programm-, Projekt- und Ressortforschung vorgestellt. (DIPF/Mar.)
Diese Einführung erlaubt auch Lesern ohne Vorwissen einen Einblick in das relationale Denken und in eine theoretische Perspektive auf die Verwobenheit von Menschen und ihrem Verhalten in Netzwerken. Das Buch geht der Frage nach, was die Netzwerktheorie im Gegensatz zu alternativen Theorien des Sozialen ausmacht und wo entsprechend ihre produktiven Potentiale für Innovationen in den Sozialwissenschaften liegen. Anhand der Netzwerktheorie von Harrison C. White und deren Grundbegriffe wie der Einbettung, der Steuerung, den Geschichten oder den Beziehungen wird in das relationale Denken eingeführt. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem cultural turn der Theorie und der Relevanz von Bedeutung und Sinn. Im abschließenden Teil des Buches werden anhand ausgewählter Beispiele aus dem Bildungsbereich insbesondere die Innovationspotentiale für die Erziehungswissenschaft hervorgehoben. Iris Clemens, Jg. 1974, Dr. phil., ist Professorin für Allgemeine Pädagogik an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät, Universität Bayreuth. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind kulturtheoretische Perspektiven auf Bildungskonzepte und Bildungsprozesse, Globalisierung und Urbanisierung und ihre erziehungswissenschaftlichen Implikationen, Indien.
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Das Beiheft ist der Disziplin Erziehungswissenschaft, ihrer Geschichte einerseits und ihrer heutigen Ausrichtung andererseits, gewidmet. Fünfzig Jahre nach dem "Positivismusstreit" (1961) und Jürgen Habermas' Frankfurter Antrittsvorlesung "Erkenntnis und Interesse" (1964) sollen aus unterschiedlichen Perspektiven die Entwicklung und der gegenwärtige Zustand der Erziehungswissenschaft beschrieben werden. Das Augenmerk liegt auf der Forschungspraxis und der gesellschaftlichen Funktion, nachdem die großen Entwürfe Geschichte sind. (DIPF/Verlag)
[Die Überlegungen dieses Beitrages konzentrieren sich] auf die Frage, für welches Problem, in welchem Kontext, von welchen Akteuren und mit welchen Erwartungen Bildungsexpertise konstruiert, also nachgefragt und angeboten wurde, in welchen institutionellen Formen sich diese Expertise organisierte, welchen Anteil daran ,Erziehungswissenschaft' hatte, zu welchen Ergebnissen, Praktiken, Ratschlägen oder Wissensformen, diese Praxis geronnen ist, sowie schließlich, aber eher randständig angesichts schwieriger Mess- und Zurechnungsprobleme, ob man dieser Praxis jenseits des produzierten Papiers und der intellektuellen Arbeit der Akteure auch Wirkungen zuschreiben kann, vielleicht sogar so weit, dass man Lernprozesse in diesem sich formierenden System der Politikberatung durch Erziehungswissenschaft beobachten kann. Drei historische Exempel werden vorgestellt und diskutiert: (2.1) das Modell der gebildeten Expertise und des Gebildeten als Ratgeber, wie es im Deutschen Ausschuß für das Erziehungs- und Bildungswesen, also bis 1965, dominierte, (2.2) das Modell der forschungsbasierten und zugleich planungsambitionierten Wissenschaft, wie es in der Praxis des Deutschen Bildungsrates bis 1975 impliziert war, und (2.3) das aktuelle Modell der Kooperation von Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft und Politik, das nicht mehr um ein zentrales Gremium, sondern als ausdifferenziertes System mehrdimensional geordneter Beziehungen geordnet ist (und sich im PISA-Syndrom nicht erschöpft). (DIPF/Orig.)