Social policy and the future of pension systems in European Union
In: Rissener Einblicke, Heft 12-1, S. 101-112
ISSN: 1610-1472
1564 Ergebnisse
Sortierung:
In: Rissener Einblicke, Heft 12-1, S. 101-112
ISSN: 1610-1472
World Affairs Online
Eine höhere Lebenserwartung bei gleichzeitiger Überalterung der deutschen Gesellschaft sind maßgebliche Gründe eines heute bereits festzustellenden Defizits der gesetzlichen Rentenversicherung. Die jüngste Rentenreform mit dem Altersvermögens- und Alterseinkünftegesetz setzte deshalb maßgebliche Anreize, die Alterssicherung eigenverantwortlich um eine private, staatlich geförderte Vorsorge zu ergänzen. Jedoch mangelt es derzeit vorwiegend an einer fachkundigen Informations- und Beratungsleistung der Finanzdienstleister, weshalb die Bürger von diesem neuen Angebot nur zurückhaltend Gebrauch machen. Insbesondere die finanzwirtschaftliche Wirkungsweise, die Nachvollziehbarkeit und Vergleichbarkeit der geförderten Vorsorgeinstrumente stellen aufgrund der individuellen steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Komplexität dabei eine wesentliche, noch offene Frage dar. Finanzdienstleister können aber genau an dieser Stelle profitieren, indem sie in diesem Wachstumsmarkt neue kundenzentrierte Beratungsansätze etablieren. Diese kennzeichnen sich durch eine individuelle aus Kundensicht vorteilhafte Lösungszusammenstellung. Die Anbieter profitieren hiermit sowohl durch die Möglichkeit, dem Kunden vorteilhafte Angebote generieren zu können, um somit neue Ertragspotenziale abzuschöpfen, als auch durch eine mögliche nachhaltige Differenzierung über einen hochwertigen Beratungsprozess mit einhergehender höherer Kundenbindung und -zufriedenheit. Herr Eberhardt beschäftigt sich deshalb in seiner Dissertationsschrift mit der Entwicklung von individualisierten Beratungsansätzen einer steueroptimierten Vorsorge. Die Arbeit greift damit eine aus Sicht von Politik, privaten Haushalten und (Finanz-)Unternehmen hochrelevante Fragestellung auf. Herr Eberhardt widmet sich folgenden zentralen Fragen, deren betriebswirtschaftlich fundierte Beantwortung für die Etablierung einer kundenzentrierten Beratungs- und Vertriebsstrategie erforderlich ist: • Wie lassen sich die verschiedenen Altersvorsorgeinstrumente aus Kundensicht vergleichen? Wie kann der Prozess einer individualisierten Altersvorsorgeberatung mit Hilfe einer geeigneten Systemunterstützung abgebildet werden? • Welchen Einfluss auf die finanzwirtschaftliche Vorteilhaftigkeit hat die langfristige Zinsbindung und erwartete Zinsentwicklung beim Abschluss von Förderprodukten? • Von welchen Faktoren hängt die Wirkung der neuen Förderprodukte ab? Lassen sich für die neuen Förderprodukte Pauschalempfehlungen generieren, um auch Kundensegmente zu bedienen, bei welchen sich eine IT-gestützte individualisierte Beratung aus Kosten-/ Nutzenaspekten nicht rentiert? Welche Rolle spielt die optimierte Vertragsgestaltung bei Förderprodukten für die finanzwirtschaftliche Vorteilhaftigkeit? • Wie stellt sich ergänzend zur Altersvorsorge das Problem einer Risikovorsorge am Beispiel der Berufsunfähigkeitsversicherung aus Liquiditätssicht nach Steuern dar? Welche möglichen Vorteile bringt eine steueroptimierte Berufsunfähigkeitsvorsorge? Der Schwerpunkt der Arbeit liegt dabei in der (privaten) Finanzplanung sowie im Financial Engineering unter Berücksichtigung von kundenindividuellen Steuerwirkungen. Darüber hinaus wird auch auf Wirtschaftsinformatikaspekte im Rahmen einer Individualisierung von Beratungssystemen fokussiert. Bemerkenswerterweise konnten bereits einzelne Aspekte der erzielten wissenschaftlichen Ergebnisse in mehreren Praxisprojekten umgesetzt werden. ; The dissertation of Mr. Eberhardt in German language is dedicated to the following core questions in the field of tax optimised Retirement and Precaution Solutions in Germany: The dissertation outlines, how financial service providers can generate competitive advantages through innovative IT-support for their financial advisory processes. Therefore a generic concept for individualised financial advisory processes is enhanced by the consideration of tax and social contribution effects. This concept is operationalised for the important field of private retirement planning. Thus IT-support for the process of individualised advice is essential because of its high complexity and enables an individualised optimisation of customers' portfolios. In cooperation with a German financial service provider this concept is already successfully implemented in a first release and will be extended and improved in the future. As a result of the latest reform of the German pension system, subsidized contracts for private investments in bond pension funds are advantageous compared to normal bonds being identical in risk and maturity. Regarding the actual interest rate level it may be better to invest temporarily in short term bonds if rising interest rates for the long term subsidized contracts are expected. The dissertation shows, under which conditions a so called mixed strategy is advantageous compared to the direct investment in a subsidized long term contract. Apparently, in the present situation (summer 2006) mixed strategies can be advantageous to the direct investment in a subsidized long term contract. Because of the risks associated with them, those can not be dominant. In 2005 the renewed German pension law ("Alterseinkünftegesetz") became effective, establishing private retirement arrangements based on the funding principle. Thereby it supplements the state-run retirement insurance which is based on apportionment. Financial service providers, especially banks and insurance companies, are offering a wide range of the so called "Basis-Pension", promising the customer advantages due to governmental aid up to "gifts from the government". The dissertation shows that the effect of the governmental aid depends on the saver's personal circumstances e. g. year of birth and desired date of retirement payments. The combination with an alternative investment as well as splitting the investment sum on several "Basis-Pension" contracts increases saver's net present value. Since social security benefits were – besides government pensions also stripped down in 2001, the German market for private occupational disablement insurances is still growing. Simultaneously, especially risk groups cannot afford insurance contributions to appropriately satisfy their needs. So far, private supplementary occupational disablement insurances ("riders") were mostly combined with life and annuity insurances, whereas contributions were not tax-deductible. With the amendments in the German pension law ("Alterseinkünftegesetz") in 2005, financial service providers have now the opportunity to bundle this coverage with the government-supported so-called "Basis-Pension". Due to the fact that contributions as well as pensions in the case of occupational disablement are taxed equally to the master cover, interesting potentials for offer configuration are realisable. Based on a fiscal model, the dissertation elucidates that favorable pricing is feasible, if the new product combination is included in the portfolio. Furthermore, the analysis shows how differentiated consideration after tax looks like and that flat recommendations are not adequate in this context. Realising and establishing the presented concepts, financial service providers can excel in the long run due to premium, individualised consulting processes and thereby offer advantageous solutions to the customer.
BASE
In: Diplomarbeit
Inhaltsangabe:Einleitung: Der sich abzeichnende demographische Wandel stellt eine Herausforderung ungeahnten Ausmaßes dar, die die Struktur unserer Gesellschaft in erheblichem Maße verändern wird. Gegenwärtig scheint die Sensibilität für die demographisch-bedingten eklatanten Veränderungen jedoch primär in der Politik vorhanden zu sein; im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion stehen vor allem die Auswirkungen auf die Alterssicherung sowie auf die soziale und gesundheitliche Versorgung. Durch die demographischen Veränderungen werden sich auch die Rekrutierungsbedingungen aus Sicht der Unternehmen erheblich verschlechtern. Im Zuge des prognostizierten Rückgangs der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter müssen die Unternehmen umgehend Strategien entwickeln, um die zunehmenden Engpässe bei der Personalrekrutierung zu bewältigen. Schon heute beklagen vor allem mittelständische Unternehmen, dass sie Schwierigkeiten haben, bestehende Vakanzen adäquat und vor allem kurzfristig zu besetzen – diese Problematik wird sich mittel- bis langfristig noch weiter verschärfen. Aus diesem Grund werden immer häufiger Bezeichnungen wie 'competition for talent', 'hunt for talent' oder gar 'war for talent' im Kontext der betrieblichen Rekrutierung benutzt. Sie bringen zum Ausdruck, wie intensiv Unternehmen schon heute um passende hochqualifizierte Bewerber konkurrieren. Folglich müssen Unternehmen dringend die Ausgestaltung ihrer Personalrekrutierung kritisch reflektieren und gegebenenfalls anpassen, um den demographischen Herausforderungen bestmöglich begegnen zu können und so einen Vorteil im Wettbewerb um knapper werdende Ressourcen zu generieren. Doch im 'war for talent' setzen immer noch zu wenig Unternehmen auf eine eigenständige Präsentation auf dem Arbeitsmarkt. Stattdessen verlieren sie sich zu oft in Floskeln und Phrasen, die es ihnen erschweren, sich erfolgreich von der Konkurrenz abzuheben, um so ausreichend neue Arbeitskräfte rekrutieren zu können. Vor diesem Hintergrund wird immer häufiger Employer Branding als Möglichkeit genannt, um sich bestmöglich im Wettbewerb um Talente zu positionieren. Employer Branding bezeichnet die Adaption des Markenkonzepts im Kontext des Personalmanagements und verfolgt den Aufbau sowie die Weiterentwicklung einer einzigartigen und glaubwürdigen Arbeitgebermarke, die eine Profilierung des Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber gewährleisten soll. Dabei beschränkt sich Employer Branding jedoch nicht nur auf die Personalrekrutierung, sondern ist als ganzheitlicher, personalpolitischer Ansatz der Unternehmen zu verstehen; der Fokus der vorliegenden Arbeit richtet sich auf den Rekrutierungsaspekt des Employer Brandings. Es soll im Folgenden untersucht werden, ob und inwiefern Employer Branding tatsächlich dazu beitragen kann, den demographischen Herausforderungen im Bereich der Personalrekrutierung wirkungsvoll zu begegnen. Als theoretischer Rahmen der Untersuchung wird die Informationsökonomie herangezogen. Sie soll dazu beitragen, kritische Faktoren der Personalrekrutierung zu identifizieren sowie Erkenntnisgewinne hinsichtlich einer effektiven Gestaltung des Employer Brandings herzuleiten. Dabei wird sich die Betrachtung auf die Gruppe der hochqualifizierten Frauen und die Einsatzmöglichleiten des Web-2.0-Instrumentariums im Rahmen der Bewerberansprache konzentrieren. Abschließend wird die Validität der hier erarbeiteten Ergebnisse durch einen Abgleich mit Erkenntnissen einer vom Autor durchgeführten empirischen Untersuchung überprüft.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: InhaltsverzeichnisI AbbildungsverzeichnisIV TabellenverzeichnisVI AbkürzungsverzeichnisVII 1.Einführung in den Problembereich1 2.Der demographische Wandel und seine Implikationen für die Personalrekrutierung2 2.1Der demographische Wandel in Deutschland3 2.1.1Ursachen für die demographische Entwicklung in Deutschland3 2.1.2Die demographische Entwicklung der deutschen Gesamtbevölkerung4 2.2Auswirkungen des demographischen Wandels auf den Arbeitsmarkt5 2.2.1Entwicklung des Erwerbspersonenpotentials sowie des quantitativen Arbeitsangebots5 2.2.2Entwicklung des Arbeitskräftebedarfs7 2.2.3Engpässe bei hochqualifizierten Arbeitskräften als Folge der demographischen Entwicklung10 2.3Strategien zur Erhöhung des Erwerbspersonenpotentials als Herausforderungen für die betriebliche Rekrutierung11 3.Informationsökonomische Betrachtung der Personalrekrutierung14 3.1Informationsökonomische Einordnung des 'Produkts' Arbeitsplatz14 3.2Grundtypen opportunistischen Verhaltens17 3.3Implikationen für die Personalrekrutierung19 3.3.1Screening19 3.3.2Signaling20 3.3.2.1Der Arbeitsmarkt ohne arbeitgeberseitiges Signaling20 3.3.2.2Signaling zur Überwindung von Informationsasymmetrien auf dem Arbeitsmarkt21 4.Employer Branding als Antwort auf die Herausforderungen des demographischen Wandels23 4.1Definition und Abgrenzung des Employer Brandings24 4.2Die Arbeitgebermarke25 4.2.1Begriffsbestimmung25 4.2.2Corporate Identity als Fundament der Arbeitgebermarke27 4.2.3Positionierung der Arbeitgebermarke28 4.3Zwischenergebnis und weitere Vorgehensweise32 5.Signaling als theoretische Basis des Employer Brandings33 5.1Gestaltung der Leistungspolitik33 5.1.1Gezieltes Employer Branding durch Segmentierung des Arbeitsmarktes34 5.1.1.1Geschlechtsspezifische Anforderungen an einen Arbeitgeber36 5.1.1.2Identifikation rekrutierungskritischer Faktoren bei hochqualifizierten Frauen39 5.1.2Die negative Korrelation der Kosten der Signalerzeugung mit der Ausprägung nicht beobachtbarer Arbeitsplatz- und Unternehmenscharakteristika41 5.1.3Signalisierung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie42 5.1.3.1Unterstützung bei der Kinderbetreuung43 5.1.3.2Flexibilisierung der Arbeitszeiten45 5.1.4Karriereentwicklung von Frauen47 5.1.4.1Mentoring48 5.1.4.2Kontakt- und Wiedereinstiegsprogramme für Frauen in der Elternzeit49 5.2Kommunikative Gestaltung der Arbeitgebermarke52 5.2.1Personalwerbung als Instrument der Leistungsbegründung54 5.2.1.1Arbeitgeberimage-Werbung54 5.2.1.2Validitätskriterien der Arbeitgeberimage-Werbung55 5.2.2Personalrekrutierung im Internet57 5.2.2.1Dialogorientierte Arbeitgeberimage-Werbung im Web 2.058 5.2.2.2Weblogs62 5.2.2.3Podcasts66 5.2.2.4Zwischenergebnis zur Signalwirkung von Web-2.0-Technologien69 5.2.3Personal-Awards als Instrument der Arbeitgeberimage-Werbung69 5.2.3.1Die unsicherheitsreduzierende Wirkung von Personal-Awards70 5.2.3.2Das TOTAL E-QUALITY-Zertifikat72 6.Konzeption und Ergebnisse der empirischen Untersuchung75 6.1Untersuchungsdesign75 6.1.1Ziele und Charakteristika der Befragung75 6.1.2Fragebogendesign77 6.2Ergebnisse78 6.3Fazit und Handlungsempfehlungen98 7.Schlussbetrachtung und Ausblick99 LiteraturverzeichnisVIII AnhangXIXTextprobe:Textprobe: Kapitel 5.1.4.2, Kontakt- und Wiedereinstiegsprogramme für Frauen in der Elternzeit: Wie schon in Kapitel 5.1.1.2 verdeutlicht wurde, stellen Erwerbsunterbrechungen bei Frauen, vor allem in den ersten Berufsjahren, ein erhebliches Risiko für den Aufstieg in hohe Positionen dar. Nachdem in Kapitel 5.1.3.1 in diesem Zusammenhang bereits auf die Bedeutung von Betreuungsangeboten für Kinder hingewiesen wurde, soll sich der nachfolgende Abschnitt mit Kontakt- und Wiedereinstiegsprogrammen für Beschäftigte in Elternzeit beschäftigen. Vor dem Hintergrund, dass die Elternzeit oftmals als der Karriereknick für Frauen betrachtet wird, müssen Unternehmen auch in diesem Zusammenhang glaubhaft versichern können, dass die Elternzeit keine Beeinträchtigung der Karriereentwicklung darstellt. Fast 60 % der befragten Arbeitnehmer bemängelten, dass mit ihnen kein Personalgespräch vor der bevorstehenden Elternzeit geführt wurde. Der Betrieb entließ sie in die Elternzeit, ohne sich für die Konditionen der späteren Weiterbeschäftigung zu interessieren und verzichtete darauf, '[…] die angestrebte berufliche Entwicklung sowie mögliche spätere Vereinbarkeitslösungen gemeinsam mit den Arbeitnehmern abzustecken'. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Kontakt auch während der Elternzeit aufrechtzuerhalten. Die in Elternzeit befindlichen Mitarbeiter können beispielsweise über Mitarbeiterzeitschriften oder durch Weiterbildungsangebote über das Unternehmen informiert werden; daneben bieten sich auch Urlaubs- und Krankheitsvertretungen an, um den Bezug zum Unternehmen aufrechtzuerhalten und den späteren Wiedereinstieg zu erleichtern. Die Ergebnisse der Befragung verdeutlichen jedoch, dass der Kontakt mit dem Unternehmen während der Elternzeit fast ausschließlich eigeninitiativ über Kollegen bzw. Kolleginnen aufrechterhalten wird. Kontakthalteangebote der Unternehmen gibt es kaum. Am größten ist die Differenz zwischen den gewünschten und den tatsächlichen Kontakten im Hinblick auf Angebote zur Weiterbildung. Fast drei Viertel der Befragten wünschen sich Weiterbildungsangebote, wobei die Unternehmen diesem Wunsch jedoch nur in 17 % der Fälle nachkommen. Diese Diskrepanz zeugt von einem erhöhten Handlungsbedarf der Unternehmen und dem Bewusstsein der Befragten, dass das Problem der Dequalifizierung durch Berufsunterbrechungen und unterlassene Weiterbildung die größte Gefahr für die Karriereentwicklung darstellt. Insbesondere wenn die 36 möglichen Monate der Elternzeit voll ausgenutzt werden, erfordern Veränderungen bei Produkten, Normen und Richtlinien, technischer Ausrüstung sowie bei der IT-Ausstattung oftmals eine erneute umfangreiche Einarbeitung sowie Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen. Die Wiedereingliederungsaufwendungen sind nach einer derartig langen Erwerbsunterbrechung vergleichbar mit den entsprechenden Aufwendungen bei einer Neueinstellung. Aus diesem Grund ist das betriebliche Kontakthalteangebot in Form von Weiterbildungsangeboten im Hinblick auf die Signalwirkung für die Karriereentwicklung von Frauen zu untersuchen. Voraussetzung dafür, dass Weiterbildungsangebote als Signal fungieren können, ist ihre Beobachtbarkeit. Problematisch hierbei ist, dass Petkovic Weiterbildungsmöglichkeiten als Erfahrungseigenschaft einordnet und Grobe indifferent bei der Zuordnung zu den Erfahrungs- bzw. Sucheigenschaften der Arbeitgebermarke ist. Da die Eigenschaft 'Weiterbildungsangebote' jedoch vor Vertragsschluss beobachtbar sein muss, soll hier hypothetisch von einer vertraglichen Zusicherung von Weiterbildungsmöglichkeiten im Rahmen der Elternzeit ausgegangen werden, die somit doch den Sucheigenschaften zugeordnet werden können. Daher ist im nächsten Schritt zu prüfen, ob die Kosten der Einrichtung und Aufrechterhaltung von Weiterbildungsangeboten mit den Karrieremöglichkeiten von Frauen negativ korreliert. Auch hier ist es plausibel anzunehmen, dass eine Negativkorrelation zwischen Weiterbildungsangeboten in der Elternzeit und einer positiven Ausprägung der Karrieremöglichkeiten von Frauen besteht. Denn Unternehmen, die sich tatsächlich für die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter einsetzen, können auch während der Elternzeit entsprechende Programme kostengünstiger implementieren. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Unternehmen aufgrund bisher aufgetretener Schwierigkeiten bei dem Wiedereinstieg nach der Elternzeit genau wissen, welche Kenntnisse und Qualifikation im Rahmen von Weiterbildungsangeboten vermittelt werden müssen, um einer Dequalifizierung durch die Elternzeit entgegenwirken zu können. Letztlich lohnt sich eine derartige Investition in die Weiterbildung jedoch nur, wenn die Unternehmen den Weiterbildungsteilnehmern nach Beendigung der Elternzeit auch wieder einen adäquaten Job anbieten, in dem sie die erworbenen Fähigkeiten auch tatsächlich anwenden können. Demzufolge ist das Angebot von Weiterbildungsmaßnahmen für Unternehmen nur dann sinnvoll, wenn den Frauen nach Beendigung der Elternzeit auch tatsächlich wieder Karrieremöglichkeiten im Unternehmen offen stehen; andernfalls macht das Unternehmen durch Weiterbildungsangebote Verluste. Somit kann ein Bewerber, der beobachtet, dass ein Unternehmen Weiterbildungsangebote im Rahmen der Elternzeit anbietet, davon ausgehen, dass dieses Unternehmen die Karrieremöglichkeiten von Frauen besonders fördert. Das Angebot von Weiterbildungsmöglichkeiten innerhalb der Elternzeit stellt daher ein potentielles Signal für die Karriereentwicklungen von Frauen dar. Um eine unsicherheitsreduzierende Wirkung der Arbeitgebermarke zu gewährleisten, konnten verschiedene potentielle Signale identifiziert werden, die hochqualifizierten Frauen Rückschlüsse auf die Ausprägung der nicht beobachtbaren Eigenschaften 'Vereinbarkeit von Familie und Beruf' sowie 'Karriereentwicklung von Frauen' erlauben. Im Folgenden soll nun untersucht werden, wie die Kommunikationspolitik des Arbeitgebers zu gestalten ist, damit die positionierungsrelevanten Eigenschaften der Arbeitgebermarke bestmöglich vermittelt werden können. Die Nutzenargumente müssen so formuliert werden, dass sie eine Beantwortung der Frage, warum sich hochqualifizierte Frauen für das Unternehmen als Arbeitgeber entscheiden sollten, ermöglichen. Es werden ausschließlich die Möglichkeiten der internetbasierten Kommunikation betrachtet, wobei die dialogorientierten Instrumente des Web 2.0 im Mittelpunkt der Betrachtung stehen werden.
Wertvorstellungen, Interessen, Wünsche und Gesellschaftsverständnis von Jugendlichen.
Kumulierter Datensatz der Shell Jugendstudien der Jahre 2002, 2006, 2010 und 2015.
Themen: Die folgenden Themen sind im Gesamtdatensatz insgesamt enthalten. Teilweise wurden sie zu jedem Erhebungszeitpunkt gefragt, teilweise jedoch nur zu einer oder zu mehreren Erhebungszeitpunkten.
Was ist bei Jugendlichen ´in´ und was ist ´out´ (Treue, Karriere, Politik, Glaube, Aussehen, Europa, Aktien, Technik, sich selbständig machen, Markenkleidung, Bioläden, Verantwortung übernehmen, Studieren, Heiraten, Drogenkonsum, Bürgerinitiativen); persönliche Zukunftserwartung und gesellschaftliche Zukunftssicht; Angst Auslösendes (z.B. Umweltverschmutzung, Krieg in Europa, körperliche Bedrohung, Terroranschläge, Arbeitsplatzverlust, etc.); Zustimmung zu ausgewählten Aussagen zu Deutschland (schöne Landschaften und Städte, große Leistungen in Literatur und Kunst, weltweit begehrte Produkte, starke Wirtschaft, fleißige und arbeitsame Menschen, soziale Absicherung, Schutz vor Kriminalität, Land, in dem man nach eigenen Vorstellungen leben kann, politische Mitbestimmung der Bürger, hat aus den Fehlern seiner Vergangenheit gelernt, Vorbild für andere Länder); Freizeitaktivitäten; Selbsteinschätzung des Gesundheitszustands; Häufigkeit des Alkoholkonsums; Häufigkeit des Konsums ausgewählter Nahrungs- und Genussmittel; Raucherstatus; Häufigkeit von Sportaktivitäten pro Woche; Zufriedenheit mit dem Körpergewicht; Piercing; Tattoo; Sichtbarkeit des bzw. der Tattoos; Solariumnutzung; eigenes Handy; Internetzugang und wöchentliche Nutzungsdauer; Nutzungspräferenzen im Internet; Art des Internetzugangs (Computer, Laptop, Notebook, Tablet, Smartphone, anderes internetfähiges Handy, internetfähiger Fernseher, internetfähiger Spielkonsole, keine Internetnutzung); Nutzungshäufigkeit für ausgewählte Aktivitäten im Internet (z.B. Blogschreiben, Blogs und Foren besuchen, informieren über Politik und Gesellschaft, soziale Netzwerke, Chats, etc.); Meinung zu sozialen Netzwerken (vorsichtiger Umgang mit persönlichen Daten, wenig Zeit für andere Dinge durch häufige Internetnutzung, Facebook und Google verdienen mit Nutzerdaten viel Geld, Spaß am Liken, Spaß an Internetkontakten, man muss bei sozialen Netzwerken dabei sein um Aktivitäten der anderen mitzubekommen, Facebook und Google wollen das Internet beherrschen, bei Verlust von Smartphone, Tablet oder Notebook würde halbes Leben fehlen); Häufigkeit der Facebook-Nutzung; Anzahl der Freunde auf Facebook; Anzahl der Facebook-Freunde im engeren Freundeskreis; Vertrauen zu Facebook; von Whistleblower Edward Snowden gehört; Sorgen um persönliche Daten wegen der Aufdeckung durch Edward Snowden; Politikinteresse; Rezeption politischer Sendungen im Fernsehen; Wahlbeteiligungsabsicht bei der nächsten Bundestagswahl; aktives Informieren über Politik und Informationsquellen; Einstellung zur Herabsetzung des Wahlalters für Bundestagswahlen auf 16 Jahre; Einstellung zu einer Jugendquote analog zur Frauenquote in politischen Positionen; nur Jugendliche ab 15 Jahren: Selbsteinschätzung auf einem Links-Rechts-Kontinuum; Grund für fehlende Selbsteinstufung Links-Rechts; Vertrauen in ausgewählte Gruppierungen und Organisationen (Institutionenvertrauen); Einstellung zu politischen Fragen: Gefühl politischer Wirksamkeit; Politikverdrossenheit und Demokratie-Normen (Skalen: Politiker kümmert nicht, was Leute denken, Politikverständnis, Politiker nur daran interessiert gewählt zu werden und nicht am Wählerwillen, Politik zu kompliziert, nur wenige Mächtige haben Einfluss auf die Regierung, Parteipolitik ödet an, in der Politik sollten mehr junge Leute was zu sagen haben, jeder Bürger hat das Recht, für seine Überzeugungen auf die Straße zu gehen, Bürger verliert das Recht zu Streiks und Demonstrationen bei Gefährdung der öffentlichen Ordnung, jeder sollte das Recht haben für seine Meinung einzutreten, auch wenn Mehrheit anderer Meinung ist, lebensfähige Demokratie ohne politische Opposition nicht denkbar, in jeder Gesellschaft Konflikte, die nur mit Gewalt ausgetragen werden können, auch wer in politischer Auseinandersetzung Recht hat, sollte Kompromiss suchen, Wahlbeteiligung als Bürgerpflicht jeder Demokratie, starke Hand müsste wieder Ordnung in unseren Staat bringen); wieder alle: kompetenteste Partei zur Lösung der Probleme in Deutschland; Befürwortung eines NPD-Verbots; persönlich genutzte Möglichkeiten der politischen Partizipation; zukünftige gesellschaftliche Aufgabenfelder; Meinung zum technischen Fortschritt im Hinblick auf Risiken für den Menschen; erfahrene Benachteiligung aufgrund verschiedener Merkmale (Alter, Geschlecht, soziales Engagement, Nationalität, Äußeres, soziale Herkunft, leben in einem bestimmten Teil Deutschlands, politische Überzeugungen, Religion); Beurteilung ausgewählter Möglichkeiten politischer Einflussnahme und eigene politische Partizipation; Interesse am Weltgeschehen; Zunahme oder Abnahme des Interesses am Weltgeschehen; Meinung zu internationalen Bundeswehreinsätzen; deutsche Interessen in der Welt stärker geltend machen; wichtige Rolle Deutschlands in der Welt; größere weltweite Bedeutung Deutschlands in der Welt; Zusammenarbeit mit den USA in der Außen- und Sicherheitspolitik; Gruppenzugehörigkeit als Deutscher, als Europäer, als Weltbürger, als Bürger des Bundeslandes oder als Bürger des Wohnortes; nur Jugendliche ab 15 Jahren: Zustimmung zu ausgewählten Aussagen über Deutschland und seine Rolle in der Welt (Deutschland sollte politische Führungsrolle in Europa haben, Russland sollte wichtiger Partner für Deutschland bleiben, etc.); wieder alle: persönliches soziales, politisches und gesellschaftliches Engagement; Ort bzw. Gruppierung des persönlichen Engagements; Funktion als Klassensprecher; Einstellung zu persönlicher politischer Aktivität; Kontakte zu Ausländern in Deutschland; Einstellung zum Ausländerzuzug; Meinung zur Aufnahme von Flüchtlingen; nur Jugendliche ab 15 Jahren: Zufriedenheit mit der Demokratie in Deutschland; Zufriedenheit mit Demokratie als Staatsform allgemein oder Präferenz für eine andere Alternative (starker Mann oder starke Partei regieren alleine, sozialistisches System, gibt nichts Besseres, obwohl Demokratie nicht gefällt); wieder alle: Einstellung gegenüber besonderen Bevölkerungsgruppen in unmittelbarer Nachbarschaft (soziale Distanz zu: Homosexuellen, Aussiedlern, Kinderreichen, Studenten, Rentnern, Sozialhilfeempfängern, Afrikanern, Behinderten und Türken); Wertorientierungen und Wichtigkeit für die persönliche Lebensgestaltung (z.B. Gesetz und Ordnung respektieren, hoher Lebensstandard, Macht und Einfluss, etc.); Einstellungen zum Leben und Lebensziele (Skala, nur Jugendliche ab 15); Nationalstolz; Einschätzung des Endes der Jugendzeit und des Beginns der Zugehörigkeit zu alten Menschen; Eigenschaften der älteren und der jüngeren Generation; Einschätzung der Problematik des demografischen Wandels; Einstellung zum demografischen Wandel in Bezug auf die Gesellschaft; harmonisches oder angespanntes Verhältnis zwischen Jung und Alt (Intergenerationenkonflikt); Einschätzung der zukünftigen Entwicklung des Verhältnisses zwischen Jung und Alt; Gedanken und Erwartungen in Bezug auf die eigene Alterssicherung (nur Jugendliche ab 15); Meinung über die Wohlstandsverteilung zwischen Alt und Jung; Vorstellung vom Alter; nur für Jugendliche ab 15: Assoziationen in Verbindung mit der Europäischen Union; Zustimmung zur Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht; Einstellung zur Aufnahme der Türkei in die Europäische Union; Meinung zur europäischen Integration und zur EU-Osterweiterung; von Globalisierung gehört; Assoziationen in Verbindung mit Globalisierung; Erwartungen an die Globalisierung (z.B. bessere und billigere Produkte durch stärkeren Wettbewerb, amerikanische Kultur setzt sich immer mehr durch, Leben wird interessanter und vielfältiger, etc.); eher Vorteile oder eher Nachteile durch die Globalisierung; Vertrauen in ausgewählte Organisation oder Gruppierungen zur positiven Weiterentwicklung der Globalisierung; vom Klimawandel gehört; Einschätzung der Problematik des Klimawandels; Einstellung zum Klimawandel (Skala); persönliches Engagement für den Klimaschutz (Skala); wieder alle: Einstellung zu Entwicklungsländern; psychologische Selbstcharakterisierung; Einstellungen zum Leben (z.B. Zukunftszuversicht, Selbstwirksamkeit, Leistungsbereitschaft, Einsamkeit); persönliches Problemlösungsverhalten; Stellenwert von Familie und von eigenen Kindern für das persönliche Glück; Einstellung zur Heirat; Grundvertrauen zu den Mitmenschen; Geschwister; feste Partnerschaft und Zugehörigkeit zu einer festen Gruppe oder Clique; Zufriedenheit mit dem Freundeskreis; Zusammensetzung des Freundeskreises (Deutsche, Migranten); eigene Meinungsführerschaft in der Clique und Selbsteinschätzung der Beliebtheit.
Demographie: Alter (Geburtsjahr); Geschlecht; in Deutschland geboren und deutsche Staatsangehörigkeit; Eltern in Deutschland geboren (Migrationshintergrund); eigene Kinder und Kinderzahl; Wunsch nach (weiteren) Kindern und Anzahl gewünschter (weiterer) Kinder; Konfession; Bedeutung der Religion im Elternhaus; religiöse Überzeugung (persönlicher Gott oder überirdische Macht); Glaube an Gott und an ein Leben nach dem Tod (Skala); Häufigkeit des Betens; Einstellung zur Kirche und zur Esoterik (Skala); Schulbildung; derzeit besuchte Schulform; angestrebter Schulabschluss; Versetzung gefährdet bzw. Klasse wiederholt; gerne in der Schule und Schulstress; Nachhilfeunterricht; beruflicher Ausbildungsabschluss; Fremdsprache neben der Muttersprache; Sprachkompetenz außer Deutsch in ausgewählten Sprachen; Erwerbstätigkeit; berufliche Stellung; unzureichende schulische Qualifikation bzw. fehlender Schulabschluss für den Wunschberuf; Wohnortwechsel für die Ausbildung bzw. den Beruf; Ausbildungszufriedenheit; empfundener Ausbildungsstress; erwartete Übernahme durch den Ausbildungsbetrieb nach Ausbildungsabschluss; Praktikumszufriedenheit; im Praktikum vom Arbeitgeber ausgenutzt; erwartete Übernahme nach dem Praktikum; Zeitpunkt des Praktikums; Praktikum war sinnvoll für weitere Karriere; Sicherheit, den angestrebten Schulabschluss zu erreichen; Studienzufriedenheit; Stress im Studienalltag; Wehr- bzw. Zivildienstzufriedenheit; Zufriedenheit mit der derzeitigen Situation; Arbeitszufriedenheit; Arbeiten im erlernten Beruf; zufrieden im erlernten Beruf bzw. Wunsch nach anderer Tätigkeit; Wunsch nach Ausübung des erlernten Berufs; leistungsgerechte Entlohnung; erwartete Erfüllbarkeit der beruflichen Wünsche; Arbeit und Beruf: Erwartungen an den Beruf; genügend freie Zeit neben dem Beruf; Vorstellungen zu Arbeitszeitregelungen und zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf; Jobben in der Freizeit und Wochenstundenzahl; Wehrdienst, Zivildienst oder freiwilliges Soziales bzw. Ökologisches Jahr; Präferenz für Wehrdienst oder Zivildienst im Zug der Wehrpflicht; Interesse an einem Freiwilligen Sozialen oder Ökologischen Jahr; privat erbrachte Betreuungs- oder Unterstützungsleistungen; Bewertung der persönlichen finanziellen Situation; Vergleich der persönlichen finanziellen Situation mit der von Freunden; familiärer Hintergrund: Eltern verstorben, zusammen lebend, getrennt lebend oder geschieden; Lebensform; Kontakthäufigkeit zu den Großeltern; bereits außerhalb des Elternhauses gewohnt; höchster Schulabschluss der Eltern; Verhältnis zu den Eltern; Einschätzung des Politikinteresses der Eltern; Vereinsmitgliedschaft der Eltern; Strenge der Erziehung und Charakterisierung des Erziehungsstils der Eltern; Übernahme des Erziehungsstils der Eltern; Situationen gewaltsamer Auseinandersetzungen (Schlägereien) im letzten Jahr; Anzahl der Bücher im Elternhaus; Wohnstatus der Eltern; Haushaltsgröße; Haushaltsnettoeinkommen; Zurechtkommen mit dem Haushaltseinkommen; Lebenszufriedenheit; Einschätzung der persönlichen Zukunft; Bereitschaft zur Teilnahme an einem vertiefenden Gespräch.
Zusätzlich verkodet wurde: Alter; Schichtzugehörigkeit; West/Ost; Alter gruppiert; Migrationshintergrund; Wellenkennung; Bundesland; Siedlungsstrukturtyp (BIK); Hochrechnungsfaktor und Gewichtungsfaktor je Welle.
GESIS