Über die Demokratie in Amerika: Amerika nach der Wahl
In: Zeitschrift für Politik: ZfP, Band 33, Heft 1, S. 67-86
ISSN: 0044-3360
Der Aufsatz untersucht die politische Kultur der USA nach der Präsidentschaftswahl von 1984, wie sie sich im Selbstverständnis der amerikanischen Gesellschaft, in ihren politischen Einstellungen und in ihrem Lebensgefühl darstellt. R. Reagans Wiederwahl 1984 zeigt das Ende der New-Deal-Koalition an. Diese politische Veränderung wird im Zusammenhang gesehen mit dem antikollektivistischen Grundzug der amerikanischen Gesellschaft. Diese bevorzugt trotz der Tatsache sozialstaatlicher Daseinsvorsorge das individualistisch-liberale Muster, erwartet aber zugleich vom Sozialstaat mehr Effektivität. In dieser Phase der post-solidarischen Wirtschaftsgesellschaft steht eine "neue Generation" mit "neuen Ideen" bereit zur Ökonomisierung der Welt. Dabei wird es in den nächsten Jahren zu spannenden Entwicklungen im republikanisch-konservativen Lager kommen, bei denen möglicherweise das Effektivitätsdenken der Mitte sich durchsetzen wird. (AF)