Wohn- und Betreuungsformen für psychisch Kranke: von der Anstaltsunterbringung zur gemeindenahen Versorgung
In: Wohnen und soziale Arbeit: zwischen Unterbringung und Eingliederung, S. 147-168
Der Autor skizziert im Überblick die etwa hundertjährige Geschichte der Anstaltsunterbringung von psychisch Kranken, ihre Begründung und die Funktion einer medizinisch orientierten Psychiatrie. Daß die herkömmliche Anstaltspsychiatrie "dysfunktional" geworden und durch flexiblere, auch "gemeindenähere" Behandlungs- und Betreuungsformen abzulösen sei, sei unumstritten, so der Autor. Unklar bleibe aber, welche strukturellen Veränderungen der psychiatrischen Versorgung dafür nötig seien. Der Autor beschreibt Strukturelemente der Diskussion um die künftige Gestalt der Psychiatrie (Individualisierung, Öffnung der Psychiatrie, etc.). Abschließend erörtert der Autor Entwicklungsperspektiven für "bedarfsangemessene Wohn- und Betreuungsformen als Bestandteil einer sozialpsychiatrischen Grundversorgung". Aufgabe einer gemeindenahen Psychiatrie, so ein Fazit, muß sein, psychisch Kranken in vieler Hinsicht, auch wohnungsmarktbezogen, einen "menschenwürdigen Lebensort" in der Gemeinde zu sichern. (rk)