GESCHICHTEN DER ANDEREN(Kolonialismus und Antikolonialismus)
In: AfrikaBilder im Wandel?
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In: AfrikaBilder im Wandel?
In: Neue politische Literatur: Berichte aus Geschichts- und Politikwissenschaft ; (NPL), Band 15, Heft 4, S. 507-532
ISSN: 0028-3320
In: Postkoloniale Theorie
Worin bestand die globale Anziehungskraft des Kommunismus im 20. Jahrhundert? Das Ver-sprechen, die Ausbeutung im eigenen Land zu beenden, war immer auch gebunden an die Idee, zukünftig eine andere humanere internationale Ordnung zu schaffen: "Die Internationale erkämpft das Menschenrecht." Das Ende des Kolonialismus in den drei Dekaden nach 1945 veränderte die Welt grundstürzend und mit ihr das Völkerrecht. Es waren vor allem die neuen unabhängigen Staaten Afrikas und Asiens (oft mit Unterstützung der Sowjetunion im Kalten Krieg), die in den internationalen Organisationen auf eine postimperiale Weltordnung drängten, aufgebaut auf den Leitbegriffen der Menschenrechte und des Selbstbestimmungsrechts der Völker. Erst seit den späten 1970er-Jahren, vor allem aber nach 1989/90 werden die Menschenrechte vom Westen neu entdeckt und begrifflich gewendet angesichts des Scheiterns der postkolonialen und sozialistischen Staaten und des Absturzes in Bürgerkriege und Genozide. Die Menschenrechte wurden so, wie Hans Magnus Enzensberger schon 1993 beobachtete, zum letzten Refugium des Eurozentrismus.
BASE
In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte: das zentrale Forum der Zeitgeschichtsforschung, Band 64, Heft 3, S. 449-490
ISSN: 2196-7121
Vorspann
Die Beziehungen zwischen dem Nationalsozialismus und der arabischen Welt werden in den letzten Jahren häufig und vielfach kontrovers diskutiert. Wie kompatibel oder gar verwandt waren die Weltanschauungen des NS-Regimes und der arabisch- nationalistischen und islamistischen Strömungen im Nahen Osten? Inwieweit zogen diese Kräfte an einem Strang? Hans Goldenbaum kommt bei seiner Analyse der arabischsprachigen NS-Rundfunkpropaganda und ihrer Rezeption zu einer differenzierten Sicht. Gestützt auf die umfassende Erschließung neuer Quellen kann er indes klar zeigen, dass es den Berliner Stellen ausschließlich um die Instrumentalisierung arabischer Befindlichkeiten für eigene Interessen ging.
In: Asien, Afrika, Lateinamerika: wissenschaftliche Zeitschrift = Asia, Africa, Latin America, Band 11, Heft 2, S. 287-302
ISSN: 0323-3790
World Affairs Online
In: Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 102
In: Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte
Main description: Wie sich die internationalen Koordinaten auch verschieben mögen – der Nahe Osten scheint stets dazu verurteilt, einer der Brennpunkte der globalen Politik zu sein. Wiebke Bachmann analysiert eine der komplexesten und folgenreichsten Konfigurationen der hier angesiedelten Konfliktgeschichte.
Der Antisemitismus der Nationalsozialisten führte in den 1930er Jahren zu einer massenhaften jüdischen Flucht aus Mitteleuropa, unter anderem nach Indien. Dort kämpften indische Nationalisten für die Unabhängigkeit ihres Landes von der britischen Kolonialmacht. Gleichzeitig engagierten sich Vertreter der Unabhängigkeitsbewegung humanitär, indem sie ideologische und materielle Hilfe für Opfer von (Bürger-)Kriegen, so z. B. in Spanien und China bereitstellten. Diese Konflikte wurden vonseiten indischer Nationalisten als Ausdruck des globalen Kampfes zwischen den Kräften von Demokratie und Faschismus/Imperialismus verstanden. Vor dem Hintergrund der eigenen antikolonialen Bemühungen stellten sie sich auf die Seite, die Demokratie für sie repräsentierte. Mit der Ankunft jüdischer Flüchtlinge auf dem indischen Subkontinent stellte sich der indischen Nationalbewegung die Frage, ob und gegebenenfalls wie man diesen Verfolgten des Nationalsozialismus helfen könne. Zur Nachzeichnung dieser Debatten, sollen in diesem Essay zuerst die Rahmenbedingungen, Möglichkeiten und Grenzen der jüdischen Flucht nach Indien vorgestellt werden. Anschließend wird die Auseinandersetzung um die Bereitstellung humanitärer Hilfe für jüdische Flüchtlinge innerhalb der indischen Unabhängigkeitsbewegung vor dem Hintergrund von Antikolonialismus und Nationalismus herausgearbeitet. Das Essay geht somit der Frage nach den Motiven und der konkreten Umsetzung eines antikolonial ausgerichteten und getragenen Humanitarismus nach. Es wird dabei gezeigt, dass Ideen und Praktiken humanitärer Hilfe in der indischen Nationalbewegung nur im politischen Kontext imperialer und internationaler Verflechtungen verstanden werden können ; Der Antisemitismus der Nationalsozialisten führte in den 1930er Jahren zu einer massenhaften jüdischen Flucht aus Mitteleuropa, unter anderem nach Indien. Dort kämpften indische Nationalisten für die Unabhängigkeit ihres Landes von der britischen Kolonialmacht. Gleichzeitig engagierten sich Vertreter der Unabhängigkeitsbewegung ...
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In: Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte
Main description: Schon kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges begann die Sowjetunion, sich um Einfluss in den Ländern der sogenannten Dritten Welt und solchermaßen um Positionsgewinne in ihrem politischen Ringen mit dem Westen und dessen Vormacht USA zu bemühen. Antikolonialistische und sowjetsozialistische Befreiungsrhetorik passten oft gut zusammen, aber der genauere Blick zeigt, dass die Beziehungen vielschichtiger und wesentlich vom Eigensinn der jungen, selbständig gewordenen Nationen geprägt waren. Mit dem Einmarsch in Afghanistan 1979 verspielte die UdSSR schließlich einen erheblichen Teil des erworbenen Vertrauenskapitals. Im vorliegenden Band führt ein internationales Autorenteam mit 14 Beiträgen zu Schlüsselproblemen in ein von der deutschen Zeitgeschichtsschreibung bislang wenig bearbeitetes, nichtsdestoweniger aber brisantes Forschungsfeld ein.
Was ist eigentlich Postkolonialisierung und wer will sie? Das Wort finde ich in keinem meiner Wörterbücher; auch habe ich es niemals in einem populären Aufstand gesehen. Was auch immer es bedeuten mag, Postkolonialisierung ist kein politisches Transparent, das bei Demonstrationen auf der Straße getragen wird, im Gegensatz zu den vielfarbigen Fahnen, die dem Liberalismus, Nationalismus, Faschismus sowie Anarchismus, Marxismus, Feminismus oder Antiimperialismus und Antikolonialismus verschrieben sind. Denn die letzteren sind nicht nur theoretische Diskurse, die von einer Handvoll traditionellen Intellektuellen propagiert wurden, sondern vielmehr politische Vorstellungen, die Millionen in aller Welt – auf Gedeih und Verderb – mobilisiert haben. In diesem Sinn betrachtet, besteht ein großer Unterschied zwischen dem antiimperialistischen und antikapitalistischen Antikolonialismus geprägt von Aimé Césaire, Frantz Fanon oder C. L. R. James, der die emanzipatorischen Bestrebungen der Verdammten dieser Erde genährt hat, und der von Stephan Lanz genannten Postkolonialisierung – die bestenfalls ein methodologisches Objekt ohne ein politisches Subjekt ist.
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In: Osteuropa, Band 61, Heft 4, S. 143
ISSN: 0030-6428
In: Osteuropa, Band 61, Heft 4, S. 144-146
ISSN: 0030-6428