Gegen die verbreitete Meinung, die Grundschule sei eine pädagogisch gut geregelte und funktionierende Schulstufe setzt die Autorin die divergierenden Ansprüche und Anforderungen an die Lehrkräfte und an die Schulen, die zur hohen Belastung und zur Überforderung führen. Wie wenig sich daran über die Jahrzehnte geändert hat, macht der Beitrag deutlich.
"Management should manage" - das ist noch immer die Devise der meisten amerikanischen Gewerkschaften. In vielen Tarifverträged ist ausdrücklich festgelegt: ,,Dem Unternehmen ist das ausschließliche Recht vorbehalten, die Geschäfte und Anlagen zu führen und den Arbeitseinsatz zu regeln ... Das beinhaltet das Recht, Arbeitskräfte einzustellen oder begründet zu entlassen, an einen anderen Arbeitsplatz zu versetzen und das Recht, Arbeitnehmer wegen Arbeitsmangels oder aus anderen legitimen Gründen von ihren Pflichten zu entbinden" (1). Die Gewerkschaften verstehen ihre Vertretungsaufgabe vorwiegend dahin, möglichst hohe Löhne und Sozialleistungen zu erkämpfen. Hierbei befinden sie sich im Einklang mit der Mehrheit der amerikanischen Arbeiter - nicht unverständlich in einer Zeit sinkender Reallöhne und in einem Land mit ungenügender Sozialgesetzgebung.
Ausgangspunkt meiner Untersuchung ist der in der bisherigen Diskussion über die nachkapitalistischen Gesellschaften nicht oder nur am Rande berücksichtigte Widerspruch zwischen der Notwendigkeit der Entwicklung der Produktivkräfte einerseits und dem Anspruch der Arbeiter an einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen andererseits. Dieser Zielkonflikt zwischen Produktivitätssteigerung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen wird von der DDR-Literatur geleugnet. Beispielhaft soll er an der Entwicklung der Arbeitsbelastungen und der Qualifikation verdeutlicht werden.Verbunden damit werde ich versuchen, die These einer zunehmenden Arbeitsbelastung der unmittelbaren Produzenten in der DDR ab etwa Ende der 60er Jahre zu belegen. Der gegenwärtigen Situation in den Industriebetrieben der DDR - die eine bemerkenswerte Parallelität zu der Entwicklung von Arbeitsbedingungen und Qualifikation in der BRD aufweist (1) ~ liegen bestimmte Entwicklungen von Technologie und Arbeitsorganisation zugrunde, die unter ähnlichen oder gleichen Zielsetzungen vorangetrieben werden, wie in den kapitalistischen Ländern.Hier setzen sich die Zwänge des kapitalistischen gesellschaftlichen Zusammenhangs um in den Zwang, Technologie und Arbeitsorganisation allein zu entwickeln unter dem Gesichtspunkt der Produktivitätssteigerung bei Einhaltung der Nebenbedingung, den Arbeitern die geistigen Potenzen des Produktionsprozesses vorzuenthalten (2). Alle Kriterien, die im unmittelbaren Interesse der Arbeiter an einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen liegen, werden dabei vernachlässigt. Das führt zu einer Technologie, in deren "Sachlogik" sich die kapitalistischen Herrschaftsverhältnisse im täglichen Arbeitsprozeß niederschlagen (3).
Öffentliche Maßnahmen der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik beeinflussen in vielfältiger Weise den betrieblichen Einsatz und die Nutzung von Arbeitskraft. Im Rahmen des HdA-Programmes des BMFT wurde der Versuch unternommen, entsprechende Beeinflussungen der betrieblichen Aktivitäten hinsichtlich einer Humanisierung der Arbeitsbedingungen zu erhellen. Der vorliegende Forschungsbericht befaßt sich lediglich mit einem Ausschnitt aus der Gesamtuntersuchung. Zwischen Mitte 1977 und Ende 1979 wurden in den Industriebereichen Bergbau und Gießereien verschiedene Humanisierungsmaßnahmen analysiert (Maßnahmen zum Abbau von Klimabelastungen, von Staubbelastungen, von Lärmbelastungen, von mehreren Belastungsarten, von Unfallgefahren); qualifizierte Fallstudien wurden durch Expertengespräche in öffentlichen Institutionen ergänzt. Der Bericht beschreibt die betrieblichen Arbeitsbedingungen, außerbetriebliche Rahmenbedingungen und betriebliche Humanisierungsmaßnahmen. Aufgrund der gewonnenen Ergebnisse ziehen die Verf. Folgerungen für die Arbeitsmarktpolitik; hierbei geht es um die Bewältigung struktureller Arbeitsmarktprobleme, um Rückwirkungen der betrieblichen Humanisierungsmaßnahmen auf den Arbeitsmarkt und generell um Ansatzpunkte und Möglichkeiten der Förderung einer Humanisierung der Arbeit im Rahmen der Arbeitsmarktpolitik. (JL)
Der Text ist Basismaterial zur Parlamentsstudie 1980 des Zentralinstituts für Jugendforschung der DDR. Er beinhaltet Aussagen zum Thema sozialstrukturelle und Arbeitsbedingungen. Darunter subsumiert der Autor Geschlechtszugehörigkeit, Bildungs- und Qualifikationsstand und soziale Herkunft der Jugendlichen der DDR. Folgende Einzelfragen werden in diesem Rahmen diskutiert: (1) Lebenseinstellungen von weiblichen und männlichen jungen Arbeitern, (2) Anforderungen im Arbeitsprozeß und deren Einhaltungen, (3) Teilnahme an verschiedenen gesellschaftlichen Aktivitäten im Betrieb, (4) Nettoeinkünfte junger Arbeiter, (5) Betriebswechsel in Abhängigkeit vom Familienstand, (6) Ausprägung von Einstellungen und Interessen bei jungen Arbeitern und Arbeiterinnen verschiedener sozialer Gruppen, (7) Ausprägung ideologischer Grundpositionen nach dem Bildungsstand der jungen Arbeiter, (8) Nettoeinkünfte und Bildungsstand, (9) sozialer Status im Vergleich zum sozialen Status des Vaters, (10) berufliche Qualifikation der Väter junger Arbeiter, (11) Vergleich des beruflichen Qualifikationsstands zwischen Vätern und Söhnen/ Töchtern und (12) Einflüsse des Elternhauses auf die berufliche und soziale Perspektive der jungen Arbeiter. (ICC)
Anliegen des vorliegenden Forschungsberichtes, der auf Daten einer Komplexstudie des Zentralinstituts für Jugendforschung aus dem Jahre 1979 basiert, ist es, den Einfluß der Arbeitsbedingungen auf die Herausbildung der Arbeitseinstellung bei Jugendlichen zu analysieren. Insgesamt wurden 6.570 junge Arbeitnehmer befragt. Thematisiert wird der wechselseitige Einfluß der Arbeitsbedingungen auf Lebensziele, auf soziale Aktivitäten und auf die Arbeitszufriedenheit. Insgesamt sind 89 Prozent der Jugendlichen mit ihrer Arbeit zufrieden. "Ein glückliches Ehe- und Familienleben" und die "Ausübung eines Berufes, in dem man voll aufgehen kann" sind die wichtigsten Lebensziele der jungen Arbeitnehmer. "Junge Werkätige betrachten die entwickelte sozialistische Gesellschaft nicht als kleinbürgerliche Idylle, und so erwarten sie kein problemloses, ohne eigenes Zutun und ohne Anstrengungen zu gestaltendes Leben." (psz)
Ausgangspunkt der Untersuchung ist die Hypothese, daß "zwischen Produktionstechnik, Arbeitsorganisation und Entlohnung keine zwingenden - technischen oder ökonomischen bestimmten - Zusammenhänge bestehen, sondern daß es gerade die Offenheit und Gestaltbarkeit dieser Beziehungen ist, die ihnen bei der Durchsetzung betrieblicher Interessen einen eigenen strategischen Stellenwert zuweist, wobei "zwischen den Gestaltungsmöglichkeiten der Produktionstechnik, der Arbeitsorganisation und der Entlohnung enge wechselseitige Beziehungen bestehen. Welche Probleme ergeben sich bei der Gestaltung der Beziehungen zwischen Produktionstechnik, Arbeitsorganisation und Entlohnung in Abhängigkeit von den betrieblichen Rahmenbedingungen (Arbsatzmarktsituation etc.) und Strukturmerkmalen (technisch-organisatorischer Stand der Produktionsprozesse, Beschäftigungsstrukturen etc.) und welche betrieblichen Interessen bestehen an bestimmten Kombinationen von Produktionstechnik, Arbeitsorganisation und Entlohnung bzw. ihrer Veränderung? Ferner wird in Übereinstimmung mit bereits vorliegenden Untersuchungen, von folgenden Überlegungen ausgegangen: Es besteht die Tendenz zu einer weiteren Aufrechterhaltung und Verbreitung des Leistungslohns, wobei jedoch an die Stelle des klassischen Akkordlohns neue Formen des Leistungslohns treten. In der Untersuchung wird an ausgewählten Fällen in Betrieben der Elektro-Industrie den hier umrissenen Einschätzungen und Fragen zu Entwicklungen des Leistungslohns detaillierter nachgegangen. Sie zeigen, daß in der betrieblichen Praxis neue Formen des Leistungslohns in unterschiedlicher Weise zur Anwendung kommen und daß durch die "formalen Definitionen" der angewandten Lohnformen die faktische Entlohnungspraxis in den Betrieben vielfach unzureichend erfaßt und wiedergegeben wird. Ferner kann gezeigt werden, daß unter bestimmten Bedingungen offenbar auch eine Rückkehr von "Festlöhnen" zu traditionellen Formen des Akkordlohns erfolgt (oder zumindest möglich ist.) In der Untersuchung wird ferner exemplarisch gezeigt, daß Verfahren vorbestimmter Zeiten in der betrieblichen Praxis unterschiedlich angewandt und mit den traditionellen REFA-Verfahren kombiniert werden. (IAB2)