Der Beitrag befaßt sich mit Einsatz und Verbreitung von Robotern in der Industrie. Insbesondere wird auf die Veränderung der Arbeitssituation durch den Roboter-Einsatz sowie auf Beschäftigungseffekte eingegangen. In Hinblick auf die sozialen Folgen des Roboter-Einsatzes wird festgehalten, daß hochbelastete Arbeitsplätze nicht humanisiert, sondern wegrationalisiert werden, wobei ein Teil der Belastungen auf vor- und nachgelagerte Tätigkeitsbereiche umverteilt wird. Abschließend wird die frühzeitige Beteiligung der betrieblichen Interessenvertretungen an den produktionstechnischen Planungen der Unternehmen gefordert. (IAB)
"Der Beitrag informiert über erste Ergebnisse der 4. WSI-Befragung von Betriebs- und Personalräten 2004/2005 zum Verhältnis von betrieblicher Interessenvertretung und tarifvertraglicher Gestaltung der Arbeits- und Einkommensbedingungen. Noch stabilisieren die Tarifverträge die Rahmenbedingungen der Betriebsrätearbeit. Doch die Stütz- und Bindewirkung des Tarifvertrages wird durch die anhaltende Verbetrieblichung der Tarifpolitik schrittweise ausgehöhlt. Mittlerweile nutzen nach Angaben der Betriebsräte drei von vier Betrieben die vorhandenen tariflichen Öffnungs- und Differenzierungsklauseln. Mehr als 80 % der Betriebsräte stehen dieser Form von Dezentralisierung der Tarifpolitik skeptisch bis ablehnend gegenüber. Angesichts der wachsenden Gefährdung tariflicher Standards setzen die betrieblichen Interessenvertretungen tarifpolitisch in allererster Linie auf Sicherung des Erreichten (Beschäftigung, Einkommen, Arbeitszeit) sowie die Begrenzung der betrieblichen und sozialen Risiken (betrieblicher Leistungsdruck, ungesicherte Beschäftigung)." (Autorenreferat)
Der österreichische Arbeitsmarkt bildet den rechtlichen, institutionellen und strukturellen Rahmen, in dem konkrete betriebliche Arbeitsbedingungen gestaltet und verändert werden. Die Beschäftigungsformen sind deutlich vielfältiger geworden. Deshalb sind die vertraglichen Beziehungen zwischen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern auf der einen Seite und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auf der anderen Seite nicht mehr als einheitlicher Rahmen für unterschiedliche Arbeitsbedingungen anzusehen. Vielmehr sind die Formen der Beschäftigung selbst Gegenstand unternehmerischer Strategien und entscheidende Faktoren für die Qualität der Arbeit. Die Studie der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA) liefert einen Überblick über die Struktur der Arbeitsbedingungen von Erwerbstätigen in Österreich und wurde im Auftrag des BMASK durchgeführt. Sie präsentiert differenzierte Darstellungen zu Beschäftigungsformen, Arbeitszeiten, Einkommen, Arbeitsorganisation, Gesundheit, Weiterbildung sowie zur Arbeitszufriedenheit. Außerdem werden europäische Vergleichsdaten zur Einordnung Österreichs im EU-Kontext angeführt. Auf Basis der gesammelten Ergebnisse gibt die Studie einen kurzen Ausblick auf folgende Frage: In welche Richtung müssen sich Rahmenbedingungen für Erwerbsarbeit in Österreich ändern, um das Beschäftigungssystem angesichts struktureller Herausforderungen zukunftssicher zu machen?
Obwohl das Thema Arbeitgeberattraktivität in vielen Veröffentlichungen analysiert wurde, fehlen Studien, die sich auf den Krankenhaussektor und hier speziell die Gruppe der Anästhesisten beziehen. Der Beitrag geht der Frage nach, was einen attraktiven Arbeitgeber im Gesundheitswesen auszeichnet. Dies wird exemplarisch anhand der Berufsgruppe der Anästhesisten untersucht. Um eine Antwort auf die Fragen zu finden, wird zunächst kurz die aktuelle Ausgangssituation im deutschen Gesundheitswesen dargestellt. Danach wird die Situation im Berufsbild der Anästhesisten analysiert, da Anästhesisten eine zentrale Rolle in jedem operativen Ablaufprozess spielen und somit unverzichtbar in den meisten innerklinischen Behandlungswegen in operativen Fächern sind. In einem nächsten Schritt wird analysiert, welche Faktoren für Anästhesisten bei ihrer Tätigkeit besonders wichtig sind und inwieweit diese von ihren derzeitigen Arbeitgebern erfüllt werden. Dies erfolgt anhand der Ergebnisse einer Befragung in einer Universitätsklinik. Der Beitrag endet mit einer Diskussion der Ergebnisse. Although there is a vast literature on employer attractiveness and employer branding, few studies have analyzed the medical sector and especially medical doctors and their subgroups. Especially medical doctors are in short supply in the German health care market making it necessary for hospitals to present themselves as attractive employers. The paper analyzes – drawing on a survey conducted in a large German hospital – what anesthetists expect from an attractive employer and how their current job fulfills these expectations. Finally practical implications from the findings and avenues for further research are discussed. Keywords: die attraktivität von arbeitsbedingungen im gesundheitswesen
In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri, Band 85, Heft 7, S. 340-340