Klimafreundliche Arbeitsmobilität in Europa : Charakterisierung und Darstellung von Nachtzugverbindungen innerhalb Europas als Entscheidungshilfe für klimafreundliche Arbeitsmobilität
Der Transport von Menschen und Gütern ist für mehr als ein Viertel der gesamteuropäischen CO2 Emissionen verantwortlich. Die Reise per Nachtzug stellt für innerhalb Europas geschäftlich reisende Personen die klimafreundlichste Alternative dar, da sie nur etwa ein Viertel der CO2 Emissionen einer vergleichbaren Reise per Flugzeug oder Auto verursacht. Das Angebot an Nachtzügen nahm in der Vergangenheit laufend ab, einige Direktverbindungen wurden eingestellt. Direkte Bahnverbindungen mit einer Reisedauer von bis zu zwölf Stunden können für den geschäftlich reisenden Fahrgast als zumutbar angesehen werden. Umstiege und längere Fahrzeiten verringern die Bereitschaft, die Reise mit der Bahn zu absolvieren. Eine Reisedauer von mehr als 18 Stunden mit mehreren Umstiegen gilt als nicht mehr zumutbar und stellt keinen Markt für Verkehrsanbieter dar. Die Analyse der Bahnverbindungen für Geschäftsreisende innerhalb Europas hat ergeben, dass die Hauptstädte der EU-Mitgliedsländer höchst unterschiedlich an das europaweite Bahnnetz angebunden sind. Während Städte wie Brüssel, Paris und auch Wien von vielen anderen Städten mittels zumutbarer Verbindungen erreicht werden können, sind, auch aufgrund der geografischen Exponiertheit, Städte wie Riga, Sofia, Lissabon oder Oslo mit dem Zug in zumutbarem Rahmen nur mit wenigen anderen Hauptstädten verbunden. Es gibt eine Reihe an Handlungsoptionen, durch deren Umsetzung der Nachtzug bzw. das Reisen per Bahn an sich für Geschäftsreisende attraktiver gemacht werden können. Viele dieser identifizierten Optionen erfordern aber übergeordnete Maßnahmen, wie beispielsweise eine andere Priorisierung im Bahnwesen (Nachtzug vor Taktverkehr) oder mehr finanzielle Unterstützung. Um die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, ist politischer Wille notwendig und es muss das Bewusstsein der potenziellen Nutzergruppe für die Vorteile des Nachtzuges geschärft werden. ; The transport of people and goods is responsible for more than a quarter of the European CO2 - emissions. The journey by night train is the most climate-friendly alternative for people traveling for business purposes through Europe, since such a journey emits about a quarter of CO2 - emissions caused by a similar trip by plane or by car. The number of night trains is decreasing, some direct links have been abandoned. Direct rail connections with duration of up to twelve hours can be viewed as reasonable for a passenger traveling for business purposes. Switchovers and longer journey times reduce the willingness to use the train. A journey of more than 18 hours is not considered acceptable and represents no relevant market for transport providers. The analysis of the rail connections for business travelers in Europe has shown that the capitals of EU member states are not equally well connected to the European railway network. While cities such as Brussels, Paris and Vienna have good connections to many other cities, cities such as Riga, Sofia, Lisbon and Oslo are, partly because of their geographical exposure, not well connected to other major cities. There are several options to make traveling by night-train more attractive for business traveler. Many of the identified options require higher-level measures, such as another priority in the railway system or more financial support. To create the necessary framework, political will is needed on the one hand and on the other hand it will be necessary to sharpen the awareness of the potential user group for the benefit of night trains. ; eingereicht von Manuel Binder ; Zsfassung in engl. Sprache ; Wien, Univ. für Bodenkultur, Masterarb., 2011 ; (VLID)1082541