Frontmatter -- Vorwort -- Inhaltsverzeichnis -- Abbildungsverzeichnis -- Tabellenverzeichnis -- Übersichtsverzeichnis -- Verzeichnis der im Text verwendeten Symbole -- Einführung -- I. Das Arbeitslosenproblem in sozialistischen Planwirtschaften aus dogmengeschichtlicher Sicht -- II. Begriff, Erscheinungs- und Erfassungsformen sowie Indikatoren der Arbeitslosigkeit in sozialistischen Planwirtschaften -- III. Der Arbeitsmarkt in sozialistischen Planwirtschaften -- IV. Determinanten der betrieblichen Arbeitsnachfrage und des privaten Arbeitsangebots -- V. Ursachen der Arbeitslosigkeit in sozialistischen Planwirtschaften -- Ergebnisse -- Literaturverzeichnis -- Backmatter
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AbstractDie Arbeitsvermittlung gehört zu den Kernaufgaben der öffentlichen Arbeitsverwaltung, und ihre Gestaltung ist eine der zentralen Herausforderungen der Arbeitsmarktpolitik. Beide Seiten des Arbeitsmarktes, also Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage, müssen von der Arbeitsvermittlung zusammengeführt werden, wobei dies auf unterschiedliche Art und Weise geschehen kann. Die bisherige Forschung zu Arbeitsvermittlung ist meist von aktuellen sozialpolitischen Veränderungen geprägt und fokussiert deshalb oft eher Einzelaspekte von Arbeitsvermittlung (z. B. Fallmanagement, Arbeitgeberservice o. ä.). Im Gegensatz hierzu schlägt der vorliegende Beitrag vor, Grundprobleme einer öffentlichen Arbeitsvermittlung auf einem freien Arbeitsmarkt zu ermitteln und davon ausgehend heuristische Modelle von Arbeitsvermittlung zu unterscheiden. Es werden sechs Modelle öffentlicher Arbeitsvermittlung entwickelt, die auf unterschiedlichen Annahmen über das Zustandekommen neuer Beschäftigungsverhältnisse beruhen und unterschiedliche Konsequenzen für die Organisation des Vermittlungsprozesses in der öffentlichen Arbeitsverwaltung nahelegen.
Zur Eingrenzung der Corona-Pandemie wurde die wirtschaftliche Aktivität stark heruntergefahren. Eine Ausnahme bilden dabei die sogenannten "system- oder versorgungsrelevanten" Bereiche, die durch besondere Regelungen umfassend am Laufen gehalten oder sogar ausgebaut werden. Welche Berufe jedoch versorgungsrelevant sind, also für die Grundversorgung der Bevölkerung, das staatliche Gemeinwesen und die öffentliche Sicherheit mittelfristig erforderlich sind, wurde bisher noch nicht ausreichend untersucht. Diese KOFA-Studie erarbeitet eine Liste solcher Berufe und schätzt, in welchen dieser Berufe in der Corona-Krise Fachkräfteengpässe bestehen oder zu erwarten sind.
Seit dem Jahr 2017 wird im Mikrozensus erfasst, welche Motive im Ausland geborene Personen für ihren Zuzug hatten. Daraus lassen sich neue Erkenntnisse darüber gewinnen, in welchen Kontexten die Zuwanderung nach Deutschland erfolgt. So zeigt eine eigene Auswertung, dass im Jahr 2017 rund 1,06 Millionen der 3,56 Millionen seit dem Jahr 2007 ins Land gekommenen Personen zwischen 15 und 64 Jahren der erwerbsorientierten Zuwanderung zuzuordnen waren, was einem Anteil von 29,8 Prozent entspricht. Auf die Zuwanderung aus familiären Gründen entfielen 974.000 Personen oder 27,4 Prozent und auf die bildungsorientierte Zuwanderung 361.000 oder 10,1 Prozent. Differenziert man nach Herkunftsländern, zeigt sich, dass der weit überwiegende Teil der erwerbsorientierten Zuwanderer aus dem freizügigkeitsberechtigten Raum kommt. So liegt der Anteil der EU und übrigen westeuropäischen Länder zusammen bei 72,8 Prozent, wobei 51,1 Prozent allein auf die fünf Länder Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn und Kroatien entfallen. Sollte die Zuwanderung aus diesen Ländern zurückgehen, kann es schnell zu Lücken am deutschen Arbeitsmarkt kommen. Daher sollte die Politik gezielt darauf hinarbeiten, dass Deutschland mit der Umsetzung des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes auch für erwerbsorientierte Zuwanderer aus Drittstaaten noch attraktiver wird. Dabei muss auch die regionale Dimension der erwerbsorientierten Zuwanderung im Blick behalten werden, da bisher vor allem die wirtschaftlich starken Bundesländer im Süden profitieren. Mit 52,5 Prozent lebten im Jahr 2017 über die Hälfte der erwerbsorientierten Zuwanderer in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen, wohingegen dies nur auf 42,9 Prozent aller seit 2007 zugewanderter Personen zwischen 15 und 64 Jahren zutraf. ; Since 2017, the microcensus records the motives of persons born abroad for moving to Ger-many. This provides new insights into the contexts in which immigration takes place. An own analysis shows that in 2017, around 1.06 million of the 3.56 million people between 15 and 64 years of age who have come to the country since 2007 should be classified as labour-market-oriented immigrants. That corresponds to a share of 29.8 per cent. Immigration for family reasons accounts for 974,000 persons or 27.4 per cent and education-oriented immigration for 361,000 or 10.1 per cent. A differentiation according to the countries of origin shows that the vast majority of employment-oriented immigrants come from the area entitled to freedom of movement. The EU and other Western European countries together account for 72.8 percent, with 51.1 percent come from the five countries Poland, Romania, Bulgaria, Hungary and Croatia alone. This could lead to substantial gaps at the German labour market, should immigration from these countries decline,. For this reason, politicians should work towards making Germany more attractive for employment-oriented immigrants from third countries when implementing the new Immigration of Skilled Workers Act. The regional dimension of employment-oriented immigration must also be kept in mind, as up to now it has been mainly the economically strong federal states in the south that have benefited. In 2017, more than half of all employment-oriented immigrants (52.5 percent) lived in Bavaria, Baden-Württemberg and Hesse, whereas this was only the case for 42.9 percent of all persons between 15 and 64 years of age who have immigrated since 2007.
"Human capital theory, or the notion that there is a direct relationship between educational investment and prosperity, has governed Western approaches to education and labor for the past fifty years. However, many degree recipients have experienced the opposite. This book demonstrates that the human capital story is one of a failed revolution that requires an alternative approach to education, jobs, and income inequalities. Rather than abandoning human capital theory, the book calls for a broader view of education not merely as schooling, but as the process of acquiring the skills necessary to take on a flexible range of jobs and roles. In a rapidly changing job market, workers will need to capitalize on the skills, talents, and personality traits that they have honed through a lifetime of learning, rather than their academic credentials. A controversial challenge to the reigning ideology on economics and education, this text provides important insights into the current plight of the overqualified, underemployed labor market."
Im ersten Aufsatz dieser Dissertation analysiere ich, wie sich ein negativer Arbeitsmarktnachfrage-Schock auf Fertilität auswirkt. Ich analysiere dies anhand des ostdeutschen Fertilitätsrückgangs nach dem Mauerfall und nutze unerwartete, exogene, und permanente Anpassungen der Arbeitsnachfrage, welche von industriellen Restrukturierungsprozessen resultierten. Ostdeutsche Frauen, die stärker vom negativen Arbeitsnachfrage-Schock betroffen waren, haben in den 1990er Jahren relativ mehr Kinder bekommen als jene Frauen, die von dem Schock weniger stark betroffen waren. Der Schock hat somit nicht nur das aggregierte Fertilitätsniveau gesenkt, sondern auch die Zusammensetzung der Mütter beeinflusst. Der zweite Aufsatz untersucht den Einfluss staatlicher Hilfen auf den späteren ökonomischen Erfolg junger Flüchtlinge. Wir untersuchen dies anhand von ostdeutschen Flüchtlingen, die von 1946 bis 1961 nach Westdeutschland geflohen sind. Nur "politische Flüchtlinge" hatten ab 1953 Anspruch auf Flüchtlingshilfen. Somit können wir Identifikations-Probleme adressieren, die durch Selektion entstehen. Es zeigen sich positive Effekte der Flüchtlingshilfen auf die Bildung, Jobs, und das Einkommen von Flüchtlingen, die als junge Erwachsene migriert sind. Wir finden keine vergleichbaren Effekte für Flüchtlinge, die als Kinder migriert sind. Das letzte Kapitel präsentiert Ergebnisse eines Projektes, das partiell die Lücke schließt, welche derzeit für Ostdeutsche in den deutschen Sozialversicherungsdaten existiert. Durch die Verknüpfung letzterer mit dem "Datenspeicher Gesellschaftliches Arbeitsvermögen" der DDR von 1989 haben wir einen neuen Datensatz geschaffen, welcher Analysen von Phänomenen wie Arbeitslosigkeit, beruflicher und regionaler Mobilität ermöglicht. Der neue Datensatz kann auch dazu beitragen, das existierende Wissen über die individuellen Arbeitsmarktkonsequenzen des Mauerfalls zu erweitern. ; In the first essay of this dissertation, I analyze how a negative labor demand shock impacts fertility. I analyze this question in the context of the East German fertility decline after the fall of the Berlin Wall in 1989. I exploit differential pressure for restructuring across East German industries which led to unexpected, exogenous, and permanent changes to labor demand. I find that throughout the 1990s, women more severely impacted by the demand shock had relatively more children than their less-severely-impacted counterparts. Thus, the demand shock not only depressed the aggregate fertility level, but also changed the composition of mothers. The second essay explores the question of how refugee-specific aid impacts the medium-term economic success of young refugees. We address this question in the context of German Democratic Republic (GDR) refugees who escaped to West Germany between 1946 and 1961, exploiting that only the subgroup of "political refugees" was granted refugee-targeted aid, and that this only occurred after 1953. The quasi-experiment allows us to address identification difficulties resulting from the fact that refugees eligible for aid are both self-selected and screened by local authorities. We find positive effects of aid-eligibility on educational attainment, job quality and income among the refugees who migrated as young adults. We do not find similar effects of aid-eligibility for refugees who migrated as children. The final chapter of this thesis presents results of a project which partially closes a gap that currently exists for East Germans in the German social security data. By linking these data with the GDR's "Data Fund of Societal Work Power" from 1989, we have created a new data set that permits the analysis of phenomena such as unemployment, job mobility, and regional mobility. The new data set can also be used to refine existing knowledge of the individual-level labor market consequences of German reunification.
[Einleitung] Die COVID-19-Pandemie hat weitreichende Auswirkungen für Wirtschaft und Gesellschaft, die unter anderem am Arbeitsmarkt deutlich zu spüren sind. Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wie Kontaktbeschränkungen wirken sich nicht nur auf die Wirtschaftstätigkeit und damit auf die Arbeitsnachfrage von Unternehmen aus, sondern sie erschweren auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und beeinflussen somit das Arbeitsangebot. Die Folgen der COVID- 19-Pandemie betreffen Männer und Frauen in unterschiedlicher Hinsicht und in unterschiedlichem Ausmaß. Wie sich die Corona-Krise tatsächlich kurz- und mittelfristig auf Frauen und Männer ausgewirkt hat, wird erst abschließend festzustellen sein, wenn ausreichend Daten der amtlichen Statistik sowie repräsentative Befragungsdaten aus dieser Zeit zur Verfügung stehen. Erste bisherige Erkenntnisse deuten darauf hin, dass sich bestehende Gender Gaps am Arbeitsmarkt nicht wesentlich verändert haben. Im Vergleich zu vergangenen Wirtschaftskrisen sind Frauen diesmal jedoch stärker betroffen. Insbesondere vom Rückgang der geringfügigen Beschäftigung sind Frauen stärker betroffen als Männer, während Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit Frauen und Männer nach bisherigen Erkenntnissen etwa gleichermaßen betrifft. Schul- und Kitaschließungen bzw. deren stark eingeschränkter Betrieb haben den zeitlichen Aufwand für Kinderbetreuung und weitere Bereiche der Sorgearbeit deutlich erhöht. Der Gender Care Gap, also der unterschiedliche Zeitaufwand, den Frauen und Männer für unbezahlte Sorgearbeit aufbringen, war vor der Corona-Krise sehr stark ausgeprägt und hat sich seither vermutlich nicht stark verändert. Es deutet zwar einiges darauf hin, dass auch Männer einen Teil der zusätzlichen Betreuungsarbeit übernommen haben, insgesamt leisten aber Frauen nach wie vor den deutlich höheren Anteil an der Sorgearbeit. In diesem Policy Paper werden zunächst in Abschnitt 2 die bisherigen Erkenntnisse über die unterschiedlichen Arbeitsmarktwirkungen der COVID-19-Pandemie für Frauen und Männer zusammenfassend dargestellt. In Abschnitt 3 werden wesentliche bisher von der Politik ergriffene Maßnahmen zur Abfederung der Auswirkungen der Corona-Krise zusammengefasst und aus gleichstellungspolitischer Sicht bewertet. Schließlich wird in Abschnitt 4 skizziert, welche kurzund langfristigen Schritte nötig wären, um die Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsmarkt angesichts der COVID-19-Pandemie nachhaltig zu verbessern.
Die von der Bundesregierung angestrebten Einschränkungen der bestehenden gesetzlichen Möglichkeiten zur Befristung von Arbeitsverträgen werden häufig damit begründet, dass betroffene Arbeitnehmer die resultierende Unsicherheit negativ wahrnehmen. Dabei wird unterstellt, dass eine gleichartige unbefristete Beschäftigung die überlegene Alternative darstelle. Da die Arbeitskräftenachfrage der Betriebe aber zwischen flexibler und unflexibler Beschäftigung differenziert, muss in Betracht gezogen werden, dass in Abwesenheit von Befristungsmöglichkeiten entweder andere Flexibilisierungsinstrumente genutzt werden oder die Arbeitsnachfrage geringer wird. Die soziodemografische Gruppe, die am häufigsten von Befristungen betroffen ist, besteht aus jüngeren Arbeitnehmern im Kontext des Berufseinstiegs. Diese können bei einer Erschwerung von Befristungen Einstiegschancen in den Arbeitsmarkt verlieren. Dies zeigen Auswertungen des Sozio- oekonomischen Panels. Auch die Befürchtung, dass der Einstieg in eine befristete Beschäftigung keine Übergänge in unbefristete Beschäftigungsverhältnisse bietet und daher die Gefahr eines dauerhaften Verharrens in einer unsicheren sozialen Lage mit sich bringt, kann nicht verifiziert werden. Innerhalb einer Zeitspanne von drei Jahren wechselt über die Hälfte der befristet Beschäftigten in eine unbefristete Beschäftigung. Eine Analyse auf Basis eines Propensity Score Matching zeigt, dass die Aufnahme einer befristeten Beschäftigung für bis dahin inaktive Personen den unmittelbaren Arbeitsmarkterfolg begünstigt. Die Einsteiger in befristete Beschäftigung haben nach Ablauf von drei Jahren über sieben Monate länger in Vollzeitarbeit und sieben Monate weniger in Arbeitslosigkeit verbracht. Zudem haben sie ein um 32.000 Euro höheres kumuliertes Arbeitsentgelt erzielt als eine Kontrollgruppe gleichartiger Personen, die diesen Weg nicht gegangen ist. ; The Federal Government is seeking to impose restrictions on the existing statutory vehicles for limiting the term of employment contracts. The justification often offered for this move is that the employees concerned perceive the uncertainty inherent in fixed-term contracts as negative. It is assumed that offering the same positions on a permanent basis is the superior alternative. However, since firms' demand for labour differentiates between flexible and inflexible employment, there is a clear risk that, in the absence of the term-fixing option, either other instruments will be used to achieve the same flexibility or demand for labour will decrease. The sociodemographic group most affected by fixed-term contracts is that of younger workers at the start of their careers. As can be demonstrated by analyses of the Socio-Economic Panel (SOEP), if the use of fixed-term contracts is rendered more difficult, this group may lose any chance of entering the labour market at all. Nor is there any evidence that entering into fixed-term employment precludes a subsequent transition to permanent employment and thus entails the risk of entrapment in permanently precarious circumstances. Within a period of three years, more than half of fixed-term employees switch to permanent employment. An analysis based on propensity score matching shows that, for the previously inactive, taking up fixed-term employment increases the likelihood of immediate success on the labour market. After three years, those entering fixed-term employment have spent over seven months longer in full-time work and seven months less in unemployment. In addition, they have achieved a cumulated salary that is €32,000 higher than that of a control group of similar persons who have not taken this step.