Suchergebnisse
Filter
59 Ergebnisse
Sortierung:
Asien und der Westen, Aufstieg und Niedergang
In: Gesellschaften im Umbruch: Verhandlungen des 27. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Halle an der Saale 1995, S. 335-347
"Der Aufstieg Ostasiens und der Niedergang des Westens lassen sich in drei Thesen zusammenfassen: 1. Der Westen ist groß geworden, weil er eher als die asiatischen Hochkulturen mehr Menschen, die nicht der herrschenden Klasse (eher im Sinne von Mosca oder Dahrendorf als von Marx zu verstehen) angehören, private Eigentumsrechte zugestanden und damit auch individuelle Entscheidungsfreiheit und Innovationsmöglichkeiten überlassen hat. 2. Der Westen wird wieder klein, weil er zunehmend individuelle, beispielsweise unternehmerische, Entscheidungen durch politische Entscheidungen unter dem Einfluß von Verteilungskoalitionen ersetzt, weil der Wohlfahrtsstaat notwendigerweise das Sozialkapital von Gesellschaften reduziert, indem er die Menschen von der Verantwortung für die Folgen ihres Handelns entlastet. In Asien dagegen treibt die bei Weber erwähnte Hungerpeitsche die Menschen noch an. 3. Letzten Endes ist der Westen immer noch in einer Akzeptanzkrise des Kapitalismus, die sich 1848 im Kommunistischen Manifest besonders folgenreich artikulierte, die aber auch noch andauert, weil die Leistungsfähigkeit der unsichtbaren Hand des Marktes systematisch unterschätzt und die der potentiell alles erdrückenden Hand des Staates systematisch überschätzt wird. Die Volksrepublik China führt seit 1979 die Substanz des Kapitalismus, wenn auch nicht das dazugehörige Etikett, ein und wächst und wächst. Im Westen reicht der sozialdemokratische Konsens, im Kern das Postulat des Primats der Politik über die Privatwirtschaft, bis weit in sog. konservative Parteien hinein. Der Ausgang des Wettlaufs zwischen dem schleichenden Kapitalismus Ostasiens - Japan und China sind heute liberaler als vor 10 oder 15 Jahren, wenn auch noch lange nicht so liberal wie der Westen - und dem schleichenden Sozialismus des Westens wird unser Schicksal bestimmen." (Autorenreferat)
Sarvodaya: eine autochthone Form "innerweltlicher Askese" in Südasien?
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 605-609
Viele Interessen, ein Akronym: der erste East Asia Summit als Auftakt zu einer Ostasiatischen Gemeinschaft?
In: Regionale politische und wirtschaftliche Kooperation in Asien, S. 151-161
Angestoßen wurde der East Asian Summit (EAS) bei einem Gipfeltreffen der ASEAN mit China Ende 2004 (ASEAN plus 3, später um einige Länder erweitert). Der erste EAS war nicht der Beginn für eine ostasiatische Gemeinschaft. Auch setzte er keinen Prozess zum "community building" mit neuen Institutionen in Gang. Die Asymmetrie politischer und wirtschaftlicher Integration in Asien bleibt damit ebenso wie der von der ASEAN geprägte informelle Kooperationsstil vorerst bestehen. Ob die geplante Verabschiedung einer ASEAN-Verfassung im Jahr 2007 tatsächlich die Grundlage für eine verrechtlichte und stärker institutionalisierte Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten bilden wird, bleibt abzuwarten. (ICE2)
Kultursoziologische Aspekte im Transformationsprozeß südostasiatischer Schwellenländer: das Beispiel Vietnam
In: 27. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie - Gesellschaften im Umbruch: Sektionen und Arbeitsgruppen, S. 606-611
"Vietnam ist die jüngste Nation in Südostasien, in der ein wirtschaftlicher Take-off stattfindet. Wie auch in den übrigen Tiger-countries behindern die dort bestehenden Traditionen das privat marktwirtschaftlich orientierte Handeln nicht - sie sind vielmehr eine günstige Voraussetzung für einen Modernisierungspfad, der sich von dem okzidentalen unterscheidet. Für Vietnam gilt die Besonderheit, daß die jahrhundertealte chinesische Fremdherrschaft, dann die französische und amerikanische Präsenz zu kollektiven Lernprozessen und einem interkulturell gültigen Norm- und Regelwissen geführt hat, das teilweise habituell verfügbar ist und sich seit Öffnung der Märkte Anfang der 90er Jahre umstandslos auf marktwirtschaftliche Prozesse beziehen läßt. In der gleichen Form, wie die okzidentale protestantische Ethik die Entwicklung privatkapitalistischer Marktwirtschaften gestützt hat, begünstigen auch die verschiedenen Ausprägungen des konfuzianischen Glaubenssystems marktwirtschaftlich orientiertes wirtschaftliches Handeln. Die tiefe konfuzianische Religiosität der wirtschaftlichen Akteure ist Antriebskraft wirtschaftlichen Handelns, sie legitimiert sowie sanktioniert wirtschaftliche Entscheidungen und prämiiert wirtschaftlichen Erfolg. Doch ähnlich wie im Transformationsprozeß der übrigen südostasiatischen Tiger-countries wird es eine zunehmende funktionale Gesellschaftsdifferenzierung geben, die mit ökonomischen und sozialen Disparitäten in den Lebenslagen und einer Verschärfung sozialer Ungleichheit einhergeht; die Sollbruchstellen für neuerliche soziale Konflikte dürften jedoch traditional verankert sein: sie liegen zwischen den unterschiedlichen Kulturen in Nord- und Südvietnam." (Autorenreferat)
Capacity for the Implementation of Education for Sustainable Consumption in Northeast Asia.: strengthening Governmental Strategies to Promote Responsible Consumer Behaviour
In: Enabling responsible living, S. 97-117
"National policy for Education for Sustainable Consumption (ESC) is a powerful instrument to influence sustainable consumption (SC) behaviour at individual and organisational levels. Despite diverse policy dialogues and initiatives on sustainable consumption and production (SCP), there is a lack of knowledge on how to influence behaviours towards SC. This chapter will address how to improve the capacity of governments in implementing effective ESC. The research was conducted through primary interviews with relevant government officers, survey/questionnaires, and analysis of policy documents in P.R. China, Japan and Republic of Korea. The findings identify key aspects of current governmental context for promoting SC. The three country cases are analysed in a comparative capacity assessment based on the four levers of change identified in UNDP's capacity development framework: (1) institutional arrangements, (2) leadership, (3) knowledge, and (4) accountability. The recommendations aim to strengthen policy and institutional frameworks for ESC and to link with wider policies for SCP and education for sustainable development (ESD). The primary recommendations address: (1) expanding roles and responsibilities for ESC beyond national governments, (2) applying multiple policy mechanisms and inter-ministerial/agency approaches, (3) defining policy priorities and target areas for SC, (4) improving accountability as a means to strengthen the overall system, and (5) addressing ESC as a thematic approach to ESD and SCP." (publisher's description)
Capacity for the Implementation of Education for Sustainable Consumption in Northeast Asia: Strengthening Governmental Strategies to Promote Responsible Consumer Behaviour.
In: Enabling responsible living., S. 97-117
"National policy for Education for Sustainable Consumption (ESC) is a powerful instrument to influence sustainable consumption (SC) behaviour at individual and organisational levels. Despite diverse policy dialogues and initiatives on sustainable consumption and production (SCP), there is a lack of knowledge on how to influence behaviours towards SC. This chapter will address how to improve the capacity of governments in implementing effective ESC. The research was conducted through primary interviews with relevant government officers, survey/questionnaires, and analysis of policy documents in P.R. China, Japan and Republic of Korea. The findings identify key aspects of current governmental context for promoting SC. The three country cases are analysed in a comparative capacity assessment based on the four levers of change identified in UNDP's capacity development framework: (1) institutional arrangements, (2) leadership, (3) knowledge, and (4) accountability. The recommendations aim to strengthen policy and institutional frameworks for ESC and to link with wider policies for SCP and education for sustainable development (ESD). The primary recommendations address: (1) expanding roles and responsibilities for ESC beyond national governments, (2) applying multiple policy mechanisms and inter-ministerial/agency approaches, (3) defining policy priorities and target areas for SC, (4) improving accountability as a means to strengthen the overall system, and (5) addressing ESC as a thematic approach to ESD and SCP." (publisher's description).
Die ASEAN als institutionelles Zentrum regionaler Kooperation in Ostasien?
In: Regionale politische und wirtschaftliche Kooperation in Asien, S. 143-149
Der Verfasser stellt das 11. ASEAN-Gipfeltreffen im Dezember 2005 sowie den Ostasiengipfel dar. Er sieht die ASEAN-Staatengemeinschaft als dynamischen Bestimmungsfaktor regionaler Kooperation in Ostasien, deren Verlauf zunächst kurz nachgezeichnet wird. In einem zweiten Schritt geht es dann um mögliche Synergieeffekte und um Überlappungen im institutionellen Gefüge Ostasiens, die sich aus der Schaffung des East Asia Summits ergeben könnten. Abschließend wird die Frage beantwortet, ob die neue Kooperationsdynamik durch hegemoniale Ambitionen einzelner Staaten und bilaterale Regimestrukturen in Ostasien relativiert wird. (ICE2)
Technologie und Sozialstruktur: zur landwirtschaftlichen Intensivierung und sozialen Disziplinierung in den modernen Bewässerungsgebieten von Sri Lanka
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 55-58
ASEAN, EAS, APEC: regionale Zusammenarbeit im asiatisch-pazifischen Raum
In: Außenpolitik in der Wirtschafts- und Finanzkrise, S. 292-298
Die regionale Zusammenarbeit im asiatisch-pazifischen Raum ist vielseitig und gestaltet sich höchst unterschiedlich. Allen regionalen Institutionen ist jedoch gemein, dass sie bisher keine supranationalen Strukturen entwickelt haben und eine formale Überführung nationaler Souveränität in eine gemeinsame supranationale Organisation ablehnen. Vielmehr beruht die Zusammenarbeit, die auch als "Asian Way" oder "ASEAN Way" bezeichnet wird, weitestgehend auf dem Prinzip der Freiwilligkeit. Diese Form einer im juristischen Sinne nicht bindenden regionalen Zusammenarbeit soll eine Einschränkung der jeweiligen nationalen Handlungsspielräume verhindern. Gleichwohl ist seit kurzem die Tendenz zu einer Verrechtlichung regionaler multilateraler Zusammenarbeit in Asien-Pazifik zu beobachten. Der Beitrag gibt einen Überblick über diese regionale Zusammenarbeit und stellt dabei kurz die Gemeinschaft Südostasiatischer Staaten (ASEAN), den Ostasien-Gipfel (EAS) und die Asia-Pacific Economic Cooperation (APEC) vor und geht auf deren Relevanz für die Weltpolitik und die EU ein. (ICA2)
EU oder NATO: Wer ist entscheidend für Europas Sicherheit?
In: Analysen nationaler und supranationaler Politik: Festschrift für Roland Sturm, S. 421-432
Die Rolle der europäischen Mitgliedsstaaten und der Europäischen Union in der NATO bedarf konzeptioneller Klärung - schon deshalb, da die USA durch vielfältiges militärisches Engagement, das Aufkommen neuer regionaler Mächte und den viel beschriebenen "pivot to Asia-Pacific" voraussichtlich einen relativen Einflussverlust hinnehmen müssen und folglich von den Europäern einen größeren militärpolitischen Eigenbeitrag fordern werden. Der Grad der europäischen Eigenständigkeit in der NATO bzw. der Europäer insgesamt gehört zu den schwierigsten strukturellen sicherheits- und bündnispolitischen Fragen. Dabei geht es im Wesentlichen darum, inwieweit die EU Aufgaben, die bisher die NATO wahrgenommen hat, übernehmen kann und will. Auch die Allianz muss die EU als sicherheitspolitischer Akteur stärker als bisher in die Überlegungen mit einbeziehen. Der Beitrag wirft zunächst einen Blick auf die Entwicklung der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) als besonderen Bestandteil des Instrumentariums der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) der EU. Anschließend widmet sich der Beitrag den Problemen im Verhältnis von NATO und EU und zeigt schließlich die Konsequenzen auf, die sich aus der Problemanalyse für die EU bzw. die GSVP ergeben. (ICA2)
Sarvodaya: südasiatische Wege zur Wohlfahrt aller
In: Technik und sozialer Wandel: Verhandlungen des 23. Deutschen Soziologentages in Hamburg 1986, S. 405-417
Gegenstand dieses Beitrages ist das Sarvodaya-Konzept, das von Gandhi entwickelt wurde und die Wohlfahrt aller im Dienste der eigenen Selbstverwirklichung proklamiert. Der Autor stellt diesem Konzept westliche Modernisierungsparadigmata für die unabhängigen Staaten der Dritten Welt wie ökonomisches Wachstum und kapitalintensive Technologien gegenüber. Mit vorgelegten Daten stützt er seine Behauptung, die auf Konkurrenzkampf und materiellen Leistungen fußende westliche Kultur habe inzwischen den Punkt der Selbtzerstörung erreicht. Notwendig, so die These, sind deshalb neue Wertorientierungen und die Suche nach Überlebensmöglichkeiten für die Menschheit. Hierin liegt die aktuelle Bedeutung des Sarvodaya-Konzepts für den Westen. Derzeit fehlt jedoch ein überzeugender gandhianischer Ansatz für die Probleme Südasiens auch in der Region selbst. Der Autor kommt zu dem Schluß, daß die Wohlfahrt aller heute jederzeit möglich ist, wenn die Menschen im Westen bereit sind, "weniger zu nehmen anstatt den dritten und vierten Welten immer noch mehr geben zu wollen". (psz)
Erziehung und retrogressive Entwicklung: Zur Rolle der Erziehung in marktwirtschaftlich, parlamentarisch-demokratisch verfaßten Entwicklungsländern, exemplifiziert am Falle Ceylons
In: Materialien aus der soziologischen Forschung: Verhandlungen des 18. Deutschen Soziologentages vom 28. September bis 1. Oktober 1976 in Bielefeld, S. 445-527
Die Europäische Union, der Beitritt der Türkei und das Schweigen der Soziologie
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 1103-1111
Nicht nur bezüglich der Türkeifrage - aber an dieser in besonderer Weise explizit werdend - ist es dringend geboten, dass die Soziologie ihre nationalstaatliche Fokussierung aufgibt und sich empirisch und konzeptionell internationalisiert, wenn sie den Anspruch einlösen will, die Europäisierung und Transnationalisierung von Gesellschaften analytisch zu begleiten. Hinsichtlich der Frage eines EU-Beitritts der Türkei sind die Analysemöglichkeiten der Soziologie allerdings auch begrenzt - sowohl infolge des Zeithorizonts von einer Dekade als auch aufgrund der politischen Prioritätensetzungen. Hier kann das Schweigen der Soziologie also auch Ausdruck ihrer Reife sein. (ICE2)
Intergenerativer Austausch im Ländervergleich: Ergebnisse aus dem Value-of-Children Projekt
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 4915-4924
"Intergenerative Beziehungen in späten Familienphasen werden als soziale Austauschbeziehungen verstanden, die vor dem Hintergrund der jeweiligen kulturellen, sozioökonomischen, wohlfahrtsstaatlichen und demographischen Rahmenbedingungen ausgestaltet werden. Derlei Faktoren variieren im weltweiten Vergleich zum Teil erheblich, woraus unterschiedliche intergenerative Arrangements resultieren sollten. Im Mittelpunkt der Präsentation steht die wechselseitig erbrachte Unterstützung zwischen erwachsenen Kindern und ihren Eltern im Ländervergleich, wobei instrumentell-finanzielle sowie emotionale Unterstützung unterschieden werden. Es wird auf das Modell der 'Intergenerativen Solidarität' zurückgegriffen, dass daneben weitere Beziehungsaspekte ausdifferenziert, deren Ausgestaltung nicht unerheblich für das Erbringen intergenerativer Unterstützung ist: Die Gelegenheitsstruktur für intergenerative Hilfeleistungen, Art und Ausmaß des intergenerativen Kontaktes, die Beziehungsqualität und die normative Übereinstimmung hinsichtlich familialer Werte werden als besonders relevant erachtet. Sie selbst wiederum sind nicht zufällig, sondern werden von den eingangs genannten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflusst. Die empirische Bearbeitung der Thematik erfolgt unter Verwendung von Tochter-Mutter-Dyaden aus den Ländern China, Südkorea, Türkei, Indonesien, Deutschland, Südafrika und Indien. Entsprechende Daten wurden in den Jahren 2002/ 2003 im Rahmen der 'Value of Children Studie' erhoben. Zu beantworten gilt es die folgenden Fragen: Welche Länderunterschiede hinsichtlich der Unterstützung zwischen erwachsenen Töchtern und ihren Müttern lassen sich feststellen und welche Erklärungsfaktoren sind hierfür zu finden?" (Autorenreferat)