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Maritimer Terrorismus in Südostasien
In: Südostasien aktuell : journal of current Southeast Asian affairs, Band 26, Heft 5, S. 7-43
Die Möglichkeit terroristischer Anschläge gegen maritime Ziele in Südostasien gelangte insbesondere
nach dem 11. September 2001 in den Fokus internationaler Sicherheitsdebatten. Der vorliegende
Artikel fußt auf der Annahme, dass Südostasien eine hohe Verwundbarkeit gegenüber maritimen
Terrorakten aufweist. Ziel der Analyse ist es, bestehende Gefährdungslagen sowie die Absichten
und Handlungsmöglichkeiten terroristischer Gruppen in der Region zu eruieren. Ferner sollen
Maßnahmen zur Abwehr und Bekämpfung dieser Gefahren als auch in diesem Zusammenhang
wirksame Hemmnisse diskutiert werden. Der Autor dieser Abhandlung gibt eine Antwort auf
die implizite Frage nach dem faktischen Bedrohungspotenzial durch maritimen Terrorismus in
Südostasien. Das Hauptargument lautet, dass (trans-)regionale Gegenmaßnahmen auf lange Sicht
nicht die erhofften Resultate zeitigen, solange die ursächlichen Probleme und Defizite regionaler
Sicherheit in der Region nicht effektiv bearbeitet werden. (Manuskript eingereicht am 03.06.2007;
zur Veröffentlichung angenommen am 30.08.2007)
Zentralasien als Auswanderungsregion
In: Berichte / BIOst, Band 44-1997
'1996 zogen Bevölkerungsbewegungen innerhalb des GUS-Raums stärker als zuvor weltweite Aufmerksamkeit auf sich, obwohl einige von ihnen ihren Zenit bereits überschritten hatten. Besonders die bis dahin größte internationale Konferenz über Flucht und Migration in der GUS, die im Mai 1996 in Genf abgehalten wurde, machte grundlegende Zahlen in bezug auf unterschiedliche Kategorien von Migration und Migranten publik. Während die Migration vom Territorium der zerfallenen UdSSR nach Mittel- und Westeuropa hinter den anfangs prognostizierten Zahlen zurückblieb, zeichneten sich hinter den Daten für Migrationen innerhalb der GUS Bevölkerungsbewegungen von historischer Dimension ab. Allerdings bleiben alle diesbezüglichen Daten aufgrund unsicherer Quellenbasis, nicht klar definierter Terminologie und lückenhafter Registrierung von Flüchtlingen und Migranten fragwürdig. Insgesamt neun Millionen Menschen haben sich nach den Materialgrundlagen der Genfer Konferenz innerhalb der GUS in den neunziger Jahren unfreiwillig auf Wanderschaft - größtenteils über die neuen Staatsgrenzen hinweg - begeben. Der stärkste Migrationsstrom ist eine Süd-Nord-Wanderung, die zwei Großregionen der ehemaligen UdSSR in den Vordergrund rückt - die zentralasiatische und die kaukasische - und die Rußland zum Hauptempfänger der Bevölkerungsbewegungen macht. Im vorliegenden Bericht werden die Hintergründe für Migration in und aus Zentralasien dargelegt, in einem späteren Bericht wird der Kaukasus als Flucht- und Migrationszone behandelt. Als Quellen fungieren neben den Ergebnissen der Genfer Konferenz Migrationsanalysen und demoskopische Untersuchungen der letzten Jahre. Leider besteht ein Mangel an Untersuchungen aus den zentralasiatischen Staaten selber, so daß die Behandlung des Themas etwas einseitig von russischen Quellen bestimmt wird.' (Autorenreferat)
Spielarten des Populismus in Asien
In: GIGA Focus Asien, Band 7
Der Aufstieg des Populismus ist ein globales Phänomen, das sich auch in Asien zeigt. Beispiele für Populisten an der Macht sind der ehemalige thailändische Premierminister Thaksin Shinawatra (2001-2006), der im Jahr 2016 gewählte philippinische Präsident Rodrigo Duterte sowie der seit 2014 amtierende indische Premierminister Narendra Modi.
Populisten sprechen im Namen eines einzig "wahren" Volkes, stellen sich gegen eine vermeintlich korrupte, verkommene Elite und tendieren dazu, vermittelnde Instanzen wie Gerichte, Parlamente und Medien gering zu schätzen.
In Südostasien sind bisher zwei prototypische Populisten in höchste Ämter gewählt worden: Thaksin, der noch heute aus dem Exil enormen Einfluss auf die thailändische Politik nimmt, und Duterte. In beiden Ländern sind die Grundfesten der Demokratie erschüttert worden.
In Indien unter Modi haben die gesellschaftlichen Spannungen zugenommen. Hindu-nationalistische Stimmen gewinnen an Bedeutung. Der Regierungspartei nahestehende Gruppen betreiben immer offener und teils gewaltsam Kampagnen gegen Muslime und als "antinational" gebrandmarkte Kritiker.
Thailands "populistische Diplomatie" stand im Zeichen der Geschäftsinteressen des Milliardärs Thaksin. Duterte hat mit der Annäherung an China und der aggressiven Rhetorik gegenüber den USA außenpolitisch einen Kurswechsel eingeleitet. Demgegenüber verfolgt die Modi-Regierung eine pragmatische Außenpolitik, sieht sich aber stärker noch als ihre Vorgänger in einem latenten Konflikt mit China.
Trotz deutlicher Unterschiede in der außenpolitischen Ausrichtung der drei Staaten bestehen auch hier einige Gemeinsamkeiten in den Entscheidungs- und Kommunikationsstrukturen. Angemessene außenpolitische Strategien gegenüber Populisten an der Macht beinhalten die Etablierung direkter Gesprächskanäle auf höchster politischer Ebene, die Förderung unabhängiger Medien, einen proaktiven Umgang mit sozialen Medien und eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber der Politisierung der jeweiligen Diaspora.
Terroristische Bedrohungen in den Demokratien Südasiens
In: SWP-Studie, Band 27/2004
'Die Errichtung und Stärkung demokratischer Regime gilt als wichtige Strategie, um militanten Gruppen und den von ihnen ausgehenden terroristischen Bedrohungen die politischen und sozialen Grundlagen zu entziehen. In Indien, Sri Lanka und Nepal reflektieren die Aktionen militanter Gruppen soziale, politische, wirtschaftliche und kulturelle Probleme, die von den demokratischen Regierungen nicht beigelegt werden können. Die Studie untersucht die Ursachen terroristischer Bedrohungen und ihre Folgen für die demokratischen Regime in Südasien. Folgende Ergebnisse lassen sich feststellen: In Südasien dominieren national operierende militante Gruppen. Sie arbeiten jedoch zunehmend länderübergreifend zusammen. Die Kooperation bei der Terrorbekämpfung wird durch unterschiedliche sicherheitspolitische Interessen Indiens und seiner Nachbarn erschwert. Unzureichendes Wirtschaftswachstum und dessen ungleiche Verteilung erzeugen soziale Spannungen. Die Unfähigkeit der südasiatischen Machteliten, politische Kompromisse zu erzielen und umzusetzen, begünstigt politisch motivierte Gewalt. Die damit einhergehenden terroristischen Bedrohungen gefährden nicht nur die Demokratie, sondern stellen auch die Grundlagen des Staates in Frage. Die Möglichkeiten der internationalen Gemeinschaft, auf interne Konflikte vermittelnd Einfluss zu nehmen, sind begrenzt, da oft eine einheitliche Strategie im Umgang mit den Konfliktparteien fehlt. Die Europäische Union und die Bundesrepublik sollten in der Region staatliche Institutionen stärken, die regionale Zusammenarbeit fördern und die Sicherheitskräfte unterstützen. Eine Förderung von Transparenz, Kontrolle und Rechenschaftspflicht der politischen Institutionen sowie der Achtung der Menschenrechte ist unerlässlich, um langfristig den militanten Gruppen ihren Rückhalt zu entziehen.' (Autorenreferat)
Fossile Energie bleibt dominant in Asien
In: GIGA Focus Asien, Band 4
Eine Energiepolitik, die die Erderwärmung auf 2°C begrenzt, ist ohne Beteiligung der Schwellenländer nicht machbar. China, Indien und Indonesien spielen hierbei wegen der Größe und Dynamik ihrer Volkswirtschaften, entsprechendem Energiekonsum und Treibhausgasemissionen eine entscheidende Rolle. Zwar haben in den drei Ländern regenerative Energien ein beachtliches Wachstum entfaltet, doch werden fossile Brennstoffe, speziell Kohle, noch lange Zeit dominant bleiben. In China und Indien spielt der Energiesektor die größte Rolle für den Klimawandel. In Indonesien dagegen nimmt die Abholzung des Regenwaldes einen größeren Stellenwert ein. Alle drei Staaten wollen ihre Energiesektoren in den kommenden Jahrzehnten weiter massiv ausbauen. Fossile Energieträger verlieren dabei relativ an Bedeutung, verzeichnen absolut jedoch beträchtliche Zuwächse. Hohe Wachstumsziele und entsprechende Energieplanungen hindern eine nachhaltige Politik. Einschlägige Fachministerien, für die haushalts- und wirtschaftspolitische Ziele Vorrang haben, und staatliche Energiekonzerne, populistisch agierende Parteien, die Rücksichtnahme auf "arme" Energieverbraucher sowie das Ausbremsen innovativer Energieprojekte durch lokal- und regionalpolitische Instanzen stehen einem Kurswechsel in der Energiepolitik entgegen. Eine progressive Energie- und Klimapolitik kann sich auf erneuerbare Energie als immer wichtiger werdenden Industriesektor, wachsenden Unmut der Bevölkerung über Luftverschmutzung und andere Umweltschäden sowie zentralstaatliche, koordinierende Institutionen stützen. Letztgenannte vertreten einen sparsamen Umgang mit Energie und verfügen über (ausbaufähige) Sanktionsmechanismen. Fazit: Auch in der Energiepolitik ist Wirtschaftswachstum das oberste Ziel in China, Indien und Indonesien. Dadurch bleibt umweltverträglicher Energiepolitik ein enger Rahmen gesteckt. Das vorhandene Potenzial erneuerbarer Energien könnte durch externe Unterstützung beim Abbau der Energiesubventionen, der Steigerung der Energieeffizienz und der Suche nach neuen technologischen Lösungen gestärkt werden. Dafür wäre eine großzügige Ausstattung des Green Climate Fund hilfreich.
Das Asia-Europe Meeting (ASEM) – Akteur einer internationalen Ordnungspolitik?
In: Südostasien aktuell: journal of current Southeast Asian affairs, Band 25, Heft 6, S. 47-56
On 11 September 2006 the leaders of 38 Asian and European countries and the President of
the European Commission concluded the ASEM 6 summit in Helsinki. The ASEM-Process,
initiated in 1996, has often been criticised for not achieving its full agenda-setting potential
in global negations in the issue-areas of trade and finance. Despite these shortcomings, the
Asia-Europe Meeting seeks to brush up on its meagre contribution to global discourses by
setting up a virtual secretariat as a means to mould common positions. A case in point is
the Declaration on Climate Change, which is a clear indication of an improved multilateral
utility of ASEM. Yet, informality and frequent clashes of European and Asian conceptions
of cooperation weaken the potential negotiation power of the Asia-Europe Meeting.
Wissen aus Fernost: Asia-Philosophie
In: Working_372Office: Magazin für modernes Büromanagement, Band 11, Heft 7, S. 50-53
ISSN: 2192-8649
Asia First! - Autoritarismen und das Ringen um Demokratie
Nicht nur im Westen beherrschen Nachrichten von Wahlsiegen rechter, autoritärer und populistischer Parteien die Medienlandschaft. Auch in vielen Ländern Asiens ist der Autoritarismus auf dem Vormarsch.
BASE
Asien und der Westen, Aufstieg und Niedergang
In: Gesellschaften im Umbruch: Verhandlungen des 27. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Halle an der Saale 1995, S. 335-347
"Der Aufstieg Ostasiens und der Niedergang des Westens lassen sich in drei Thesen zusammenfassen: 1. Der Westen ist groß geworden, weil er eher als die asiatischen Hochkulturen mehr Menschen, die nicht der herrschenden Klasse (eher im Sinne von Mosca oder Dahrendorf als von Marx zu verstehen) angehören, private Eigentumsrechte zugestanden und damit auch individuelle Entscheidungsfreiheit und Innovationsmöglichkeiten überlassen hat. 2. Der Westen wird wieder klein, weil er zunehmend individuelle, beispielsweise unternehmerische, Entscheidungen durch politische Entscheidungen unter dem Einfluß von Verteilungskoalitionen ersetzt, weil der Wohlfahrtsstaat notwendigerweise das Sozialkapital von Gesellschaften reduziert, indem er die Menschen von der Verantwortung für die Folgen ihres Handelns entlastet. In Asien dagegen treibt die bei Weber erwähnte Hungerpeitsche die Menschen noch an. 3. Letzten Endes ist der Westen immer noch in einer Akzeptanzkrise des Kapitalismus, die sich 1848 im Kommunistischen Manifest besonders folgenreich artikulierte, die aber auch noch andauert, weil die Leistungsfähigkeit der unsichtbaren Hand des Marktes systematisch unterschätzt und die der potentiell alles erdrückenden Hand des Staates systematisch überschätzt wird. Die Volksrepublik China führt seit 1979 die Substanz des Kapitalismus, wenn auch nicht das dazugehörige Etikett, ein und wächst und wächst. Im Westen reicht der sozialdemokratische Konsens, im Kern das Postulat des Primats der Politik über die Privatwirtschaft, bis weit in sog. konservative Parteien hinein. Der Ausgang des Wettlaufs zwischen dem schleichenden Kapitalismus Ostasiens - Japan und China sind heute liberaler als vor 10 oder 15 Jahren, wenn auch noch lange nicht so liberal wie der Westen - und dem schleichenden Sozialismus des Westens wird unser Schicksal bestimmen." (Autorenreferat)