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Am 2. September 1987 ist das Autonomie-Statut für die Atlantikküste Nikaraguas von der Nationalversammlung gebilligt worden. Damit wurde formal ein Prozeß abgeschlossen, der im Dezember 1984 mit der Einrichtung einer nationalen Autonomie-Kommission begonnen hatte. Die Ankündigung einer regionalen Autonomie war nur eine von mehreren Maßnahmen der nikaraguanischen Regierung, um den Konflikt mit Indianern und Afroamerikanern zu entspannen. Aber immer noch ist der Frieden an der Atlantikküste keineswegs gesichert

Dieser Beitrag befaßt sich mit den Herausforderungen, die sich aus dem anscheinenden Widerspruch zwischen Autonomie und echter nationaler Einheit an der Atlantikküste Nikaraguas ergeben. Erörtert werden in diesem Zusammenhang die Entstehung der Massenorganisation MISURASATA, ihre Forderungen und die Ergebnisse der Verhandlungen mit der Regierung, der Autonomieprozeß sowie die Veränderungen, die sich seither in der Denkweise der sandinistischen Führung vollzogen haben

Ethnische Autonomie an der nikaraguanischen Atlantikküste und die Wiederzulassung einer unabhängigen Indianerbewegung hätten heute für den gesamten amerikanischen Kontinent mehr als symbolische Bedeutung. Trotz aller bisherigen Irrwege und Korrekturen könnte dieser Schritt einen Weg zeigen, wie interner Kolonialismus und die Bedrohung durch Ethnozid an den Tieflandindianern Lateinamerikas ein Ende finden kann