Rezension von: Andreas Pehnke (Hrsg.), Johannes Tews (1860-1937). Vom 15-jährigen Dorfschullehrer zum Repräsentanten des Deutschen Lehrervereins. Studien über den liberalen Bildungspolitiker, Sozialpädagogen, Erwachsenenbildner und Kämpfer gegen Antisemitismus. Sax-Verlag: Beucha 2011 (304 S.; ISBN 978-3-8672-9095-1)
Angesichts der Vielfalt von Fachgebieten, die für den Sachunterricht bedeutsam sind, ist die Entwicklung eines verbindlichen Katalogs an Kompetenzen für dieses Fach besonders schwierig. Es stellt sich jedoch die Frage, ob es für die Kompetenzentwicklung Berührungspunkte zwischen den Domänen gibt und welche Bündelungsmöglichkeiten genutzt werden können. Die Beschreibung von Kompetenzstrukturen und -niveaus oder auch von Stufen der Kompetenzentwicklung gilt als wichtige - weitgehend noch unerfüllte - Aufgabe der empirischen Unterrichtsforschung und insbesondere der didaktischen Forschung. Von ihr wird ein bedeutsamer Beitrag für die Unterrichtsentwicklung erwartet. In diesem Band werden Aussagen über Kompetenzstrukturen und -niveaus zu den verschiedenen Perspektiven des Sachunterrichts bzw. zu sachunterrichtsnahen Bereichen dargelegt und diskutiert. Der Überblick soll dazu beitragen, ein für den Sachunterricht anwendbares und dem derzeitigen Erkenntnisstand angepasstes Modell der Kompetenzentwicklung zu erarbeiten, welches Ausgangspunkt für eine auf die Aufgaben und Ziele des Sachunterrichts bezogene Kompetenzmessung sein kann. (DIPF/Orig.)
Sammelannotation zu: 1. Elisabeth Kraus (Hrsg.): Die Universität München im Dritten Reich. Aufsätze (zwei Bände) Teil I. München: Utz 2006 (670 S; ISBN 978-3-8316-0639-9; 49,00 EUR); 2. Elisabeth Kraus (Hrsg.) Die Universität München im Dritten Reich Aufsätze (zwei Bände) Teil II. München: Utz 2008 (624 S.; ISBN 978-3-8316-0726-6; 49,00 EUR).
Der vorliegende Band greift das Epochendatum 1919 und die ihm folgenden Jahre der demokratischen Weimarer Republik auf. [.] Der Blick richtet sich auf die Zeitgenoss*innen und ihre Erwartungen an den neuen demokratischen Staat und an das Bildungssystem. [.] Wie und mit welchem Ziel Interessenverbände und Gruppen mit Bezug auf das Bildungssystem agierten, thematisieren die im Schwerpunkt versammelten Beiträge. So geht es thematisch um den "lebensreformerischen geistigen Gehalt", welche jugend- und lebensreformbewegte Gruppen in das Bildungssystem implementieren wollten, um Schul- und Bildungsreformen, die die Partizipationsmöglichkeiten von Mädchen und jungen Frauen vergrößerten, und die die soziale Öffnung der Bildungsinstitutionen anstrebten sowie um die bisher "vergessene[n] Genese politischer Bildung, die nahtlos an aktuelle Vorstellungen eines der politischen Urteils- und Handlungskompetenz verpflichteten Demokratielernens anschließen kann", um deren Erfolge und auch Scheitern. (DIPF/Orig.)
Sammelrezension von: 1. Heide von Felden (Hrsg.): Perspektiven erziehungswissenschaftlicher Biographieforschung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2008 (228 S.; ISBN 978-3-5311-5611-8; 29,90 EUR); 2. Peter Alheit / Heide von Felden (Hrsg.): Lebenslanges Lernen und erziehungswissenschaftliche Biographieforschung. Konzepte und Forschung im europäischen Diskurs. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2009 (245 S.; ISBN 978-3-5311-5600-2; 29,90 EUR).
Seit dem Zweiten Weltkrieg waren niemals so viele Menschen auf der Flucht wie heute. Nachdem geflüchtete Menschen in Deutschland zunächst bereitwillig willkommen geheißen wurden (wenn auch nicht von allen), hat sich die Stimmung inzwischen verändert: Mittlerweile werden sie vielmehr auch als Bedrohung und Belastung (für das deutsche Bildungs- und Ausbildungssystem, aber auch den Mietmarkt) gesehen, während gleichzeitig recht floskelhaft auf die Bedeutung von Bildung für die "Integration" verwiesen wird. In diesem Jahrbuch werden vor allem drei Aspekte der Debatte diskutiert: Erstens wird aus unterschiedlichen Perspektiven untersucht, wie Pädagogik Krieg, Terror und Gewaltverhältnisse historisch und gegenwärtig thematisiert(e) und wie sie – beispielsweise durch die Reflexion der Professionalitätsverständnisse von Bildnerinnen und Bildnern oder durch themenbezogene Inhalte und Methoden – versucht(e) wirksam zu werden. Zweitens werden Flucht und Migration im Spiegel (rassismus-)kritischer Forschung thematisiert. Dabei geht es sowohl um die Rekonstruktion der Mechanismen von Diskriminierungen in ihren vielschichtigen Wirkungsweisen als auch um konkrete Überlegungen zur pädagogischen Arbeit mit Geflüchteten. Als dritter Aspekt wird die pädagogische Auseinandersetzung mit Entwicklungen einer neuen Rechten in den Fokus gerückt, die ihre Programme als Antwort der "Mehrheitsgesellschaft" auf die Folgen von Krieg und Terror inszeniert. (DIPF/Orig.)
Rezension von: Ursula Stenger / Doris Edelmann / Anke König (Hrsg.): Erziehungswissenschaftliche Perspektiven in frühpädagogischer Theoriebildung und Forschung. Weinheim / Basel: Beltz Juventa 2015 (286 S.; ISBN 978-3-7799-3251-2; 26,95 EUR).
The history of education has always been an international enterprise. Within that field, the analysis of the remarkable influences of the educational systems of Germany and the United States of America on one another have played a particularly prominent role and have shaped the modern and distinctively Western understanding of education to a considerable degree. This volume seeks to sharpen the notion of an entangled and intertwined German-American educational history and aims at identifying new and interesting fields of research. Starting out in the German-American community of Pennsylvania in the 18th century, this volume traces the history of the German-American encounter in the realm of education through the height of the German migration in the 19th century, the period of admiration for the German university system around the turn of the century to the post-1945 era when the tides turned and the US became a model for German institutions of education. (DIPF/Orig.)
Ein Anspruch von Lernwerkstätten ist es, an der Entwicklung der jeweiligen Institution mitzuwirken. Der Band zeigt die Bedeutung von Hochschullernwerkstätten für die Gestaltung von Hochschullandschaft(en) und fokussiert fünf Themenbereiche: Welche historischen Entwicklungen lassen sich feststellen? Wodurch werden die Selbstverständnisse in Hochschullernwerkstätten geprägt? Wie können Hochschulen und Universitäten von Prozessen der Inklusion / Exklusion in Hochschullernwerkstätten partizipieren? Welche spezifischen Perspektiven werden in Bezug auf Professionalisierung und Reflexion deutlich? Inwiefern können Kooperationen und kooperatives Lernen innerhalb von Hochschullernwerkstätten auf andere universitäre Bereiche übertragen werden? (DIPF/Orig.)