Die Universität Wien im Austrofaschismus: österreichische Hochschulpolitik 1933 bis 1938, ihre Vorbedingungen und langfristigen Nachwirkungen
In: Schriften des Archivs der Universität Wien Band 29
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In: Schriften des Archivs der Universität Wien Band 29
In: Gegen den Strom: Festschrift zum 70. Geburtstag von Josef Hindels, S. 7-13
Auf dem Hintergrund der nationalen und internationalen Entwicklung schildert der Verfasser Freundschaft und gemeinsame politische Erfahrungen mit Josef Hindels von 1929 bis 1938. Die Arbeit im Verband Sozialistischer Mittelschüler, theoretische Diskussionen und politische Kultur werden als prägende Einflüsse des Austromarxismus dargestellt. Illegalität nach 1934 bedeutete für Hindels und den Autor keine Unterbrechung politischer Aktivitäten - beide gehörten zu den Gründungsmitgliedern der trotzkistischen Gruppe Revolutionärer Kommunisten. Wachsende Verfolgung unter dem Austrofaschismus trieb Hindels und Scheuer ins tschechoslowakische Exil, später nach Frankreich und Skandinavien - nach Ansicht des Verfassers sind diese Erfahrungen der Ersten Republik für die weitere Arbeit bis heute außerordentlich prägend gewesen. (KS)
In: Institut für Anarchismusforschung # 4
In: Publizistik, Band 38, Heft 3, S. 335-352
ISSN: 1862-2569
In: Politik und Zeitgeschichte Bd. 6
The Austro-fascist goal of re-Catholicizing society entailed the restoration of a highly hierarchical gender order, resulting in legal discrimination against women. This article analyzes how the two women's organizations that existed within the Austro-fascist unity party Vaterländische Front responded to the regime's gender policies. Both organizations, Mutterschutzwerk (headed by former journalist Mina Wolfring) and Frauenreferat (headed by Countess Franziska Starhemberg, president of the Catholic women's organization), specifically targeted housewives and mothers on the basis of their politics of gender difference. Using three axes of inequality – class, gender and religion – as an analytical tool, the article highlights how gender and class differences were conceived and implemented within the context of a Catholic and politically authoritarian system. ; The Austro-fascist goal of re-Catholicizing society entailed the restoration of a highly hierarchical gender order, resulting in legal discrimination against women. This article analyzes how the two women's organizations that existed within the Austro-fascist unity party Vaterländische Front responded to the regime's gender policies. Both organizations, Mutterschutzwerk (headed by former journalist Mina Wolfring) and Frauenreferat (headed by Countess Franziska Starhemberg, president of the Catholic women's organization), specifically targeted housewives and mothers on the basis of their politics of gender difference. Using three axes of inequality – class, gender and religion – as an analytical tool, the article highlights how gender and class differences were conceived and implemented within the context of a Catholic and politically authoritarian system.
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In: Kritische Information Bd. 55
In: "Austrofaschismus": Beiträge über Politik, Ökonomie und Kultur 1934-1938, S. 199-221
Im vorliegenden Beitrag wird auf der Basis von Erklärungen und Publikationen seitens kommunistischer und sozialistischer Gruppen und Parteien in Österreich deren Einschätzung des Austrofaschismus analysiert. Ausgehend von marxistischen Gesellschaftsauffassungen wurde der Faschismus allgemein als Krise des kapitalistischen Systems angesehen. Seine hauptsächliche Funktion bestand in der Ausschaltung der organisierten Arbeiterbewegung. Unterschiede zwischen den verschiedenen kommunistischen und sozialistischen Gruppierungen werden vor allem sichtbar bei der Bestimmung und der Analyse der sozialen Träger des Austrofaschismus, seiner Grundlagen und seiner Tragweite. (RG)
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Darstellung des Dollfuß/Schuschnigg-Regimes in den Geschichtsbüchern für die Sekundarstufe II der Zweiten Republik in Österreich. Dabei wird versucht, Veränderungen in der Darstellung dieser Phase der österreichischen Geschichte auf politische, gesellschaftliche oder auf fachdidaktische Gegebenheiten zurückzuführen. Im ersten Schritt wurden die zahlreichen Kontroversen, welche die Geschichtswissenschaft zum Dollfuß/Schuschnigg-Regime beschäftigen, in groben Zügen wiederzugeben. Besonders die Diskussion, ob das Regime dem Faschismus zuzuordnen ist und wie die Abgrenzung zu ungleich grausameren Regimen wie jenem des italienischen Faschismus oder des Nationalsozialismus zu treffen ist, wird in den Fokus gefasst. Das für die großkoalitionär geprägte Zweite Republik emotionale Thema der Februarkämpfe von 1934 wird mit Blick auf die aktuelle Geschichtswissenschaft und auf ältere Standardwerke zu diesem Thema beleuchtet. Desweiteren wurde eine Erläuterung des Mediums Schulbuch und dessen Bedeutung für Politik, Gesellschaft und Schule vorgenommen. Das Zusammenspiel zwischen Schulbüchern und Lehrplänen nimmt dabei bedeutenden Raum ein dazu wird auch die Entwicklung der Lehrpläne für den Geschichtsunterricht an der Sekundarstufe II im Laufe der Zweiten Republik verdeutlicht, um die Schulbuchanalyse darauf aufzubauen. Bei dieser wird eine vergleichende Schulbuchanalyse im Sinne von Werner Wiater vorgenommen, wobei nicht Bücher aus unterschiedlichen geographischen Räumen sondern aus unterschiedlichen Zeitspannen miteinander verglichen werden. Es wurden formale Aufbereitung, Sprache und vor allem die Darstellung der Kontroversen untersucht und verglichen. Die formale Darstellung entwickelt sich von durchgehenden Sachtexten zu heterogenerem Aufbau (Sachtexten, Quellen, Bildern). Zu den Kontroversen fällt vor allem auf, dass diese vor 1970 kaum in den Lehrbüchern behandelt wurden, dann jedoch immer mehr in den Fokus gerückt wurden. ; This thesis deals with how the Dollfuß/Schuschnigg-Regime is portrayed in Austrian schoolbooks for secondary school II of the Second Republic of Austria. It is attempted to show how changes in the depiction of this stage of Austrian History can be traced back to political, social or didactical conditions. In a first step the several controversies related to the Dollfuß/Schuschnigg-Regime, which task the science of history, are described in broad outline. In particular, the discussion whether the regime can be correlated to Fascism and how it can be distinguished from other more barbaric fascist regimes, like Italian Fascism or National Socialism, will be focused. For the Second Republic of Austria, which for decades was governed by "big coalitions", the bloody fights of February 1934 were an emotional topic. Thus, this is also discussed with a look on the newest publications and older standard references. Furthermore, this thesis contains a portrayal of schoolbooks and their political, social and didactic relevance. The relationship between schoolbooks and the curriculum will take a major part in this analysis; therefore, the development of the curriculum for history lessons in the course of the Second Republic of Austria for secondary school II is portrayed in order to base the analysis of schoolbooks on it. This analysis is a comparative analysis of schoolbooks in the sense of Werner Wiater, however, the schoolbooks do not differ in a geographical sense but timewise. The thesis continues with a look at the formal and linguistic characteristics of the schoolbooks and (above all) at the depiction of the main controversies. It is shown that the topics formal presentation developed from a continuous text to a heterogenic layout consisting of text, primary sources and pictures. Concerning the historiographical controversies, it is remarkable that these are barley being considered in the books before 1970, but after that they are increasingly portrayed. ; vorgelegt von Gregor Weissensteiner ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2018 ; (VLID)2679625
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In Österreich gibt es heute gesellschaftliche Realitäten, die unter anderem mit den Erfahrungen der Zeit von 1934-1938, bzw. den Ereignissen, die zum ?Ständestaat? führten, erklärbar sind. Gelingt es den Lehrern im Unterrichtsfach Geschichte und Sozialkunde / Politische Bildung, die bis heute spürbaren Auswirkungen dieses österreichischen Sonderweges, den Schülern nachhaltig bewusst zu machen? Wie umfangreich ist das Faktenwissen der jungen Menschen, die demnächst an Wahlen teilnehmen dürfen, über diesen Teil der österreichischen Geschichte? Welche Ansichten haben Schüler zu Fragen, die noch heute eine gesellschaftliche Relevanz besitzen? Woher beziehen diese Schüler ihr Wissen? Gibt es Zusammenhänge zwischen diesem Wissen und den Unterricht bestimmenden Faktoren?Um diesen Fragen nachzugehen, habe ich Fragebögen konzipiert, die von 276 Schülern der 4. und 7. Klassen verschiedener Schulformen und von 15 Geschichte-Lehrern online ausgefüllt wurden. Die Anzahl der Quellen, aus den sich die Schüler informieren korreliert positiv mit dem Wissensstand der Schüler in der Oberstufe. Die Anzahl der aufgewandten Schulstunden und die Zahl der vom Lehrer eingesetzten Quellen korrelieren positiv mit dem Wissensstand der Schüler in der Unterstufe. Die untersuchten Schulbücher erfüllen alle die im Lehrplan geforderten Punkte. Trotz ihrer Unterschiedlichkeit konnten keine Auswirkungen auf den Wissensstand der Schüler gemessen werden.Das Meinungsspektrum der Schüler ist sehr breit gefächert. Es ist nicht erkennbar, dass der Unterricht Auswirkungen auf diese Meinungsvielfalt hat. Die Schüler weisen erhebliche Schwächen in den Grundfragen der Demokratie und die politische Realität in Österreich betreffend auf. ; In Austria today there are social realities, which amongst other reasons can be explained by experiences dating from the time of 1934-1938 and the events that led to the "Ständestaat". Do teachers specialized in teaching history and social studies / civic education succeed in making students aware of the effects coming from this Austrian special way in a sustainable fashion? How extensive is the factual knowledge of young people, who soon may participate in upcoming elections, about this part of Austrian history? What are students? views on issues that still have a social relevance? Where do these students get their knowledge from? Is there a connection between this particular knowledge and the teaching determinants?To address these issues, I have designed questionnaires that were completed online by 276 students from the 4th and 7th form from different types of schools and 15 history teachers.The number of sources of information from which the student retrieve their information is positively correlated with the level of knowledge of students in the higher grades. The number of school hours spent and the number of sources used by the teacher positively correlate with the level of knowledge of students in the lower grades.The analyzed textbooks meet all the points required in the curriculum. Despite their differences, no effect on the level of knowledge of the students could be measured.The spectrum of opinion of the students is very broad. It cannot be clearly stated that teaching has an impact on this diversity of opinion. Students have considerable weaknesses in the basic issues of democracy and the political reality in Austria. ; Steffen Böhm ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2013 ; (VLID)231805
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Am 4. März 1933 endete mit der Machtübernahme durch die Regierung Dollfuß die Demokratie in Österreich. Eine Reihe von Zwangs-Maßnahmen wurde gesetzt um das neue Herrschaftsgefüge zu etablieren, ehe mit der Oktroyierung einer neuen Verfassung im Mai 1934 der Ersten Republik auch offiziell ein Ende bereitet wurde. Die Österreichische Bevölkerung zeigte sich keineswegs mehrheitlich begeistert, vielmehr existierten gegen das Regime Dollfuß - Schuschnigg von Anbeginn seines Bestehens an massive Gegenbewegungen. Die Dissertation widmet sich der Darstellung der linken Opposition des sogenannten ?Ständestaates? in der Steiermark. Das Bundesland nahm eine Sonderstellung innerhalb der österreichischen Widerstandslandschaft ein, wurde doch hier die aktive Betätigung gegen die Diktatur in überwiegendem Maße von Seiten kommunistischer Gruppen getragen. Es ist die Intention der Arbeit einerseits auf diese Besonderheit hinzuweisen sowie den Versuch zu unternehmen Gründe und Ursachen hierfür zu analysieren. Dabei erweist es sich als entscheidend die ?Vorgeschichte? einzubeziehen und den Blick auf die steirische (Industrie-)ArbeiterInnenschaft der 1920er und -30er Jahre zu richten. Andererseits soll eine Darstellung des Widerstands-Geschehens erfolgen, wobei in erster Linie die tatsächlich Betroffenen, die engagierten aktiven Widerständigen im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen. Deren Handlungsweisen und Strategien im Vorgehen gegen das von ihnen abgelehnte und bekämpfte ?austrofaschistische? Herrschaftssystem und für eine erhoffte bessere Gesellschaftsordnung wird präsentiert. Die gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten und Vorgaben, die gewissermaßen den Rahmen der Widerstandshandlungen bildeten, fanden Eingang in die Darstellung und schließen dabei auch die ambivalenten Beziehungen zu den ExponentInnen des Folgeregimes ein. Die Dissertation schließt mit dem Ausblick auf die, während des Nationalsozialismus feststellbare, Kontinuität des Widerstands. ; On March 4th 1933 in Austria democracy came to an end. Chancellor Dollfuß took over power and established within a year the so called ?Ständestaat?. Therefore a number of measures had been taken, like the abolition of the freedom of the press and the repeal of the Supreme Court of Justice. The proclamation of a new constitution in Mai 1934 finally meant the official end of the Austrian First Republic. The majority of Austrian Population did not support the new government, various groups of opponents of the Dollfuß-Schuschnigg dictatorship emerged. The thesis is about the left-wing opposition to the ?Ständestaat? in Styria. The styrian resistance had a special position, as most of its exponents were members of the communist party. This shall be shown and - by the same time it shall be tried to explain the reasons. Thats why the story of styrian industial workers within the 1920ies an -30ies is told in the first chapters of the text. The main part of the thesis is about the different forms of resistance and its exponents. The many different ways they acted, their fight against the dictatorship and for their ideas of a better society are presented. By the same time the official reactions of the are mentioned. The text ends with an outlook on the time of National Socialist dictatorship in Austria. It can be demonstrated, that there has been a continuity within the resistance against Fascism in Austria. ; eingereicht von Ute Sonnleitner ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Graz, Univ., Diss., 2009 ; OeBB ; (VLID)208126
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In: "Austrofaschismus": Beiträge über Politik, Ökonomie und Kultur 1934-1938, S. 267-284
Vor dem Hintergrund des Forschungsstandes zur Bestimmung des österreichischen Faschismus versucht der Verfasser, ein Resümee hinsichtlich der Erklärung und Bestimmung des österreichischen Herrschaftssystems zwischen 1934 und 1938 zu ziehen. Zwar scheint der Stand der empirischen Forschung dem Autor noch immer sehr unbefriedigend, dennoch scheinen ihm die Unterschiede des österreichischen Faschismus zum italienischen oder deutschen Faschismus signifikant. Aufgrund spezifischer Ausprägungen kann der österreichische Faschismus dieser Auffassung nach adäquat mit dem Begriff Austrofaschismus erfaßt werden. (RG)
In: De Gruyter eBook-Paket Geschichte
"Möge sein Bildnis bleiben heute und immerdar im Herzen Österreichs!" erhoffte sich Kurt Schuschnigg nach dem gewaltsamen Tod seines Vorgängers Engelbert Dollfuß im Juli 1934. 80 Jahre später nimmt Dollfuß in der Tat weiterhin einen besonderen, wenngleich stets umstrittenen Platz in Österreichs kulturellem Gedächtnis ein. Lucile Dreidemy begibt sich auf eine Spurensuche nach dem mythischen Nachleben jenes Mannes, der 1933/34 schrittweise die österreichische Demokratie beseitigte und seitdem das österreichische Geschichtsbewusstsein spaltet. Gestützt auf Theorien und Methoden der Mythen- und Biographieforschung sowie der Diskursanalyse untersucht die Autorin die Entstehung und Entwicklung des Dollfuß-Mythos im Laufe der letzten 80 Jahre, analysiert dessen verschiedene mediale Ausdrucksformen und fragt nach den Akteuren der Mythenbildung sowie deren politischen Interessen.
In: Gegen den Strom: Festschrift zum 70. Geburtstag von Josef Hindels, S. 83-88
Im Mittelpunkt des Beitrages steht die Beschreibung des Auftretens und persönlichen Einflusses von Josef Hindels beim Bund Sozialistischer Freiheitskämpfer. Er verkörpere die Verbindung vom Kampf gegen Austrofaschismus in den 30er Jahren und die aktuelle Auseinandersetzung mit neofaschistischen Tendenzen. Gleichzeitig wird auch die Funktion der innerhalb der SPÖ Kleinen Organisation als "Gewissen der Partei" vermittelt. Hindels als dessen stellvertretender Vorsitzender verkörpere ein Stück Parteigeschichte und Tradition, so der Verfasser. (KS)
In: "Austrofaschismus": Beiträge über Politik, Ökonomie und Kultur 1934-1938, S. 247-266
Im vorliegenden Beitrag wird die Darstellung des österreichischen Faschismus in den Schulbüchern Österreichs untersucht und ihre Auswirkung auf Geschichtsbewußtsein und Geschichtswissen von Schülern wie Lehrern zur Diskussion gestellt. Grundlage der Untersuchung bilden Schulgeschichtsbücher der Jahre zwischen 1970 und 1982. Die Schulbücher bleiben im wesentlichen auf eine simple Personen- und Ereignisgeschichte reduziert. Auf sozialwissenschaftliche Aspekte in der Darstellung wird weitgehend verzichtet. Damit bleiben nach Auffassung der Autoren bedeutsame Grundlagen zum Verständnis der Entwicklung zum Austrofaschismus und seiner Bedeutung verdeckt. (RG)