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Cemal Kemal Altun nahm sich am 30. August 1983 durch einen Sprung aus dem sechsten Stock des Berliner Verwaltungsgerichts das Leben. Damit wollte er seiner Abschiebung in die Türkei und der dort drohenden Folter entgehen. Dreizehn Monate Auslieferungshaft und ein zermürbendes Rechtsverfahren machten den "Fall Altun" zum Symbol der Unmenschlichkeit und Ungerechtigkeit bundesdeutscher Ausweisungspraxis. Der Hohe Kommissar für Flüchtlingsfragen der Vereinten Nationen ermahnte die deutschen Behörden, ihre inhumane Behandlung von Migrant*innen zu beenden. Der Europarat protestierte, und die Europäische Kommission für Menschenrechte in Straßburg wurde hinzugezogen. In der Bundesrepublik traten Aktivist*in­nen in Hungerstreik, und etwa 10.000 Menschen setzten ein Zeichen, als sie Altuns Leichenzug durch West-Berlin in einen Protestmarsch verwandelten. Anti-Abschiebe-Proteste nahmen zu und institutionalisierten sich Mitte der 1980er-Jahre in Form von Kirchenasyl, Flüchtlingsräten, Pro Asyl, Fluchtburg-Bewegung, migrantischer Selbstorganisation und antirassistischen Initiativen.

Mit der brutalen Ausweisung von über 2 Millionen ausländischen Arbeitskräften (u.a. Ghanaer, Nigrer, Kameruner) versuchte der damalige Staatspräsident Shehu Shagari Anfang 1983, vor den anstehenden Wahlen, von der schweren Wirtschaftskrise abzulenken. Die Maßnahme wurde u.a. damit begründet, daß die Ausländer an zunehmender Kriminalität und religiösen Unruhen schuld seien. (DÜI-Spe)

Bei der Entscheidung, über 2 Millionen ausländische Arbeitskräfte auszuweisen, spielten vor allem sicherheitspolitische Aspekte eine Rolle. Außenpolitische Fragen (wie wirkt die Ausweisung auf die betroffenen Nachbarländer? Wie kann eine reibungslose Abwicklung gewährleistet werden?) wurden vernachlässigt, was zu einem schweren Ansehensverlust Nigerias im Ausland führte. (DÜI-Spe)

Zwar hatten die albanisch-griechischen Beziehungen noch zu Zeiten der kommunistischen Herrschaft in Albanien und auch nach der Wahl der Demokratischen Partei zur regierenden albanischen Partei im März 1992 einen Aufschwung genommen, doch die Ausweisung eines griechisch-ortodoxen Priesters durch die albaischen Behörden und die forcierte Repatriierung albanischer Immigranten aus Griechenand haben zu einer schweren Belastung der außenpolitischen Beziehungen beider Staaten geführt. (BIOst-Srt)

Studie über die militärische Aktion der britischen Regierung mit sowjetischer Unterstützung zur Vertreibung der Deutschen aus Iran; diskutiert wird die Aktion und die Besetzung der Ölfelder, die Ausweisung der deutschen Kolonie und die Besetzung von Teheran, die Abdankung Reza Shahs und die Reaktionen der iranischen Regierung auf die Aktionen der Alliierten in Iran

Die Ursachen des Grenzkonfliktes zwischen Tschad und Nigeria 1983 sind nicht allein in sicherheitspolitischen Erwägungen Nigerias zu suchen. Die Ausweisung hunderttausender tschadischer Arbeitsmigranten aus Nigeria im Januar 1983 sowie ungeklärte Fisch- und Wassernutzungsrechte für den Tschad-See spielten ebenfalls eine Rolle. (DÜI-Spe)