Der Autor begründet die These, daß die zentralen wirtschaftspolitischen Entscheidungen im Franco-Regime in einer Art Machtvakuum stattgefunden haben. Gezeigt wird, daß es zum einen an einer effektiven Aggregation gesellschaftlich-wirtschaftlicher Interessen gefehlt hat und zum anderen die beiden politischen Schlüsselfiguren, Franco selbst und Carrero Blanko, der Vizepräsident der Regierung, nur mangelndes Interesse an wirtschaftlichen Fragen gezeigt haben. (UH2)
On 19 August 2005 the UN Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis & Malaria withdrew its money from Myanmar. The program had a coffer of 98 million dollars & was to run for five years. Its termination constitutes a deep cut into the country's health care where a federal health care system is non existent. This article discusses the prospects & risks of humanitarian aid in an authoritarian system such as Myanmar. The author argues that the question whether humanitarian aid should be rendered in Myanmar should not be categorically negated on the basis of political arguments. References. E. Sanchez
In fast jedem autoritär regierten Staat werden von den Machthabern Maßnahmen wie Repressalien und Strafen ergriffen, die die erwünschten Verhaltensweisen der Menschen erzwingen und diese dazu bringen sollen, sich einer bestimmten Ideologie unterzuordnen. Die Kunst ist ein besonders empfindlicher Bereich des öffentlichen Lebens und entzieht sich zumindest teilweise diesen Methoden. Eine Kontrolle über die Künstler und ihr Schaffen erfordert seitens der Staatsgewalt deshalb meistens ein subtileres Instrumentarium. Aber auch andere, "weiche" Faktoren haben einen Einfluss auf das politische Verhalten der Künstler und die Gestaltung der Kunstinhalte. ; The paper is devoted to the mechanisms of control over the literary milieu in the authoritarian system, shown on the example of the GDR. Firstly, the political framework of the conditions that the GDR-writers created their works and were politically active in is presented, as well as the outline of measures that were applied by the authorities towards the writers. Then the impact that the generational aspect had over the political "self-control" of the writers is presented. At last, the direct influence of such measures like prizes, punishments and repressions is discussed.
In: Totalitarismus und Demokratie: Zeitschrift für internationale Diktatur- und Freiheitsforschung = Totalitarianism and democracy, Band 2, Heft 1, S. 179-200
Von der Trias politischer Systeme - Totalitarismus, Autoritarismus, Demokratie - hat die Politikwissenschaft bisher das Konzept des Autoritarismus am stiefmütterlichsten behandelt. Dies hat einerseits zu Problemen geführt, wenn es um den Vergleich von Herrschaftssystemen geht, zum Beispiel bei der Klassifizierung "fehlgeschlagener Demokratisierung". Eine andere Folge war die Unterentwicklung der Kriterienkataloge für die Definition und Typologisierung autoritärer Systeme. Bedenkt man die äußerst unterschiedlichen sozialen Voraussetzungen von Autoritarismen, dann wird schnell klar, dass eine Klassifizierung autoritärer Systeme unmöglich ist. Auf der Basis der verschiedenen Dimensionen des Autoritarismus lässt sich jedoch eine Typologie entwickeln. Die Dimensionen dieser Typologie sind Gesellschaft (modern vs. vormodern), Staat (schwach vs. effizient), Recht (konstitutionell vs. nicht konstitutionell), Pluralismus (Zivilgesellschaft vs. andere Varianten des Pluralismus) und Institutionen (Regierungssystem, Wahlsystem etc.). Ausgehend von dieser Typologie werden Aussagen über die Entwicklungsoptionen autoritärer Systeme möglich. (ICEÜbers)
Das politische System Venezuelas entspricht inzwischen ziemlich genau dem, was als "delegative democracy" bezeichnet worden ist. Deren Merkmale sind: eine durch Wahlperioden zeitlich begrenzte Delegierung der Entscheidungsbefugnisse auf den Präsidenten, was auf die Monopolisierung der Befugnisse in den Händen der Exekutive hinausläuft; eine messianische Erlösungsrhetorik; die Mobilisierung politischer Unterstützung durch Massenbewegungen und nicht durch Parteien; die Missachtung von Normen und Verfahren durch die Exekutive; die Schwäche von intermediären Organisationen wie Parteien und Verbänden sowie vor allem die relative Bedeutungslosigkeit solcher Institutionen, denen gegenüber die Regierung laut Verfassung rechenschaftspflichtig wäre. Der vorliegende Beitrag versucht, die Entwicklung des Landes von einer relativ konsolidierten Demokratie zu einer "defekten" und "illiberalen" bzw. "delegativen", mit zunehmenden autoritären Elementen ausgestatteten Demokratie nachzuzeichnen, einer Demokratie, die ausgeprägt neopopulistische Züge trägt. Die politische Krise wird durch eine Darstellung und Erklärung der ökonomischen Krise des Landes komplementiert, was eine Auseinandersetzung mit den ökonomischen Fundamenten der venezolanischen Demokratie und deren Erosion erfordert. Einleitend werden die Begriffe "Populismus" und "Neopopulismus" definiert. (ICA2)