Der Übergang von der ständischen zur bürgerlichen Gesellschaft gehört zu den zentralen Wandlungsprozessen auf dem Weg in die Moderne. An die Stelle der relativ statischen traditionellen Sozialordnung, in der noch vorwiegend Stand und Beruf des Vaters den gesellschaftlichen Platz bestimmten, setzten sich seit der Mitte des 18. Jahrhunderts schrittweise die bürgerlichen Prinzipien individueller Freiheit und Leistung durch.
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Als wichtigste Arbeiterbewegung in der Mitte Europas strahlte die deutsche Arbeiterbewegung vor allem in der Zeit der Zweiten Internationale kräftig auf Europa aus. Gerade dieser Umstand scheint noch heute dem Interpretationsformat der deutschen Arbeiterbewegung Leitfunktionen zuzuweisen. der Beitrag zeigt, dass und warum der deutsche Einfluß zumal in den kleineren Staaten Europas oftmals zu "Verunreinigungen" innerhalb der dort meist sich entwickelnden westlichen Verfassungsnorm führte. Als Kernprozeß der Entwicklung der politischen Arbeiterbewegungen schält sich heute unter dem Eindruck einer globalisierten Weltpolitik deren Reduzierung auf die Dimensionen normaler sozialer Bewegungen in Industriegesellschaften nur langsam heraus. (pre)
Warum entwickelt gerade der Neoliberalismus seit 1989 in den postsozialistischen Ländern eine solche Anziehungskraft? Ist die Gesellschaftstheorie, die er bietet, imstande, die soziale Realität so zu analysieren, daß ein adäquates Gesellschaftsbild entsteht, daß zum Verständnis der Sozialstruktur moderner europäischer Gesellschaften beiträgt? Ausgehend von diesen beiden Fragen skizziert der Autor die Transformation planwirtschaftlicher Wirtschaftsstrukturen in marktwirtschaftliche zu Beginn als radikalen Ökonomismus, der sich nahtlos in das in dieser Sicht sehr ähnliche marxistische Denken einfügte. Der Neoliberalismus allein kann das Funktionieren moderner Marktgesellschaften nicht begründen, weil es eines starken Staates bedarf, der die "Abhängigen" in den Konflikten des Marktprozesses gegen die "Unabhängigen" schützt. Dies nicht nur mit den Mitteln des Rechtsstaates, sondern auch mit Maßnahmen der Sozialpolitik. Dies erkläre auch die postkommunistische Entwicklung, die durch eine wachsende Distanz zum Neoliberalismus und den Ruf nach sozialstaatlichen Maßnahmen charakterisiert sei. (rk)
Die Krisenerfahrung der politisch-konfessionellen Bürgerkriege im Europa des 16. Jahrhunderts markiert den Beginn eines grundlegenden historischen Prozess. Durch eine leise und unspecktakuläre Verschiebung von Bräuchen, Werten und Idealen formierte sich die bürgerliche Gesellschaft. Fred E. Schrader arbeitet die Indizien des Wandels heraus: neue politische Entwürfe auf der Basis einer parlamentischen Demokratie; Geheimgesellschaften und Akademien, die eine neue, aufklärerische Kultur entfalten; die Herausbildung einer spezifischen kulinarischen Kultur, die strengen Tischsitten und einer professionellen Gastronomie. Fred E. Schrader verdichtet diese politischen, sozialen und kulturellen Veränderungen zu einem komplexen, lebendigen Bild historischen Wandels.