This cumulative thesis is on the effect of institutionally induced adjustment costs in labor markets. I study the effect of employment protection legislation for permanent workers on employment and well-being. In the first chapter, I review identification strategies for the effect of employment protection legislation, give an overview of my findings and discuss their external validity. In the preceding empirical chapters, I employ quasi-experimental approaches in order to identify the (causal) effect of employment protection at the individual- and at the establishment-level on temporary employment and on well-being proxied by life satisfaction.
Frau Bedorfs Magisterarbeit, betreut von Professor Michael Bollig, wurde im Kontext des Sonderforschungsbereichs 389 "Kultur- und Landschaftswandel im ariden Afrika" und hier insbesondere innerhalb des Teilprojektes C11, in dem es um urbane Identitäten im postkolonialen Namibia ging, erarbeitet. Die im Fokus der Arbeit stehende Gruppe der sogenannten Coloureds ist ein Produkt der Segregations- und Apartheidspolitik des 20. Jahrhunderts. Bereits in der deutschen Kolonialzeit marginalisierte und diskriminierte die kolonisierende weiße Bevölkerung Nachkommen, die aus Verbindungen weißer Siedler, Verwalter und Soldaten mit einheimischen Frauen hervorgingen. Sie verweigerte ihnen, wie auch der übrigen einheimischen Bevölkerung, Grundrechte und schloss sie von der politischen Partizipation weitestgehend aus. Gleichzeitig räumten die weißen Kolonialherren den Coloureds aber mehr Rechte als der schwarzen Bevölkerung ein und in der Apartheidszeit (1948-1989) wurden für sie getrennte Stadtteile angelegt. In dem zu Windhoek, der Hauptstadt Namibias, gehörenden, Anfang der 1960er Jahre eingerichteten coloured Stadtteil Khomasdal hat Franziska Bedorf eine zweimonatige Feldarbeit zu der Thematik �Identitätskonstruktionen und soziale Praxis� durchgeführt. Im Fokus der Arbeit steht die Frage, wie die Kategorie des being coloured seit Ende des 19. Jahrhunderts in Namibia entstanden ist, welchen Einfluss sie auf das Leben, insbesondere die sozialen Beziehungen, der so kategorisierten Menschen hat und inwieweit sich Inhalt und Bedeutung des Attributs seit der Unabhängigkeit des Namibias 1990 gewandelt haben. Frau Bedorfs Arbeit zu den Coloureds Namibias ist eine der ersten sozial und kulturwissenschaftlichen Arbeiten zu dieser sozialen Gruppe. Mittels einer auf Befragungen, teilnehmender Beobachtung, Archivarbeit und Netzwerkanalyse beruhenden Herangehensweise gelingt es Franziska Bedorf, die historisch gewachsenen Ambiguitäten aber auch die zentralen Markierungen einer coloured Identität kenntnisreich zu beschreiben und zu analysieren.
Wohlfahrt, Wohlbefinden, Well-being oder Lebensqualität, es gibt eine Reihe von Begriffen, die als Maß für gesellschaftlichen Wohlstand diskutiert werden. Gemeinsam ist diesen Ansätzen der Versuch, von einer rein ökonomischen Messung der Wohlfahrt etc. - gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) – und hin zu einer ganzheitlichen oder zumindest breiteren Beschreibung des Wohlstands zu gelangen. In dieser Studie wird der Begriff Wellbeing dafür verwandt. Bisher erfolgt die Diskussion über dieses Thema überwiegend auf der Ebene von Nationalstaaten und mittels international vergleichender Untersuchungen. Auf regionaler oder lokaler Ebene sind breitere Ansätze zur Wohlstandsmessung bisher wenig(er) verbreitet, und das, obwohl die Bedeutung von Regionen in den vergangenen Jahren - trotz oder wegen Globalisierung und Internationalisierung - deutlich zugenommen hat. Aus regionalpolitischer Perspektive besteht hier eine "Wissenslücke", da viele Entscheidungen für das Wellbeing nicht auf nationaler, sondern auf regionaler Ebene getroffen werden. Hier knüpft die vorliegende Studie an. Ausgangspunkte sind zum einen die inzwischen verbreitete Kritik am Bruttoinlandsprodukt als zentralem Wohlstandsindikator und zum andern die, u.a. von der OECD vertretene Aussage, dass bei einem breiter definierten Wohlstandsbegriff auf regionaler/lokaler Ebene größere Unterschiede des Well-being bestehen als auf nationaler Ebene. Davon ausgehend richtet sich das Erkenntnisinteresse dieser Untersuchung darauf, das objektive Well-being kleinräumig zwischen und innerhalb von Regionen quantitativ zu messen und damit die Frage zu beantworten, welche inter- und intraregionalen Unterschiede dabei bestehen. Erfasst wird das objektive Well-being anhand von zehn Indikatoren für die Bereiche Wirtschaft, Gesellschaft, Umwelt, Region. Die Indikatoren und Bereiche basieren auf dem Konzept der Enquetekommission des Bundestages für "Wachstum, Wohlstand und Lebensqualität". Deren Indikatoren wurden für die regionale Ebene teilweise modifiziert und ergänzt. Der Untersuchungszeitraum umfasst die Jahre 2000 bis 2011. Die Untersuchung erfolgte zum einen deskriptiv. Die Indikatoren wurden regionsvergleichend sowie für ausgewählte Regionstypen in dem betrachteten Zeitraum beschrieben. Damit lassen sich erste Erkenntnisse über regionale Unterschiede im Well-being gewinnen. Verglichen wurden exemplarisch die beiden Metropolregionen FrankfurtRheinMain und Stuttgart sowie intraregional die Städte und Kreise in diesen beiden Regionen. Zum andern wurde das inter- und intraregionale objektive Well-being anhand eines ganzheitlichen Index gemessen. Methodisch basiert diese Messung auf einem statistisch-ökonometrischen Verfahren (Structural Equation Modelling (SEM)). Mittels dieser Methode können die einzelnen Indikatoren hinsichtlich ihrer Bedeutung für das Well-being (ungleich) gewichtet und in einem einzigen Well-being-Index für die unterschiedlichen Regionsabgrenzungen erfasst werden. Bereits die deskriptiven Untersuchungsergebnisse bestätigen die Ausgangshypothese, wonach Unterschiede im regionalen Well-being zwischen und innerhalb der beiden Metropolregionen bestehen. Beim interregionalen Vergleich der Indikatoren bestehen bei den Einzelindikatoren teilweise deutliche Differenzen zwischen den Regionen. Gemessen an der Bewertung der einzelnen Indikatoren hat mal die Region Stuttgart, mal die Region FrankfurtRheinMain "die Nase vorn". Der Verlauf der Indikatoren zeigt in beiden Regionen einen ähnlichen Entwicklungstrend.
Buchbesprechung: Alexander Bagattini/Colin Macleod (Hrsg.), The Nature of Children's Well-Being, Theory and Practice (Children's Well-Being: Indicators and Research, 9), Springer, 2015, 262 Seiten, ISBN 978-94-017-9251-6.
Ob die Konservative Partei bei der nächsten Wahl die Labour-Regierung ablösen wird oder nicht: Ihre Einstellung zu Europa wird den Aktionsradius der EU künftig entscheidend mitbestimmen. Der erst ansatzweise beigelegte Richtungsstreit zwischen »Europa-Pragmatikern« und »Europa-Ideologen« in der Konservativen Partei wird es besonders schwer machen, das zentrale Spannungsverhältnis in der britischen Europapolitik konstruktiv aufzulösen - hier distanzierter Pragmatismus, dort traditionelle Europa-skepsis. Unter dem Vertrag von Lissabon und mit einem neuen EU-Ratspräsidenten und einer neuen Hohen Repräsentantin, die sich allerdings erst noch bewähren müssen, sind die Handlungsmöglichkeiten der EU gewachsen. Angesichts dessen sollten die Mitgliedstaaten jetzt im Eigeninteresse politisch in Großbritannien investieren. In einem »offenen Dialog« könnten sie Gegenleistungen für Rücksichtnahmen einfordern
Die Fotografie V-J DAY IN TIMES SQUARE von Alfred Eisenstaedt ist für viele Personen ein Symbol für das Ende des Zweiten Weltkriegs. Diese Arbeit ver-sucht zu belegen, dass trotz erkennbarer Anzeichen von sexueller Gewalt eine genaue kritische Betrachtung in der Rezeption des Bildes bisher nicht statt-fand. Um den Stellenwert und die Bedeutung der Fotografie besser zu verste-hen, werden daher in einem ersten Schritt ihre Entstehungsbedingungen nachgezeichnet. Die anschließende Analyse der Fotografie erfolgt im Rahmen der Visuellen Semiotik nach Roland Barthes und leitet über zu einer genaue-ren Klärung des Begriffs ›Rape Culture‹ und der Bedeutung dieses Begriffs im Kontext von Eisenstaedts Fotografie. Die sich hieran anschließende Kritik der bisherigen Rezeption der Fotografie mahnt eine kritische Distanz sowohl zur Fotografie als auch zu der in ihr gezeigten Situation an. Insgesamt wird dieser Beitrag die These zu begründen versuchen, dass V-J DAY IN TIMES SQUARE einen Akt der sexuellen Gewalt innerhalb einer ›Rape Culture‹ darstellt. ; The photograph V-J DAY IN TIMES SQUARE by Alfred Eisenstaedt is a symbol of the end of the Second World War for many people. This paper tries to prove that the reception of the picture lacks a critical reflection despite cognizable indications of sexual violence. To get a better understanding of the signifi-cance and the meaning of the photograph the first step will be a recapitula-tion of the conditions of the origin. The following analysis takes place within the framework of the visual semiotic according to Roland Barthes and bridges to a more precise explanation of the term ›Rape Culture‹ and the meaning of it in the context of Eisenstaedt's photograph. The following critique of the previous reception of the photograph exhorts to a critical distance to both, the photograph and the presented situation. Overall this paper will try to con-stitute the thesis that V-J DAY IN TIMES SQUARE depicts an act of sexual vio-lence within a ›Rape Culture‹.
The loss of employment is a detrimental and disruptive experience for the individual. Yet, increasing globalization and technological change have facilitated political reforms toward a stronger labor market flexibilization, resulting in a higher amount of non-standard forms of employment. Subsequently, this leads to more de-standardized employment histories, making unemployment an increasingly prominent part of the individual life course. Consequently, understanding ways to alleviate the individual consequences of unemployment becomes a political and societal responsibility. Therefore, this dissertation asks: What can the state do to alleviate the consequences of unemployment? What can the individual do to mitigate the consequences of unemployment?
Die amerikanische Hardcore Punk Szene wird bis heute als eine antirassistische Rebellion gegen das Wiedererstarken konservativer Wertvorstellungen wahrgenommen. Hardcore Punk entwickelte sich in den USA aus der Stilrichtung des Punkrock und hatte seinen Höhepunkt in den 1980er Jahren. Dabei wurde sowohl der lyrische Inhalt als auch die musikalische Form des ursprünglichen Genres radikalisiert und die subkulturelle Identität maßgeblich über körperbetonte und expressive Bühnenauftritte konstituiert. Die Hardcore Punk Szene inszenierte sich vornehmlich als prekäre und stigmatisierte Gesellschaftsschicht, um von dieser Position aus eine vermeintlich antirassistische Grundhaltung zu propagieren. Die Tatsache, dass diese Szene jedoch fast ausschließlich aus weißen, männlichen und der Mittelschicht zugehörigen Jugendlichen bestand, wirft Fragen hinsichtlich der etablierten, politisch eindeutigen Verortung als subversiver Bewegung auf.
Die Pandemie des neuen Coronavirus SARS-CoV-2 und die von der Politik verordneten Massnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung und zur Entlastung des Gesundheitswesens beeinflussen das Leben und den Alltag der Menschen erheblich. Auch das Leben der Studentinnen und Studenten an Hochschulen hat sich durch die Umstellung auf Onlineunterricht, durch die Einschränkung sozialer Kontakte und durch den teilweisen Wegfall von Studierenden-Jobs abrupt verändert. Die von der Universität Antwerpen lancierte «International COVID-19 Student Well-being Study» verfolgte das Ziel, die Auswirkungen der Pandemie auf Hochschulstudierende zu erheben. Das Forschungsteam ging davon aus, dass die Pandemie-Massnahmen einen erheblichen Einfluss auf die Lebens- und Studienverhältnisse der Studierenden, ihre Arbeitslast, ihre psychische Gesundheit und ihr Gesundheitsverhalten genommen haben. Mithilfe einer standardisierten Onlinebefragung haben verschiedene Universitäten aus Europa und Nordamerika an der Studie teilgenommen und ihre Studierenden in den Monaten April bis Mai 2020 befragt. Neben den drei Schweizer Universitäten Bern, Genf und Freiburg hat auch die Berner Fachhochschule (BFH) an der Studie teilgenommen. Neben der Bereitstellung der Daten für die internationale Studie war für die BFH von Interesse, die Ergebnisse der Studierenden-Befragung einerseits mit denen der Departemente und andererseits auch mit denen der teilnehmenden Schweizer Universitäten zu vergleichen. Die Auswertungen wurden in vier Bereiche aufgeteilt: - Veränderungen im Leben und Studium - Veränderungen des Gesundheitsverhaltens - Sorgen und Wissen bezüglich SARS-CoV-2 - psychische Gesundheit während des Lockdowns2 - Risikofaktoren und Schutzfaktoren des psychischen Wohlbefindens Veränderungen im Leben und Studium Die Ergebnisse zeigen, dass wegen des Lockdowns etwa die Hälfte der Studierenden eine Zunahme der subjektiven Arbeitslast im Studium erfahren haben. Der starke Rückgang des Präsenzunterrichts wurde nicht nur mit Onlineunterricht, sondern auch mit mehr ...
Am Beispiel eines multilateralen Comenius-Projektes wird in diesem Aufsatz dargelegt, welche interkulturellen politischen Kompetenzen Schüler durch die Zusammenarbeit mit Schülern aus anderen europäischen Ländern im Rahmen eines Theaterprojektes erwerben können. In Anlehnung an Dewey's Konzept des ›learning by doing‹ wird hierzu das Prinzip ›Learning european by doing European‹ zugrunde gelegt und als Lernen im Wechselspiel von Aktion und eflexion beschrieben. Zugleich wird davon ausgegangen, dass die Arbeits- und Entscheidungsprozesse eines solchen europäischen Projektes sich mit den Verfahren der ›großen Politik‹ vergleichen lassen und die Devise »Eigentlich sind wir hier schon das Vereinte Europa« in diesen Projekten praktiziert wird. Außerdem wird für viele Schüler von heute, die Tag für Tag lernen, in multikulturellen Kontexten zu agieren, in Anlehnung an den Begriff der ›digital natives‹ die Bezeichnung ›intercultural natives‹ eingeführt. Denn die ›Intercultural natives‹ erwerben implizit und intuitiv ihre Kompetenzen und trainieren und erweitern diese in Maßnahmen der interkulturellen politischen Bildung. Da diese Trainingsmöglichkeiten allen Schülern Europas, die daran interessiert sind, zur Verfügung stehen sollten, und weil die EU ein eigenes Interesse an europakompetenten Bürgern hat, können diese Maßnahmen nicht im Status eines speziellen EU-Programms belassen werden, sondern sollten auf Dauer zu einer Regelaufgabe der schulischen und außerschulischen Bildungseinrichtungen werden, die auch strukturell abgesichert gefördert wird. (DIPF/Orig.) ; Using a multilateral Comenius project as an example, this paper illustrates how pupils can develop intercultural political competences in the context of a drama project involving peers from other European countries. The project emulates Dewey's learning-by-doing principle. Essentially, the pupils "learn European by doing European" and alternate between action- and reflection- oriented activities. The underlying premise is that the activities and decision- making processes in a European project such as this one are comparable to those in higher- level politics, and that they bring to life the idea that the project participants "form a united Europe". The paper also discusses the use of "intercultural native", a term inspired by the existing concept of the "digital native", to refer to the many young people who experience every day what it means to live in a multicultural context. These intercultural natives acquire their skills and abilities intuitively and implicitly and can enhance them further when they take part in intercultural political activities. Since projects of this kind should be open to all interested pupils across Europe, and since the European Union has a vested interest in being a home to citizens who were raised as genuine Europeans, they should not be given the status of a special EU programme. Rather, they should become a long-term standard element in formal and non-formal educational institutions, along with the requisite support structures. (DIPF/Orig.)
Gesundheit in ihrer zeitgemäßen Definition beinhaltet den Begriff der Autonomie und muss damit auch ein abweichendes Gesundheitserleben zulassen. Die Fachleute in unserem Gesundheitssystem haben zwar die Verpflichtung, die Bevölkerung über ihre wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse zur Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention zu informieren, dem Individuum ist andererseits aber keine Verpflichtung zur Befolgung dieser Gesundheitsratschläge abzuverlangen. Eine explizite Pflicht, gesund zu sein, findet sich historisch überwiegend nur in diktatorischen Systemen. Eine Gesundheitspflicht als gesellschaftlich mehrheitsfähiges Konstrukt mit implizitem Zwangscharakter im Sinne des Healthismus ist allerdings schon seit längerer Zeit weit verbreitet.
Dynamik weiter verringert. Am aktuellen Rand zeichnet sich aber eine Stabilisierung der Konjunktur ab; in den Schwellenländern scheinen sich die Erwartungen bereits etwas aufzuhellen. Stützend wirkt eine Lockerung der Geldpolitik; sie ist in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften wieder stark expansiv ausgerichtet, und niedrigere US-Zinsen haben es den Zentralbanken in den Schwellenländern erlaubt, die Zinsen auf breiter Front zu senken. Hinzu kommen in einigen Ländern spürbare Anregungen von der Finanzpolitik. Vor diesem Hintergrund dürfte die Weltwirtschaft allmählich wieder Tritt fassen. Der Produktionsanstieg bleibt aber verhalten, nicht zuletzt weil die bisher recht robuste US-Konjunktur zunächst noch an Fahrt verliert und auch die Expansion der chinesischen Wirtschaft sich in der Grundtendenz weiter leicht verlangsamt. Der Anstieg der Weltproduktion, gerechnet auf Basis von Kaufkraftparitäten, wird in diesem Jahr auf 3,0 Prozent zurückgehen, die geringste Rate seit der Großen Rezession im Jahr 2009. Im kommenden Jahr dürfte die Zuwachsrate mit 3,1 Prozent nur wenig höher ausfallen. Wir haben unsere Prognose vom September damit für 2019 und 2020 nochmals leicht - um jeweils 0,1 Prozentpunkte - reduziert. Für 2021 erwarten wir unverändert einen Zuwachs um 3,4 Prozent. Eine erheblich ungünstigere Konjunkturentwicklung könnte in dem Fall eintreten, dass sich die Rahmenbedingungen für den internationalen Handel weiter spürbar verschlechtern und das Investitionsklima zusätzlich belastet wird. Dieses Abwärtsrisiko ist umso größer, je stärker die Schwäche in der Industrie mit zunehmender Dauer auf die Aktivität in der übrigen Wirtschaft durchwirkt. ; World output growth has slowed further in the course of 2019. However, most recently signs of stabilization appeared, especially in emerging economies where expectations seem to have started to improve. Growth is supported by more expansive monetary policies in the advanced economies and - on the back of lower US interest rates - many emerging economies. Against this backdrop, we expect the world economy to gradually gain traction going forward. Growth is projected to remain modest, however, as the US economy will continue to lose momentum in 2020 and the trend of a gradual slowdown in China will persist. World output, measured at Purchasing Power Parities, is forecast to decline to 3.0 percent in 2019, the lowest rate of growth since the Great Recession in 2009, and increase only slightly to 3.1 percent in 2020. Thus we have revised downwards our forecasts for both this year and next by 0.1 percentage point compared with our September report. For 2021 we continue to expect growth of 3.4 percent. Substantially lower growth could result in the case of a further significant deterioration of the environment for international trade leading to an additional slowdown of investment. Downward risks to the forecast rise with the degree to which the weakness in industrial production feeds through into the services sector of the economy, which has so far been relatively resilient.
The etymology and the development of the meanings of well-being, prevention and risk, as well as their relationships, are presented and discussed. It is reminded that the World Health Organization defined health as physical, mental and social well-being, and that the European Union prescribed a general and programmed primary prevention, integrated with the design of work situations. However, current interpretations and practices mistake well-being with wellness, and prevention with the management of existing risks, while usually attributing the responsibility to the acting subjects in the workplace. The Interdisciplinary Research Program "Organization and Well-being", for over three decades, has interpreted well-being as a perfectible process, and outlined pathways of work analysis that actually carry out primary prevention.
Der vorliegende Beitrag reflektiert jene Widersprüche, Spannungen und Ambivalenzen, die den gegenwärtig dominanten Diskurs zum Thema Arbeit und Bildung charakterisieren. Dabei wird die Frage aufgegriffen, welche Menschenbilder für die Handlungen der AkteurInnen im arbeitsmarktpolitischen Bildungsbereich schlagend werden und welche Konsequenzen sich daraus für Individuen innerhalb und außerhalb des Arbeitsmarktes ergeben. Der Verein zb zentrum für beratung vertritt hier eine personzentrierte Grundhaltung, die durch Prozessorientierung, Ergebnisoffenheit und Freiwilligkeit charakterisiert ist. Denn, wie die Autorin ausführt, die Tatsache der Arbeitslosigkeit an sich konstituiert keine ausreichende Problembeschreibung, um verpflichtende Inhalte für alle zu rechtfertigen – auch nicht im Bereich Persönlichkeitsbildung. Dafür sei es notwendig, den Prozess nicht von seinem vordefinierten, erwünschten Ende her zu gestalten, im vorgeblichen Wissen um das "richtige" Ergebnis, sondern zu akzeptieren, dass die Teilnehmerin selbst die Expertin für ihre Perspektivengestaltung ist. Den Abschluss bildet das Plädoyer, Ambivalenzen anzuerkennen, statt sie zu negieren oder auslöschen zu wollen, und Bedingungen für Vertrauen den Vorrang vor Kontrolle zu geben. (DIPF/Orig.) ; This article reflects the contradictions, tensions and ambiguities that characterize the currently dominant discourse on the topics of work and education. It takes up the question of what conception of a human being forms the basis for the actions taken in educational policy for the labour market and what consequences emerge for individuals on the labour market and on those who remain outside. The association zb zentrum für beratung takes a personcentred approach that is characterized by process orientation, openendedness and voluntary participation. As the author explains, the fact of unemployment in itself does not describe the problem sufficiently enough to justify mandatory content for everyone – and this is also true in the area of personal development. What is required is not organizing the process starting with its predefined, desired end and ostensible knowledge of the "right" result but rather accepting that the participant herself is the expert in creating her own perspectives. It concludes by pleading for recognizing ambiguities instead of wishing to deny or obliterate them and for prioritizing trust over control. (DIPF/Orig.)
Anhand von Ratsprotokolle, Korrespondenzen und Testamenten wurde das Luzerner Stipendienwesen hinsichtlich seiner Funktionsweise, Intension und Wirkung untersucht für den Zeitraum 1550 bis 1650.Es stellt sich heraus, dass die Stipendien als obrigkeitliches Instrument der politischen und konfessionellen Stabilisierung des Standes Luzern dienten. Dabei erhielten in erster Linie die Söhne der Ratsherrengeschlechter die Studienförderung. D.h., dass eine Bildungsförderung eher armer Gesellschaftsschichten dem Anliegen der Statussicherung der neuen Luzerner Ratsgeschlechter entgegen stand. Dennoch wurden die obrigkeitlichen Stipendien nicht effektiv genutzt, wobei sie in Verbindung mit den (kirchlich-)privaten Studienstiftungen ein aufeinander aufbauendes Stipendiensystem ausbildeten, das die Grundausbildung und die Hochschulbildung zu mindest für einige Stipendiaten ermöglichte.