Die Freundesgabe für José de Faria Costa ehrt den portugiesische Strafrechtswissenschaftler zu seinem 70. Geburtstag mit einer Sammlung von Beiträgen zu den Grundlagen des Strafrechts, darunter zum Beispiel zum präemptiven Strafen, zur Allgemeinen Straftatlehre wie u. a. zur Prävention und zur Garantieübernahme, zu den Problemen von Folter, Suizidbeihilfe und Terror sowie zum Medizin- und Wirtschaftsstrafrecht. Mit Beiträgen von Alexander Aichele, Guilherme Costa Câmara, Fabio Roberto D'Avila, Inés Fernandes Godinho, Urs Kindhäuser, Günther Jakobs, Johannes Koranyi, Silvia Larizza, Diego-Manuel Luzón Peña, Adelmo Manna, Eugenio Mazzarella, Francesco Palazzo, Nuria Pastor Muñoz, Mario Pisani, Joachim Renzikowski, Marcelo Almeida Ruivo, Kay Schumann, Sergio Seminara, Jesús-María Silva Sánchez, Torsten Verrel, Petra Weber
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Ausgehend von dem Denkmäler-Ensemble im Arkadenhof der Universität Wien, widmet sich dieser Themenband der Tradition der Gelehrtenmemoria im europäischen Vergleich. In 24 Expertenbeiträgen spürt der Band der Entstehungsgeschichte der Denkmäler der Universität Wien in den wechselnden kulturellen und politischen Kontexten nach und bettet dieses herausragende Beispiel in das europäische Umfeld historischer Ehrenhallen und Pantheons ein. ; Based on the monuments ensemble in the Arkadenhof of the University of Vienna, this thematic volume is dedicated to the tradition of scholarly memoirs in European comparison. In 24 expert contributions, the volume traces the history of the monuments of the University of Vienna in the changing cultural and political contexts and embeds this outstanding example in the European environment of historic halls of honor and pantheons.
Der vorliegende Band nimmt am Beispiel Roms und des Maghreb übereinstimmende und kontrastierende Modi der Aneignung materieller Hinterlassenschaften der Antike in den Blick. Während sich beide Räume politisch und kulturell in unterschiedliche Richtungen bewegen, wird die Antike alternativ als eigene oder fremde Vergangenheit konstruiert. Der pragmatische Zugriff zeitigt strukturell ähnliche organisatorische, logistische und rechtlichlenkende Praktiken. ; Using the example of Rome and the Maghreb, this volume examines corresponding and contrasting modes of the appropriation of material remains of Classical Antiquity. As the two regions moved in different directions politically and culturally, societies construed Classical Antiquity as either their own or an alien past. Pragmatic recourse led to structural similarities in organization, logistics and governance.
L'articolo si avvia con un'analisi dell'esperienza dell'apprendimento focalizzata sui seguenti tratti essenziali: la relazione, la libertà, l'intelletto e la sfera affettiva. L'educazione è poi definita come accompagnamento del discente verso un'esperienza più profondamente umana della realtà. Questa definizione impone di giudicare la distinzione concettuale tra istruzione e educazione come riduttiva: l'istruzione è, infatti, essa stessa educante per il metodo, che insegna il confronto con i propri limiti e introduce a una posizione di apertura al reale, e per i contenuti, che arricchiscono di consapevolezza l'esperienza della realtà. In questo percorso è indispensabile l'educazione ai valori, tematizzata nella seconda parte dell'articolo con una proposta didattica di educazione alla cittadinanza democratica. (DIPF/Orig.) ; Dieser Beitrag beginnt mit einer Analyse individueller Lernerfahrungen. Diese Analyse konzentriert sich auf folgende Merkmale: Beziehung, Freiheit, Intellekt und Emotion. Bildung wird als die Hinführung der Lernenden zu einer tieferen menschlichen Erfahrung der Wirklichkeit betrachtet. Diese Definition beinhaltet, dass die konzeptuelle Unterscheidung zwischen Bildung und Erziehung minimiert wird. Bildung ist in gewisser Weise auch erziehend aufgrund ihrer Aufgabe, die eigenen Grenzen kennen zu lernen und sich mit dieser Wirklichkeit auseinander zu setzen. Ebenso sensibilisieren die Bildungsinhalte die Wirklichkeitserfahrungen der Lernenden. Im zweiten Teil des Beitrags wird die Unverzichtbarkeit einer Wertebildung aufgezeigt. Diese wird anhand eines didaktischen Beispiels zur Förderung der Entwicklung eines demokratischen Bewusstseins veranschaulicht. (DIPF/Orig.)
L'articolo tratta l'uso di strumenti stilistici retorici nei discorsi politici attuali, utilizzando come esempi le dichiarazioni di politici tedeschi dei partiti più importanti in Germania. Il focus è sull'analisi delle strutture stilistiche retoriche e sulla presenza di fraseologismi. Il motto umanistico Ad fontes! si riferisce all'ipotesi che i politici tedeschi ricordino in un certo senso le "fonti" dell'antichità ossia le re-gole della retorica classica e utilizzino questi mezzi nelle loro dichiarazioni pubbli-che, in questo caso in relazione ai negoziati per formare una coalizione di governo nel periodo 2017-2018. ; This article deals with the function of stylistic figures in coalition negotiations for the formation of a government in Germany (period September 2017 - February 2018). The aim of the study is to determine which classical stylistic devices are used in current political discourses and which requirements they take on. By means of a systematic analysis of the linguistic behavior and the classification of the domains from which the respective phrases / stylistic figures originate, it will be demonstrated to what extent the goals of political discourse (i.e. identity, consensus and trust) are actually used in current German. ; Este artículo analiza la función de las figuras de estilo en las negociaciones de la coalición para formar un gobierno en Alemania (período septiembre 2017 - febrero 2018). Mediante un análisis sistemático del comportamiento lingüístico de los representantes de los principales partidos y la clasificación de las zonas de origen de las figuras de estilo, se muestra en qué medida los objetivos del discurso político (es decir, la creación de identidad, consenso y confianza) se utilizan realmente en el uso actual del lenguaje político en alemán. ; Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Rolle und Funktion klassischer Stilmittel (Tropen, Stilfigu¬ren) im aktuellen deutschen Sprachgebrauch am Beispiel der Sondierungsgespräche und Koalitionsverhandlungen zur Regierungsbildung in Deutschland (Zeitraum September 2017 - Februar 2018). Zu diesem Zweck werden Äußerun¬gen und Stellungnahmen von Politikern zum Stand der Verhandlungen nach linguistischen und stilistischen Kriterien analysiert. Ziel der Untersuchung ist es festzustellen, welche klassischen Stilmittel in aktuellen politischen Diskursen verwendet werden und welche Anforderungen sie dabei übernehmen. Anhand einer systematischen Analyse des (bewussten / unbewussten) Sprachverhaltens sowie der Einordnung der Domänen, aus denen die jeweiligen Phraseme / Stilfiguren stammen, soll aufgezeigt werden, ob und inwieweit die Ziele des politischen Diskurses, Identität, Konsens und Vertrauen zu erzeugen, im aktuellen Sprachgebrauch eingehalten und verteidigt werden.
Die vorliegende Arbeit analysiert den Umgang mit dem Tatbestand der Holocaust-Leugnung durch die Europäische Union (EU) und den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR). Derzeit befinden sich diese in einer heiklen Situation: Sie müssen das Gedenken an ein für die europäische Identität zentrales historisches Ereignis – den Holocaust – pflegen und schützen und zugleich die Achtung der Grundrechte, insbesondere der Meinungsfreiheit, gewährleisten. Diese besondere Situation erfordert eine gründliche Untersuchung des europäischen Umgangs mit dem Tatbestand der Holocaust-Leugnung. Der erste Teil der Dissertation steckt den Anwendungsbereich der europarechtlichen Verpflichtungen zur Kriminalisierung der Holocaust-Leugnung ab. Bewertet wird insbesondere die Bedeutung des Rahmenbeschlusses 2008/913/JHA über Rassismus und Fremdenfeindlichkeit für die EU-Mitgliedstaaten. Dabei werden einige Beispiele der Umsetzung in staatliches Recht dargestellt. Der zweite Teil der Arbeit befasst sich mit der Rechtsprechung des EGMR und untersucht das Verhältnis zwischen dem Tatbestand der Holocaust-Leugnung und der Meinungsfreiheit mit dem Ziel, die Grundsätze, nach denen Staaten verpflichtet sind, entsprechende Äußerungen zu kriminalisieren, herzuleiten. Die übergreifenden Ziele der Untersuchung sind: a) den Charakter des Zusammenspiels zwischen EU und EGMR herauszuarbeiten; b) zu ermitteln, ob die jeweiligen Positionen gegensätzlich oder komplementär sind; c) die Rechtsnatur und den Inhalt der für die Mitgliedstaaten begründeten Verpflichtungen zu bestimmen; d) herauszuarbeiten, ob eine europaweite Kriminalisierung verpflichtend ist oder lediglich gefördert werden soll; und e) ob beziehungsweise unter welchen Bedingungen ein mit Kriminalstrafe sanktioniertes Verbot der Holocaust-Leugnung erstrebenswert wäre. ; The present study aims to analyse the legal treatment of the crime of denialism by the two main actors in European justice, namely, the European Union ('EU') and the European Court of Human Rights ('ECtHR'). Presently, these two systems find themselves in a delicate position: they must cherish and protect the memory of an historical event – the Holocaust – which is central to Europe's own identity, while simultaneously promoting respect for fundamental rights such as the freedom of speech. This unique balance raises a need for a thorough investigation into Europe's approach to the crime of denialism. The dissertation's first section seeks to measure the scope of EU-imposed obligations to make denialism a crime. Notably, the impact on EU Member States of the Framework Decision 2008/913/JHA on racism and xenophobia is assessed, with illustrations of a few archetypal examples of domestic implementing legislation. The second part of the dissertation turns to the jurisprudence of the ECtHR to examine the relationship between Holocaust denial as a crime and the right to freedom of expression, with a view to deducing the principles under which States must comply in the criminalization of this kind of utterance. The work's overall goals are to assess: a) the nature of interactions between the EU and ECtHR; b) whether their positions on denialism are better portrayed in terms of contrast or mutual support; c) the legal nature and content of the obligations originating for the Member States; d) whether a Europe-wide criminal prohibition on denialism is dictated or simply encouraged; and e) whether such a prohibition would be desirable, and if so, under what conditions.
Die Fremdsprachendidaktik spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Festigung der interkulturellen Kompetenz im Bereich der schulischen Bildung. ForscherInnen und Referenzrahmen wie die österreichischen Bildungsstandards liefern theoretische Modelle und einzelnen Deskriptoren zur interkulturellen Kompetenz, die verschiedene Teilkompetenzen und spezifische Ziele beinhalten. Obwohl diese Darlegungen Ausgangspunkt für die Integration der kommunikativen in die sozio-pragmatischen Kompetenzen darstellen, schließen sie bis jetzt noch vernachlässigte Aspekte, die kennzeichnend für die interkulturelle kommunikative Kompetenz (IKK) sind, nicht ein. Zu diesen zählen die Fähigkeit zur sprachlichen Vermittlung sowie zur Aushandlung von Bedeutungen und Einstellungen zwischen Individuen aus fremden Kulturen und die Fähigkeit zur Perspektivenübernahme. Diese Arbeit soll zeigen, dass es möglich und wünschenswert ist, auch in der Fremdsprache Italienisch, alle Aspekte der IKK zu entwickeln insbesondere die relational-humanistische und die sozio-politische Bildung. Aus diesem Grund finden sich in der vorliegenden Arbeit auch Beispiele von Unterrichtseinheiten, in denen durch die Arbeit mit literarischen Texten eine Auseinandersetzung mit und eine Reflektion über interkulturelle und transkulturelle Themen zur Entwicklung der IKK passiert. Diese Unterrichtseinheiten werden von einer theoretischen Abhandlung über die Begriffe der Kultur und der Interkulturalität gestützt sowie von methodologischen Überlegungen zur IKK und die Anwendung von performativen Ansätzen wie die Dramatisierung von literarischen Texten begleitet. ; Foreign language didactics play a relevant role in the development of intercultural competence at school. Researchers, and frameworks of reference such as the Austrian Bildungsstandards, provide theoretical models and descriptors of intercultural competence. Nevertheless, they do not include all the aspects and partial abilities that characterize intercultural communicative competence (ICC), as understood by authors such as Michael Byram, Lothar Bredella and Britta Freitag-Hild. Particularly important among those aspects are the ability to mediate and negotiate meanings among individuals belonging to different cultural backgrounds, and the ability to uphold contrasting perspectives while identifying with these perspectives.Managing to interact with native speakers in daily situations while avoiding misunderstandings is certainly the basis of successful intercultural communication. Yet this is not the ultimate aim for learning a foreign language at school. Beyond linguistic and pragmatic competences (frequently confused with ICC), first and second foreign language teaching should give more emphasis to relational, humanistic and socio-political aims.The purpose of this thesis is to show that even in the didactics of Italian as a foreign language (taken as an example of a second foreign language in Austrian high schools), it is possible and desirable to improve ICC by giving correct significance to those educational aspects. For this reason, I will also discuss two examples of lesson plans on intercultural and transcultural themes, taking short stories from "Il muro dei muri" by Carmine Abate as a source for a process of analysis and reflection for developing ICC. These two lesson plans will be supported by a theoretical introduction on the concept of culture and interculturality, together with some considerations on methodology to develop ICC regarding the use of performative tasks, such as the dramatization of literary texts. ; vorgelegt von Elvira Carlotti ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2015 ; (VLID)411228
Die europäische Tradition verbindet in der Rede von der causa die Frage nach dem Zweck eines konkreten Vertrages mit der Suche nach dem Grund für seine Geltung. In Frankreich wurde die Doktrin nicht einmal dadurch erledigt, dass man 2016 das Wort aus dem Code Civil strich. Umso weniger ist man in Italien geneigt, diesem Beispiel zu folgen; im Gegenteil blüht dort die causa -Lehre. Deutschen und englischen Juristen hingegen bleibt die causa als Erfordernis des Vertrages fremd, obgleich auch sie Zwecke in vielfältiger Weise berücksichtigen (insb. bei der Bewältigung von Störungen der Vertragsdurchführung). Das vorliegende Buch soll zur europäischen Verständigung beitragen. Dabei sind auch klaffende Unterschiede zwischen der französischen und der italienischen Lehre zu überbrücken. Aufbauend auf Dogmengeschichte und Rechtsvergleich wirft der Band Schlaglichter auf die Zukunft der causa in Europa. Er enthält Beiträge in deutscher, französischer, italienischer und englischer Sprache, die durch englische Einführungskapitel zusammengefasst werden.InhaltsübersichtGregor Albers/Francesco Patti/Dorothée Perrouin-Verbe: Introduction – Gregor Albers: Warum heute noch über causa sprechen? Teil 1: Dogmengeschichte / The History of an Idea Gregor Albers: Introduction – Tommaso dalla Massara: Die causa des Vertrages im Denken des Aristo: zu den Ursprüngen einer Idee – Arnaud Paturet: Réflexions sur des archétypes socio-anthropologique de la cause contractuelle – Martin Schermaier: Die Rolle der causa bei der Überwindung des Typenzwangs durch die mittelalterlichen Juristen – Klaus Kowalski: Die causa des Vertrags im frühen Naturrecht – Céline Combette: La cause de Grotius au Code Napoléon – Emmanuelle Chevreau: La cause du Code civil de 1804 à la réforme du droit des obligations de 2016 – Andrea Maria Garofalo: Il ruolo della causa del contratto in Italia tra il 1865 e il 1942 – Francesca Bartolini: La causa dal codice del 1942 ai giorni nostri – Gregor Albers: Deutschland und die causa des Vertrages: vom Code Civil bis zum BGB – Birke Häcker: Causa und Consideration – ein historischer Dialog Teil 2: Vergleich / Comparison 1. Wirksamkeitsvoraussetzungen / Requirements of Valid Contracts Dorothée Perrouin-Verbe: Introduction – Elena Giannozzi: Le caractère contraignant des contrats en droit romain classique – Samuel Fulli-Lemaire: Le rôle de la cause au sein des conditions d'efficacité de la volonté contractuelle – Ralf Treibmann: Wirksamkeitsvoraussetzungen des Vertrags im deutschen Recht – Andrea Maria Garofalo/Francesco Paolo Patti: La causa come requisito essenziale del contratto – Kristin Boosfeld: Äquivalente der causa beim Vertragsschluss im englischen Recht 2. Unerwartete Umstände / Unexpected Circumstances Francesco Paolo Patti: Introduction – Manuel Grasso: Accordo, causa e sopravvenienze: contratto e realtà nel diritto romano – Dorothée Perrouin-Verbe, L'evenement imprévu et le bouleversement de l'équilibre contractuel en droit francais – Gregor Albers: Der Einfluss unerwarteter Ereignisse auf den Vertrag nach deutschem Recht – Francesco Paolo Patti: Causa e sopravvenienze nel diritto italiano – Francesco Mezzanotte: Scopo del contratto e doctrine of frustration Teil 3: Europäisches Vertragsrecht der Zukunft / Future European Contract Law1. Nationale Aussichten / National Prospects Gregor Albers/Francesco Paolo Patti/Dorothée Perrouin-Verbe: Introduction – Thomas Genicon, L'avenir de la cause - Elena Bargelli, Il futuro della causa. Prospettiva italiana – Horst Ehmann, Eine deutsche causa -Lehre – Simon Whittaker, Purpose of contract 2. Proposals Gregor Albers/Francesco Patti/Dorothée Perrouin-Verbe: Introduction – Samuel Fulli-Lemaire: La cause comme raison d'être du contrat, entre finalité et équilibre – Andrea Maria Garofalo: Speech acts e causa concreta – Ralf Treibmann, Assumer les causae – pour une analyse vectorielle en droit comparé
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Das Hauptziel der Stasi war immer die Erlangung von vertieften Kenntnissen über den Feind, wobei der BRD besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Italien, trotz des geringen politischen und militärischen Potenzials, zog seit Beginn des Kalten Krieges das Interesse des MfS und der HV A, auf sich. Die Beweggründe für dieses Interesse passten sich einerseits den strategischen Bedürfnissen der UdSSR und andererseits denen der ostdeutschen Führung an. Mit der Entspannung in Europa und der exponentiellen Zunahme der Ost-West-Kontakte sah sich die sowjetische Führung veranlasst, die Intensität und Art dieser Kontakte zu überwachen. Ausdruck dieses Trends waren die seit 1970 alle vier Jahre stattfindenden multilateralen Konferenzen der Sicherheitsorgane der europäischen Verbündeten Moskaus, was in der Dokumentation über Italien sich widerspiegelt. Was die politische und militärische Spionage anbelangt konnte die These von Gianluca Falanga bestätigt werden, dass es sich meistens um eine indirekte Spionage gehandelt hat. Viele der von der HV A erstellten und an die politische Führung verteilten Informationen erwähnen ausdrücklich Quellen aus parteinahem Umfeld der großen westdeutschen Parteien. Die HVA konnte sich auf die Informationen aus den genannten Parteien stützen, sodass es überflüssig gewesen wäre, auf direkte Spionage in Italien zu investieren. Es können jedoch alternative Informationskanäle nicht ausgeschlossen werden, wie zum Beispiel zwischen Mitgliedern der SED und Elementen der IKP-Linken oder anderen Akteuren. Die Rekonstruktion dieser Art von Kontakten sollte vielleicht über die Querverwendung der Dokumentation von BStU und SAPMO erfolgen. Zum Thema der effektiven politischen Verwertbarkeit der an die SED gelieferten Informationen lässt sich festhalten, dass die Rolle der HV A tiefgreifend dazu beigetragen hat, die Wahrnehmung der ostdeutschen politischen Führung gegenüber Italien zu prägen, die engen politischen Handlungsspielräume für die SED zu identifizieren und sie darüber zu informieren. Unter dem Gesichtspunkt der technisch-wissenschaftlichen Spionage und des illegalen Technologietransfers verweisen die Akten kaum auf relevante Fälle. Die technologische Spionage des MfS in Italien ist vor allem als ein pragmatischer Versuch zu sehen, die Produktion und Verbreitung bestimmten technischen Wissens zu beschleunigen, ohne eine längere Phase der Forschung und Entwicklung zu durchlaufen. Diese wird ebenfalls als überwiegend an den kontingenten Bedürfnissen der für die Konsumgüterproduktion zuständigen Industriekombinate orientiert angesehen, was einmal mehr die Versuche des MfS unterstreicht, die von der politischen Führung geförderten Hilfsmaßnahmen zu unterstützen. Bei der Militärspionage auf der Halbinsel erzielte das MfS die beständigsten Ergebnisse. Die Analysten des HV A verfügten über detaillierte Informationen über die Strukturen der NATO in Italien, über die Stationierung italienischer und amerikanischer Kontingenten auf der Halbinsel und über einige der wichtigsten strategischen Infrastrukturen des Atlantischen Bündnisses auf und unter dem Territorium (siehe den Fall des NIPS), Kenntnisse die zum großen Teil mithilfe der Warschauer-Pakt-Verbundeten erlangt wurden. Die Bruderorgane erscheinen als Quelle in fast allen betrachteten Spionagebereichen. In den 1970er und 1980er Jahren kam es zu einer exponentiellen Vermehrung von Geheimdienstinformationen aus verbündeten Sicherheitsorganen, ein Zeichen dafür, dass die auf den oben erwähnten multilateralen Konferenzen formulierten Anreize des KGB für eine stärkere Zusammenarbeit nicht unbeachtet bleiben mussten. Es lässt sich nicht leugnen, dass zumindest für Italien die wachsende Zusammenarbeit zwischen kommunistischen Sicherheitsdiensten aus der ostdeutschen Dokumentation stark hervorgeht. Offen bleibt die Frage, ob Moskau tatsächlich vom Funktionieren des Systems profitiert hat, d.h. ob und in welchem Maße die alliierten Geheimdienste dazu beigetragen haben, die Entscheidungsprozesse des Kremls in Bezug auf die Halbinsel zu beeinflussen.:Inhaltsverzeichnis. Kapitel 1. Die DDR. Machtstrukturen und internationale Relevanz. 1.1. Der SED-Staat 1.1.1. Diktaturdurchsetzung. Die SED als Instrument der Arbeiterklasse zur Diktatur des Proletariats 1.1.2. Das Rechtssystem der DDR 1.1.3. SED und Gesellschaft 1.2. Die DDR im internationalen Kontext. UdSSR und BRD als bestimmende Faktoren der ostdeutschen Außenpolitik. 1.2.1. DDR und UdSSR 1.2.2. DDR und BRD 1.3. Die Stabilität gewährleisten. MfS, Partei und Gesellschaft 1.3.1. Erhaltung und Forschung. BStU, SED und MfS 1.3.2. MfS und ostdeutsche Gesellschaft 1.3.3. Das Gesicht dem Westen zu. Die Stasi im Ausland Kapitel II. Italien und DDR. 2.1. Politische Beziehungen 2.2. Wirtschaftsbeziehungen 2.3. Das "Centro Thomas Mann und die Kulturbeziehungen 2.4. SED und IKP Kapitel III. Italien in den Akten des MfS (1969-1970) 3.1. Politische Spionage und Quellen. 3.2. Die HV A und der Westen. Eine Bestandaufnahme. 3.2.1. HV A und politische Spionage. 3.2.2. Politische Spionage in Italien. 3.3. NATO und MfS 3.3.1. Militärspionage in Italien 3.3.2. Die Agenten 3.4. Die wissenschaftlich-technische Aufklärung über Italien 3.4.1. Italien in SIRA TDB 11 3.4.2. Die Hauptabteilung XVIII und der Bereich Kommerzielle Koordinierung (KoKo) 3.4.3. Fazit. 3.5. Italien in den Akten der Gegenspionage der DDR. 3.6. Das MfS und die politische Gewalt im Lichte der Dokumentation über die Roten Brigaden. 3.7. Die Datenbank SOUD und die Unterstützung der Bruderorgane bei der Informationssammlung über Italien. Schlussbemerkungen Literatutverzeichnis
Die Stadtlandschaften der historischen Gebiete, die unter dem Schutz der UNESCO stehen, sind in ihrer Ganzheit zu schuetzen, sei es physisch als auch funktionell, so wie in ihren Schoenheit. Besonders in den Entwicklungslaendern hat die zeitgenoessische Bebauungspolitik in den letzen Jahren die Stadtszene von Orten, die in der Liste des Weltkulturerbes stehen, sehr untergraben. Der Katmandu Valley World Heritage Site, der ein Beispiel fuer kuenstelische Bluete der Himalayazone darstellt, ist nun bedrorht von Wirtschaftsentwicklung und Massenbebauung, und erlebt dadurch einen zunehmenden Verlust von "Kulturerbezugehoerigkeit" und damit auch Verlust seiner Werte. An diesem Fall erkennt man die Notwendigkeit einer neuer Methode, die die zeitgenossische Architektur in die historischen Gebiete einwachsen laesst und wirksammer Strategien (durchfuehrbare) die die aeltesten Landschaften der Entwicklungs.laender zu schuetzen verstehen. ; The urban landscape of the historic areas under the care of UNESCO is an element whose integrity physical, visual and functional should be entirely protected. In these most recent years projects of contemporary architecture, particularly in developing countries, have destroyed the urban scenario of sites which are on the list of the World's Cultural Heritage. The Kathmandu Valley World Heritage Site, which represents an unparalleled example of artistic flowering in the Himalayan region, has been threatened by a continual economic development and by a great increase in population and hence a progressive loss of its "cultural heritage" and hence of its value. From this case arises the need for new methods of integration of contemporary architecture within the historical context and effective and sustainable strategies for safeguarding the oldest areas of the developing countries. ; El paisaje urbano de las áreas históricas tutelado por UNESCO es un elemento a proteger en su integridad fisica, funcional y visual. En los ultimos años las intervenciones de arquitectura contemporánea, especialmente en los países en vía de desarrollo, han minado el escenario urbano de los sitios incluidos en la lista del patrimonio mundial. El Kathmandu Valley World Heritage Site, ejemplo de prosperidad artística inigualable en la región himalayana, hoy amenazado por el desarrollo economico y la presión demográfica, ha vivido una progresiva perdida de patrimonialidad y por tanto de valor. De aquí nace la necesidad de nuevas metodologías de integración de la arquitectura contemporánea en los tejidos históricos, y de estrategias eficaces (y sostenibles) para tutelar las areas más antiguas en los países en vía de desarrollo. ; Le paysage urbain des zones historiques placées sous la protection de l'UNESCO est un élément à protéger dans son intégrité physique, fonctionnelle et visuelle. Au cours de ces dernières années nombre d'interventions architecturales ont miné le paysage urbain de sites inscrits dans la liste du patrimoine mondial, surtout dans les pays en voie de développement. Le Kathmandu Valley World Heritage Site, site qui représente un exemple de foisonnement artistique inégalé dans la région himalayenne, a subi un appauvrissement et une perte de valeur progressifs de son patrimoine, mis en danger par le développement économique et la pression démographique. Il en ressort l'exigence de mettre en oeuvre de nouvelles méthodologies d'intégration de l'architecture contemporaine dans les tissus urbains historiques et d'utiliser des stratégies (durables) efficaces afin de protéger les plus anciens sites des pays en voie de développement. ; Il paesaggio urbano delle aree storiche sotto la tutela dell'UNESCO è un elemento da proteggere nella sua integrità fisica, funzionale e visiva. In questi ultimi anni interventi di architettura contemporanea, specialmente nei paesi in via di sviluppo, hanno minato lo scenario urbano di siti iscritti nella lista del patrimonio mondiale. Il Kathmandu Valley World Heritage Site, che rappresenta un esempio di fioritura artistica senza pari nella regione himalayana, minacciato dallo sviluppo economico e dalla pressione demografica ha vissuto una progressiva perdita di "patrimonialità" e quindi di valore. Da questo caso emerge la necessità di nuove metodologie di integrazione dell'architettura contemporanea nei tessuti storici ed efficaci strategie (sostenibili) di tutela delle aree più antiche nei paesi in via di sviluppo.