In drei Beiträgen eines thematischen Schwerpunkts geht es um die Lage, die Rolle und die Benachteiligung der Frauen im Geschlechterverhältnis in der Demokratischen Republik Kongo, insbesondere vor dem Hintergrund anhaltender Krisen und des seit Jahren andauernden Krieges. Einer der Beiträge ist speziell der geschlechtsspezifischen Ausprägung von Gewalt gewidmet. (DÜI-Kör)
Der Autor beschäftigt sich mit einer speziellen Herausforderung, der sich Südafrika bei der Überwindung der Apartheid zu stellen hat: die an der Hautfarbe orientierte Benachteiligung im Arbeitsleben. Mit dem Employment Equity Act von 1998 schuf die Regierung einen gesetzlichen Rahmen, diese Diskriminierung zu beseitigen. In dem Beitrag werden Hintergründe, Ziele und Perspektiven des Gesetzes analysiert. (DÜI-Kör)
Die Funktion von Westbank und Gaza in der Wirtschaft Israels wird als die eines "unterstützenden Sektors" gekennzeichnet; in der Landwirtschaft führt strukturelle Benachteiligung, auch durch die Wasserbewirtschaftung, und die Enteignungspolitik zur Proletarisierung; der ohnehin unterentwickelte industrielle Sektor ist vielfältigen Restriktionen unterworfen; israelische Siedlungen dagegen werden aufwendig unterstützt (vgl. Karte zur Besiedlungsplanung); die Nutzung der Palästinenser als Arbeitskräftereservoir könnte sich bei weiterer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage Israels als Bombe mit Zeitzünder erweisen
In: Le magazine / Europäische Kommission, GD XXII, Allgemeine und Berufliche Bildung und Jugend: allgemeine und berufliche Bildung - Jugend in Europa, Heft 7, S. 6-7
Weiterführung und Verankerung : mit der Benachteiligung umgehen in transnationalen Situationen
In der heutigen Zeit ist die Mobilität viel mehr durch die sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und technischen Strukturen bedingt, die einerseits Vernetzungen und andererseits Enklaven bilden, als durch die geografischen Entfernungen oder politischen Grenzen an sich. Die Folge davon ist, dass viele Menschen in einem physisch diskontinuierlichen Raum leben, in Archipelen sozusagen. Es gibt viele Beispiele von Forschungsarbeiten über transnationale Lebenssituationen, aber wenige Autoren nach A. Sayad haben sich mit dem immanenten Problem dieser "Archipelbewohner" beschäftigt. Dieser Artikel führt die Schwierigkeiten derer aus, die mit dieser benachteiligten Situation leben müssen. Er zeigt, dass diese Mangelsituation nicht für alle Menschen die gleiche Bedeutung hat, da sie unterschiedliche Erwartungen, ein unterschiedliches Bewusstsein von sich und anderen haben und unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen.
Während der letzten 20 Jahre ist in den meisten europäischen Ländern eine Krise der allgemeinen Kinderbetreuung in Bezug auf die Betreuungszeit, die medizinische Versorgung und die frühkindliche Erziehung zu beobachten. Die Versorgungs- und Betreuungsarbeit wird zunehmend durch weibliche Migranten aus Übersee oder aus Osteuropa übernommen, die unter prekären Arbeitsbedingungen, oft ohne legalen Arbeitsvertrag und auf sehr niedrigem Lohnniveau angestellt werden. Der vorliegende Beitrag analysiert die Situation der weiblichen Migranten in der Kinderbetreuung und bezieht sich dabei vor allem auf den Grad der Eigenständigkeit, den die Frauen dadurch erreichen. Es werden ausgewählte Ergebnisse einer empirischen Studie von 2007 vorgestellt, welche die illegale Beschäftigung weiblicher Migranten in der Kinderbetreuung in Belgien untersucht. Es wird ferner ein theoretisches Rahmenmodell skizziert, das die Konzepte der Betreuung, der autonomen Migration und des Empowerment miteinander verbindet. Es wird hervorgehoben, dass die Kinderbetreuung einen wichtigen integrativen Teil der allgemeinen Migrationsstrategie bildet. Besonders wird dabei die persönliche Autonomie herausgestellt, welche von den Frauen durch ein Beschäftigungsverhältnis erreicht werden kann. (ICI).
Es brauchte nicht erst die Weltfrauenkonferenz von Peking im September 1995, um zu demonstrieren, daß die Frauen Afrikas ungeachtet ihrer anhaltenden wirtschaftlichen, politischen und rechtlichen Benachteiligung in allen gesellschaftlichen Bereichen um die Verbesserung ihrer Situation kämpfen. Ihre Bedeutung für die Überlebenssicherung, ökologische Wende und Teilhabe der Bevölkerungen am politischen Prozeß ist unter dem Eindruck der wirtschaftlichen Krise, unter der das subsaharische Afrika seit Beginn der 1990er Jahre leidet, aber auch durch die allenthalben eingeleiteten Demokratisierungsprozesse, noch gewachsen. Im gleichen Zeitraum (1985-1995) zeichnete sich ein Paradigmenwechsel innerhalb der entwicklungspolitischen Strategien und sozialwissenschaftlichen Forschungen ab: bisherige Programme der Einbindung von Frauen in die Entwicklung wurden - zumindest theoretisch - abgelöst durch das Strategem des empowerment, das auf der Einsicht in die gesellschaftliche Konstruktion von Geschlechterrollen (gender-Ansatz) aufbaut. (DÜI-Rwd)
Grundrechte gelten für alle Menschen, unabhängig von ihrem Alter. In der Praxis hingegen stossen ältere Menschen oft auf Hindernisse, die es ihnen erschweren, ihre Rechte wahrzunehmen. Häufig sind sie und ihr Umfeld sich nicht bewusst, dass sie Grund- und Menschenrechte einfordern können und Einschränkungen der Autonomie oder Benachteiligungen gegenüber jüngeren Menschen nicht einfach hinnehmen müssen. Das vorliegende Handbuch möchte das Bewusstsein für die Bedeutung der Grundrechte im Alter stärken. Es erklärt in verständlicher Sprache die wichtigsten Begriffe und Gesetze, welche in Bezug auf die Grundrechte von älteren Menschen relevant sind. Anhand konkreter Beispiele wird das theoretische Grundwissen in der Praxis erläutert. Die Fallbeispiele greifen Fragen aus den vier Themenfeldern «Arbeit», «Privatsphäre und Familie», «Wohnen und Heimalltag» und «Gesundheit» auf. Sie sollen Personen und Einrichtungen, welche beruflich oder im Rahmen eines freiwilligen Engagements mit älteren Menschen in Kontakt stehen, befähigen, grundrechtliche Fragestellungen in der Arbeit mit älteren Menschen zu erkennen und umzusetzen.
In: Africa development: a quarterly journal of the Council for the Development of Social Science Research in Africa = Afrique et développement, Band 22, Heft 1, S. 65-78
Der Artikel behandelt die gesellschaftliche Stellung der Frauen unter besonderer Berücksichtigung der Situation der Akademikerinnen. Die Autorin beklagt die mangelnde Wertschätzung der Frauen und die Unterschätzung ihrer Fähigkeiten, wobei das aktuelle Rollenklischee überwiegend der Kolonialzeit entstamme. Diskriminierung tritt in allen gesellschaftlichen Bereichen auf, in Beruf, Rechtsprechung, Familie und Bildung. Die Benachteiligung beginnt schon bei den Mädchen, deren Schulbildung weniger Bedeutung beigemessen wird als der der Jungen. So weisen Frauen eine höhere Analphabetenquote auf als Männer und haben dadurch schlechtere Berufsmöglichkeiten, was sie in materielle Abhängigkeit vom Mann versetzt. In weiterführende Schulen gehen nur wenige Mädchen, an der Universität sind sie lediglich eine kleine Minderheit, die gegen Vorurteile zu kämpfen hat. Akademikerinnen schließlich gelten als anmaßend und rebellisch; sie fallen buchstäblich aus der Rolle in einer Gesellschaft, in der ihr Status immer noch über das Ehefrau- und Muttersein definiert wird. Die meisten akademischen Frauen bemühen sich, die traditionellen Erwartungen zu erfüllen, da Alleinstehende ein schlechtes gesellschaftliches Ansehen haben. Als Verheiratete geben sie jedoch ihre Selbständigkeit häufig auf, da sie sich durch die Eheschließung zu Unterordnung und Gehorsam ihrem Ehemann gegenüber verpflichten. Um die Diskriminierung durch die geschlechtspezifische Arbeitsteilung und das Wertesystem zu überwinden, muß eine Aufklärungskampagne für die Gleichberechtigung der Geschlechter schon in der Schule beginnen. Die Hausarbeit sollte geteilt und Mädchen ein besserer Zugang zu Bildung und Beruf ermöglicht werden. (DÜI-Blm)
Zunächst werden die wesentlichen Merkmale der algerischen Gesellschaft und die wichtigsten Phasen der modernen Entwicklung dargestellt, wie sie besonders die Stellung der Frau betreffen. Anschließend werden die Probleme der Alphabetisierung und die gesellschaftlichen Folgen der Kontinuität eines hohen Prozentsatzes von Analphabeten unter Frauen diskutiert. Deutlich gemacht wird, daß sich die Bildungspolitik in Algerien aufs engste mit den Zielen der Wirtschaftspolitik verband, die dem westlichen Modell der Modernisierung im Sinn von Industrialisierung folgte. Es werden die Gründe für das Scheitern verschiedener Alphabetisierungskampagnen untersucht. Seit den 70er Jahren hat sich das religiös-moralische Klima äußerst nachteilig für Frauen ausgewirkt. Das Verstärken traditionalistischer Werte (Islam) hinsichtlich des Frauenbildes und der Frauenrolle, das Fehlen eines Konzeptes der Erwachsenenbildung für Frauen bewirken eine zunehmende Marginalisierung der Frau in allen Bereichen des öffentlichen Lebens, vor allem auf dem Arbeitsmarkt und im politischen Leben. (GF)
Dans nos démocraties libérales chacun possède le même poids dans la participation à l'exercice du pouvoir. Il est loin le temps du suffrage censitaire où en France et dans d'autres pays européens le droit de vote était octroyé aux seuls citoyens dont le montant des impôts dépassait un certain seuil et où les femmes n'avaient pas droit au vote. Vraiment? Pas si sûr! Au sein de ce numéro thématique de Bildungsforschung nous avons décidé d'accorder du crédit au discours des acteurs sur leur expérience de mépris qui va jusqu'à éprouver une différence statutaire dans leur capacité à participer au pouvoir. Cette entreprise de conceptualisation d'une citoyenneté de seconde classe est loin d'être terminée et en est encore à un état embryonnaire, mais elle apparaît intéressante pour penser certains des enjeux contemporains de l'éducation. (DIPF/Orig.) ; In unseren liberalen Demokratien hat jeder Bürger gleichermaßen Anrecht auf Teilhabe an politischer Mitbestimmung. Lange her sind die Zeiten, in denen nur solchen Bürgern in Frankreich und anderen europäischen Ländern das Wahlrecht verliehen wurde, die gemäß dem Zensus nachweisen konnten, dass sie eine bestimmte Mindestmenge an Steuern bezahlten. Lange her die Zeiten, in denen Frauen generell kein Wahlrecht hatten. Aber stimmt das wirklich? Der provokante Ausdruck "Bürger zweiter Klasse" scheint dieser Behauptung zu widersprechen. Offiziell und aus rechtlicher Sicht existiert der Begriff Bürger zweiter Klasse nicht. Was aber, wenn mancher diese Terminologie auf sich selbst bezieht. In dieser Ausgabe von BILDUNGSFORSCHUNG versuchen wir, den Menschen Gehör zu schenken, die sich von der Gesellschaft vernachlässigt fühlen und die der Überzeugung sind, täglich einen gesetzlichen Unterschied in ihrer Fähigkeit zur Machtteilhabe zu erfahren. Im Versuch, den Begriff "Bürger zweiter Klasse" genau zu definieren, sind wir noch weit davon entfernt, ein abschließendes Urteil fällen zu können. Allerdings lohnt es sich, diesen Begriff genauer zu betrachten, um über einige der aktuellen Themen im Bildungsbereich nachzudenken. (DIPF/Orig.)
Der Beitrag untersucht die Auswirkungen der Justizreform des Jahres 2001 und der Politik der "womenomics" der Regierung Abe. Aus dieser Perspektive wurde die Ernennung dreier Richterinnen an den Obersten Gerichtshof als ein neuer Schritt auf dem Wege zur Gleichstellung in der Justiz angesehen, die traditionell eine Männerdomäne war. Der erste Teil des Beitrages setzt sich mit dem Umfeld der politischen Initiativen des Premierministers auseinander, Frauen in führende Positionen innerhalb der japanischen Gesellschaft zu bringen, und beleuchtet die verschiedenen Maßnahmen, welche der Obersten Gerichtshof, das Justizministerium und die Anwaltsvereinigungen in Japan ergriffen haben, um diese Initiativen umzusetzen und die zahlreichen kulturellen, psychologischen und finanziellen Hemmnisse abzubauen, die bis heute den Aufstieg von Frauen im Justizsystem behindern. Die anschließenden beiden Teile befassen sich mit den demografischen Daten zur Entwicklung der Justiz in den formativen Jahren zwischen 2005 und 2017, einer Periode der Erneuerung der Juristenausbildung in Japan auf der Grundlage der Reform der Aufnahmeprüfung für die nationale Referendariatsausbildung und der Einrichtung von Law Schools. Die allgemeinen Daten zeigen eine erhebliche Zunahme der im Bereich der Justiz tätigen Personen – Richter, Staats- und Rechtsanwälte –, wobei die männliche Dominanz in diesen Berufen zwar etwas zurückgegangen ist, aber nach wie vor ein wesentliches Charakteristikum ist . Aber eine genauere Analyse der jüngeren Zahlen der Abgänger von der zentralen juristischen Ausbildungsinstitution (LTRI) lassen als Trend erkennen, dass die Rekrutierung von Richterinnen und Staatsanwältinnen insgesamt bereits das von der Regierung vorgegebene Ziel eines 20-prozentigen Frauenanteils erreicht hat. Gleichwohl ist der Anteil von Frauen in Spitzenpositionen mit nur 12 Richterinnen am Obersten Gerichtshof und als in Führungspositionen an den Instanzgerichten nach wie vor gering, was an unterschiedlichen Karrierewegen und einer weniger "erfolgsorientieren" Einstellung liegen dürfte. Der vierte Teil des Berichts diskutiert einige allgemeine Gender-Fragen. Dabei geht es zum einen um den Kampf gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, die in einigen Fällen durch die Berichterstattung in den Medien ins Licht der Öffentlichkeit kamen, und zum anderen um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Bezüglich letzterer werden einschlägige Initiativen aus den drei Zweigen der Justiz vorgestellt, wobei es insbesondere um die Elternzeit geht, die bislang von Männern zu wenig genutzt wird. Der letzte Teil wendet sich der neu aufgekommenen Problematik zu, wie die Justiz im Lichte jüngster Schwierigkeiten auf dem juristischen Arbeitsmarkt und auf der Ebene der Referendariatsausbildung und der Law Schools ausreichend attraktiv für die jüngere Generation gestaltet werden kann. Es werden verschiedene Initiativen der Rechtsanwaltskammern, des Justizministeriums und des Kabinetts vorgestellt, vermittels welcher das Bild einer vermeintlich von Stereotypen geprägten Justiz zurechtgerückt und junge Menschen, insbesondere Frauen für einen Eintritt in die Justiz gewonnen werden können. Der Beitrag schließt mit der Empfehlung, sich nicht lediglich quantitativ, sondern darüber hinaus auch qualitativ um die Einbindung von Frauen in die Justiz zu bemühen. Das Thema könne nicht von der Beseitigung der generellen Benachteiligung von Frauen im Recht, dem Engagement von Rechtsanwältinnen in neuen Rechtsgebieten, die noch immer von Rechtsanwälten dominiert würden, und einer neuen Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen in der japanischen Gesellschaft getrennt werden. (Die Redaktion) Resumé Le but de cet article est d'examiner l'impact de la réforme de la justice mise en place à partir de 2001 en relation avec la politique dite de«womenomics» promue par les Cabinets Abe. La présence de trois femmes juges à la Cour suprême avait été considérée, à cet égard comme une nouvelle étape sur la voie de la féminisation de la justice, bastion traditionnel de la masculinité. La première partie de cette contribution traite du contexte général des politiques avancées par le Premier ministre pour stimuler l'emploi féminin à des postes de responsabilité au Japon, ainsi que des mesures et recommandations diverses adoptées par les principaux acteurs de la justice – la Cour suprême, le ministère des Affaires Juridiques et la Fédération japonaise des associations du barreau, prises à cet effet, dans le but de lever les nombreux obstacles culturels, psychologiques et financiers qui continuent à entraver la promotion des femmes dans l'appareil judiciaire. La seconde partie est centrée sur des données démographiques décrivant l'évolution de la composition des milieux de la justice entre 2005 et 2017, période qui coïncide avec la restructuration du système de formation des professions judiciaires, notamment du régime de leur recrutement national et l'introduction des écoles de droit. Ces données générales font apparaître une augmentation sensible de la population judiciaire, qui, bien qu'inégalement répartie entre ses différentes branches – juges, procureurs et avocats – confirme que la domination masculine, même si elle est entamée, demeure une caractéristique fondamentale de l'organisation de la justice au Japon. Mais une analyse plus détaillée des dernières cohortes de diplômés du Centre national d'études judiciaires (CNEJ) fait apparaître une nouvelle tendance : la proportion de femmes recrutées comme juges et procureurs atteint voire dépasse les 20%, seuil fixé par le gouvernement. Néanmoins, la promotion de femmes à des postes à responsabilité demeure encore faible: seules douze femmes sont présidentes de tribunaux ou juges à la Cour suprême, une situation qui tient sans doute au fait que les femmes ont des parcours différents au sein de la magistrature et qu'elles sont moins «performantes» que leurs homologues masculins. La quatrième partie s'attache à quelques problématiques de genre dans la carrière des femmes, axées autour de deux points: d'une part, la lutte contre le harcèlement sexuel au sein de la magistrature, dont certains cas ont été dénoncés dans les médias, d'autre part la conciliation entre vie de famille et vie professionnelle. L'article décrit ainsi les dispositifs posés par les trois branches du hōsō pour faire en sorte que les contraintes professionnelles soient compatibles avec la vie privée et les liens familiaux avec, en point d'orgue, la question du congé parental, sous utilisé par les hommes. La cinquième partie parle d'une nouvelle problématique qui s'est récemment imposée: comment faire pour que les carrières judiciaires soient attractives pour la jeunesse, dans un environnement marqué à la fois par la réduction du «marché judiciaire» et la crise de recrutement qui affecte à la fois les écoles de droit et le CNEJ. L'article fait ainsi le point sur les divers dispositifs institués par le ministère des Affaires Juridiques, le barreau japonais et l'Office du Cabinet en vue de déconstruire les stéréotypes de la justice et d'inciter les jeunes, en particulier les jeunes filles, à embrasser une carrière judiciaire. En conclusion, il est souligné que la promotion des femmes dans la justice n'est pas simplement qu'une affaire quantitative mais qualitative. Elle est indissociable de la levée des biais sexistes dans le droit positif, de la capacité des femmes à investir des champs juridiques nouveaux qui étaient jusque-là l'apanage des hommes et d'une meilleure répartition des rôles entre hommes et femmes dans la société japonaise. ; The purpose of this article is to examine the impact of the reform of the judicial system in Japan implemented in 2001, in accordance with the "womenomics" policy promoted by the Abe Cabinets. In this respect, the presence of three female judges at the Supreme Court was considered as a new step on the path of the feminization of the judiciary which was traditionally a bastion of masculinity. This first part of this contribution deals with the general context of the policies advocated by the Prime minister in order to foster female employment at leading positions in Japan's society, and the various measures and recommendations taken by the main actors of the judiciary – the Supreme Court, the Ministry of Justice, the Japan Federation of Bar Associations – in order to cope with the situation created by the enactment and the implementation of these policies and to lift the numerous cultural, psychological and financial obstacles which still impede the promotion of women in the judiciary. The second part is centred on demographical data depicting the evolution of the judiciary between 2005 and 2017, a period which coincides with the restructuring of the legal education system hinged on the reform of the national bar examination and the creation of law schools. The general data show a huge increase in the population of the judiciary, but unequally distributed between the three components of the judiciary − judges, public prosecutors and lawyers − which confirm that male dominancy, even slightly affected, remains a fundamental characteristic of the judiciary in Japan. But a more detailed analysis of the last cohorts of graduates from the Legal Training and Research Institute (LTRI) reveals a new trend: the proportion of women recruited as judges and public prosecutors has already reached the objective of 20% fixed by the government. Hence, the proportion of women in management and direction posts is still low with, for example, only twelve women as Supreme Court judges and presidents of tribunals, mainly because women have different paths of career and are less "performant" than male judges. The fourth part addresses some main gender issues in the judicial careers from a twofold perspective: the first is the fight against sexual harassment within the judiciary, some cases of which have been highlighted by the media. The second relates to the problem of conciliation of professional and family life. The article describes the initiatives launched by the three branches of the hōsō for the accommodation of professional constrains with the protection of privacy and family links, with a focus on child care leave which is currently under-utilized by men. The last part evokes an issue which recently emerged: how to make the judiciary more attractive for young people in an environment plagued by the constriction of the legal market and the crisis of recruitment both at the LTRI and the law school level. The article discusses the various proposals made by the bar associations, the Ministry of Justice and the Cabinet Office at the local level, aiming at deconstructing an image of the judiciary somewhat stuffed with stereotypes, with the objective of impelling young people, especially women, to join the judiciary. The article concludes that the promotion of women in the judiciary should be studied not only through a quantitative, but a qualitative approach as well: a topic which cannot be dissociated from the eradication of the gender bias in Japanese positive law, the commitment of female lawyers in new fields of law still dominated by their male counterparts, and a new distribution of roles between males and females in Japanese society. Resumé Le but de cet article est d'examiner l'impact de la réforme de la justice mise en place à partir de 2001 en relation avec la politique dite de«womenomics» promue par les Cabinets Abe. La présence de trois femmes juges à la Cour suprême avait été considérée, à cet égard comme une nouvelle étape sur la voie de la féminisation de la justice, bastion traditionnel de la masculinité. La première partie de cette contribution traite du contexte général des politiques avancées par le Premier ministre pour stimuler l'emploi féminin à des postes de responsabilité au Japon, ainsi que des mesures et recommandations diverses adoptées par les principaux acteurs de la justice – la Cour suprême, le ministère des Affaires Juridiques et la Fédération japonaise des associations du barreau, prises à cet effet, dans le but de lever les nombreux obstacles culturels, psychologiques et financiers qui continuent à entraver la promotion des femmes dans l'appareil judiciaire. La seconde partie est centrée sur des données démographiques décrivant l'évolution de la composition des milieux de la justice entre 2005 et 2017, période qui coïncide avec la restructuration du système de formation des professions judiciaires, notamment du régime de leur recrutement national et l'introduction des écoles de droit. Ces données générales font apparaître une augmentation sensible de la population judiciaire, qui, bien qu'inégalement répartie entre ses différentes branches – juges, procureurs et avocats – confirme que la domination masculine, même si elle est entamée, demeure une caractéristique fondamentale de l'organisation de la justice au Japon. Mais une analyse plus détaillée des dernières cohortes de diplômés du Centre national d'études judiciaires (CNEJ) fait apparaître une nouvelle tendance : la proportion de femmes recrutées comme juges et procureurs atteint voire dépasse les 20%, seuil fixé par le gouvernement. Néanmoins, la promotion de femmes à des postes à responsabilité demeure encore faible: seules douze femmes sont présidentes de tribunaux ou juges à la Cour suprême, une situation qui tient sans doute au fait que les femmes ont des parcours différents au sein de la magistrature et qu'elles sont moins «performantes» que leurs homologues masculins. La quatrième partie s'attache à quelques problématiques de genre dans la carrière des femmes, axées autour de deux points: d'une part, la lutte contre le harcèlement sexuel au sein de la magistrature, dont certains cas ont été dénoncés dans les médias, d'autre part la conciliation entre vie de famille et vie professionnelle. L'article décrit ainsi les dispositifs posés par les trois branches du hōsō pour faire en sorte que les contraintes professionnelles soient compatibles avec la vie privée et les liens familiaux avec, en point d'orgue, la question du congé parental, sous utilisé par les hommes. La cinquième partie parle d'une nouvelle problématique qui s'est récemment imposée: comment faire pour que les carrières judiciaires soient attractives pour la jeunesse, dans un environnement marqué à la fois par la réduction du «marché judiciaire» et la crise de recrutement qui affecte à la fois les écoles de droit et le CNEJ. L'article fait ainsi le point sur les divers dispositifs institués par le ministère des Affaires Juridiques, le barreau japonais et l'Office du Cabinet en vue de déconstruire les stéréotypes de la justice et d'inciter les jeunes, en particulier les jeunes filles, à embrasser une carrière judiciaire. En conclusion, il est souligné que la promotion des femmes dans la justice n'est pas simplement qu'une affaire quantitative mais qualitative. Elle est indissociable de la levée des biais sexistes dans le droit positif, de la capacité des femmes à investir des champs juridiques nouveaux qui étaient jusque-là l'apanage des hommes et d'une meilleure répartition des rôles entre hommes et femmes dans la société japonaise.