Das Finanzierungssaldo des Landes Berlin ist bereits seit elf Jahren durchgehend negativ. Um die Finanzierungsprobleme zu lösen, hat der Berliner Senat kürzlich einen Finanzplan mit erheblichen Einsparungen bis zum Jahr 2009 vorgelegt. Reichen diese Maßnahmen aus, die Haushaltslage zu entschärfen? Wird das finanzpolitische Kriterium der Nachhaltigkeit erfüllt?
»Der Riß, welcher durch alle unsere gesellschaftlichen Verhältnisse geht«, war in Berlin - so konstatierten kritische Zeitgenossen wie der Frühsozialist Ernst Dronke bereits zu Beginn der vierziger Jahre - viel tiefer, die soziale Polarisierung in der preußischen Hauptstadt weit stärker fortgeschritten als in allen anderen deutschen Städten, von Wien vielleicht abgesehen. Berlin war eine »zweifelhafte Schöne«, eine »Braut der Zukunft«, spöttelte ein anderer demokratischer Zeitgenosse, der Schriftsteller Heinrich Bettziech (der unter seinem Pseudonym >Beta< im Revolutionsjahr als Satiriker zu einigem Ruhm gelangen sollte) gleichfalls um 1845: »Ihr Kostüm ist schäbig-gentil, hier und da äußerst kostbar und glänzend, aber wenn sie den Fuß hebt, kann man die zerrissenen Sohlen bemerken, und der feine Strumpf könnte auch besser gestopft seyn.« Berlin, so Bettziech weiter, oszilliere zwischen zwei Polen, nämlich dem »der Vornehmheit und des Staatsglanzes um das Brandenburger und das Potsdamer Thor herum« und seinem Gegenstück: »Nach den vielen entgegengesetzten Thoren hin breitet sich der viel umfangreichere Pol des Proletariats, des Verbrechens und der Armuth aus, durchspickt von Industrie und Dampffabrikation.«
Titelblatt I. Reisevorbereitungen II. Horizonte III. Bühne des Wandels IV. Expeditionen ins Herz der Berliner Republik V. Reiseerfahrungen Anhang: Literatur, Anmerkungen, Dank ; Die Studie Berlin - Bühne des Wandels ist ein Bericht. Basierend auf Clifford Geerts Ansatz der "Dichten Beschreibung" und Karl Poppers Ansatz von der "Offenen Gesellschaft" modernisiert sie die Form des klassischen Reiseberichts und wendet ihn auf die deutsche Hauptstadt Berlin an. Ziel ist die ganzheitliche Betrachtung einer Stadt von ihrer Gründung bis zur Gegenwart. Es geht darum, die verschiedenen Bereiche - Naturraum, Stadtraum (Architektur und Stadtplanung), Bevölkerung, Schlüsselstellen der Geschichte und aktuelle Problemfelder der Gegenwart (Kultur, Wirtschaft, Politik) - empirisch zu analysieren und zu einem Gesamtbild zu integrieren, um einen Überblick über die aktuelle Lage zu gewinnen. Die Anlayse basiert auf der Annahme: Berlin ist eine politische Stadt. Diese in mehreren Schritten belegte These erklärt die Besonderheit der Stadt. Wie die Untersuchung zeigt, gilt dies nicht nur für das 20. Jahrhundert. Von Beginn an wird Berlin von verschiedenen Kräften als Gegenstand und Plattform für ihre Politik genutzt. Im Unterschied zu anderen Städten gelingt es dabei keiner dieser Kräfte sich dauerhaft als allein domienierend zu etablieren. Bemerkenswert ist ferner, dass sich Berlin mehrfach als handelndes Subjekt profieliert, mit einer wir über die Region hinaus reichenden Prägekraft. Als Ertrag bietet die Studie: \- methodisch ein Instrument zur ganzheitlichen Stadtbeschreibung (und eine neue Anwendung und Weiterentwicklung der "Dichten Beschreibung" von Geertz), die es erlaubt unübersichtliche Alltagsbeobachtungen zu sortieren und zu bewerten. \- inhaltlich zeigt sie, dass Berlins verwirrende Gegenwart Entwicklungen (Parallelgesellschaften, Schattenwirtschaft) und Potenziale (Plattformfunktion, Lage in Nordosteuropa), die weder angemessen erkannt und analysiert, noch ansatzweise genutzt werden. ; The study entitled Berlin - ...
Die Nachfrage nach kulturellen Veranstaltungen ist bei Berlinern deutlich ausgeprägter als bei den übrigen Bundesbürgern. Dies gilt auch im Vergleich zu Bewohnern anderer deutscher Metropolen. Wie die Daten des vom DIW Berlin erhobenen Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zeigen, gilt das große Interesse nicht allein für "hochkulturelle" Angebote, sondern auch für "populärkulturelle". Betrug die Quote aller Berliner, die in ihrer Freizeit Angebote der Hochkultur in Anspruch nehmen, im Jahre 1995 bereits 68 %, so stieg sie auf 75 % im Jahre 1998. In jenem Jahr gingen etwa 2,2 Mill. Berliner ins Theater, in Konzerte und Ausstellungen, nach 2. Mill. im Jahre 1995. Die Berliner besuchten auch häufiger Kinos, Diskotheken sowie Pop- und Jazzkonzerte. Hier nahm die Besucherzahl im Untersuchungszeitraum von 1,9 Mill. auf 2,2 Mill. zu. Bemerkenswert ist, dass die Berliner auch unabhängig von wichtigen sozialen Merkmalen wie Einkommen und Bildung das Kulturangebot intensiver nutzen als andere Großstädter. Hier macht sich also ein spezifischer "Berlin-Effekt" bemerkbar. Offenbar fühlen sich Kulturinteressierte angezogen, Berlin als Lebensmittelpunkt zu wählen.
Berlín es un guión cinematográfico construido en tres actos lineales. Todo el proyecto, como se describe en la nota de intención y en los demás documentos, está justificado bajo la intención narrativa de explorar la maldad humana y los recovecos de la soledad, la tristeza y la violencia, como ejes de cambio y de corrupción del alma de los hombres. La historia está contextualizada en la época de 1960 en los campos colombianos, años en los cuales estaba implantado lo que se conoció como Frente Nacional. En dichos años, la situación política y social para los "bandoleros" que campaban en las zonas rurales, cambió de forma drástica y violenta para ellos. Por lo tanto, es posible la exploración de los citados temas en ese contexto, que se unen a una reflexión acerca de la relación entre víctimas y victimarios con la paz, la violencia y la venganza. ; Abstract. Berlin is a screenplay built in three linear acts. The entire project, as the writer"s note and other documents described in, is justified on the intentions to explore human evilness, loneliness, sadness and violence, as axes of change and corruption for the soul of the man. The story is contextualized in the period of 1960 in the Colombian countryside, years in which was introduced what became known as the "National Front". In those years, the political and social situation for the "bandits" who roamed in rural areas, changed in dramatical and violent way for them. Therefore, it is possible the exploration of such issues in this context, that bind to a reflection about the relationship between victims and perpetrators with the peace, violence and revenge. ; Maestría
This article explores the possible future of unified Berlin against the backdrop of other advanced metropoles, particularly Los Angeles, using some of the findings of global city research as well as that of L.A. school to shed light on the incipient developments of greater Berlin: industrial restructuring, growing internationalization, de- and reconstruction of spatial configurations, and the intensifying economic and social polarization as trends which Berlin shares with other metropoles adjusting to globalization pressures, even though it does not play in the league of global cities.
The Chilean author Carlos Cerda lived 12 years (1973-1985) of his exile in East-Berlin. After returning to Chile he published his book "Morir en Berlin" (in the year 1993). The novel tells the story of a small group of Chileans in exile. For them Berlin becomes a place of multiple loss since they not only lose their home but also their political beliefs and in the case of the two protagonists Maria and Lorena their marriage. Only Don Carlos, a senior communist party member, does not cease fighting for the real existing socialism with no regard to his own subjective needs. The divided Berlin is not only the scenario of a complex disillusion but becomes a mythical place of loss and a passage from life to death. Therefore, selectively, only those settings and scenes of the city are perceived which emphasize the myths referred to like Wagner's "Flying Dutchman" and Euripides' "Medea". Another thesis of this paper is that the myth created of Berlin does not emerge by chance but is inspired by the Berlin-discourses of the 20th century. ; Der chilenische Autor Carlos Cerda (1942-2001), der 12 Jahre seines Exils in Berlin – in dem Teil, der Hauptstadt der DDR war – verbracht hat (1973-1985), veröffentlicht nach seiner Rückkehr nach Chile "Morir en Berlin" (1993). Der Roman erzählt vom Schicksal einer kleinen Gruppe chilenischer Exilanten, für die Berlin der Ort eines vielfachen Verlustes – Verlust der Heimat, der politischen Überzeugung und im Fall der beiden Protagonisten Maria und Lorena, auch Verlust ihrer Ehegemeinschaft – wird. Nur von dem Altparteimitglied Don CarIos wird unter Verleugnung seiner eigenen subjektiven Ansprüche der real existierende Sozialismus noch verteidigt. Das geteilte Berlin, so die These dieses Beitrags, ist nicht nur Schauplatz einer umfassenden Desillusion, sondern es wird zu einem mythischen Ort des Verlustes und des Übergangs vom Leben in den Tod. Dementsprechend werden von der Stadt nur die Bilder und Szenen wahrgenommen, die die im Text selbst zitierten Mythen, vor allem Wagners "Fliegender Holländer" und Euripides' "Medea" noch verstärken. Diese Mythisierung Berlins, so eine weitere These, geschieht allerdings nicht willkürlich, sondern sie wird von der Gesamtheit der Berlin-Diskurse des 20. Jahrhunderts provoziert.
Gemeinschaftsgärten unterscheiden sich von anderen urbanen Grünflächen dadurch, dass sie gemeinschaftlich und überwiegend unentgeltlich angelegt und gepflegt werden und einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Marit Rosol führt in ihrer stadtgeographischen Dissertation Gemeinschaftsgärten als einen neuen Freiraumtyp ein und analysiert ihn im Kontext aktueller Tendenzen der Freiraumpolitik, der Forschungen zum bürgerschaftlichen Engagement sowie des Wandels von Staat und Planung. Anhand von neun Berliner Fallbeispielen werden Gemeinschaftsgärten umfassend charakterisiert. Motive und Ziele der relevanten AkteurInnen werden ebenso herausgearbeitet wie Potenziale, Schwierigkeiten und Risiken. Schließlich leitet die Autorin praktische Handlungsempfehlungen sowohl für die GartenaktivistInnen als auch für die räumliche Planung ab. Dabei wird auch auf aktuelle Erfahrungen "grüner Zwischennutzungen" sowie der community gardens in New York, Toronto und Seattle verwiesen. Gemeinschaftsgärten entstehen derzeit – so die These der Arbeit –vor dem Hintergrund eines gesellschaftlichen Wandels, der einerseits Freiräume für BewohnerInnen schafft, andererseits auch die Gefahr einer Abwälzung bislang kommunaler Aufgaben sowie eine ungleiche Versorgung mit öffentlichen Freiräumen befürchten lässt. Mit der Untersuchung der Bedingungen und Grenzen freiwilligen Engagements leistet die Arbeit einen empirischen und theoretischen Beitrag zur Diskussion um Stand und Entwicklung kommunaler Infrastrukturen. ; Community gardens differ from other urban green spaces like parks or allotments, because they are managed collectively and mostly voluntarily and are open to a broader public. Marit Rosol introduces community gardens as a new type of urban green spaces in Germany and analyses it in the context of landscape planning politics, research concerning civic engagement and changes of the (local) state and spatial planning. Based on qualitative research, especially in-depth interviews, nine Berlin case study community gardens are described comprehensively. Motivation and aims of the relevant actors as well as potentials, difficulties and risks are shown. Moreover the author gives practical advise both for gardening activists as for urban planners. For this purpose she also draws on experiences with "green" temporary uses as well as with community gardens in New York, Toronto and Seattle. Community gardens are currently coming into being in Berlin - so the thesis of the work - because of changes in society, which open up new opportunities for residents, but also imply the risk of downloading former state responsibilities onto them and unequal provision with open green spaces. With the study on conditions and barriers of voluntary engagement the work makes a theoretical and empirical contribution to the debates of state and development of municipal infrastructures.
Multiple editions of some issues are included in the reprint edition. ; Some issues lack dates. ; Mode of access: Internet. ; Reprint, with an introduction. Originally published: Berlin : Ernst Littfass, 1848; Berlin : L. Lassar, 1849.
Mittels einer Untersuchung von standardisierten Praktiken (Stadtrundgängen und Stadtrundfahrten) und Dispositiven (Stadtkarten, Reiseführer) fürs "Touren" von Städten zeigt diese Dissertation, (1) wie die Stadt Berlin in ein virtuelles Objekt, nämlich, einen touristischen Zielort, transformiert wird, ( 2) wie diese Transformation nicht nur durch die Bewegung von Touristen im Raum und das Unterwegssein ermöglicht wird, sondern durch touristische Kommunikation über die Stadt, und (3) wie diese emergente touristische Stadt in einer multiplen und polykontexturalen städtischen Öffentlichkeit eingebettet ist, wo sie in verschiedenen Typen von Beziehung mit naheliegenden Inszenierungen der Stadt eintritt, wie die der Stadt-Marketing und der kollektiven Erinnerungspolitik. Drei weitere Aspekte sind zu erwähnen, die den gesamten Text subtil anregen. Die Dissertation stellt eine neue Theorie des Tourismus als Kommunikationsform, und nicht als Form des Reisens, auf; sie integriert die Luhmannsche Kommunikationstheorie mit der Akteur-Netzwerk-Theorie, und sie ist durchaus empirisch, basierend auf einer jahrlangen ethnographischen Untersuchung (2005-2006) von Praktiken und Dispositiven des "Tourens" im zeitgenössischen Berlin. ; Through the study of standardized practices (walking tours, bus-tours) and devices (maps, guidebooks) for touring cities, this dissertation shows (1) how the city of Berlin is transformed into a virtual object, namely, an urban destination, (2) how such transformation is enabled not simply by tourist movement in space and being away from 'home', but by tourist communication on the city, and (3) how this emergent tourist city is embedded in a multiple and polycontextural urban public sphere, in which it enters into different types of relationship with neighbouring enactments of the city, such as those of city-marketing and collective memory. Subtly informing the whole text there are three aspects to be mentioned: the dissertation proposes a new theory of tourism as a form of communication, not of travel; it integrates Luhmann's communication theory with actor-network theory; and it is throughout empirical, based on a year-long ethnographic study (2005-2006) of touring practices and devices in contemporary Berlin.
Die folgenden Beiträge entstanden aus Hausarbeiten, die von Bachelor-Studierenden im Rahmen des Studienprojekts "Die Energiewende in Städten: Praxen, Projekte, Politik" am Institut für Geographie der Humboldt-Universität zu Berlin erstellt wurden. Das Studienprojekt fand unter der Leitung von Dr. Timothy Moss im Wintersemester 2016/17 statt.
The significant fact is that over the past two or three months of this Berlin crisis, the West has been developing an increasingly strong position from the points of view of politics and propaganda, of economics and cultural influence.
Das Gesundheitssystem und die verschiedenen Gesundheitsmärkte sind durch eine Vielfalt von Merkmalen gekennzeichnet, die ein hohes Maß an staatlicher Regulierung erforderlich machen. Allen Teilen der Bevölkerung Zugang zu Gesundheitsleistungen zu verschaffen und dies wirtschaftlich effizient und finanzierbar zu gestalten, stellt eine politische Herausforderung dar, die im Zug der demografischen Alterung der Gesellschaft noch größer werden wird. Damit gewinnt auch die wissenschaftliche Analyse und Evaluation von gesundheitspolitischen Maßnahmen an Bedeutung. Das DIW Berlin wird seine gesundheitsökonomische und gesundheitssoziologische Forschung daher weiter ausbauen. Im Mittelpunkt steht dabei die Analyse staatlicher Interventionen im Gesundheitsbereich. Darüber hinaus werden die mit Gesundheit und Krankheit verbundenen Lebenslagen untersucht. ; The health system and the various healthcare markets are characterized by a number of special features requiring a high degree of government regulation. Giving all sections of the population access to healthcare services, and doing this cost-effectively and affordably, is a political challenge that will become even more difficult as a result of society's aging demographic. Consequently, the scientific analysis and evaluation of healthcare policy is becoming increasingly important. DIW Berlin will therefore further develop its economic and sociological research into health. It will focus on analyzing government intervention in the field of healthcare and how this affects the wellbeing of individuals.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs brach in Deutschland eine regelrechte Kriegsbegeisterung aus. Über 200 öffentliche und private Sammlungen wurden angelegt, um den Daheimgebliebenen das Kriegsgeschehenen zu dokumentieren. Das bedeutendste Kriegsmuseum sollte als Leuchtturmprojekt in Berlin gebaut werden. Das Museum ging als "Reichskriegsmuseum" in die Architekturgeschichte ein. Gleichwohl blieb das Werk ungebaute Utopie. Im Jahr 1915 nahm der Direktor der Berliner Nationalgalerie Ludwig Justi die Arbeit an diesem Projekt auf. Eine Denkschrift aus dem Jahr 1918 informiert uns darüber. Diese überaus seltene Quelle stellt der nachstehende Aufsatz vor.