Meinung zum Informationsgehalt der Berliner Zeitung und Wünsche für die zukünftige inhaltliche Gestaltung.
Themen: Zufriedenheit mit der Zeitung; wichtigste Informationsquellen; Zeitungslesen trotz Information durch Fernsehen und Gründe dafür; Lesen anderer Tageszeitungen; Kaufverhalten bei Erhöhung der Preise der Zeitungen; weiterhin Kauf der "Berliner Zeitung"; Wunsch nach mehr oder weniger Information über Wirtschaftspolitik, Innenpolitik, Außenpolitik, Kultur, Ökologie, Entwicklung Berlins, Beziehung DDR/BRD, Sport; Häufigkeit des Lesens der Kommentare; Informiertheit über neue politische Organisationen; Interesse an Humor, Satire, Kaleidoskop, Wissenschaft und Technik, Familie, Gesundheit, Straßenverkehr; Gefallen von Werbeannoncen.
Ausgehend von einer Zunahme unkonventioneller politischer Beteiligung, interpretiert als Zeichen für die Veränderung der Richtung politischer Beeinflussungsprozesse, wird in dem Beitrag gefragt, wie sich die Bereitschaft zur unkonventionellen politischen Beteiligung in den achtziger Jahren entwickelt hat. Untersucht wird, ob die Bestimmungsgründe für diese Art der Partizipation gleich geblieben sind oder ob sie sich geändert haben. Es wird diskutiert, was diese Entwicklung für den Prozeß der Interessenrepräsentation bedeutet. Untersucht werden die Fragen am Beispiel West-Berlins. Hier gehört die unkonventionelle Beteiligung seit langem zur politischen Realität. Für die Analyse stehen Daten aus drei Umfragen aus den Jahren 1981, 1986 und 1990 zur Verfügung. Entwicklung und Formen unkonventioneller politischer Beteiligung werden dargestellt. Dabei werden verschiedene Typen unterschieden: legal-unkonventionelle Beteiligung; ziviler Ungehorsam; politische Gewalt. Als Bestimmungsgründe werden demographische Merkmale, sozioökonomische Merkmale, Bindung an Organisationen und Wertorientierungen erörtert. Abschließend werden die Konsequenzen aus der Entwicklung der politischen Beteiligung diskutiert. (ICA)
Als Konzept ist die "historische Stadt" relativ neu. Entwickelt wurde sie während der 1970er und 1980er Jahre aus den Grundideen der städtebaulichen Moderne. Das lässt sich besonders gut am Beispiel Ost-Berlin belegen. In dieser Zeit setzte sich hier eine heterogene Allianz von Führungskadern, Architekten und Intellektuellen für ein städtisches Umfeld ein, das die individuelle Erfahrung von Geschichtlichkeit vermittelt. Diese Ideen schlugen sich in den 1980er Jahren in einer Reihe von Prestigeprojekten nieder. In der Vorbereitung auf die 750-Jahrfeier von Berlin 1987 ließ die DDR-Führung einige der jahrzehntelang geschmähten Mietshausviertel renovieren und mit Insignien historischen Alltagslebens ausschmücken. Gleichzeitig wurden eine Reihe repräsentativer Bauprojekte geplant und teilweise realisiert, die sich stark an historische Bauformen anlehnen. Die historische Stadt vermengte Elemente verschiedener vergangener Epochen zu einer undifferenzierten Vorstellung von "der Vergangenheit." Diese Entwicklung beruhte auf einer Elastizität der sprachlichen Äußerungen von Städtebauern und Theoretikern. Im Laufe der 1970er und 1980er Jahre behielten Begriff wie "Wohnraumerhaltung" oder "Rekonstruktion" einerseits ihren positiven Klang bei, veränderten andererseits aber radikal ihre Bedeutung. In ähnlicher Weise wurde die quasi-biologische Konzeption der Stadt als Organismus, aus dem "überaltete" Wohnviertel nach Beendigung ihrer "Lebensdauer" entfernt werden müssen, Schritt für Schritt außer Kraft gesetzt. Durch Renovierungs- und Neubauprojekte initiierte die Ost-Berliner Führungsspitze und ihre ausführenden Organe eine Renaissance zahlreicher, lange vernachlässigter Stadtteile, die nach der Wiedervereinigung zu gehobenen Wohn- und Geschäftsvierteln wurden. Trotz der umfassenden personellen Neuordnung nach dem Ende der DDR muss die Ost-Berliner Städtebaupolitik vor und nach der Wiedervereinigung als Kontinuität und nicht als Bruch verstanden werden. Ungeachtet der politischen und wirtschaftlichen Unterschiede weist die städtebauliche Entwicklung in Ost-Berlin in den 1970er und 1980er Jahren starke Parallelen zu der im Westen auf. Sowohl in der DDR als auch in zahlreichen westlichen Ländern wurde mit der Erfindung der historischen Stadt reale und imaginäre Stadtgeschichte zunehmend kommerzialisiert und an lokale Eliten und Touristen vermarktet. Die historische Stadt wurde auch zum konzeptuellen Hintergrund für die zunehmend verbreitete Inszenierung und Deutung historischer Spuren im Stadtbild, mit der die neuen Mittelschichten politische und soziale Legitimation beanspruchten. ; The idea of a "historic city" is a rather recent phenomenon. As a conceptual framework, it evolved over the course of the 1970s and 1980s from the intellectual foundations of modernist urban design. This is especially well illustrated in East Berlin, where a heterogeneous group of politicians, architects, and scholars called for an urban environment that provides the individual experience of historicity. Their ideas were most prominently infused in a series of showcase projects built during the 1980s. For the celebration of Berlin's 750th anniversary in 1987, some of the long-despised late-19th-century tenement neighborhoods were remodeled and fitted out with the insignia of historic every-day life. In addition, a number of representative architectural ensembles were built that made use of different historic styles. The invention of the historic city collapsed the memories of different historic periods into a generic notion of "the past." This process relied on a specific elasticity of the language employed by designers and theorists. Over the course of the 1970s and 1980s, terms such as preservation or reconstruction retained a positive connotation while simultaneously time undergoing a radical change in meaning. In the same way, the quasi-biological conception of the city as a body with a life cycle, where "obsolete" neighborhoods had to be regularly demolished, was gradually suspended. Through both remodeling and new construction, the East German leaders and their collaborators initiated a renaissance of once neglected neighborhoods, which after the German reunification became prime locations for upscale housing and retail. Construction policy before and after the German reunification therefore has to be seen as a continuous development rather than a break. Despite the different political and economic system in the German Democratic Republic, East Berlin design politics during the 1970s and 1980s paralleled the approaches in Western countries, where real and imagined urban history was increasingly commodified and marketed to local elites and tourists. The historic city also became the conceptual background for a widely practiced exegesis of historic residues, through which Berlin's middle classes claimed social and political legitimacy.
In: Politische Klasse und politische Institutionen; Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin, S. 375-404
Titel und Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 5 Fälle und Methoden 8 Ergebnisse 9 Diskussion 22 Fazit 43 Zusammenfassung 45 Bildmaterial 47 Literaturverzeichnis 53 Danksagung 59 Lebenslauf 60 ; In der vorliegenden Arbeit wurde das rechtsmedizinische Obduktionsgut in Berlin der Jahre 1990 bis 2000 im Hinblick auf Suizide durch Verbrennen ausgewertet. Insgesamt fanden sich bei 6036 Suiziden 47 Fälle durch Selbstverbrennung (0,8 %). Bemerkenswert war, dass insbesondere religiöse oder kulturelle Motive keine wichtige Rolle in der Berliner Untersuchungsgruppe spielten, auch politische Motive fanden sich nur in wenigen Fällen. Allerdings wurden psychiatrische Störungen bei zwei Dritteln der Suizidenten gefunden, was sich mit den meisten anderen Studien in Einklang bringen ließ. Drei Viertel der Suizidenten waren Männer. Das mittlere Alter der Suizidenten betrug 44 Jahre. Üblicherweise erfolgte die Inbrandsetzung im Freien (66 %) nach Übergießen mit einem Brandbeschleuniger, zumeist mit Benzin. Nahezu alle Suizidenten wiesen dritt- oder viertgradige Brandverletzungen auf; durchschnittlich waren 78 % der Körperoberfläche verbrannt. Die höchsten Rauchgaskonzentrationen fanden sich bei Suizidenten, die sich in ihrem Pkw verbrannt hatten. 60 % der Suizidenten verstarben am Ort der Selbstverbrennung, 21 % überlebten länger als 24 Stunden. Als bedeutendste Todesursache wurden ausgedehnte Verbrennungen angegeben (34 %), gefolgt von kombinierten Todesursachen wie Verbrennung mit Rauchgasintoxikation (21 %) und Verbrennung mit Inhalationstrauma (15%). Bei den zunächst überlebenden Suizidenten stand ein Multiorganversagen als Todesursache im Vordergrund. Beeinflussung durch Alkohol oder Pharmaka spielte keine wesentliche Rolle, nur in Einzelfällen wurden bedeutsame Blutalkoholkonzentrationen festgestellt. Mehr als ein Drittel der Suizidenten hatte bereits zuvor Suizidversuche unternommen, jedoch in keinem Fall durch Selbstverbrennung. Eine enge Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden ist unabdingbar bei der Untersuchung von ...