While the effects of the platform economy on work are mainly studied through the lens of gig or cloud workers, many more employees are likely to be affected in non-platform firms or sectors. We discuss the mechanisms of platform economy's impact on the employment relationships and indirect effect on employment trends. Platform firms enter the service economy with business models that put existing service providers under pressure and advance a platform model of employment relationship. However, their transformative force is limited by three factors: employment regulations, access to welfare provisions and the employment relations at legacy firms. We examine the case of Amazon logistics in the US, Germany and the UK and find that the employment contract, as a legal institution, prevents the dissemination of independent contracting as the preferred employment model. Moreover, the welfare state has a paradoxical effect on platform work: universal welfare and liberal employment law facilitate the rise of precarious work.
In: The 21st Century Consumer: Vulnerable, Responsible, Transparent? ; Proceedings of the International Conference on Consumer Research (ICCR) 2016, S. 161-172
The sustainable development goals offer an integrated picture of possible transitions to sustainable development. They include social, economic and ecological goals, as well as goals for countries on various levels of economic development. Thus, they acknowledge that the transition to sustainability is a collective task that must be accomplished by humanity as a whole. They mention both sustainable consumption (SDG 12) and employment conditions (SDG 8). However, the literature linking decent work and behavioural change towards sustainability is still scarce. This paper aims to contribute to filling this gap by looking at the effects of growing employment insecurity on sustainable consumption, as exemplified by the purchase of organic food in the case of Germany.
Based on qualitative research this paper explores the direct and indirect employment effects of Chinese entrepreneurial activities in the trade sector of Ghana and Senegal. Formal and informal employment impacts are discussed before the background of distinctly different national policies and economic environments. The paper concentrates on evaluating employment effects with regard to the participation of marginalized social groups, inclusion and empowerment, and broader issues of social transformation. It is argued that future research should encompass issues such as the quality of employment relationships or stimuli for informal and self-employment and should also incorporate broader issues of spatial transformation, societal norms and practices.
"Der Beitrag nimmt den Zusammenhang von prekärer Erwerbsarbeit, sozialer Integration und subjektiven Zugehörigkeitsgefühlen von MigrantInnen zur Aufnahmegesellschaft in den Fokus. Auf der Grundlage qualitativer empirischer Erhebungen werden die Besonderheiten migrantischer Prekarität anhand von vier Typen herausgearbeitet, die Dynamik migrantischer Prekarität analysiert sowie die Auswirkungen prekärer Beschäftigung auf die subjektiven Bewertungen des eigenen Migrationsprojekts untersucht. Es wird dargestellt, inwiefern prekäre (soziale) Integration über Erwerbsarbeit Zugehörigkeitsgefühle der Betroffenen zur Aufnahmegesellschaft beeinträchtigt bzw. beeinflusst. Überlegungen zu den Spezifika des Migrationsstatus als eigenständiges Prekarisierungsrisiko runden den Beitrag ab." (Autorenreferat)
Der vorliegende Beitrag zielt darauf, in systematischer Weise die Übergänge von Schule zu Arbeit und den Prozess des Berufsanfangs in Ungarn zwischen 1980 und 2003 zu beschreiben. Eines der Schlüsselprobleme der Studie ist die Beziehung zwischen Bildung und Arbeitsmarkt vor und nach dem Zusammenbruch des Sozialismus. Besonders die Frage, in welcher Weise Veränderungen im institutionellen System diese Beziehungen beeinflussen, steht im Mittelpunkt. Der Autor analysiert dabei insbesondere die Zeitspanne, die es braucht, eine Anstellung zu finden, und die Qualität dieser ersten Beschäftigung bezogen auf die vorherige Ausbildung. Hinsichtlich des weiteren Karriere-Prozesses liegt der Fokus auf der Beziehung zwischen dem Arbeitsmarktzugang und den Chancen und den Gefahren in der nachfolgenden Arbeitskarriere. Untersucht werden hier der Einfluss des Arbeitssuchprozesses und die Charakteristiken der ersten Beschäftigung auf der Wahrscheinlichkeit des Statuszugewinns und des Statusverlusts sowie auf die Möglichkeit, in den ersten Jahren arbeitslos zu werden. Es wird der Frage nachgegangen, ob Schwierigkeiten beim Arbeitsmarktzugang die Karriere dauerhaft beeinflussen. (ICD)
Das Ziel der Untersuchung "Verbreitung, Nutzung und mögliche Probleme von Werkverträgen - Qualitative Betriebsfallstudien" lag in der empirischen Erfassung des Spektrums und der qualitativen Vielfalt der Werkvertragsnutzung in der Bundesrepublik. Basierend auf einem methodisch kontrollierten mehrstufigen Auswahlprozess wurden im Rahmen der Studie im Verlauf des Jahres 2016 insgesamt 410 qualitative Interviews in 285 Betrieben vor Ort durchgeführt. Mittels systematischer Inhaltsanalysen der Interviews identifiziert die Studie unterschiedliche Einsatzgründe und Nutzungsvarianten von Werkverträgen. Weitere Ergebnisse betreffen das Verhältnis von Werkverträgen und Leiharbeit sowie die Formen rechtlicher Grauzonen, die im Kontext von Werkvertragsnutzungen auftreten.
Die vorliegende Studie analysiert und beschreibt erstmals auf Basis repräsentativer und teilweise umfangreicher Daten von mehr als 9.500 Unternehmen mit mindestens einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten die Werkvertragslandschaft in Deutschland. Sie trägt dazu bei, wesentliche Informationsdefizite zur Verbreitung, Nutzung, Motivlagen und Ausgestaltung von Werkverträgen (insb. Arbeitsbedingungen und rechtliche Aspekte), auf der Grundlage von quantitativen und belastbaren Ergebnissen, zu schließen. Daneben werden erste Abschätzungen der gesamten Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte durch die werkvertragsbedingte Vorleistungsnachfrage für ausgewählte Branchen vorgenommen. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Vergabe von Werkverträgen ein weit verbreitetes Phänomen ist, wobei die Werkvertragslandschaft durch eine Vielfalt unterschiedlicher Nutzungsmuster gekennzeichnet ist.
Eurofound is preparing to transition the European Working Conditions Survey (EWCS) from a computer-assisted personal interview (CAPI) to self-administered online data collection. GESIS was contracted to adapt the CAPI master questionnaire, translate the adapted online questionnaire into German and Polish, and cognitively pretest the online questionnaire using cross-cultural cognitive interviews and web probing. The main goal of cognitive testing was assessing the comparability of the adapted online questionnaire to the original face-to-face questionnaire. Further objectives were testing whether the online questionnaire is suitable for cross-cultural research and applies gender-sensitive language.
AbstractOver one million people work for a faith-based welfare provider in Germany. Caritas and Diakonie, the largest faith-based providers in Germany enjoy prerogatives that do not exist in other countries. This particular group of faith-based organizations is exempt from federal labor law and discrimination clauses, which results in arbitrary, and in other cases, institutional, forms of discrimination against particular social groups in society. Research has focused on the institutional regulation of faith-based practice in Germany. Much less attention has been devoted to the faith component within faith-based welfare provision. This study traces the evolution of church doctrine and its impact on the care and employment practices of faith-based welfare providers in Germany from the 1950s to the present. It argues that the conservative ideology of these welfare providers amplifies the negative effects of gendered occupational regimes.
Prozesse partnerschaftlicher Institutionalisierung werden, folgt man aktuellen soziologischen Gegenwartsdiagnosen, unter den Einflüssen der Flexibilisierung des Berufs- und Alltagslebens zunehmend riskant und unsicher. Einerseits, so die gegenwartsdiagnostische Annahme, sorge die Pluralisierung von Lebensformen dafür, dass klassische familiale Bindungen zugunsten neuer, riskanter Partnerschaftsarrangements in den Hintergrund treten. Andererseits drohen, so eine zweite Annahme, prekäre Beschäftigungsformen die Planung des Privat- und Familienlebens zunehmend zu erschweren. Die vorliegende Studie untersucht auf Basis eines handlungstheoretischen Analysemodells, inwieweit sich die Ausprägungen von Heiratsneigungen und Kinderwünschen unter jungen Paaren in Deutschland auf die besagten makrosozialen Entwicklungen zurückführen lassen. Der empirische Teil der Studie stützt sich dabei auf eine knapp 1.100 Personen umfassende repräsentative Stichprobe erwachsener Paare im Alter zwischen 18 und 36 Jahren, die im Winter 2012/13 rekrutiert wurde. Tendenziell zeigt sich, dass die die subjektive Wahrnehmung von Pluralisierungsphänomenen einen stärkeren Einfluss auf besagte Institutionalisierungsabsichten zeitigt als die subjektive Verarbeitung prekärer Beschäftigung. Allerdings ist dieser Befund stets im Kontext weiterer sozialstruktureller Kontrollvariablen zu betrachten, weshalb die Erklärungsstärke des berichteten Effekts vergleichsweise gering ausfällt.
Um die Wirkung atypischer Beschäftigungsverhältnisse auf Struktur und Ausmaß sozialer Ungleichheit abschätzen zu können, zeichnet das vorliegende Discussion Paper für 20 europäische Länder nach, wie sich atypische Beschäftigung im Vergleich zu regulären Beschäftigungsverhältnissen sowie Arbeitslosigkeit und Inaktivität entwickelt hat. Der Beobachtungszeitraum erstreckt sich von 1996 bis einschließlich 2009. Mit befristeten Beschäftigungsverhältnissen, Soloselbstständigkeit sowie substanzieller und marginaler Teilzeitarbeit werden vier Arten atypischer Beschäftigung unterschieden. Weil Arbeitsmarktrisiken ungleich zwischen verschiedenen Gruppen verteilt sind, betrachten wir die Beschäftigungsentwicklung getrennt nach Geschlecht, Alter und Bildung. (Autorenreferat)
Die vorliegende Betriebsfallstudie ist im Rahmen einer Magisterarbeit an der Universität Bremen entstanden. Im Zuge dieser Arbeit beschäftigt sich der Autor mit der Thematik des psychologischen Vertrags. Es werden implizite und unausgesprochene Erwartungen von Mitarbeitenden, welche sich innerhalb von sozialen Austauschbeziehungen in Organisationen herausbilden können, ermittelt und dargestellt. Hierzu wird zunächst das psychologische Vertragskonzept skizziert, das implizite, nicht schriftlich fixierte gegenseitige Erwartungen und Verpflichtungen zwischen Organisationen und Beschäftigten regelt. Im theoretischen Teil dieser Arbeit wird dabei auf klassische und moderne Konzeptionen des psychologischen Kontrakts, seine Entstehung und seine Weiterentwicklung eingegangen. Nachfolgend werden im empirischen Teil die Forschungsergebnisse - die Erwartungen von Arbeitnehmenden - vorgestellt und in das psychologische Vertragskonzept eingeordnet. Hierbei wird in einem Unterkapitel im Besonderen die Erwartungsdimension der Anerkennung näher betrachtet. Das Ziel dieser Untersuchung ist, die im Arbeitsalltag häufig unausgesprochen bleibenden Erwartungen im Rahmen reziproker Austauschbeziehungen in Organisationen darzustellen und somit sichtbar zu machen. Zudem werden diese Erwartungen in das Konzept des psychologischen Vertrags eingeordnet. Nach der Analyse des Textmaterials und der Bildung der Codes können zwei zentrale Ergebnisse zur Beantwortung der Forschungsfrage bezüglich der Erwartungen Arbeitnehmender an die Prozessqualität von Arbeit im Rahmen reziproker Austauschbeziehungen in Organisationen hervorgehoben werden. Erstens wird die Bedeutsamkeit von definierten Strukturen, an denen sich die Handlungen der Mitarbeitenden orientieren können, aus der Analyse der Gruppendiskussionen deutlich. Als zweites zentrales Forschungsergebnis ist die hohe Bedeutung der Erwartungsdimension der Anerkennung zu nennen. (ICD2)
"Angesichts anhaltend hoher und jüngst wieder steigender Arbeitslosenzahlen ist die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ein herausragendes Ziel deutscher wie europäischer Politik. Dabei ist es mit den "Hartz-Reformen" der Jahre 2003 bis 2005 zuletzt zu den tiefstgreifenden arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Veränderungen in der deutschen Nachkriegsgeschichte gekommen. Vor diesem Hintergrund nutzt die vorliegende Studie die Daten des Sozioökonomischen Panels, um einen für die Beschäftigungsentwicklung entscheidenden Teilaspekt des Arbeitsmarktgeschehens näher zu betrachten: den (Wieder-)Einstieg in Arbeit nach einer Phase der Erwerbslosigkeit. Die Analysen umfassen den Zeitraum von 2002 bis 2007 und untersuchen drei zentrale Fragenkomplexe. In einem ersten Schritt werden die Einstiegschancen verschiedener soziodemographischer Gruppen und deren zeitliche Entwicklung betrachtet. Wir können zeigen, dass sich die Einstiegschancen für viele Gruppen in der letzten Aufschwungphase erhöht haben, wobei die Verbesserungen für zwei traditionelle 'Problemgruppen', ostdeutsche und ältere Erwerbslose, besonders deutlich ausfielen. Kaum verbessert haben sich hingegen die Chancen von Langzeiterwerbslosen und Geringqualifizierten. Für diese Personengruppen besteht daher unvermindert Handlungsbedarf. Insgesamt sprechen diese Ergebnisse dafür, dass die mit den Arbeitsmarktreformen verfolgten Ziele bisher bestenfalls teilweise erreicht wurden. Dabei ist aber unbedingt zu berücksichtigen, dass uns die Kürze des Untersuchungszeitraums nicht erlaubt, die Wirkungen der Hartz-Reformen von den Einflüssen anderer wichtiger Wirkungsfaktoren wie der konjunkturellen Entwicklung zu trennen. In einem zweiten Schritt untersuchen wir, auf welchen Wegen Erwerbslose eine neue Anstellung gesucht und schließlich gefunden haben. Auch hier lassem sich ausgeprägte Gruppenunterschiede nachweisen. Zum Beispiel finden Langzeiterwerbslose sowie ostdeutsche und geringqualifizierte Erwerbslose ihre neue Beschäftigung besonders häufig über die öffentliche Arbeitsvermittlung. In einem dritten und letzten Schritt werden die aufgenommenen Beschäftigungsverhältnisse schließlich im Hinblick auf verschiedene Merkmale wie Umfang oder Befristung charakterisiert. Hier wird unter anderem deutlich, dass Einstiege in Vollzeitstellen rückläufig sind, während (unfreiwillige) Teilzeit- und geringfügige Beschäftigung ansteigen. Analysen zur Veränderung des Verdienstes und zu anderen Merkmalen der Arbeitsplatzqualität legen außerdem die Vermutung nahe, dass die verbesserten Beschäftigungschancen älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer teilweise mit der verstärkten Inkaufnahme von Verschlechterungen zusammenhängen. Für die ostdeutschen Erwerbslosen finden wir hingegen keine Hinweise auf eine gestiegene Konzessionsbereitschaft." (Autorenreferat)
Der Beitrag präsentiert erste Befunde aus dem Teilprojekt "Eigensinnige 'Kunden'. Die Auswirkungen strenger Zumutbarkeit auf die Erwerbsorientierung Arbeitsloser und prekär Beschäftigten" des SFB 580. Hauptsächlich auf eine qualitative Befragung von Beziehern des Arbeitslosengeldes II gestützt, argumentiert der Artikel vor dem Hintergrund der aktuellen underclass-Debatte. Er zeigt, dass es sich bei den Langzeitarbeitslosen keineswegs um Angehörige einer kulturell homogenen Unterschicht handelt. Ebenso wenig kann von einem breiten Verfall der Arbeitsmoral die Rede sein.
"This study tested the idea that there is not only a negative effect of job insecurity on performance but also a positive one. The positive effect can be expected because job insecurity might also motivate people to work hard because good performance might be believed to lessen the chance of being made redundant. We assume that both effects work simultaneously but that the negative effect is stronger than the positive one. Furthermore, we assume that the negative effect is mediated by work attitudes. Job insecurity, performance (in-role behavior and organizational citizenship behaviour), and work attitudes (job satisfaction, commitment, and justice perceptions) data were collected from 132 German nonmanagerial employees. Structural equation modeling provided some evidence for the hypothesized relationships. In addition, our data replicate the finding of Borg & Elizur (1992) that there are two separate dimensions of job insecurity with different correlational patterns: cognitive job insecurity (i.e., the probability estimate of loosing one's job) and affective job insecurity (i.e., being worried about loosing one's job)." (author's abstract)