Im Juni ist in Köln vom Europäischen Rat ein Europäischer Beschäftigungspakt zum nachhaltigen Abbau der Arbeitslosigkeit beschlossen worden. Der dort ins Leben gerufene makroökonomische Dialog (Köln-Prozeß) komplettiert die koordinierte Beschäftigungsstrategie (Luxemburg-Prozeß) und die Reformen zur Verbesserung von Innovationsfähigkeit und Markteffizienz in der EU (Cardiff-Prozeß). Welche Erfahrungen liegen bisher mit der europäischen Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik vor? Wie sind die Erfolgsaussichten einer gemeinschaftlichen Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu beurteilen?
Standard international trade lectures normally comprises three central theories: the Ricardian Model, the Heckscher-Ohlin-Samuelson Modell and New Trade Theory a la Krugman 1979 and 1980. Nowadays this trilogy needs to be enhanced with the basic concepts of a new class of trade models: the New New Trade Theory which accounts for firm heterogeneity and market entry costs. The basic objective of this paper is to present the contribution of Marc J. Melitz in Econometrica 2003 which is central to this new class of trade theory. I show how it is embedded in antecedent theory and highlight the new insights for trade patterns stemming from it.
Der Beitrag untersucht die Verbreitung von Tarifverträgen in Dienstleistungsunternehmen sowie deren Wirkungen auf die Beschäftigungspolitik im Falle von Nachfrageschwankungen. Der empirische Teil basiert auf der ZEW/Creditreform Konjunkturumfrage bei unternehmensnahen Dienstleistungsunternehmen aus den Jahren 1996 bis 1999. 38 Prozent der Unternehmen in der Stichprobe wenden einen Tarifvertrag an. In den nicht-tarifgebundenen Unternehmen werden in 87 Prozent die Arbeitsbedingungen einzelvertraglich ausgehandelt. Die ökonometrischen Ergebnisse auf der Grundlage von geordneten Panelprobitmodellen unter Berücksichtigung unbeobachteter unternehmensspezifischer Heterogenität deuten darauf hin, daß Tarifverträge die unternehmerische Beschäftigungspolitik beeinflussen. Im Falle von Nachfrageschwankungen wenden tarifgebundene Unternehmen die Instrumente Neueinstellungen und Überstunden/Kurzarbeit signifikant seltener als nichttarifgebundene Unternehmen an.
Langsam wird das beschäftigungspolitische Profi l der großen Koalition deutlich. Wie unterscheidet es sich von den Reformen der rot-grünen Regierungszeit? Oder zeigt sich eine längerfristige Kontinuität bei den Arbeitsmarktreformen in Deutschland?
Seit Großunternehmen unter den Bedingungen sinkender Wachstumsraten und global erhöhter Renditeforderungen verstärkt Arbeitsplätze abbauen, avancieren Existenzgründungen und ihre Förderung auch in Deutschland zum Hoffnungsträger der Struktur- und Beschäftigungspolitik. Im Buch wird die zentrale Hypothese überprüft, dass die Existenzgründungsförderung in ihrer derzeitigen Ausgestaltung erstens nicht nachhaltig zu mehr Beschäftigung beiträgt und sie zweitens den wirtschaftlichen Strukturwandel bremst. Für den Fördereffekt von Existenzgründungshilfen ist neben der Mikroebene vor allem auch die Makroebene relevant. Dem langfristig positiven Beschäftigungseffekt in den geförderten Gründungen stehen Verdrängungseffekte bei anderen Unternehmen gegenüber.
Transformation countries generally have to cope with the burden of heavy structural adjustments. The adjustment of distorted prices and production structures usually requires not only significant changes in the employment structure but also steep increases in the overall unemployment rate, which is tantamount to a significant deterioration of the social and economic situation of many citizens. Obviously employment policy has a crucial function during transformation processes. On the one hand it should reduce social burdens and increase both social and political stability, on the other hand it should by no means hinder the enhancement of economic efficiency. In a word, successful employment policy should simultaneously guarantee social stability and improve economic efficiency. It is well known that the adjustment of state owned enterprises in China resulted in a very poor performance up to now, especially with regard to its huge amount of surplus labour. This article seeks to analyse in which way the Chinese employment policy of the reform era was influenced by the above mentioned trade-off and may have hindered successful restructuring. It will be shown that there has been a strong over-emphasis on social functions at the expense of efficiency since 1978. But in recent years there is some evidence that the economic function of employment policy has gained significance.
Seit der Reform des EU-Vertrags 1997 gehört die 'Entwicklung einer koordinierten Beschäftigungsstrategie' zu den Aufgaben der Europäischen Union. Sie ruht auf den vier Säulen der 'Beschäftigungspolitischen Leitlinien' sowie auf dem im Juni 1999 verabschiedeten 'Europäischen Beschäftigungspakt'. Die Mitgliedsländer haben sich verpflichtet, die Leitlinien in nationale Aktionspläne umzusetzen. Die EU überwacht und bewertet diesen Prozeß zwar laufend. Die Leitlinien lassen aber viele Interpretationsspielräume offen, ihre Umsetzung kann nicht durch Sanktionen erzwungen werden. Damit bleibt die Beschäftigungspolitik hauptsächlich in nationaler Regie und Verantwortung. Auch der Beschäftigungspakt ändert daran nichts. Immerhin werden aber der Informationsaustausch und die Koordination zwischen den Ländern verbessert und die Öffentlichkeit über erfolgreiche Ansätze in anderen Ländern unterrichtet. Dadurch könnte sich der Handlungsdruck zur Bekämpfung der Arbeitsmarktprobleme auf nationaler Ebene erhöhen.
Bernd Knabe ; Zsfassung in engl. Sprache ; Inhaltsverzeichnis ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- 4 Z 68.247-1990,28/33
Interkommunale Bündnisse und Wissensnetzwerke spielen in der lokalen Beschäftigungspolitik eine zunehmend wichtige Rolle. An diesen Allianzen der administrativen Wissensschöpfung lassen sich spezifische Prozesse und Strukturen, Potentiale und Probleme beobachten, die sowohl für die wissenschaftliche Analyse als auch für die Gestaltung des organisierten Wissenstransfers im öffentlichen Sektor von Interesse sind. Der Beitrag verbindet empirische Befunde aus dem Politikfeld mit aktuellen Ansätzen der Wissensgenerierung und des Wissenstransfers. Im Zentrum steht die These, dass Prozesse der Konversion expliziten und impliziten Wissens von zentraler Bedeutung für das Verständnis interorganisatorischer Netzwerke sind: Netzwerke bilden eine Metaebene der Wissenskonversion und erweitern auf diese Weise die Konversionsprozesse der Bezugsorganisationen. Es werden empirische und theoretische Gründe für die Entstehung und den Wandel von Wissensnetzwerken abgeleitet sowie Transferformen unterschieden. Darüber hinaus verweist der Beitrag auf Anknüpfungspunkte für eine prozessorientierte, auch pathologische Effekte einbeziehende Forschungsperspektive. ; Networks between communities and cities are playing an increasingly important role in local employment policy. These alliances of administrative knowledge creation reveal certain processes and structures, potentials and problems that are of interest for both scientific analyses and management of public sector knowledge transfer. The article connects policy-related findings and current approaches of knowledge generation and transfer. It is argued that the conversion of explicit and implicit knowledge is a highly relevant concept for the understanding of interorganizational networks. Networks form a meta-level of knowledge conversion and thereby extend the conversion processes of reference organizations. Empirical and theoretical reasons for the emergence and change of knowledge networks are explained as well as different forms of knowledge transfer. Moreover, the article refers to a process-oriented perspective of analysis that may also include pathological effects.
Das immer drängender werdende Problem der Arbeitslosigkeit in Deutschland macht eine intensive Diskussion über Ursachen der Arbeitslosigkeit und Möglichkeiten zu deren Bekämpfung unabdingbar. Von vielen Seiten wird mehr denn je gefordert, daß die staatliche Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik durch gezielte Maßnahmen ein Ansteigen und eine weitere Verfestigung der Arbeitslosigkeit verhindern und Arbeitslose wieder in eine reguläre Beschäftigung vermitteln soll. Das vorliegende Gutachten untersucht die Wirkungen der Arbeitsmarktpolitik und deren Möglichkeiten und Grenzen unter verschiedenen Aspekten, die für eine wirtschaftspolitische Beurteilung relevant sind. Dabei stehen Maßnahmen der Aktiven Arbeitsmarktpolitik im Vordergrund. Im ersten Teil des Gutachtens werden die wichtigsten Instrumente der Aktiven Arbeitsmarktpolitik in ihrer rechtlichen Ausgestaltung beschrieben und deren Einsatz in der Bundesrepublik seit 1970 dargestellt. Der zweite Teil beschäftigt sich mit der Wirkungsanalyse von Maßnahmen der Aktiven Arbeitsmarktpolitik und diskutiert sowohl den makroökonomischen Zusammenhang zwischen AAMP und Beschäftigungs- und Lohnniveau und dessen empirische Evidenz als auch mikroökonomische Wirkungen der AAMP, insbesondere Qualifizierungsmaßnahmen, auf die Beschäftigungs- und Einkommensentwicklung der Teilnehmenden. Besondere Aufmerksamkeit muß hierbei methodischen Problemen gewidmet werden. Desweiteren werden die Ergebnisse einer eigens für dieses Gutachten unternommenen Wirkungsanalyse von Qualifizierungsmaßnahmen in Sachsen vorgestellt und der Entwicklung für Ostdeutschland insgesamt gegenübergestellt. Im dritten Teil schließlich geht es um den Stellenwert von Aktiver und Passiver Arbeitsmarktpolitik und deren Anreizkompatibilität. Eine ausführliche Zusammenfassung schließt das Gutachten ab.
Mit dem Amsterdamer Vertrag wurde die supranationale Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik konsolidiert und mit der europäischen Geschlechterpolitik zusammengeführt. Erstmalig stellt das neu eingeführte Beschäftigungskapitel einen Zusammenhang zwischen Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsrecht sowie Maßnahmen zur Integration von Frauen in die nationalen Arbeitsmärkte her. Neben der Chancengleichheit als eine vertraglich festgelegte Norm und dem Gender Mainstreaming-Programm gilt die Methode der offenen Koordinierung (OMK) als ein weiteres wichtiges Instrument zur Umsetzung der europäischen Zielvorgaben und Leitlinien. Ausgehend von der Frage, ob und inwiefern die europäische Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik tatsächlich als ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu demokratischen Geschlechterverhältnissen betrachtet werden kann, wird in einem ersten Schritt ein Überblick über die Entwicklung des Politikfeldes gegeben. In einem weiteren Schritt werden die Effekte der europäischen Arbeitsmarkt -und Beschäftigungspolitik auf gesellschaftliche Geschlechterverhältnisse skizziert. In diesem Zusammenhang wird gezeigt, dass die Verschränkung der EU-Gleichstellungspolitik mit der europäischen Beschäftigungsstrategie die Wirksamkeit des Antidiskriminierungsrechts schwächt und zu einer marktgerechten Erneuerung ungleicher Geschlechterverhältnisse in den nationalen Mitgliedstaaten führt
Mit den Vertragsänderungen des Amsterdamer Gipfels (1997) wurde die Beschäftigungspolitik offizieller Teil der Politik der EU. Mit ihr erhielten nicht nur europäische Institutionen Einfluss auf einen Politikbereich, der zuvor in nationaler Verantwortung lag, sondern mit der "offenen Methode der Koordinierung" wurde ein neues Politikinstrument eingeführt, das seither auch in anderen Politikbereichen Anwendung findet. Das vorliegende Papier möchte zeigen, welche Erklärungen verschiedene integrationstheoretische Ansätze für diese Entwicklung liefern können, indem vier Perspektiven miteinander verglichen werden: Institutionalistische politische Ökonomie, Neofunktionalismus, Intergouvernementalismus sowie der Governance-Ansatz. Diese sollen daraufhin geprüft werden, wie sie Ursprung, Form und Inhalt der Europäischen Beschäftigungspolitik jeweils erklären. Die oft unausgesprochen bleibende Entscheidung für einen theoretischen Ansatz hat weit gehende Folgen für das Verständnis europäischer Politik. Während Governance- Ansatz und Neofunktionalismus Politik als Antwort auf entstandene Probleme verstehen, betonen Intergouvernementalismus und politische Ökonomie Interessenkonflikte im Politikprozess. Auf Grundlage des vorgenommenen Vergleichs erweist sich die letztgenannte Sicht als überzeugender, und die mit ihr verbundenen Perspektiven besitzen eine höhere Erklärungskraft für die Europäische Beschäftigungspolitik. ; Treaty changes at the Amsterdam summit (1997) established employment policy as an official part of EU policy. European institutions not only gained influence in a policy area that formerly had been a national prerogative but, furthermore, the open method of coordination was introduced as a new policy tool which has since been applied in other arenas as well. This paper deals with the question of how different theoretical approaches - institutional political economy, neo-functionalism, intergovernmentalism and the governance perspective - account for these developments and aims at comparing their explanations. More specifically, it shows how these approaches explain the origins, development, and form of European Employment Policy. While a decision in favor of a particular approach is often taken implicitly, its impact on how European political processes are perceived can be great. Whereas the governance perspective and neo-functionalism think of policies as answers to actual problems, intergovernmentalism and political economy think of them as the outcome of political conflicts of interest. Based on the present comparison, the latter view seems more convincing, and the approaches connected with it gain higher salience in explaining the European Employment Policy.
Im Laufe der letzten Jahre werden vor dem Hintergrund der anhaltenden und weiterhin ansteigenden hohen Arbeitslosigkeit arbeitsmarkt- und beschäftigungspolitische Instrumente diskutiert, die nicht - wie meist üblich - an der Arbeitsmenge, sondern am Preis für Arbeit ansetzen. Zu diesen Instrumenten gehören die negative Einkommensteuer und Lohnsubventionen. Ziel und Inhalt des Bandes ist die Effizienzanalyse der beiden Instrumente im Rahmen der modernen Arbeitsmarkttheorien und der Neuen Institutionenökonomik. Innerhalb dieser theoretischen Konzepte erweisen sich beide Instrumente als effizienzsteigernde, d.h. beschäftigungsfördernde Maßnahmen, wobei der negativen Einkommensteuer eine höhere Wirksamkeit als den Lohnsubventionen zugebilligt werden kann.
Wenn im Jahr 2030 die stufenweise Anhebung der gesetzlichen Regelaltersgrenze auf 67 Jahre abgeschlossen sein wird, sind in Deutschland rund 8,8 Millionen Menschen zwischen 60 und 66 Jahren alt. Für den Bezug einer abschlagfreien Rente müsste bis zum 67. Lebensjahr gearbeitet werden. Finanzielle und andere Motive werden viele ältere Arbeitskräfte wahrscheinlich veranlassen, nicht frühzeitig in den Ruhestand zu gehen. Dies gilt insbesondere für die 65- und 66-Jährigen, von denen im Augenblick nur knapp 7 Prozent noch erwerbstätig sind. Angesichts der Abschläge werden künftig aber auch die etwas Jüngeren länger arbeiten. Wie viele das sein werden, lässt sich derzeit nicht genau vorhersagen. Es gibt jedoch Anhaltspunkte für eine Ober- und eine Untergrenze der wahrscheinlichen Entwicklung. Das Wachstum der älteren Bevölkerung und der längere Verbleib Älterer im Erwerbsleben führen zu einem deutlichen Anstieg des Erwerbspersonenpotenzials. Der Höhepunkt wird ungefähr im Jahr 2030 erreicht, wenn wegen der Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre zwischen 1,2 Millionen und über 3 Millionen Erwerbspersonen zusätzlich auf den Arbeitsmarkt drängen. Der oft prognostizierte Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials würde sich dadurch deutlich verzögern. Die beschäftigungspolitische Herausforderung liegt dann darin, für dieses zusätzliche Arbeitskräftepotenzial ebenso viele neue Arbeitsplätze zu schaffen.