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Es wird rekonstruiert, wie Probanden der Bewährungshilfe ihr Armutsrisiko bewältigen und wie die professionellen Helfer handeln, bzw. welche institutionellen Strategien von ihnen eingeschlagen werden. Es wurden hauptamtliche Bewährungshelfer in ganz Österreich zu diesen Problemen befragt. Dargestellt werden die überdurchschnittlich hohe und lange Arbeitslosigkeit der Betroffenen, die Rückverlagerung der Risikovorsorge in den Bereich der Familie, die Erfahrungen bei Inanspruchnahme der Sozialhilfe und die Hilfe des Bewährungshelfers. Es wird gezeigt, daß die charakterisierte Personengruppe eine spezielle Problemgruppe innerhalb der Sozialhilfeempfänger darstellt, die als stigmatisierte Randgruppe einem forcierten Armutsrisiko besonders stark unterworfen ist. (GF)

Der Autor analysiert am Beispiel der Bewährungshilfe die Privatisierung von Justizdienstleistungen in Österreich. Dazu gibt er einen geschichtlichen Überblick über den Prozeß des Aufbaus dieser privaten Organisationsbasis und dessen enge Verknüpfung mit politischen Entscheidungen der österreichischen Regierung. Ein Vergleich mit anderen, vor allem staatlichen Systemen der Bewährungshilfe in Europa wie in Frankreich, Großbritannien und Deutschland wird angestellt. Demgegenüber zeigt sich der private Status der österreichischen Organisation nach Ansicht des Autors produktiver als andere Organisationsformen, indem mehr Spielräume bleiben, um z.B. Werthaltungen zu kultivieren und zu entkriminalisieren. (prh)