In einem Plädoyer für eine kontrollierte Berücksichtigung biowissenschaftlicher Ansätze in den Sozialwissenschaften versucht der Autor die von ihm aufgrund der historischen Erfahrung als berechtigt herausgestellten Bedenken gegen die 'Perversion' der Soziologie argumentativ zu überprüfen. Ausgangspunkt seiner Überlegungen ist die Tatsache, daß sich wohl in allen soziologischen und gesellschaftstheoretischen Denksystemen implizite oder explizite Annahmen über und theoretische Rückgriffe auf die vermutete "Natur des Menschen" nachweisen ließen. Obwohl in den meisten Fällen eine Problematisierung der Verknüpfung biologischer und soziologischer Kategorien nicht erfolgt, sind die Sozialwissenschaftler dann der Meinung, einen nicht verfälschten rein soziologischen Ansatz zu vertreten und beziehen außerdem eine rigide antibiologische Position. Der Verfasser wendet sich gegen jeden "Kulturismus" (sozialen Determinismus) wie auch biologischen Reduktionsmismus (Biologismus). Er greift nun nacheinander diese antibiologischen Vorwürfe auf, um das jeweilige Defizit in der soziologischen Argumentation nachzuweisen, das auftaucht, sobald ein auch sozial wirksamer biologischer Faktor vorschnell ausgeschaltet oder geleugnet wird. Mit der Aufzählung sozialwissenschaftlicher Anwendungsgebiete für ethologische und psychologische Methoden sowie allgemein biowissenschaftliche Ansätze verbindet er ein Plädoyer für die von ihm verfochtene politikwissenschaftliche Richtung der "Biopolitics", um abschließend die häufig übersehene enge Verzahnung von Soziologie und Biologie nachzuweisen. (TR)
Sind Gene unser Schicksal? Die sozialwissenschaftliche und philosophische Diskussion der Ergebnisse der Genomforschung ist eigentümlich verzerrt. Meist wird die Gefahr eines genetischen Determinismus beschworen, der Selbstbestimmung und Freiheit der Subjekte bedrohe. Diese Studie zeigt die Grenzen dieser Kritik. Sie macht deutlich, dass die Arbeit von Selbsthilfegruppen im Bereich genetischer Krankheiten neue Formen personaler Identität und kollektiver Vergemeinschaftung schafft. Das genetische Wissen führt nicht zu einer »Biologisierung des Sozialen«, sondern verändert die individuelle Erfahrung von Schwangerschaft, Familie und Partnerschaft ebenso grundlegend wie gesellschaftliche Institutionen. Der Band wird abgerundet durch ein Glossar und eine Liste nützlicher Internetadressen, die einen Einstieg in die Diskussion ermöglichen.
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In der Praxis des Nudging wird die Sanftheit der Verhaltensbeeinflussung zum epistemischen Problem: Verhalten soll unbemerkt beeinflusst werden, doch erst durch den Nachweis von Verhaltensänderungen gewinnt das Konzept seine Überzeugungskraft. Tim Seitz untersucht ethnografisch die praktische Herstellung von Nudges. Er rekonstruiert miteinander verwobene Prozesse der Problematisierung, Lösungsentwicklung und Evidenzproduktion und macht deutlich: Nudging muss die Experimentalbedingungen immer erst schaffen, unter denen sich sanft regieren lässt
Der Begriff der Subjektkonstituierung bezeichnet die Entwicklung von Identität, d. h. den Prozess des Werdens. Um diesen Prozess zur Entwicklung einer Identität durchlaufen zu können, wird ein Leben in Freiheit vorausgesetzt. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie die Subjektkonstituierung von Personen, die innerhalb eines repressiven Regimes leben, erfolgt. Während des letzten Militärregimes in Argentinien (1976 – 1983) wurden politische Gegner als "subversive Feinde" (Conadep 1984, 9) definiert, verfolgt sowie in politischer Gefangenschaft gehalten und erlitten Misshandlungen und Verletzungen, die oft mit dem Tod endeten. Zu den Folgen des Militärregimes gehören 30.000 Desaparecidos (Verschwundene), über 500 Kinder von Desaparecidos, die unerlaubt zu Adoption frei gegeben wurden, sowie Menschen mit Biografien, die eine Zäsur erlitten haben. Diese Studie ist ein soziologischer Beitrag zur Aufklärung der Vergangenheit in Argentinien. Anhand von 24 narrativen Interviews mit Frauen, die ein solches Schicksal erfahren haben, wird in dieser Studie die "Subjektkonstituierung von Frauen in politischer Gefangenschaft während des Militärregimes 1976 – 1983 in Argentinien" untersucht. Die genaue Auswertung des Interviewmaterials ermöglicht, Wege und Mechanismen der Subjektkonstituierung unter repressiven Verhältnissen sowie deren Folgen zu erkennen. Bei der Analyse dieser Biografien wird die These vertreten, dass die politischen Gefangenen trotz der repressiven Verhältnisse handlungsfähig blieben. Diese Studie ist theoretisch in Michel Foucaults Machtanalytik (1994; 1999) sowie sein biopolitisches Konzept (1999) und Agambens Erweiterung dessen (2002) eingebettet. Foucault beschreibt in seinem Spätwerk die Subjektkonstituierung als "doppelte Bewegung", von Unterwerfung und Widerstand, worin sich Subjekte in Beziehung zu Machtverhältnissen entwickeln. Der Begriff Biopolitik bezeichnet demnach eine produktive Machttechnologie (seit dem 18. Jh.), welche die Probleme der Bevölkerung als zentrale Machtinteressen erkennt, wobei die Norm anstelle des Gesetzes greift. Das Leben und nicht der Tod ist das zentrale Element dieser neuen Machtform; um das Leben zu schützen, werden blutige Kriege geführt. Agamben übernimmt Foucaults Ansatz und erweitert diesen, mit der Ansicht, dass "die Produktion eines biopolitischen Körpers die ursprüngliche Leistung der souveränen Macht" (Agamben 2002, 16) sei. Anhand von Agambens Theorie der Ausnahme wird diskutiert, ob das Militärregime in Argentinien eine ähnliche Ausnahmesituation war, in welcher die politischen Gefangenen als Homines Sacri zu verstehen sind, die über ein "nacktes Leben" verfügten. Um entsprechende Fragen beantworten zu können, werden die Widerstandspraktiken der Interviewpartnerinnen in politischer Gefangenschaft untersucht. Die hier vorgenommene Untersuchung gibt zugleich eine Antwort auf die Frage, ob in einer totalitären Herrschaft die biopolitischen Elemente einer Gesellschaft nicht verschwinden, sondern auf andere widerständische und subversive Felder ausweichen. ; The concept of subject constitution describes the process of identity bilding, the process of beeing. To undergo this process it is necessary to live in freedom. Against this background we ask the question how work the subject constitution of people, who live in a repressive Regime. During the last military dictatorship in Argentina (1976 – 1983) the political opponents were identified as a "subversive enemy" (Conadep 1984, 9) and became victims of persecution, ill-treatment and torture, many were put to death. As a consequences of the military dictatorship 30.000 Desaparecidos 'the disappeared' are missing, over 500 of the Desaparecidos children were taken for adoption without the parent's permission and many Identity´s were this way change ore broken. This sociological study ist a contribution to the clarification of Argentinas recent history Based on 24 narrative interviews carried out with women, who are victims of such a destiny we analyze the "Subject constitution of women in political captivity during the military regime 1976 – 1983 in Argentina". By analizing the interviews we get the possibility to recognize the way and mechanism of subject constitution during a repressive dictatorship and its consequences. The analysis of this biographies derives from the idea, that a political prisoner can maintain his agency within a repressive dictatorship. Michel Foucaults Power knowledge (1994; 1999) and his concept of Biopolitcs (1999) as well asAgambens (2002) explanation of biopolitics provide the theoretical foundation of this study. In his work Foucault describes the process of subject constitution as a "double movement". He shows how it includes submission and resistance and where the subject get in relation with power. The concept of Biopolitics describes a productive powertechnology (since 18.th century). In this concept population is the most important issues of power and the law ist being replaced by rules. In Biopolitics to save the life is the most important issue of Power. Agamben takes Foucault's concept and expands it with the point of view that "the production of a biopolitical body ist the original capacity of a sovereign power" (Agamben 2002, 16). With Agambens theory of the exepction we want to examine if the term Homines Sacri, as someone left with only his/her "bare life" can be applied to the political prisoners analy during the military dictatorship in Argentina To answerer this question we analyze the resistance practises of women, who have been political prisoners during that period. The study focusses on the question whether the elements of biopolitics continue to exist under a military dictatorship, by transfering into subversive spaces and hence keep on existing in the society.
Der biomedizinische Fortschritt wirft Fragen auf, die einer vertieften sozialwissenschaftlichen Reflexion bedürfen: Wie verschieben sich Menschenbilder und Krankheitskonzepte? Welche neuen Rollen von Ärzten und Patienten lassen sich beobachten? Was sind die sozialen Implikationen medizinischer Verheißungen?Die Beiträge dieses Bandes stellen sich der Aufgabe, einen gesellschaftlichen Wandel, der sich eher unbemerkt und schleichend vollzieht, anhand von konkreten Fallstudien zu analysieren. Sie legen die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft, Technik und Wissenschaft offen und bieten einen breiten Überblick über Ansätze und Perspektiven der aktuellen biomedizinischen Forschung in Deutschland.
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Der Boom der Schönheitschirurgie, die Nutzung von Medikamenten zur Verbesserung der Stimmung oder Gedächtnisleistung sowie die »Anti-Aging«-Bewegung - alles Anzeichen dafür, dass die Medizin sich künftig nicht mehr allein mit der Heilung kranker Menschen, sondern zunehmend mit der »Optimierung« der körperlichen und geistigen Fähigkeiten Gesunder beschäftigen wird.Die Beiträge in diesem interdisziplinär besetzten Band gehen systematisch der Frage nach, wie neuartig diese Entwicklungen im historischen Vergleich sind, und erörtern kritisch die möglichen sozialen Folgen einer solchen »Entgrenzung« des medizinischen Wirkungsbereichs.
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Die drastische Zunahme der plastischen Chirurgie macht Technologien, die unter die Haut gehen, als soziales, kulturelles und politisches Phänomen besonders virulent. Sie werden als »Selbsttechnologien« gefasst, mittels derer Menschen sich selbst zu formen versuchen. Dieser Band geht den Fragen nach, welchen Normen die Menschen dabei folgen, welche Erfahrungen sie dabei machen, wie dies in Medien und Literatur thematisiert wird und wie sich angemessen darüber nachdenken lässt. Technologisch induzierte Arbeiten am eigenen Körper werden dabei als ambivalentes Phänomen zwischen Selbst-Ermächtigung und Selbst-Unterwerfung skizziert.
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The rise of the term "environment" to describe the present marks the influence that reflection on environmental relations and the possibility of engineering artificial environments have gained since the mid-nineteenth century. In closed artificial worlds such as space stations or artificial ecosystems, the entanglement of the "environment" with the surrounding organisms becomes the subject of a biopolitics that today opens up new spaces in autonomous environmental control technologies. Florian Sprenger pursues this transformation of ecological environmental knowledge with the aim of better understanding current technologies, making the term understandable and highlighting the biopolitical dimension of each ecology. - Der Aufstieg des Begriffs »Environment« zur Beschreibung der Gegenwart markiert den Einfluss, den das Nachdenken über Umgebungsrelationen und die Möglichkeit der technischen Gestaltung künstlicher Umgebungen seit Mitte des 19. Jahrhunderts gewonnen haben. In geschlossenen artifiziellen Welten wie Raumstationen oder künstlichen Ökosystemen wird die Verschränkung des »Environments« mit den umgebenen Organismen zum Gegenstand einer Biopolitik, die heute in autonomen Technologien der Umgebungskontrolle neue Räume erschließt. Florian Sprenger verfolgt diese Transformation ökologischen Umgebungswissens mit dem Ziel, gegenwärtige Technologien besser zu verstehen, den Begriff unselbstverständlich zu machen und die biopolitische Dimension jeder Ökologie herauszuarbeiten.
Kann Kunst heilen? Dieser Frage geht Jasmin Degeling mittels einer medienwissenschaftlichen Neubestimmung von Michel Foucaults Konzepten der Techniken des Selbst sowie der Sorge um sich nach und analysiert die Medien und Ästhetiken von Christoph Schlingensief und Elfriede Jelinek als ästhetische Therapeutiken. Am Beispiel der späteren Arbeiten des Theater-, Film- und Aktionskünstlers Christoph Schlingensief zeichnet sich die moderne politische und ästhetische Geschichte von Kunst als Medium der Therapeutik ab, während Elfriede Jelineks monumentaler Onlineroman NEID (MEIN ABFALL VON ALLEM) – EIN PRIVATROMAN mit literarischem Schreiben in virtuellen Räumen experimentiert und einen autobiographischen Roman entwirft, der jeder Form literarischer Subjektkonstitution eine feministische Absage erteilt. Die Studie rückt zeitgenössische Medien der Sorge als Übungen der Heilung, der Gesundheit und des Überlebens in den Blick, und verbindet diese mit einer Archäologie der ästhetischen und medialen Geschichte moderner Konzepte von Gesundheit und Heilung. ; Can art heal? Jasmin Degeling pursues this question via a redefinition of Michel Foucault's concepts of the technologies of the self as well as of care of the self through the lenses of media studies. For that purpose she describes and analyzes the media and aesthetics of Christoph Schlingensief and Elfriede Jelinek as aesthetic therapeutics. The example of the later works of theater, film, and action artist Christoph Schlingensief traces the modern political and aesthetic history of art as a medium of therapeutics, while Elfriede Jelinek's monumental online novel NEID (MEIN ABFALL VON ALLEM) – EIN PRIVATROMAN experiments with literary writing in virtual spaces and designs an autobiographical novel that rejects any form of literary subject constitution in a feminist way. The study brings contemporary media of care into view as exercises in healing, health, and survival, and connects them to an archaeology of the aesthetic and media history of modern concepts of health and healing.
Der Beitrag führt in die Geschichte des Begriffs "Biopolitik" ein und erläutert Grundzüge des Konzepts mit einem Fokus auf der 'Regierung des Lebens'. Eine exemplarische Lektüre von August Strindbergs I havsbandet ("Am offenen Meer", 1890) verdeutlicht Potentiale einer biopolitischen Perspektive auf literarische Texte. Strindbergs Roman verhandelt in hohem Maße Möglichkeiten und Grenzen einer Regierung des Lebens, die sowohl am Individuum als auch an Kollektiven ansetzt. Dabei kommt dem Sex eine wichtige Rolle zu. ; The contribution delves into the history of the term "biopolitics" and explains main features of the concept, focusing on the 'government of life#. An exemplary reading of August Strindberg's I havsbandet ("By the Open Sea", 1890) illuminates the potentials of biopolitical perspectives on literary texts. Strindberg's novel negotiates the possibilities and boundaries of the government of life in particular, including the government of individuals as well as the government of collectives. In this context, sex or sexuality plays an important role.
Jetzt auf Deutsch: der Bestseller »Ending Aging: The Rejuvenation Breakthroughs That Could Reverse Human Aging in Our Lifetime«.Fast alle Alternsforscher stimmen überein, dass sich die Alterung eines Tages verlangsamen lassen wird. Aubrey de Grey fasst die neuesten Erkenntnisse zusammen und zeigt, dass jene Biotechnologien, die den körperlichen Verfall nicht nur hinauszögern, sondern periodisch rückgängig machen, bereits in Reichweite sind.Alterung resultiert aus einer Anhäufung von Schadensformen, die wir kennen. Wir bewegen uns rasant auf die Entwicklung von Therapien zu, die diese Schäden beheben können. Durch seine Entmystifizierung des Alterungsprozesses demontiert de Grey systematisch die fatalistische Annahme, dass Alterung auf immer ein unabänderliches Schicksal bleiben muss.
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Gibt es Parallelen zwischen Michel Foucaults und Ernst Jüngers politischem Denken? Auf den ersten Blick scheint dies abwegig. Doch Nasser Ahmed deckt in Foucaults »Sexualität und Wahrheit I« und Jüngers »Der Arbeiter« denselben Typus biopolitischen Denkens auf und zeigt, wie nah sich beide Ansätze sind. Zwischen der Biomacht auf der einen und der Lebensmacht auf der anderen Seite, erhellt er einen Raum, der in bisherigen politischen Einordnungen unsichtbar geblieben ist: Foucault und Jünger stehen als biopolitische Denker auf derselben Seite einer fundamentalen Zweiteilung des politischen Denkens, welche das Politische weniger als Funktion der Verständigung, sondern eher als Funktion des Kampfes versteht
Der Aufstieg des Begriffs »Environment« zur Beschreibung der Gegenwart markiert den Einfluss, den das Nachdenken über Umgebungsrelationen und die Möglichkeit der technischen Gestaltung künstlicher Umgebungen seit Mitte des 19. Jahrhunderts gewonnen haben. In geschlossenen artifiziellen Welten wie Raumstationen oder künstlichen Ökosystemen wird die Verschränkung des »Environments« mit den umgebenen Organismen zum Gegenstand einer Biopolitik, die heute in autonomen Technologien der Umgebungskontrolle neue Räume erschließt. Florian Sprenger verfolgt diese Transformation ökologischen Umgebungswissens mit dem Ziel, gegenwärtige Technologien besser zu verstehen, den Begriff unselbstverständlich zu machen und die biopolitische Dimension jeder Ökologie herauszuarbeiten.
In this essay, I describe life- and climate-scientifically informed Bio- and Geo-Politics as important drivers of incremental change in urban everyday life. In three steps, I develop a social anthropological research programmatic that allows analysis of such change. Firstly, I identify a new role for knowledge practices in the enactment of techniques of government in times of real experiments. Secondly, I demonstrate that German European Ethnology as well as anthropology internationally harbors a neglected tradition of systematic long-term, methodologically broad research that is worth re-considering. It is really the only way to analytically capture incremental socio-ecological change. In a third and last step, I sketch a research programmatic rooted within a relational understanding of urban everyday life that pleads for an ethnography of infrastructure and of administrative practice. I emphasize the necessary role of epistemic partnerships with other actors in science as well as in urban development. This form of co-laborative anthropology furthers a new understanding of reflexivity and critique as mobility.