Black, Anton ; Schwarz, Anton
(1872-1946), politicians and guests ; (1872 - 1946), Politiker und Gastwirt
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(1872-1946), politicians and guests ; (1872 - 1946), Politiker und Gastwirt
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Picture Postcards and the visual Economy of the Black Atlantic around 1900: Contrast, Movement, MigrationThe article focuses on the picture postcard as an everyday object of written and visual communication, which, by around 1900, had become a very popular mass medium. Within a time of accelerated mobility and internal as much as external migration, it worked as a cultural signifier within what Paul Gilroy has termed the Black Atlantic. Referring critically to W.J.T. Mitchell's differentiation between a circulation and a migration of images, the article elaborates the political dimensions that lie in the potential loss of control which processes of migration generally entail; i.e., the risk that the meaning projected onto the given-to-be-seen is always already different from the meaning that was intended or to be communicated – as it is the case with the popular motif of black-and-white couples.
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Black in a white America: das "Amerikanische Dilemma" am Ende des 20. Jahrhunderts 0\. Einleitung 1\. "Rasse" - ein problematischer Begriff 2\. "Rassische" Sklaverei und die Erfindung der weißen Rasse 3\. Ökonomische Marginalisierung 4\. . und der weiße Sicherheitsstaat 5\. Die Komplizierung ethnischer Konfliktfronten 6\. Perspektiven afromaerikanischer Emanzipation 7\. . und das Programm der politischen Klasse ; Der Beitrag thematisiert vor dem Hintergrund der konstitutiven Bedeutung der "Color Line" für die US-amerikanische Gesellschaft gegenwärtige und historische Formen des weißen Rassismus sowie Perspektiven afroamerikanischer Emanzipation. ; The article deals with present and historical forms of white racism in U.S. American society as well as perspectives of African American emancipation.
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In der Bildstrecke wird das Projekt «From what distance are things clear?» vorgestellt. Das Projekt untersucht, wie politischer Raum durch verschiedene Architekturen und Formen der Reterritorialisierung wiederhergestellt wird. Indem Fragmente von Fotografien, Texten und Illustrationen zu einer architektonischen Sprache zusammengesetzt werden, die von den dominanten Rahmungen des Archivs abweicht, bedient sich dieses Projekt einer archäologischen Logik, um neue Notationsformen zu erarbeiten.
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Patricia Mühr Black Hawk Down – "Global Player" in Free Flight? On the Construction of Filmic Heroes in Times of New Wars This article argues that in popular war films, the representation of American soldiers as "global players" functions as an important and new element in the formation of sovereignty. Ridley Scott's 2001 blockbuster film Black Hawk Down is taken as an example to examine the modes of representation by which the "body in crisis" can be healed. While the topic of the film – the 1993 UN/US intervention in Somalia and the failure of that mission – promotes a persisting politicization of the condition of masculinity, this article is interested in how the film (re)creates the body of the soldier in the special forces as a representation of powerful and sovereign masculinity. This is done first of all through the way in which the relationship between "America" and "the world" is represented. The analysis shows that there are three important strategies in the construction of meanings, messages, and connotations, which can be seen as strategies of global national healing: the panoptic view, the image of "the woman", and the sacrifices of militarism. Black Hawk Down, the article argues, articulates and is articulated by a newly emerging global order that operates through diffuse, complex and deterritorialized categories, as well as through traditional national images. The variety of power formations that exceed the scope of the transnational state illustrate the ways in which new and old modes of representation are constructed.
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Als Malia Obama, die damals 11-jährige Tochter des US-amerikanischen Präsidenten, 2009 ihre Eltern mit ungeglättetem Haar nach Rom begleitete, ahnte sie wohl nicht, dass diese Frisur immer noch zum Politikum werden konnte. Einige Kommentatoren auf der konservativen Website »Free Republic« monierten, das Mädchen sei ungeeignet, die USA zu repräsentieren, und machten dies an ihrem Hairstyle fest. Selbst wenn solche Stimmen marginal blieben, rekurrierten sie auf bekannte Diskurse, die den Natural Hairstyle, auch bekannt unter dem Namen Afro, ähnlich wie schon in den 1950er- und 1960er-Jahren erneut mit Ungepflegtheit assoziierten.
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Es ist nachvollziehbar, dass ein Buch, das für sich in Anspruch nimmt, den Holocaust in seiner Gesamtheit erstmals korrekt zu erfassen und ihn durch einen neuen Zugriff zu untersuchen, besonders genau betrachtet wird. In der Fachwelt hat Snyders Arbeit entsprechend teilweise deutliche und bisweilen scharfe Kritik erfahren. Befasst man sich mit "Black Earth", so sollte man generell erwägen, mit welchem Habitus Snyder sein neuestes Werk offenbar verfasst hat, scheint er sich doch nicht nur als Wissenschaftler zu verstehen, sondern vielmehr auch als "public intellectual", der eine politische Agenda verfolgt.
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Irmela von der Lühe, BUDDENBROOKS AM SCHWARZEN MEER. VLADIMIR JABOTINSKYS ODESSA-ROMAN DIE FÜNF. "PORÓWNANIA" 1 (24), 2019. T. XXIV, S. 123-133. ISSN 1733-165X. Vladimir Jabotinskys Roman Die Fünf ist bei seinem Erscheinen in Deutschland (2012) als eine literarische Entdeckung gefeiert worden. In der Familiengeschichte der Milgroms aus dem Odessa der Jahre vor der Revolution von 1905 spiegeln sich Hoffnungen und Enttäuschungen der Revolution und der jüdischen Assimiliation, des Aufbruchs in eine neue Welt der Moderne und des Absturzes in eine Welt der brutalen Antimoderne. Der Beitrag untersucht die besonderen literarischen Strategien einer Arbeit an der Erinnerung: des Erzählens von Straßen, Plätzen und Räumen, der Analogisierung des politischen Geschehens mit einem Bühnengeschehen, der symbolistischen Überhöhung der Realität durch Rückgriff auf literarische Texte. Nichtnur aus politischen, auch aus erzählerischen Gründen wird Odessa in Jabotinkskys Roman also zu einem umstrittenen Erinnerungsort. ; Irmela von der Lühe, BUDDENBROOKS AT THE BLACK SEA. VLADIMIR JABOTINSKYS ODESSA-NOVEL THE FIVE. "PORÓWNANIA" 1 (24), 2019. Vol. XXIV, P. 123-133. ISSN 1733-165X. When Jabotinksys novel first appeared in Germany (2012) it was celebrated as a spectacular literary event. Jobtinsky's Jewish family novel is situated in the decades before the revolution of 1905; it deals with revolutionary hope and disappointment, with Jewish assimiliation and the idea of a new liberal and tolerant world. It ends with a complete decline of these visions into brutal antimodernism. This article describes special narrative strategies in producing spaces of memory as streets, places and special public locations. Thereby political events appear as analogies to theater plays and also in a symbolistic framework. By this Jabotinskys novel has become a controversial space of memory not only for political but also literary reasons.
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Bestimmte Kleidung vermittelt ein bestimmtes Image, was wiederum zur Folge hat, dass der Mensch bewusst oder unbewusst annimmt, sich dieses Image durch die Wahl seiner Kleidung aneignen zu können. Dieses Phänomen trifft nicht nur für die Gegenwart zu, sondern besaß bereits in der frühen Neuzeit Gültigkeit.Anhand von zeitgenössischen Quellen wie Kleider-, Kirchen- und Schulordnungen, Rezessen, Erlassen, Bürgersprachen etc. untersucht die vorliegende Arbeit, welches Image schwarze Bekleidung im 16. Jahrhundert verkörperte und innerhalb welcher sozialen Schichten diese Art der vestimentären Symbolik vorrangig Anwendung fand. Die gewonnenen Erkenntnisse verdeutlichen, dass die Bekleidungsfarbe Schwarz weitaus mehr war als ein auf einem speziellen Ästhetikempfinden basierendes Modephänomen. Schwarze Bekleidung versinnbildlichte die geistigen Strömungen ihrer Epoche, denn sie war in erster Linie Tracht der einflussreichen Berufsstände und Gesellschaftsschichten. Geistliche, Gelehrte, Vornehme und Vermögende rühmten die dunkelste aller Farben und verliehen ihr durch eigenen Gebrauch eine Art Vorbildcharekter. Somit ist die Beliebtheit schwarzer Gewandung ein Spiegelbild der damaligen Zeit: der politischen, geistigen und soziokulturellen Strömungen des 16. Jahrhunderts.
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Ein Blick auf die Helden und Außenseiter der Gesellschaft kann die "zweite Geschichte des Nationalsozialismus" (Peter Reichel) erhellen: Wie ging die Gesellschaft nach 1945 mit den ehemaligen Helden und Ausgegrenzten der NS-Zeit um? Wer wurde wann von wem und warum zu einem neuen Helden erklärt oder zum Außenseiter abgestempelt? Wer verhielt sich aus heutiger Sicht heldenhaft, galt den Zeitgenossen aber überhaupt nicht so? Und wer fand sich auf einmal am Rand der Gesellschaft wieder? Mit diesen Fragen beschäftigte sich eine Gruppe von zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Studiums im Alter an der Westfälischen Wilhelms-Universität vom Wintersemester 2015/16 bis zum Sommersemester 2017. Selbstständig haben die Studierenden zwei Jahre lang jeweils einzelne Aspekte dieser Thematik in Archiven, Bibliotheken und mit Hilfe von Zeitzeugeninterviews untersucht. Die Bandbreite der untersuchten Themen reicht hierbei vom Umgang mit Überlebenden der Shoa und der Entstehung von lokalen Erinnerungskulturen über die gesellschaftliche Stellung der von den Nazis als "Helden" verehrten Soldaten in der Bundesrepublik bis hin zur Analyse von Entnazifizierungs-prozessen und Neuanfängen in Kommunalpolitik und Vereinswesen nach 1945. So gelingt den Studierenden ein spannender Blick auf die Nachkriegszeit insgesamt. Gemeinsam ermöglichen die Arbeiten erste Antworten auf die Frage, wie der politische Wertewandel von nationalsozialistischer Diktatur zur freiheitlichen Demokratie in den Köpfen der Deutschen gelingen konnte.
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In: https://freidok.uni-freiburg.de/data/7115
Die Mittelgebirge Deutschlands gelten aufgrund ihrer mittelalterlichen Besiedlung und Landnutzung als Jungsiedelland. Wenig bekannt ist bisher über die Auswirkungen der Landnutzung auf die Geomorphodynamik in einem hohen Mittelgebirge wie dem Schwarzwald. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher mit den Fragen, wann die Sieldungs- und Landnutzungsgeschichte im Mittleren Schwarzwald tatsächlich beginnt und wie sich die mannigfaltigen Eingriffe des Menschen auf die Reliefformung ausgewirkt haben. Aus wissenschaftlicher Sicht ist sie daher der geographischen Teildisziplin der "Anthropogenen Geomorphologie" zuzuordnen. Das Gebiet der europäischen Hauptwasserscheide im Mittleren Schwarzwald bietet sich als Untersuchungsraum besonders zur Beantwortung der Fragestellungen an, da in ihm verschiedene Relief- und Entwässerungssysteme (danubisch und rhenanisch) aufeinander treffen, die eine vergleichende und umfassende Beurteilung der anthropogenen Reliefformung ermöglichen. Die Arbeit beruht im Wesentlichen auf geomorphologischen Untersuchungen, die jedoch durch zahlreiche weitere Methoden und Herangehensweisen ergänzt werden. Dazu gehören geophysikalische Methoden, aber auch innerhalb des Graduiertenkollegs "Gegenwartsbezogene Landschaftsgenese" angewandte Methoden wie die Holzkohlenkunde und die Pollenanalyse. Neben den Bio- und Geoarchiven wurden auch historische Archive hinsichtlich der Landnutzungsgeschichte im Untersuchungsraum ausgewertet. Eine zentrale Rolle bei der Interpretation der Ergebnisse spielt neben den geomorphologischen Labormethoden die geochronologische Einordnung der Sedimente mittels Radiokarbondatierungen besonders an Holzkohle. Die Ergebnisse der Datierungen untermauern insbesondere die stratigraphische Einordnung von Substraten zu Schichten und machen eine zuverlässige Zuordnung der Sedimente zu Landnutzungsphasen erst möglich. Die vorliegenden umfassenden Ergebnisse zu den Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen Landnutzung und Reliefformung im Mittleren Schwarzwald belegen, dass sich die durchgeführte interdisziplinäre Herangehensweise bewährt hat. Ein erster anthropogener Eingriff kann demnach für die Nachlimeszeit festgestellt werden. Er ist allerdings ohne flächenhafte und nachhaltige Wirkung für die Reliefformung im Untersuchungsraum. Ab dem Früh- und Hochmittelalter – und damit früher als bisher von Historikern belegt, die von einer Besiedlung im Zuge der Klostergründung St. Georgen 1084 sprechen – kann sowohl in den Geoarchiven als auch in den pollenanalytisch untersuchten Niedermoortorfen eine erste systematische Urbarmachung verbunden mit einer umfassenden Nutzung des Raumes festgestellt werden. Ausdruck dieser ersten Landnutzungsphase ist auch die Errichtung einer Motte im Gewann Vogte. Die anhaltende intensive landwirt-schaftliche Nutzung an den Hängen führt zu starken Bodenerosionsprozessen, die sich einerseits in der weiteren Ausräumung der periglaziären Sedimente an den Hängen (Kappung der Fließerden) und im Taltiefenbereich (Erosion der Nieder-terrassenschotter) auswirken und andererseits zur Akkumulation von mächtigen Kolluvien und Auensedimenten führen. Heute existieren die periglaziären Fließ-erden flächenhaft lediglich aus Basislagen, die Mittel- und Hauptlagen wurden im Untersuchungsraum großflächig erodiert. Auch in den nachfolgenden Jahrhunderten bis ins 19. Jh. hinein erreichte die Bodenerosion verursacht durch Landnutzungsformen wie der Reutbergwirtschaft immer wieder extreme Ausmaße, die sich ebenfalls in Kolluvien und Auen-sedimenten /-lehmen äußern. Neben dem Hochmittelalter ist das 18./19. Jh. aus geomorphodynamischer Sicht als besonders aktive Phase zu bewerten. Letztere geht einher mit einer in den historischen Karten dokumentierten starken Land-nutzung. So sank der Anteil der Waldfläche um 1800 auf 17% der Gesamtfläche. In den Zwischenzeiten sind Phasen geomorphodynamischer Ruhe festzustellen. Sie stimmen mit den Ruhephasen der Landnutzung im ausgehenden Spätmittelalter und während und nach dem Dreißigjährigen Krieg überein. Auch in den letzten beiden Jahrhunderten kam und kommt es zu einer anthropogenen Reliefgestaltung, wie das Kerbenreißen im Hexenloch der letzten 50 Jahre ein-drucksvoll belegt. Zukünftig könnte es durch die prognostizierte Zunahme der Starkregenereignisse im Schwarzwald im Zuge der globalen Klimaveränderungen zu einer Destabilisierung der großflächig auftretenden Lockersedimentdecken im Schwarzwald kommen. Wie die Beispiele der Rutschung im Rohrbachtal und des Kerbenreißens im Hexenloch zeigen, können relativ kleine Eingriffe des Menschen in die Landschaft starke Auswirkungen auf die Reliefgestaltung haben. ; In the Black Forest the onset of continuous settlement and agricultural activities only started during medieval times. In the last millennium human influence let to various changes of the landscape, but the triggered geomorphodynamical processes in the higher areas of the Black Forest are rarely studied so far. The aim of the research project was to investigate the relief shaping due to human activity and to compile an environmental and land use history of the middle Black Forest. The research project was conducted as part of the DFG Postgraduate Research Group "Formation and Development of Present-Day Landscapes" at the University of Freiburg, Germany. The study area is located at the main European watershed and comprises the very different relief and drainage pattern of the Danube and Rhine rivers, which enables a comparison and comprehensive evaluation of anthropogenic influence on the relief. Different geo- and bioarchives were investigated using geomorphological and geophysical methods, complemented by pollenanalysis and anthracological (charcoal) studies. By radiocarbon dating stratigraphic units were further allocated and sediments correlated with different phases of land use. Besides the study of environmental archives historical maps and old aerial photographs were evaluated to document landscape changes. The results of the research project document the great benefit of this multidisciplinary approach. The earliest detected human impact in the study area dates back to the late Roman period (after the abandonment of the limes), but had had little neither lasting nor extensive effect on the relief. For the Early and High Middle Ages the geoarchives as well as the mires show a first systematic land cultivation and colonisation of the area – earlier than assumed by historians. The intense land use caused geomorphic processes with erosion of periglacial sediments from the slopes and incision of streams at the valley grounds on the one hand and accumulation of colluvial sediments and flood loams on the other hand. Today only the lowermost part of the solifluction layers can still be found extensively in the study area while the two upper layers are missing widely. In the following centuries until the 19th century, soil erosion due to agricultural techniques still remained intense and resulted in further colluvial sediments and flood loams. Especially the High Middle Ages and the 18/19th century AD can be regarded as main periods of geomorphodynamic activity. The later period is associated with vast woodland clearings with a remaining overall woodland area of only 17 %, as documented by historical maps. Besides there were periods of relative geomorphological tranquillity, which go along with phases of lower land-use intensity like the Late Middle Ages or the time while and after the Thirty Years' War. Even though the woodland widely recovered in the last two centuries, minor anthropogenic impacts are still causing severe relief changes, as documented by the development of a gully at the study side "Hexenloch" and by the land slide in the "Rohrbachtal". In regard to the predicted rise of intense rainfall events in the Black Forest due to global climate change a destabilisation of the widespread loose sediments may occur.
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Während deutsche Einwanderer sich nur bedingt gegen die Institution der Sklaverei aussprachen, zeigten sie in ihrer Sicht auf African Americans ein weit höheres Maß an Geschlossenheit in ihrer ablehnenden Haltung. Um die Divergenz zwischen der Wahrnehmung von Sklaverei und African Americans sinnvoll zu kontextualisieren und zu erklären, erscheint die Kategorie der race als erhellende Untersuchungseinheit, welche hilft, die einseitige Wahrnehmung auf der menschlichen im Vergleich zur institutionellen Ebene zu beleuchten. Da der Begriff race weit weniger ideologisch belastet ist als der Begriff des Rassismus, bietet er ein Instrument, welches die nötige Offenheit für verschiedene Erklärungsansätze besitzt. Als Arbeitsgrundlage dient dabei die Definition von Stephen Cornell und Douglas Hartman. Die Autoren betonen besonders stark den menschlichen Ursprung der Kategorie race, ein für diese Untersuchung besonders wichtiger Aspekt, weil er auf die soziale Eingebundenheit des Konzepts verweist. Als solches handelt es sich bei race um eine historische Einheit, die Diskussionen und Wandlungen unterworfen war. Menschen schufen diese Kategorie als distinktes Merkmal für eine Gruppe von Menschen, die sie so eindeutig als von sich selbst unterschiedlich darstellten und damit eine möglichst große und eindeutige Differenz schufen. Diese Vorüberlegungen bilden die Basis für den Kontext, in dem die deutschen Einwanderer ihre Unterschiedlichkeit zu schwarzen Menschen wahrnahmen und davon ausgehend diese als Menschen beurteilten, was häufig mit einer Bewertung der Institution der Sklaverei einherging, der viele der in Amerika lebenden African Americans unterworfen waren. Die Divergenz zwischen dem Selbst und dem Gegenüber schlägt sich dabei in den komplementären Konzepten von blackness und whiteness nieder. Im Zusammenhang mit den deutschen Immigranten spielen diese beiden Perspektiven eine wichtige Rolle, weil so die Denkmuster der Deutschen zum Teil aus ihrem Fokus auf das Anderssein ihres Gegenübers, also der blackness, und zum Teil aus dem Gefühl der eigenen besonderen Stellung, also der whiteness, zu erklären sind. Deutsche Einwanderer schlossen sich Argumentationsmustern aus der Literatur oder der Populärwissenschaft in unterschiedlichen Ausprägung sowohl direkt auch indirekt an, was darauf hindeutet, dass sie wohl mit Gedanken um die Thematik blackness bereits schon in der alten Heimat in variierender Intensität konfrontiert worden waren und damit ihre Äußerungen zu schwarzen Menschen, welche sie nach ihrer Ankunft in den USA trafen, auch auf Vorstellungen beruhten, die sie vor einem direkten Kontakt mit Schwarzen geformt hatten. In Anlehnung an die Diskussionen innerhalb der USA zu schwarzen Menschen wurde Blackness für die deutschen Einwanderer zu einer gesellschaftlichen Kategorie, mit der sie sich in unterschiedlichen Intensitätsgraden auseinandersetzten mussten, weil sie potentiell enorme Auswirkungen auf die verschiedensten Aspekte des Lebens haben konnte. Die Institution der Sklaverei als eine auf race basierende Arbeitsform spielte dabei eine wichtige Rolle, weil hier eine institutionalisierte Manifestation der rassistischen Hierarchisierung in der amerikanischen Gesellschaft existierte. Innerhalb dieser hierarchisierten Gesellschaft stellte die Distanzierung von schwarzen Menschen und, damit einhergehend, die Integration in die Gruppe der weißen Amerikaner eine grundlegende Tendenz dar. Die Kategorie whiteness gewann also enorm an Wichtigkeit für die Einwanderer, wobei die sich daraus ergebenden Folgen etwa in wirtschaftlicher Hinsicht nicht unbedingt der Realität entsprechen mussten, sondern auch auf subjektive Wahrnehmungen beschränkt sein konnten. Vor diesem Hintergrund erklärt sich die hohe Zahl der deutschen Immigranten, die eine latente Abneigung oder sogar offene Abscheu gegenüber African Americans zeigte. Dieser Anreiz zur Differenzierung in Weiße und Schwarze war im Zusammenhang mit der Diskussion um die Institution der Sklaverei nicht gegeben, denn dabei ging es vor allem den intellektuellen Deutschen primär um abstrakte Ideen wie Freiheit und Gleichheit, die sie dann ohne oder nur mit geringem Bezug zu schwarzen Menschen diskutierten. Solange also die Distanz zu African Americans und damit die Zugehörigkeit zur Kategorie whiteness gewahrt blieb, konnten die Deutschen ihre Meinungen gegen die Sklaverei äußern. Es ging dann nicht um das Wohl der Schwarzen, sondern um die Institution und die damit verbundenen abstrakten Prinzipien. ; By far not the majority of German immigrants opposed the institution of slavery and opposition to the peculiar institution had many different faces. At the same time, German immigrants were much more united in their dislike of African Americans. In order to better contextualized the divergency between the perception of slavery and the perception of African Americans, the category of "race" will be used to explain a one-sided view on the humane in contrast to the institutional level. Based on Stephen Cornell- and Douglas Hartman- definition, race will be seen as a historical entity, which is subjected to dicussions and changes. German Immigrants very clearly differentiated themselves from African Americans; the concepts of blackness and whiteness explain this phenomenon. While blackness focuses on the aspect that regarded the other as different from oneself, whiteness emphasizes the union Germans wanted to feel with white Americans including their privileged statues in comparison to African Americans. Hence, whiteness became a major aspect of integration into the American society. The institution of slavery was judged differently in a sense that it was very often seperated from the human condition of blacks and regarded purely as an institution, which had to be judged. Particularly intellectual German immigrants based their judgment on political or philosophical convictions; the concept of an abstract freedom, seperated from the plight of African Americans, played an important role.
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Moralpanik bezeichnet eine Dynamik, im Zuge derer eine Gruppe als homogen, 'fremd', 'deviant' und Gefahr für die moralische Ordnung der Gesellschaft konstruiert wird. Der Artikel arbeitet am Beispiel von politischen Deutungskämpfen um Kriminalität und die Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) Sigmaringen sowie um Vergewaltigungen in Tübingen typische Elemente der Moralpaniken im Bereich Flucht und Migration heraus: lange Äquivalenzketten, ein Generalverdacht gegenüber bestimmten Gruppen, raunende Sprache, die retrospektive Konstruktion einer vom Verfall bedrohte Idylle, der Rekurs auf einen vermeintlichen gesunden Menschenverstand, dem eine naive politische Korrektheit gegenübergestellt wird, sowie die Behauptung eines permissiven und hilflosen Agierens der Justiz- und Sicherheitsbehörden. Soziale Medien wie Facebook, so wird gezeigt, tragen insbesondere durch (teils strategische) Interventionen rassistisch auftretender Accounts zu einer raschen Ausweitung von Moralpaniken bei. ; The concept of moral panic describes a dynamic in which a specific group is constructed as homogenous, alien, deviant and danger to the moral order of society. The article presents two case studies of moral panics surrounding the arrival of refugees in Germany: 1) Public debates around crime and the refugee shelter in Sigmaringen and 2) discussions about rape and refugees in Tübingen. Typical elements of the moral panics in both cases are long chains of equivalence, a generalised suspicion against targeted groups, the retrospective construction of an endangered idyll, the reference to a supposed common sense in opposition to a naive political correctness as well as the claim of permissive and helpless legal and police authorities. Social media such as Facebook facilitates a quick diffusion of moral panics. Strategic interventions of openly racist accounts play an important role in this dynamic.
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Titelblatt und Inhalt Vorwort und Danksagung 10 Teil I 1\. Einleitung 15 1.1 "Do you have blacks, too?" - Problemstellung 15 1.2 Forschungsstand 22 1.3 Konzeption und Struktur 25 2\. Rassismus und "schwarze" Kultur Theoretische Überlegungen 28 2.1 Rassismus 28 2.2 ("Schwarze") Kultur und Identität 36 3\. Afro-brasilianische Kultur seit 100 Jahren im Blick der Wissenschaft 46 3.1 Afrikaner in Brasilien - ein Problem für die Elite 46 3.2. Das afrikanische Erbe - Zeichen für Toleranz 47 3.3 Der Fall aus dem Paradies - die Studien der UNESCO 49 3.4 Rassismus - ein Tabu, afro-brasilianische Kultur geduldet 52 3.5 Rassenbeziehungen aus neuen Perspektiven 53 3.6 Der brasilianische Karneval als Forschungsthema 56 4\. Der Weg der Forschung - Fragestellungen und Methoden 60 4.1 Hypothesen und zentrale Forschungsfragen 60 4.2 Zwischen Konzepten und Emotionen - Instrumente 63 4.3 Schwierigkeiten und Besonderheiten der Feldforschung 68 Teil II 5\. Über 350 Jahre Sklaverei - brasilianische Geschichte der Rassenbeziehungen 73 5.1 Sklaverei - Rückgrat der Kolonialgesellschaft 73 5.2 Schwarzer Widerstand zwischen Verhandlung und Konflikt 78 5.3 Der lange Weg zum goldenen Gesetz 90 6\. Die drei "C" afro-brasilianischer Kultur - Carnaval, Capoeira, Candomblé 95 6.1 Land des Karnevals 95 6.2 Capoeira - Tanz der Kämpfer 108 6.3 Candomblé - die Religion der afrikanischen Götter 113 7\. Brasilianische Schwarzenbewegung - zwischen Anpassung und Abgrenzung 119 7.1 Die Nation wird aufgehellt 120 7.2 Assimilierung zur Überwindung der Rassenschranken 122 7.3 Frente Negra Brasileira - die erste politische schwarze Vereinigung 125 7.4 Kurze Blüte zwischen den Diktaturen: Teatro do Negro 127 7.5 Die politische Vertretung: Movimento Negro Unificado (MNU) 130 8\. Racismo Cordial - höflicher Rassismus 134 8.1 Lass Deine Farbe nicht unbemerkt durchgehen - Schwierigkeiten bei der Statistik 135 8.2 Die soziale und wirtschaftliche Situation der Afro-Brasilianer 142 8.3 "mit gepflegtem Auftreten" - verdeckter Rassismus 156 8.4 Auf der Suche nach ...
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Die vorliegende Arbeit untersucht die vermeintliche Krise staatlicher Ordnung Ende der 1960er Jahre in den USA und die Reaktionen der staatlichen Institutionen auf den Angriff durch politische Gewalt anhand einer performanz- und erzähltheoretischen Analyse von zwei Gerichtsprozessen. Beide Verfahren gegen Ikonen der Black Power-Bewegung, People vs. Huey Newton ab 1968, People vs. Angela Davis ab 1970 wurden zu einem Brennpunkt der gesamtgesellschaftlichen Debatte um Gerechtigkeit und demokratische Grundrechte. Durch eine Analyse der Interaktion aller beteiligten Akteure vor Gericht, der vorgebrachten Narrative sowohl im Gerichtsssaal als auch in der Presse, durch die Solidaritätskomittees der Angeklagten weitergetragen, ist eine performative Rekonstruktion des amerikanischen Rechtsstaates und der amerikanischen Demokratie auszumachen. Diese wurde unter Begriffen wie dem "fair trial" und der Beziehung zwischen afroamerikanischen Bürgern und der Polizei und der Fähigkeit des Strafjustizsystems, Gerechtigkeit für alle seine Bürger zu garantieren, verhandelt. In den Prozessen wurde der inhärente Rassismus in der amerikanischen Gesellschaft als größte Hürde zwischen der bisherigen Rechtspraxis und einem solchen neu verhandelten Verständnis von Gerechtigkeit identifiziert, die als solche angenommene weiße Normalität des Justizapparats wurde sichtbar gemacht und dekonstruiert. In der performativen Neukonstruktion und -deutung der Akteure vor Gericht verschob sich dieses bisherige Machtgefälle vor allem innerhalb des Gerichtssaals, indem die Kategorien Race, Class und Gender neu zueinander in Bezug gesetzt wurden und die Angeklagten eine Selbstbehauptung als gleichwertige Rechtssubjekte im spezifischen Raum des Gerichts erlangen konnten. Zudem etablierte sich ein Juryauswahlverfahren, welches Bias explizit anerkannte. Durch diese Entwicklung wurde das narrative wie performative 'Bedrohungsszenario', was zuvor von staatlichen Akteuren öffentlich konstruiert worden war, ausgehebelt; ein von staatlicher Seite angestoßener Sicherheitsdiskurs konnte sich nicht gesamtgesellschaftlich durchsetzten. ; By analyzing two court cases, this dissertation examines the perceived crisis of Democracy in the late 1960s in the United States and the reactions of state institutions to the attack by political violence. Both trials against icons of the Black Power movement, People v. Huey Newton in 1968, People v. Angela Davis beginning in 1970, became a focal point of the overall social debate on justice and basic democratic rights. An analysis of the interaction of all of the protagonists involved in court, the narratives that were brought forward in the courtroom and in the press, and the defendants' solidarity committees reveal a performative reconstruction of the American rule of law and American democracy. This was negotiated under concepts such as the "fair trial" and the relationship between African-American citizens and the police and the ability of the criminal justice system to guarantee justice for all its citizens. In the trials, the inherent racism in American society was identified as the greatest obstacle between previous legal practice and such a renegotiated understanding of justice, making visible and deconstructing the white normality of the judicial system assumed as such. In the performative re-construction and reinterpretation of the actors in court, categories such race, class, and gender shifted, allowing the Defendants to achieve self-assertion as equal legal subjects. In addition, a jury selection procedure was established that explicitly recognized bias. This development undermined the narrative and performative "threat" which had previously been publicly constructed by politicians, and a security discourse initiated by the state was not able to assert itself throughout society.
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