Ernst Blochs Philosophie der Utopie
In: Utopieforschung: interdisziplinäre Studien zur neuzeitlichen Utopie. 1, S. 293-303
"Auf den Menschen bezogen widerspricht Utopie dem Schein seiner Vollendung in ihrer kritischen Funktion und intendiert zugleich die Verwirklichung seines Wesens. Auf der Objektseite bezeugt sie das Noch-Nicht-Realisierte, das Offene, Fragmentarische, das Noch-Nicht des natürlichen und gesellschaftlichen Seins. Subjektive Potenz und objektive Potentialität sind dialektisch aufeinander bezogen: sie begründen die Möglichkeit von Hoffnung in der Welt. ... Bloch betont nicht nur ausdrücklich den revolutionären Auftrag jeder Theorie, er ist seiner Philosophie immanent und macht deren auch politische Gewalt aus. Revolution ist radikale Zurückführung der Politik auf das Soziale, bedeutet Aufhebung auch der politischen Entfremdung, die Negation des Politischen in seiner Funktion als Unterwerfung, Unfreiheit und Knechtschaft." (Autorenreferat)