Sozialkapital und schulische Erziehung zum Umweltschutz
In: Sozialkapital: neue Zugänge zu gesellschaftlichen Kräften, S. 135-154
"Studien zur Einbeziehung des Themas Umweltschutz in die Schulbildung haben nun schon seit zwei Jahrzehnten Karriere - und manchmal wurden dabei auch soziale Komponenten beachtet. Da zeigt nun die Literaturanalyse im Beitrag 'Sozialkapital und schulische Erziehung zum Umweltschutz' von Ernst Gehmacher und Sigrid Kroismayr, dass Umweltschutz und soziale Integration im selben Boot sitzen, das im Strom der Modernisierung leck geworden ist. Allerdings sind nicht alle Jugendlichen hedonistisch und sorglos. Es gibt auch Zeichen eines neuen Engagements in ethischen und ökologischen Problembereichen. Doch ohne Vorbild und soziale Stütze geht es nicht. Eine rezente Wiener Studie hat bei der Evaluierung eines Umweltprogramms auch Sozialkapital-Fragen verwendet und ist zu einem klaren Ergebnis gekommen: Wie Information aufgenommen wird, hängt sehr stark mit der sozialen Einbettung zusammen. Grundsätzlich kann sie nur jene sozial gut Integrierten erreichen, die bereits Werte vertreten, die mit der Information kompatibel sind. Ist das nicht der Fall, kommt es zum Widerstand. Demgegenüber sind sozial Isolierte eher beeinflussbar und lassen sich durch Informationsvermittlung eher für eine Sache gewinnen." (Autorenreferat)