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Am 4. April ging es vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg um die Frage, ob das Bundespräsidialamt der Presse eine Liste der Gnadenentscheidungen von Frank-Walter Steinmeier und seiner Vorgänger aus den Jahren 2004 bis 2021 zur Verfügung stellen muss. Ob dem Gericht das Missbrauchspotenzial des Gnadenrechts vor Augen stand?
Klappentext: Der Luftbildfotograf Reimer Wulf hat seit der Entscheidung des Deutschen Bundestages im Jahre 1991, den Sitz des Parlamentes und der Regierung der Bundesrepublik Deutschland von Bonn nach Berlin zu verlegen, die Veränderungen in der Stadt aus einer Perspektive wahrgenommen, die wahrlich ein Privileg ist. Seine Fotografien erzählen die Geschichte des Werdens, des Entstehens dieses Parlaments- und Regierungssitzes in einer Stadtlandschaft, die hier, rund um das Reichstagsgebäude, lange Zeit eine unwirkliche Ödnis war, die zu besuchen es wenig Anlaß gab - egal aus welchem Block man kam, welchem Staate auf deutschem Boden man angehörte. Die Höhenflüge des Fotografen Reimer Wulf über der werdenden Stadt, von der manche hoffen und andere fürchten, daß sie nie fertig sein wird, widersetzen sich hartnäckig einem vorgeblich ästhetischen Interesse, das bloß staatliche Repräsentanz im Auge hat. Wulf beharrt darauf, daß neu hier nur die Bauten sind, nicht aber die Geschichte des Ortes. In diesem Vieleck, das markiert wird durch den Reichstag, den künftigen Hauptbahnhof nördlich des Spreebogens, das Schloß Belle-vue samt dem Bundespräsidialamt, die Siegessäule, das Areal der einstigen Ministergärten und die jetzt für das Denkmal für die ermordeten Juden Europas vorgehaltene Fläche sowie den Pariser Platz mit dem Brandenburger Tor, muß Geschichte nicht erst gemacht werden. Denn das Parlaments- und Regierungszentrum der Bundesrepublik Deutschland besetzt Orte, Plätze und Räume, die nicht einfach durch neues Bauen dem Vergessen anheim gegeben werden können. Zwar sieht hier kaum noch etwas so aus, wie es gewesen war, aber das Gewesene - ob Siegessäule, Reichstagskuppel oder Mauer - ist eingebrannt in das kollektive Gedächtnis nicht nur der Deutschen.