Sexueller Mißbrauch - zwei Konzepte der Anti-Mißbrauchsarbeit: ein Streitgespräch
In: Journal für Psychologie, Band 3, Heft 2, S. 74-89
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In: Journal für Psychologie, Band 3, Heft 2, S. 74-89
In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 13, Heft 4, S. 87-103
Die Autorin analysiert, wie das Erklärungsstereotyp für den sexuellen Mißbrauch von Mädchen entsteht, durch welche Mechanismen es aufrechterhalten wird und wie es zur individuellen und gesellschaftlichen Tolerierung des Mißbrauchs beiträgt. Sie diskutiert die These von der Identifikation des Opfers mit dem Täter vor dem Hintergrund der ökonomischen und sozialen Abhängigkeit der Frau, aber auch der Definition des Selbst der Frau über den Mann. Die Reviktimisierung kann psychologisch erklärt werden als Versuch des Opfers, den Täter zu rehabilitieren und mit der Unfaßbarkeit der Erinnerung zurechtzukommen. Die Autorin erläutert darüber hinaus den Zusammenhang zwischen dem Erklärungsstereotyp für den sexuellen Mißbrauch und kulturhistorischen Frauenbildern und diskutiert den feministischen Ansatz, sexuellen Mißbrauch als eine extreme Ausdrucksform der normalen sexistischen Gewalt zu sehen. Abschließend werden Schlußfolgerungen in bezug auf die Täterbehandlung sowie Präventionsprogramme gezogen. (KS)
In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 19, Heft 1, S. 67-87
Der Artikel versucht einen diskursanalytischen Zugang zum "Diskurs des sexuellen Mißbrauchs". Dieser wird als ein Beispiel für Bemächtigungsarten im Sexualitätsdispositiv verstanden. Über die filmische Rekonstruktion dreier Tätertypen werden Wandlungen der je geltenden Wahrnehmungsdimensionen nachgezeichnet. Weitere Aspekte sind die diskursgeleitete Subjektivierung durch Selbstobjektivierung, sowie die ordnungsstiftende und normalisierende Funktion einer Skandalisierung des sexuellen Mißbrauchs.
In: Forschungsberichte des BIS 3
In: Neue soziale Bewegungen: Forschungsjournal, Band 9, Heft 4, S. 89-94
ISSN: 0933-9361
Reports on international & German efforts to end the commercial sexual exploitation of children, centering on the history & outcome of an Aug 1996 world congress held in Stockholm, Sweden, which was attended by 1,200 representatives of UN & nongovernmental organizations from 120+ countries. The congress developed an international action plan to fight child prostitution & pornography & sex tourism through both direct & preventive measures. The Federal Republic of Germany's participation in this effort, which uses both penal law & a media campaign, is briefly described & evaluated in terms of its mobilization potential & resource use. E. Blackwell
In: Frauen, Gesellschaft, Kritik Bd. 29
In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 20, Heft 1/2, S. 7-28
Der Beitrag befaßt sich mit Motiven und Polaritäten der Täterpersönlichkeit von sexuellen Mißbrauchern. Auf der Grundlage einer Befragung von acht Straftätern wird versucht, der in der gesellschaftlichen Wirklichkeit allgegenwärtigen Polarisierung in Täter und Opfer, in Schuldige und Unschuldige näherzukommen. Dabei wird postuliert, daß die von der Gesellschaft vorgegebenen 'klaren' Grenzen zwischen 'normalen' Menschen und 'nichtnormalen' Tätern nicht existiert. Menschliches Verhalten entzieht sich strengen Einordnungen und polaren Kategorisierungen. Die von der Autorin durchgeführten Gespräche mit Sexualtätern verdeutlichen, daß auch die Täter - als Teil und Abbild der Gesellschaft - ihre klaren Konstruktionen und klaren Zuordnungen wollen. Auch sie wollen nämlich Nicht-Täter sein, sehen sich als Opfer der Gesellschaft. Um den inneren Gegensätzen der Täter, ihrem Tätersein und ihrem Gefühl, auch Opfer zu sein, wirklich näherkommen zu können, bedarf der Aufhebung des polarisierenden und kategorisierenden Denkens durch den Therapeuten. Nur so ergeben sich neue Perspektiven für die Wahrnehmung mißbrauchender Männer und Ansätze zu ihrer Therapierung. (ICH)
In: Recht und Politik: Zeitschrift für deutsche und europäische Rechtspolitik, Band 39, Heft 2, S. 75-80
ISSN: 0344-7871
In: Adolescent cultures, school, and society 7
Qualitätsmanagement ist in aller Munde. Tatsächlich gibt es im Kinderschutzbereich nur wenig Evaluationsforschung und kaum evaluierte Praxis. Die Arbeit beschreibt sekundäre Traumatisierungen von Klienten im Helfersystem und schätzt deren Häufigkeit. Dabei wird eine Fehler- und nicht eine Wirksamkeitsperspektive eingenommen. Beispiele und Statistiken stammen vom Kinderschutzzentrum Wien. Das Risiko, als Klient/ in im Kinderschutzbereich sekundär traumatisiert zu werden, beträgt etwa 1:3. In etwa 10% der Fälle kommt es zu beträchtlichen und nachhaltigen Traumatisierungen, vom psychotischen Schub über massive Suizidalität bis zu monatelangen Angst- und Schuldgefühlen. Zum Vergleich: Das Risiko, durch Psychotherapie sekundär geschädigt zu werden, ist etwa 1:6. Psychotherapie führt in etwa einem Drittel der Fälle zu wesentlichen positiven Veränderungen; ähnliche Nützlichkeit wird dem Helfersystem bei Gewalt gegen Kinder zugeschrieben. Die Ursachen sekundärer Traumatisierungen sind: zu schnelles Handeln im Affekt; mangelndes Fachwissen (z.B. Selbst-Erfahrung, Krisenintervention); zu seltene Zuziehung neutraler Experten; mangelnde Einsicht in die Auswirkungen des eigenen ideologischen und ethischen Hintergrunds; mißtrauensbildender Umgang mit Betroffenen; massenmediale Inszenierung und Skandalisierung; bürokratische Mühlen mit Langsamkeit, Unerreichbarkeit, Widersprüchlichkeit und Desinteresse am Einzelfall; Scheuklappen- und Schulterschlußpolitik der Schadensbegrenzung im Umgang des Helfersystems mit eigenen Fehlern; Rückgang der finanziellen und personellen Mittel bei gleichzeitiger Vermehrung der Klient/innen; mangelhaft organisierte Strafjustizpraxis. Der Beitrag endet mit einer Forderung nach (mehr) Qualitätszirkeln und Supervision. ; Quality management is in everybody´s mouth. Actually there is only few evaluation research in child protection, and almost no evaluated practice. The paper takes a perspective of "errors", not of "effectiveness". It roughly assesses the frequency of secondary traumas maltreated ...
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