Die Cholera und die Sozialdemokratie: Arbeiterbewegung, Bürgertum und Staat in Hamburg während der Krise von 1892
In: Arbeiter in Hamburg: Unterschichten, Arbeiter und Arbeiterbewegung seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert, S. 203-213
Der Autor untersucht die Haltung der Sozialdemokratie Hamburgs zur Cholera-Epidemie des Jahres 1892, die die größte soziale, wirtschaftliche und politische Krise Hamburgs während der letzten 30 Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs darstellte. Zur Bekämpfung der Epidemie kam es zur Zusammenarbeit zwischen der Sozialdemokratie und der Hamburger Verwaltung, die sich als überfordert erwies, der Polizei und den bürgerlichen Wohlfahrtsverbänden. Formen dieser Zusammenarbeit waren z.B. Flugblattverteilungen und Desinfektionsarbeiten. Für die Sozialdemokratie stand dabei die Hoffnung im Vordergrund, ihre Isolierung zu durchbrechen und Anerkennung durch den Staat zu finden. Ihre Hoffnungen auf Gegenleistungen für ihre Loyalität erfüllten sich aber nicht. (WJ)