Christentum und Befreiung
In: Die Linke in Lateinamerika: Analysen und Berichte, S. 270-286
Wenn man über die politische und christliche Linke in Lateinamerika diskutiert, so bezieht man sich gewöhnlich auf die "Theologie der Befreiung". Der Beitrag interpretiert die Befreiungstheologie sowohl als Spiegelbild als auch als theoretische Reflexion der "Klassenkämpfe" auf dem Kontinent. Genauer gesagt ist sie Ausdruck einer riesigen, länderübergreifenden sozialen Bewegung, die in den frühen 60er Jahren entstand, lange bevor die ersten theologischen Abhandlungen erschienen. Die Bewegung umfaßt sowohl verschiedene Bereiche der Amtskirche wie Priester, Ordensleute und Bischöfe als auch der Laienbewegung, im Volk tätige pastorale Netzwerke, kirchliche Gemeinden und andere christlich orientierte Basisgruppen. Die zentrale Idee der Befreiungstheologie ist mit der "vorrangigen Option für die Armen" am prägnantesten wiedergegeben. (pre)