"Der Aufsatz vergleicht die Sicht der ökonomischen Theorie der kulturellen Evolution und der Weberianischen Wirtschaftssoziologie auf Kooperation und Moral in der Wirtschaft. Anhand ausgewählter Aspekte wie Handlungstheorie und Entstehung von wirtschaftlicher Ordnung werden Stärken und Schwächen der Ansätze herausgearbeitet und miteinander verglichen. Dabei zeigt sich, dass der Weberianische Ansatz insgesamt überlegen ist." (Autorenreferat)
Scientific Colloquium from 18 to 21 June 1992 in Weimar at the University of Architecture and Construction on: 'Architecture and power' ; Wissenschaftliches Kolloquium vom 18. bis 21. Juni 1992 in Weimar an der Hochschule für Architektur und Bauwesen zum Thema: 'Architektur und Macht'
Defence date: 23 October 2007 ; Examining board: Prof. Peter Becker (IUE, Johannes Kepler Universität Linz)-Supervisor ; Prof. Mary Fulbrook (University College London, University of London) ; Prof. Heinz-Gerhard Haupt (IUE) ; Prof. Heidemarie Uhl (Universität Graz/Akademie der Wissenschaften Wien) ; First made available online 06 July 2021 ; No abstract available
"Über die Bedeutung des Betriebsrates für die Mitgliederrekrutierung der deutschen Gewerkschaften herrscht Einigkeit. Sein Einfluss auf die Loyalitätssicherung der bereits rekrutierten Mitglieder ist indessen nicht eindeutig. Die vorliegende Analyse schließt diese Lücke. Empirische Grundlage sind Daten einer repräsentativen Befragung von 1230 Mitgliedern der IG Metall. Zuerst wird die Bedeutung der Mitgliedschaftsloyalität unter Berücksichtigung der "Logik des kollektiven Handelns" diskutiert. Da Olsons Theorie die Mitgliederentwicklung unzureichend erklärt, wird ein Loyalitätsmodell vorgeschlagen, welches neben zweckrationalen soziale und wertrationale Mitgliedschaftsmotive berücksichtigt. Im empirischen Teil werden zunächst die Beziehungen zwischen den eingeführten Loyalitätsdimensionen und der individuellen Abwanderungsneigung untersucht, bevor die Determinanten der Mitgliedschaftsloyalität ermittelt werden. Besondere Berücksichtigung erfährt dabei der Einfluss des Betriebsrates." (Autorenreferat)
"Mit der Novellierung des Schwerbehindertengesetzes bzw. dem Inkrafttreten des SGB IX im Jahr 2001 wurde auch das Instrument der Integrationsvereinbarung (Paragr. 83 SGB IX) neu geschaffen, um die betriebliche Integration (schwer)behinderter Menschen zu optimieren. Die vorliegende Studie befasst sich mit der Frage nach der Aufnahme und Akzeptanz diese Instruments, den Prozessen der Erarbeitung von Integrationsvereinbarungen und der Analyse von abgeschlossenen Integrationsvereinbarungen in der deutschen Automobilindustrie. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass das Instrument der Integrationsvereinbarung in der deutschen Automobilindustrie inzwischen angekommen ist; in der großen Mehrzahl der an der Untersuchung beteiligten Unternehmen sind Integrationsvereinbarungen abgeschlossen worden. Weiter zeigt sich die Bedeutung der Unternehmenskultur bei der Erarbeitung einer Integrationsvereinbarung und die zentrale Rolle, die der Schwerbehindertenvertretung in diesem Prozess zukommt. Schließlich wird in Bezug auf den Regelungsinhalt deutlich, dass vorwiegend allgemeine Leitlinien formuliert und selten konkrete Maßnahmeziele, Zuständigkeiten und Verfahrensabläufe festgelegt werden." (Autorenreferat)
'Seit dem Jahr 2000 verfolgt das so genannte dortmund-project - eine auf 10 Jahre angelegte Projektgruppe für Regionalentwicklung - die Zielsetzungen, in Dortmund, einer Stadt im Ruhrgebiet (Deutschland), 70.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen und alte industrielle Brachflächen zu revitalisieren. In der Regel wird in offiziellen Verlautbarungen etwa der Wirtschaftsförderung Dortmund darauf hin gewiesen, dass diese Projektgruppe vom Thyssen-Krupp-Konzern, der Unternehmensberatung Mc Kinsey & Co und der Stadt in guter Kooperation initiiert wurde, um das 'alte' in das 'neue und schnelle Dortmund' zu transformieren. Auf der Grundlage eines praxissoziologischen Ansatzes wird in diesem Essay der Frage nachgegangen, wie glaubwürdig die offizielle Bezeichnung des dortmund-projects als eine public private partnership ist.' (Autorenreferat)
Jugendpolitik und Europa - eine Verbindung, die vor Jahren noch auf heftigste Ablehnung gestoßen ist. Mit dem Weißbuch 'Neuer Schwung für die Jugend Europas' wurde jedoch in 2001 ein jugendpolitischer Paradigmenwechsel eingeleitet. Seitdem hat sich die europäische Zusammenarbeit im Jugendbereich in drei Säulen entwickelt: die Offene Methode der Koordinierung, der Europäische Pakt für die Jugend sowie die Jugendpolitik als Querschnittspolitik. Seit 2006 werden grundlegende Überlegungen zur Weiterentwicklung der jugendpolitischen Zusammenarbeit in Europa angestellt. Die Debatte um die Neugestaltung von Jugendpolitik in Europa soll 2009 abgeschlossen sein. Der Artikel zieht im ersten Teil eine Bilanz der bisherigen jugendpolitischen Entwicklungen auf europäischer Ebene. Im zweiten Teil stellt er konkrete Überlegungen für die Gestaltung einer Jugendpolitik in Europa an, die perspektivisch auf fünf zentralen Elementen beruhen sollte: 1. die Gestaltung der Lebensbedingungen von jungen Menschen in Europa ist eine gemeinsame Verantwortung der EU und deren Mitgliedstaaten; 2. Ressortpolitik und Querschnittspolitik müssen zu einer ganzheitlichen und verbindlichen Kinder- und Jugendpolitik in Europa verbunden werden; 3. die EU hat eine ergänzende aktive Rolle in der Kinder- und Jugendpolitik und benötigt dafür angepasste Strukturen und förderpolitische Programme; 4. ein europäischer Jugendbericht und Netzwerke zum Austausch bewährter Praktiken sind Schlüsselinstrumente einer Kinder- und Jugendpolitik in Europa in den nächsten Jahren; 5. die Beteiligung junger Menschen und der kinder- und jugendhilfepolitischen Strukturen auf allen Ebenen und in allen Phasen muss entwickelt werden. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 2001 bis 2009. (DIPF/Orig.) ; Youth policy and Europe - a connection that only years ago met with fierce disapproval. But with the White Paper 'A New Impetus for European Youth' a political change in paradigm in the field of youth was introduced in 2001. Since then European co-operation in the youth field has developed in three pillars: the open method of co-ordination, the European Pact for Youth as well as youth policy as a cross sectorial policy. Since 2006 fundamental thoughts have been given on the further development of political co-operation in the field of youth in Europe. The debate on reshaping youth policy in Europe is to be brought to an end in 2009. In the first part the article takes stock of the previous political developments in the youth field at European level. In the second part gives concrete thoughts on shaping a youth policy in Europe that in perspective is supposed to be based on five central elements: 1. arranging young people's conditions of life in Europe is a common responsibility of the EU and its Member States; 2. specific youth policy and cross sectorial policy for young people have to be joint together to form an integrated and binding child and youth policy in Europe; 3. the EU holds a complementary, active position in child and youth policy and needs suitable structures and programmes be able to fulfil its role; 4. a European youth report and networks for exchanging proven practice are key instruments of child and youth policy in Europe in the next few years: 5. participation of young people and of the political structures of child and youth services at all levels and in all phases has to be developed. (DIPF/Orig.)
Der Handlungsspielraum der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik hat sich mit dem Wegfall der systemischen Zwänge des Kalten Krieges und der letzten formalen Souveränitätsbeschränkungen nach 1990 erhöht. Zugleich bewahrheitete sich die von einigen neorealistischen Beobachtern vertretene Befürchtung nicht, Deutschland könne nun seine Bindungen im Rahmen der euro-atlantischen Sicherheitsinstitutionen aufgeben und fortan einen unilateraleren sicherheitspolitischen Kurs einschlagen. Stattdessen unterstrichen alle Bundesregierungen die weiterhin zentrale Bedeutung der NATO für die deutsche Sicherheitspolitik. Auf der Grundlage dieser beiden Beobachtungen " dem erweiterten Handlungsspielraum und dem fortdauernden deutschen Bekenntnis zur NATO " kann die Erwartung formuliert werden, dass Deutschland den zu Beginn der 1990er Jahre neu einsetzenden Transformationsprozess der Allianz aktiv und mit eigenen Impulsen begleitet hat und entsprechende Initiativen unternahm. Ein erster Blick auf die sicherheitspolitische Praxis enttäuscht diese Erwartungen jedoch. Lediglich im Zusammenhang mit der ersten Osterweiterung wurde der deutschen Bundesregierung (und insbesondere dem früheren Verteidigungsminister Volker Rühe) eine gestaltende Funktion zuerkannt, während sie im Bereich des militärischen Krisenmanagements in der Regel als Bremser qualifiziert wurde. Auch im Zusammenhang mit der globaleren Ausrichtung der NATO nach dem 11. September 2001 scheint die Bundesrepublik Deutschland sich über weite Strecken eher den Vorgaben des amerikanischen Bündnispartners angepasst zu haben, als dass sie den Prozess aktiv mitgestaltete. Die vorliegende Arbeit untersucht vor diesem Hintergrund den Gestaltungswillen der deutschen NATO-Politik von 1991 bis 2005 in den zentralen Bereichen der NATO-Osterweiterungen, des militärischen Krisenmanagements und der Antiterrorpolitik nach dem 11. September 2001. Trifft das Urteil weitreichender deutscher Passivität zu oder lassen sich differenziertere Handlungsmuster identifizieren? Wie lassen sich diese Handlungsmuster erklären? Zur Bearbeitung der Fragestellung wird ein Analyserahmen entwickelt, dem das spezifische deutsche Funktionsverständnis gegenüber der NATO als Institution zugrunde liegt. Die institutionalistische Theorie in den Internationalen Beziehungen hat ein Spektrum allgemeiner und spezifischer Funktionen entwickelt, welche die europäischen Sicherheitsinstitutionen aus Sicht ihrer Mitgliedstaaten erfüllen sollen. An dem einen Ende dieses Spektrums steht die allgemeine und primär nach innen gerichtete Funktion. Sie zielt auf die kooperative Sicherheit im Sinne der gegenseitigen Beeinflussung und Einbindung der Mitgliedstaaten ab. Dagegen handelt es sich bei der militärischen Interventionsfähigkeit um eine in erster Linie nach außen gerichtete, die militärische Handlungsfähigkeit der NATO betreffende spezifische Funktion. Zwar umfasst dieses Spektrum nicht ausschließlich Entweder-Oder-Kategorien. Allerdings stehen allgemeine und spezifische Funktionen vor dem Hintergrund begrenzter finanzieller Ressourcen sowie unterschiedlicher Anforderungen an die NATO-Strukturen (beispielsweise im Sinne der Exklusivität vs. Inklusivität) in einem Spannungsverhältnis. Somit werden die Mitgliedstaaten der Allianz die verschiedenen Funktionen der NATO unterschiedlich gewichten. Auch der deutschen Politik liegt ein spezifisches Funktionsverständnis zugrunde, welches durch innenpolitische, z.T. kulturell und historisch geprägte, Faktoren bestimmt wird. Das Ziel der Arbeit ist es, den Gestaltungswillen der deutschen Politik im NATO-Transformationsprozess nach dem Ende des Kalten Krieges nachzuzeichnen und das dieser Politik zugrunde liegende Funktionsverständnis von institutioneller Kooperation zu analysieren. Dem erkennbaren Bestreben der Bundesregierungen auch nach 1990, die Institution NATO zu erhalten, zu stärken und schließlich auch um neue Mitglieder zu erweitern steht dabei eine zögerliche Haltung gegenüber dem militärischen Krisenmanagement und der Schaffung der militärischen Voraussetzungen zur Umsetzung der gemeinsamen Ziele gegenüber (Verteidigungshaushalt, Bundeswehrreform). Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass sich dieser scheinbare Widerspruch mit dem deutschen Funktionsverständnis erklären lässt, welches der kooperativen Sicherheit einen deutlich höheren Stellenwert einräumt als der militärischen Interventionsfähigkeit. ; The scope of German security policy has expanded since the end of the Cold War as former restrictions and political constraints were removed with reunification. Rather than using this latitude to steer a more autonomous security policy course, German governments since 1990 have stuck to the traditional German commitment to the North Atlantic Treaty Organization (NATO). Against this background it can be expected that German policy has also proactively attempted to shape NATO's reform and transformation process since the end of the Cold War. Yet at a first glance the record is rather mixed: While Bonn/Berlin supported the organization's enlargement process Germany has been a reluctant actor in the area of military crisis management. The principal research purpose of this dissertation is to identify patterns of activity and passivity of German security policy within NATO in terms of its willingness to shape the reform and transformation process (Gestaltungswille). Its second aim is to relate this pattern to the German functional understanding of NATO as an international security institution. Institutionalist theory, particularly its rationalist version, offers a taxonomy of specific and general functions which international institutions usually perform for their member states. Yet member states tend to prioritize these functions differently, according to different security cultures, historical experiences and traditions. The study's central outcome is that Germany's Gestaltungswille towards NATO's transformation process reflects a specific German functional understanding of the alliance which emphasizes the political-integrative over the military-external functions.
In: Umweltwissenschaften und Schadstoff-Forschung: UWSF ; Zeitschrift für Umweltchemie und Ökotoxikologie ; Organ des Verbandes für Geoökologie in Deutschland (VGöD) und der Eco-Informa, Band 19, Heft 2, S. 135-135
Die Beilegung von Investitionsstreitigkeit erfolgt innerhalb des ICSID-Systems durch die nicht ständigen und für jeden Fall neu gebildeten ICSID-Schiedsgerichte. Mit Institutionen zur Sicherung der homogenen Entwicklung der Rechtsprechung wie die EG-Generalanwälte, die EG-Vorabentscheidung, das WTO-"Appellate Body" oder die einem Berufungsverfahren gleichstehende Verweisung an die Große Kammer des EMRGH ist allerdings das ICSID-System nicht ausgestattet. Vielmehr ist die Möglichkeit einer Berufung innerhalb des ICSID-Systems ausdrücklich ausgeschlossen. In der vorliegenden Arbeit wird die Homogenität der ICSID-Rechtsprechung geprüft, um festzustellen, ob die Rechtsprechung der für jeden Fall neu gebildeten ICSID-Schiedsgerichte derartige Dissonanzen aufweist, die das ICSID-System reformbedürftig machen. Die Prüfung der Homogenität der ICSID-Rechtsprechung bezieht sich auf die Auslegung von gleichen bzw. ähnlichen Bestimmungen völkerrechtlicher Investitionsschutzabkommen sowie des ICSID-Übereinkommens selbst durch die ICSID-Schiedsgerichte und betrifft im einzelnen die folgenden Themen: (a) Definition des Begriffs "Investition" im Sinne des ICSID-Übereinkommens. (b) Ausdehnung der Reichweite der Meistbegünstigungsklausel auf Verfahrensvorschriften. (c) Zuständigkeit der ICSID-Schiedsgerichte für reine Verletzungen von Investitionsverträgen mittels weiter Streitbeilegungsvorschriften und Regenschirmklauseln. (d) Standard der Enteignungsentschädigung und Unterscheidung zwischen indirekter Enteignung und staatlicher Regulierung. (e) Völkervertraglicher und völkergewohnheitsrechtlicher Notstand. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass die ICSID-Rechtsprechung an Heterogenität leidet. Dementsprechend bildet der Mangel an Mechanismen zur Sicherung der Homogenität der ICSID-Rechtsprechung ein schwerwiegendes institutionelles Defizit. Es ist daher dringend, dass das ICSID-System unmittelbar reformiert wird, vorzugsweise durch die Schaffung einer ICSID-Berufungsinstanz. ; The settlement of investment disputes within the ICSID system is carried out by the ICSID arbitral tribunals which are non-permanent judicial bodies. Every separate case is adjudicated by a different tribunal. The ICSID system, however, does not provide for any institutions similar to the EC Advocate Generals, the EC preliminary rulings, the WTO Appellate Body or to the appeal-like process of the referral to the Grand Chamber of the ECHR capable of securing the homogenous development of the case-law. Moreover, the possibility of appeal of an arbitral award is explicitly excluded within the ICSID system. The present thesis examines the homogeneity of the ICSID jurisprudence in order to ascertain whether the case-law of the separate and not standing ICSID panels proves to be so inconsistent that the ICSID system is in need of reform. The study of the homogeneity of the ICSID jurisprudence concerns the interpretation of identical and similar provisions laid down in international investment treaties as well as of the ICSID Convention itself by the ICSID panels. In particular, it deals with the following topics: (a) Definition of the term "investment" pursuant to the ICSID Convention. (b) Extension of the scope of application of the most-favoured-nation clause to procedural provisions. (c) Jurisdiction of ICSID tribunals over mere violations of an investment contract through broad dispute settlement clauses and umbrella clauses. (d) Standard of compensation for expropriation and distinction between indirect expropriation and state regulation. (e) State of necessity under customary and investment treaty law. This study comes to the conclusion that the ICSID jurisprudence suffers from heterogeneity. Thus, the lack of mechanisms able to secure the consistency of the ICSID case-law constitutes a serious institutional deficit. It is, therefore, urgent to reform the ICSID system immediately, preferably by way of establishing an ICSID appellate authority.
The handbook presents the European system of nuclear law in its entirety. Explanations of the nuclear law system and its technical foundations are presented to the reader. The descriptions of international agreements as well as the law of the European Union/EURATOM make up the core of this handbook. Wolf-Georg Schärf, Rechtsanwalt, Wien, Österreich.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Die Aufsatzsammlung "Der Weg Pakistans" erschien 2008 als Band Nr. 62 in der Reihe "Argumente und Materialien zum Zeitgeschehen" und wurde von der Akademie für Politik und Zeitgeschichte der Hanns-Seidel-Stiftung veröffentlicht. Das Dokument enthält folgende Beiträge: Christian Ruck / Bernd Rill: Vorwort / S. 5 Paul Lehrieder: Einführung / S. 7 M. Aslam Syed: Quaid-i-Azam Muhammad Ali Jinnah's Legacy to Pakistan / S. 11 Jochen Hippler: Gewalt und Instabilität in der Innenpolitik Pakistans / S. 27 Tanvir Ahmad Khan: Sixty years of India-Pakistan relations / S. 37 Mohammed Saeed Chaudhry: The European Union and Kashmir / S. 51 Asad Durrani: Pakistan-Afganisthan Relations / S. 73 Hein G. Kiessling: Pakistan und die USA / S. 81
Bei der Dissertation über den Bildhauer Bernhard Bleeker (1881-1968) handelt es sich um einen monografischen Überblick zu seinem Leben und Werk, dem ein umfangreiches Werkverzeichnis beigefügt ist. Bernhard Bleeker, geboren in Münster, kam im Jahre 1899 nach München, um an der Akademie der Bildenden Künste bei Professor Wilhelm von Rümann das Studium der Bildhauerei aufzunehmen, das er im Jahre 1906 abschloss. Bereits während seiner Akademiezeit erhielt er mehrere Auszeichnungen und Belobigungen, darüber hinaus schuf er in den Jahren 1903 bis 1905 sein erstes eigenständiges Werk, einen St. Michael-Brunnen für die Stadt Miesbach in Oberbayern. Dieses Werk ist noch stark von einem zeittypischen neobarocken Stil geprägt, der unter anderem von seinem Lehrer Rümann und zahlreichen Münchner Bildhauerkollegen vertreten wurde. Alsbald distanzierte sich der junge Bildhauer von Rümann und geriet in den Bannkreis des wohl bedeutendsten deutschen Bildhauers jener Zeit, Adolf von Hildebrand, der eine zurückhaltende neoklassizistische Stilausformung vertrat. Diese Kunstauffassung wurde für Bleeker nun bis an sein Lebensende prägend, wenngleich er in seinen Werken, besonders der Zwanziger Jahre und der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, teilweise auch leicht reduzierte archaisierende Formen einbrachte. Bleeker, der 1913 Mitbegründer der "Münchner Neuen Secession" war, kam schon früh in Kontakt mit dem Hause Wittelsbach, dessen Gunst er sich sicher sein konnte. Darüber hinaus war er in den Zwanziger Jahren ein einflussreiches Mitglied zahlreicher Künstlerkommissionen Münchens und von 1922 bis 1944 Professor für Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München. Aufgrund des immer größer werdenden Einflusses der Nationalsozialisten entschied sich Bleeker, im November 1932 Parteimitglied zu werden. Während des Dritten Reiches nahm er häufig als angesehener Künstler an propagandistischen Ausstellungen teil, so mehrmals an der "Großen Deutschen Kunstausstellung" im "Haus der Deutschen Kunst" in München und erhielt einige Staatsaufträge, so beispielsweise zwei gefallene Krieger für das Reichsehrenmal Tannenberg. Noch im September 1944 wurde Bleeker im persönlichen Auftrag Hitlers ein Zuschuss von 20.000 Reichsmark für zwei (jedoch nicht mehr vollendete) Rossebändiger-Gruppen für die Stadt Augsburg gewährt. Im Jahre 1946 entnazifiziert und zu einer Sühnestrafe von 20.000 Reichsmark und dreijährigem Lehrverbot verurteilt, konnte Bleeker ab den Fünfziger Jahren wieder zahlreiche, nicht unbedeutende Werke schaffen. Sein (ermittelbares) Œuvre umfasst mehr als 460 Arbeiten. Einen Großteil nehmen Portraitköpfe und Büsten ein, die von naturalistischen über "impressionistische" und expressionistische bis hin zu neoklassizistischen Werken reichen. Bleeker fertigte Portraits von zahlreichen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, so von Prinzregent Luitpold, König Ludwig III. von Bayern, Paul von Hindenburg, Adolf Hitler, Hermann Göring, von Wissenschaftlern, Gelehrten, Künstlern und Schriftstellern. Zahlreiche Denkmäler im öffentlichen Raum prägen noch heute das Münchner Stadtbild. So gilt der "Tote Soldat" (1921-1924) im Kriegerehrenmal im Münchner Hofgarten gemeinhin als sein Hauptwerk (seit 1972 befindet sich das Marmor-Original im Bayerischen Armeemuseum in Ingolstadt, das Münchner Kriegerehrenmal beherbergt eine Bronze-Kopie). Diese Arbeit fand zahlreiche Nachahmungen und wurde vor und besonders während des Dritten Reiches politisch instrumentalisiert und für revanchistische "Wiedererweckungsambitionen" vereinnahmt. Bleekers "Jüngling mit Speer" aus dem Jahre 1935, mehrmals in Bronze gegossen, zeigt exemplarisch seine Vorliebe für neoklassizistische, am griechischen Ideal angelehnte Formausbildungen. Die nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen großplastischen Werke, eine Mädchenstatue für den Garten für Schloß Ringberg, ein "Kronprinz-Rupprecht-Brunnen" für München und einen "Fortuna-Brunnen" für die Staatliche Lotterieverwaltung München, sind dagegen gezeichnet von einem als "Nachkriegsklassizismus" zu nennenden Stil mit archaisierend-reduzierter Binnenstruktur, die als Abkehr vom Monumentalismus des Dritten Reiches gesehen werden können. Bleekers übrige Werke (neben privater Malerei vornehmlich in impressionistischer Manier), Grabmäler, Denkmäler, Kleinplastiken, Münzen und Medaillen, sind in ähnlicher Weise epochenspezifisch gestaltet. ; The subject of the dissertation of the sculptor Bernhard Bleeker (1881-1968) is a monographical view on his work, followed by an voluminous catalogue. Bernhard Bleeker, born at Münster, came to Munich in the year 1899 to study sculpture at the academy of fine arts, terminating his study in 1906. His teacher was professor Wilhelm von Rümann. During his time in the academy, Bleeker received several prizes and commendations, beyond that, he created his first independent piece of work, a fountain, which shows the Holy Michael killing the dragon, for the upper-bavarian town Miesbach between the years 1903 and 1905. This work is still influenced by a typically neobaroque style, represented by his teacher Rümann and other numerous artist-colleagues. But thereupon the young Bleeker distanced himself from Rümann and came under influence of probably the most significant sculptor of that time, Adolf von Hildebrand, who represented a reserved neoclassical art of composition. This taste of art was valid for Bleeker as long as he lived, although he partially used some modest archaical forms in the 20ies and in the time after the World War II. Bleeker, who was co-founder of the "Münchner Neue Secession" in 1913, came in contact to the dynasty of Wittelsbach, whose favour he could be certain of. He also was an influential member of numerous art-commissions in the 20ies. According to growing influence of the National Socialists, Bleeker decided to become a member of the party of the Nazis. During the Third Reich, Bleeker as an well respected artist often participated in propagandistic exhibitions, for example at the "Große Deutsche Kunstausstellung" at the "Haus der Deutschen Kunst" in Munich. Beyond that, he formed by order of the state two fallen soldiers for the so-called "Reichsehrenmal Tannenberg". In September 1944 Bleeker got in personally order by Adolf Hitler an additional supply for two horse-breakers for Augsburg (but these works were not finished). After denazification in 1946 (the artist was sentencend to a penalty of heavy fine, dismissed as teacher at the academy and wasn't allowed to teach for three years) Bleeker could produce numerous significant works after 1950. His ascertainable Œuvre includes more than 460 works. Portraitbusts fill a big part of it, reaching from naturalistic, impressionistic, expressionistic to neoclassical forms. The scupltor created portraits of the bavarian prince-regent Luitpold, his son king Ludwig III., Paul von Hindenburg, Adolf Hitler, Hermann Göring, scientists, savants and authors. Many monuments in public space can still be seen in the general aspect of munich today. His masterpiece is the so-called "Tote Soldat" (1921-24) in the war-memorial at the Munich Hofgarten (since 1972 the original work of marble has found a place in the "Bayerisches Armeemuseum" in Ingolstadt, the munich war-memorial shelters a bronze-reproduction). This work found many imitations an was used for nationally restoration before and especially during the Third Reich. Bleekers adolescent spearsman from 1935, several times casted in bronze, exemplary shows the artists preference for neoclassical formstructure, following the example of greek statues. On the other hand, formative plastics, generated after World War II, as a statue of a young girl in the garden of castle Ringberg, the fountain for "Kronprinz Rupprecht" in Munich and finally the "Fortuna-Brunnen" in the building of the state lottery administration, are signed by a post-war-classizism with archaic-reduced interior structure and can be seen as an act of turning away from the imposing effects of the Third Reich. The artists remaining works, tombs, monuments, small plastic sculpture, coins and medals, are shapen epoch-specific.
In der Studie werden Ursachen und Folgen von eugenischen Eingriffen in die reproduktive Kultur unserer Gesellschaft durch die Medizin des zwanzigsten Jahrhunderts untersucht. Wissenschaftliche Eingriffe, welche an der Wende zum 21. Jahrhundert biotechnische Selektionen am Lebensbeginn gesellschaftsfähig und zur Aufgabe von Familienbildung gemacht haben. Erkenntnisleitendes Interesse der Studie ist es, normative Idealbilder von Familie, Mutterschaft, Vaterschaft und Kindheit, welche die eugenischen Eingriffe in die gesellschaftliche Organisation der "Reproduktion der Gattung" durch die Medizin hervorgebracht haben, einer geschlechtersensiblen Analyse zu unterziehen und transparent zu machen, wie diese Idealbilder einerseits in die Entwicklung von Biotechniken der Zeugung und Selektion eingearbeitet wurden und wie diese Techniken andererseits wiederum die Familienbildung selbst beeinflussen. Diese Frage wird vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Entwicklungen analysiert, die den Aufstieg einer eugenischen Vernunft im 20. Jahrhundert begleiteten und möglich machten. Materiale Grundlage der Analyse sind medizinische Fachartikel der "Wiener Klinischen Wochenschrift" der Jahrgänge 1900 - 2000, die im Rahmen eines von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) durch ein APART-Stipendium finanziertes Forschungsprojekt erhoben und diskursanalytisch untersucht wurden. Die Untersuchung vermag zu zeigen, welche innerfamiliären Geschlechter- und Generationskonzepte den eugenischen Idealbildern inhärent sind, welche gesellschaftlichen Transformationsprozesse in diese Idealbilder eingearbeitet wurden, wie und wozu Elternschaft und Kindheit naturwissenschaftlich rationalisiert und modernisiert wurden, mit welchen Anforderungen an eine gelingende Erziehung und Bildung Eltern dadurch in den letzten Jahrzehnten zunehmend konfrontiert werden, welche Pflichten im Namen des Kindeswohls daraus für Mütter hervorgehen, weshalb und wozu biotechnische Selektion am Lebensbeginn heute eine allgemeine Einflussgröße von Mutterschaft und Kindheit darstellt und dass die reproduktive Kultur unserer Gesellschaft heute von einer eugenischen Vernunft durchzogen ist. Mit der Forschungsarbeit wird eine weitere Dimension des eugenischen Mainstreams erschlossen, in dem der Focus konsequent auf die wissenschaftliche Neuordnung des gesamten Reproduktionszusammenhanges gesetzt und die Verwissenschaftlichung der reproduktiven Kultur im Kontext der Sozialgeschichte und sozialpolitischen Geschichte Österreichs im zwanzigsten Jahrhundert aufgearbeitet wird. Mit dem wissenschaftssoziologischen und -historischen Zugang zum Forschungsgegenstand wird zudem am Beispiel von (Bio-)Medizin und bio(medizinischen) Techniken der Zeugung und Selektion eine profunde exemplarische Wissenschaftskritik ausgearbeitet, die Wissenschaft in ihren kulturellen und politischen Verstrickungen als eine Bastion hegemonialer Männlichkeit deutlich macht und den Zusammenhang von Wissenschaft und Verantwortlichkeit einmahnt. ; This is a study about the causes and consequences of the eurgenic intrusions into our society´s reproductive culture by medicine over the course of the twentieth century. By the turn of the twenty-first century, such scientific intrusions through biotechnological selection at the very beginning of a human´s life have become socially acceptable and part of the task of family planning. Of intrinsic interest is the goal of subjecting the normative ideal images of family, motherhood, fatherhood and childhood - which through medical science have advanced eugenic intrusions into the social organization of the species "reproduction" - to a gender-sensitive analysis. This study also highlights how these ideal images are integrated into the development of the biotechnologies of conception and selection, and how these technologies in turn influence familiy planning. The issue are analyzed against the background of social and scientific developments which accompanied and made possible the rise of eugenic rationality in the twentieth century. The sources used for this analysis are medial studies published in the journal Wiener Klinische Wochenschrift between 1900 and 2000; the methodology applied is discourse analysis. The project was financed by a research grant (APART) under the auspices of the Austrian Academy of Science (ÖAW). This research demonstrates: which concepts of gender and generation within the families are inherent to the eugenic ideal images; which social transformation processes were integrated into these ideal images; how and why parenthood and childhood were scientiffically rationalized and modernized; the demands which have increasingly confronted parents over the past decades as regards successful instruction and education; the duties which emanated in the namen of the child´s well-being; and the reasons for which biotechnological selection at the very beginning of human life currently has a sweeping influence on motherhood and childhood. Finally, the study demonstrates that the existing reproductive culture in our society is infused by eugenic rationality. A further investigative dimension of the eugenic mainstream is also developed by virtue of the approach in which the focus consistently points to the scientific reorganization of the entire context of reproduction. And by virture of which the scientification of the reproductive culture is examined and analyzed by contextualizing Austria´s twentieth-century social and socio-political history. In addition, a profound and exemplary critiqu of science is elaborated by employing the approaches of the sociology of science as well as the history of science and drawing upon the Austrian example of (bio)medicine and bio(medical) technologies of conception and selection. Science is presented in its cultural and political entanglement as a bastion of hegemonic masculinity, staking a claim to the connection between science and responsibility.