Central aspects of modern warfare such as drone attacks, guided missiles, cyber attacks or the use of reconnaissance satellites would not be possible without contemporary mathematical and computer science research. This dissertation will revolve about the following questions: What impact does the connection between military application and civil research have on mathematics and computer science? What impact does the research have on society? And what ethical and societal questions arise from that?
Informatik hier, Medienpädagogik dort. Informatische Bildung hier, Medienbildung dort. Der Diskurs um digitale Medien in der Bildung zeigt eine duale Aufspaltung bzw. zwei parallel verlaufende, teils schwer verbindbare Aktionsfelder, die von jeweils unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren bedient werden. Eine solche Dualität könnte bspw. auf die jeweiligen Herkunftsdisziplinen, der Informatik bzw. Pädagogik, Kommunikations- und Medienwissenschaft, zurückgeführt werden, wodurch sich widersprechende Logiken und Ziele sowie letztlich eine problematische zweigleisige Koexistenz ergeben. Dabei beanspruchen die Disziplinen die thematische Vorherrschaft gegenüber den anderen. Aktuell scheint etwa die stärkere Thematisierung des Begriffs «Computational Thinking» zulasten der Medienbildung bzw. Medienpädagogik zu gehen. Der Beitrag diskutiert das Beziehungsverhältnis von Informatischer Bildung und Medienbildung entlang einer Darlegung möglicher Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Im Anschluss werden anhand der Verortung von Anliegen beider Diskurse in der pädagogischen Praxis Möglichkeiten und Grenzen der konzeptuellen Verbindung der Informatischen Bildung mit der Medienbildung ausgelotet. Dies mündet in einer kritischen Einordnung des Lehrplans der Verbindlichen Übung «Digitale Grundbildung» für österreichische Schulen der Sekundarstufe I, der Ansätze einer Verzahnung von Medienbildung und Informatischer Bildung erkennen lässt. Leitend ist dabei die These, dass die Medienbildung sich der Informatik und diese sich der Medienbildung öffnen solle, um den Anforderungen einer digital-vernetzten Lebenswelt gerecht zu werden. ; In the German speaking discourse of education, media, IKT, digital skills e.g., there is a huge gap between concerns of computer science and media education. Based on rather politic initiatives as well as of the engagement from a more technical perspective the term «digital education» (German: "Digitale Bildung" or "Digitale Grundbildung") is more and more present. In the scientific discourse of education and particularly in media education the term "Medienbildung" and "Medienkompetenzen" (similar to "media literacy") are used. It seems that these two research fields pursue similar goals and serve fields of action and yet show insurmountable differences. A possible reason for this contradiction lies in their origins in different disciplines: computer science on the one and the pedagogic and media science on the other hand. This article aims to discuss the conceptual relationship between computer science education and media education after explaining possible similarities and differences of the concepts. In the context of Computational Thinking, a critical look is taken at the curriculum for the mandatory exercise "digital education" in Austrian secondary schools, which reveals approaches to interleave media education and informatics. The guiding principle is always the thesis that media education should open up to computer science and that computer science should open up to media education.
Mit der Verbreitung und scheinbaren ‹Allgegenwart› von IuK-Technologien in vielen gesellschaftlichen Bereichen geht das Erzeugen von grossen Datenmengen einher. Diese ‹Big Data› sind vielfach unstrukturiert, auf viele Quellen verteilt, teilweise unvollständig und zumeist nicht miteinander verknüpft. Sie können von verschiedenen Interessensgruppen für je spezifische Zwecke ausgewertet werden. Die damit verbundenen gesellschaftlichen Auswirkungen zeigen sich u.a. auf sozialer, ökonomischer, politischer, ethischer und kultureller Ebene. Da Digitale Medien und Informatiksysteme bei der Erzeugung, Verarbeitung und Nutzung von ‹Big Data› eine zentrale Rolle spielen und sie, z.B. in Form von ‹Social Media›, einen hohen Bezug zur Alltagswelt von Jugendlichen haben, kommt ihnen auch in der Medienpädagogik und der informatischen Bildung eine erhebliche Bedeutung zu. Der Beitrag setzt sich mit gesellschaftlichen Auswirkungen von ‹Big Data› auseinander und versucht aufzuzeigen, welche Aufgaben daraus für die Medienpädagogik und die informatische Bildung erwachsen. Es werden gemeinsame, sich ergänzende und spezifische Aufgabenfelder für beide Bildungsbereiche aufgezeigt und die Notwendigkeit einer interdisziplinären multiperspektivischen Sicht auf ‹Big Data› im Unterricht begründet. Für einen derartigen Unterricht stehen eine Reihe von geeigneten Softwaretools zur Verfügung, die im Informatikunterricht aber auch in anderen Fächern oder in fachübergreifenden Projekten genutzt werden können. ; The ubiquitous presence of information and communication technologies in many areas of society is accompanied by the generation of large amounts of data. This ‹Big Data› is often unstructured, distributed over many sources, partly incomplete and mostly not linked with each other. Different interest groups can evaluate them for specific purposes. The associated social impact can be seen on a social, economic, political, ethical, and cultural level. Digital media and Informatic Systems play an essential role in the generation, processing, and use of ‹Big Data›. For example, ‹Social Media› have high relevance to the everyday life of young people. Therefore, ‹Big Data› also pose a significant educational challenge for Media Pedagogy and Computer Science Education. The article deals with the social effects of ‹Big Data› and tries to reveal which tasks arise for media pedagogy and computer science education. Joint, complementing, and specific tasks for both educational fields are pointed out, and the necessity of an interdisciplinary multi-perspective view of ‹Big Data› in education is justified. Several suitable software tools are available for such learning and teaching, which can be used in computer science lessons, in other subjects or interdisciplinary projects.
In diesem Buch geht es um die vielfältigen und komplexen Wechselwirkungen zwischen dem Einsatz von Informationstechnik und sozialen und organisatorischen Zusammenhängen. Es geht um die tiefgreifenden Prozesse des gesellschaftlichen, kulturellen, ökonomischen und politischen Wandels von der individuellen bis zur globalen Ebene. Eine zentrale These des Buches ist: Digitalisierung und Internet können uns auf den Pfad verschärfter Ökonomisierung vieler Lebensbereiche führen oder aber zu mehr Selbstbestimmung, Partizipation, Kooperation und "Common Goods". Die Option lautet: Wissensökonomie oder Wissensgesellschaft. Die Informationstechnik schreibt uns nicht vor, welchen Pfad wir gehen müssen. Zu diesem Zweck werden Entwicklungspfade analysiert, Risse, Wechselwirkungen und Gestaltungsoptionen aufgezeigt. Die Metapher MIKROPOLIS – eine Zusammenfügung von Mikroelektronik und Polis – verweist auf die Herausforderung, die Wechselwirkungen zwischen sozialen und technischen Implikationen bei der Schlüsseltechnologie Informationstechnik in den Mittelpunkt zu stellen. Durch die im Titel eingefügte Jahreszahl 2010 soll der Zeithorizont der hier getroffenen Aussagen eingegrenzt werden. Anders als viele Prophezeiungen der populärwissenschaftlichen Zukunftsforschung, die glaubt, zehn, zwanzig oder mehr Jahre vorausblicken zu können, wird hier bewusst ein "Haltbarkeitsdatum" angebracht. Dies ist nicht zuletzt der Erfahrung mit dem ersten MIKROPOLIS-Buch (1985) geschuldet. Bis zum Jahre 2010 kann unsere Analyse Orientierung geben. Spätestens dann bedarf sie der Überarbeitung.
Zugleich gedruckt erschienen im Universitätsverlag der TU Berlin unter der ISBN 978-3-7983-2310-0. ; Die Themenschwerpunkte berühren Technologien und Wirkungen der Medienproduktion, des Medienkonsums, der Medienkunst, von Games und von Mixed Reality. Wir registrieren den Einfluss der Konvergenz von Film, Informatik und Gesellschaft auf Rechte und Werte der Informationsgesellschaft, auf die digitale Filmproduktion und Content-Verbreitung. Wir erleben das Phänomen der Mediennutzung "in Volkes Hand" durch neue Technologien, mobile Geräte und die Entstehung neuer Kommunikationskulturen, sozialer Netze und Genres. Konvergenzen von Informatik, Internet, Medien und Kunst in der Informationsgesellschaft Browsing und Navigation in der neuen schönen virtuellen Welt - zwischen Echtbild-Navigieren und Third Life Öffentlichkeit 2.0 - Kultur, Kunst, Politik, Computer und Digitale Medien - und Deutschland? IPTV / 3D-Film, Digitale Technologien für neues Erleben und neue Geschäfte Digitalisiert besser hören, sehen, erleben High Definition 3D, breitbandige Gewinne und Verluste Digitaler Film und Spiele – besonderer Content für die Informationsgesellschaft Wissen geben und nehmen im neuen Internet Breitbandige (+mobile) Technologien, Marktbewegungen Informationsgesellschaft im Wandel. ; The topics of the contributions are around technologies and impacts on media production, media consumption, media arts, games and mixed reality. We observe the influence of film and computer science on civil society, we talk about their consequences for digital film production and content distribution. We are fascinated by extended media use for everybody with new technologies, mobile devices - towards new digital cultures of communication, social networks and genres. Experts talk and write about Convergence of computer science, internet, media and arts in information society Browsing and navigation in a new, beautiful virtual world between real-picture navigation and Third Life Public sphere 2.0 – culture, arts, politics computer and digital media – and where is Germany? IPTV / 3-D film, digital technologies for innovative entertainment and business High definition towards 3-D, broadband profits and losses Digital film and games – better content for information society Give-and-take of knowledge in the new internet Broadband and mobile technologies, market moves Information society in a state of flux Printed Version published by Universitätsverlag der TU Berlin (www.univerlag.tu-berlin.de), ISBN 978-3-7983-2310-0
Seit Jahren ist der Mangel an Informatiklehrkräften bekannt und wird fachdidaktisch und politisch diskutiert. Aufgrund der geringen Anzahl von Studierenden mit dem Berufsziel Informatiklehrkraft ist eine Vergrößerung des Mangels vorhersehbar. Es stellt sich die Frage, warum so wenige Studierende sich für das Studienziel Lehramt Informatik entscheiden. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Berufswahl von Informatiklehrkräften aus der individuellen, biographischen Perspektive der Beteiligten zu erforschen und dabei Faktoren zu identifizieren, die die Berufswahl Informatiklehrkraft positiv oder negativ beeinflussen. Der Forschungsschwerpunkt liegt auf der qualitativen empirischen Untersuchung des Berufswahlprozesses, während eine quantitative Befragung aktiver Informatiklehrkräfte zu berufswahlrelevanten Aspekten des Berufsbildes diese ergänzt. Das Forschungskonzept der qualitativen Untersuchung orientiert sich an der Grounded Theory. Es wurden angehende Informatiklehrkräfte zu ihrem Berufswahlprozess befragt, wobei die Daten durch mündliche Interviews, Gruppendiskussionen und schriftliche Berufswahlbiographien erhoben wurden. Die Datenauswertung orientiert sich zudem methodisch an der dokumentarischen Methode nach Ralf Bohnsack. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass der Berufswahlprozess von angehenden Informatiklehrkräften häufig mit Umwegen in Form von Studienzielwechseln verbunden ist. Neben dem eigenen Bild der Informatik und dem Informatikselbstkonzept kommt dem Informatikunterricht der eigenen Schulzeit eine wichtige Rolle in diesem Prozess zu. Von der Lehrerforschung werden die Unterrichtserfahrungen während der eigenen Schulzeit im später studierten Fach als entscheidend für die Fachwahl identifiziert. Dies bestätigt sich in den Berufswahlbiographien derjenigen angehenden Informatiklehrkräfte, die den Informatikunterricht ihrer eigenen Schulzeit positiv erinnern. Diese streben meist direkt in ihrem ersten Studium das Berufsziel Informatiklehrkraft an. Sie hatten zur Schulzeit ein positives Bild der Informatik und ein hohes Informatikselbstkonzept. Der Informatiklehrkraft ihrer Schulzeit bescheinigen sie oft eine berufliche Vorbildfunktion. Allerdings hatten die meisten der befragten angehenden Informatiklehrkräfte selbst keinen Informatikunterricht oder erinnern diesen negativ. Der Weg zum Studium Informatiklehrkraft führt bei diesen Befragten häufig über den Umweg von zunächst anderen Studienentscheidungen, meistens über ein Lehramtsstudium mit anderen Fächern oder ein Informatikstudium. Die Informatikstudierenden haben zum Zeitpunkt ihrer ersten Studienwahl ein positives Bild der Informatik und ein hohes Informatikselbstkonzept aber kein positives Berufsbild Informatiklehrkraft. Ihr Wechsel von einem Informatikstudium zum Studium mit dem Berufsziel Informatiklehrkraft wird in der Regel durch den Wunsch nach einer stärkeren sozialen Komponente im späteren Berufsalltag ausgelöst. Bei den Lehramtsstudierenden, die häufig zunächst ein niedriges Informatikselbstkonzept und/oder ein negatives Bild der Informatik haben, kann es zu einer Umorientierung hin zum Studienziel Informatiklehrkraft kommen, wenn diese Vorstellungen sich während des ersten Studiums – z. B. durch den Besuch von universitären Lehrveranstaltungen zu informatischen Inhalten – ändern. Die letztliche Entscheidung für den Beruf Informatiklehrkraft wird von denjenigen, die ihr Studienziel wechselten, mit Recht als durch Zufälle bestimmt empfunden. ; For years, the shortage of computer science teachers has been a known issue discussed among specialists in the field and policy-makers alike. Due to the low number of students seeking licensure as computer science teachers, one can expect this shortage to become further exacerbated. This raises the question: why do so few students choose to major in the teaching of computer science? The aim of this work is to research how and why current computer science teachers chose this profession by considering their individual backgrounds and identifying factors which had a positive or negative effect on their choice of a career. The research focuses on the qualitative empirical study of the career choice process, while a quantitative survey of active computer science teachers provides more in-depth information into the process that leads to choosing this career. The qualitative study has a research concept based on grounded theory. Prospective computer science teachers were interviewed regarding their career choice process, with data collected using interviews, group discussions, and written biographical statements concerning their career choice process. The data analysis uses the documentary method developed by Ralf Bohnsack. The results show that prospective computer science teachers frequently came upon this career choice through a circuitous route involving detours and changes in major. In addition to their image of computer science as a discipline and the role they envisioned themselves playing in it, their experiences of computer science instruction from their own years in school play an important role in the process. Research into the career motivations of teachers has shown that it was teachers and their experiences of instruction that were decisive to prospective teachers' decision to enter the field at university. This is confirmed in the biographical statements written by this study's participants, where they reported positive memories of computer science classes during their own years at school. It is these who tend to enrol in computer science education programmes as their first degree choice. While in school, they had a positive image of computer science as a discipline and the role they envisioned themselves playing in it. They frequently consider their computer science teachers as professional role models. However, most of the prospective computer science teachers surveyed either had no computer science classes in school or had negative memories of them. These respondents' decisions to train as computer science teachers often came after detours pursuing other degrees, mostly from a teaching degree in other subjects or a computer science degree. Those who came to university intending to major in computer science usually had a positive image of computer science and their potential role in the field, but lacked any positive image of computer science teaching as a career option. Their decision to change from a pure computer science degree to one in computer science education is usually triggered by the desire for a greater social commitment in their future careers. Among student teachers who often initially have a negative image of computer science and/or their potential role in that field, their decision to switch over to the computer science education programme often comes from positive experiences in coursework with some IT component. For those switching their majors, the final decision to pursue a career in computer science education is often correctly perceived as having been driven by coincidence.
Die Entwicklung der deutschen Großforschungseinrichtungen wird als ein Prozeß der institutionellen Ausdifferenzierung rekonstruiert, der dann in eine institutionelle Verselbständigung übergeht. Die in den fünfziger Jahren aufgekonunenen hohen forschungspolitischen Leistungserwartungen an diesen neuen Forschungstypus, die während der sechziger Jahre das rasche Wachstum und die institutionelle Ausdifferenzierung der Großforschungseinrichtungen getragen hatten, haben sich, als sie in den siebziger Jahren von staatlicher Seite angemahnt wurden, trotz entsprechender forschungspolitischer Steuerungsversuche nicht erfüllen lassen. Den Gründen dieser Verselbständigungsdynamik wird nachgegangen. ; Gennan big science centers have developed towards a situation which is characterized by high disregard for extra-scientific priorities concerning their research progranunes and a capability to block political interventions trying to impose such priorities. During the sixties it was expected that the big science centers would soon make indispensable contributions to satisfy societal demands for new technologies. Accordingly, political actors facilitated a rapid growth and institutional differentiation of this new type of research. But since the middle of the seventies it has become apparent that despite political interventions to realize these big expectations they could not be fulfilled. The reasons for this development from differentiation towards politically dysfunctional decontrol are the main topic of the paper.
The articles presents a short outline of the history of the Biological Computer Laboratory created in 1958 as a special research unit within the Department for Electrical Engineering of the University of Illinois, Urbana. The founder of the laboratory, the Austrian-born Heinz von Foerster, part of the cybernetics-movement of the 1940ies and 1950ies, tried to develop and to "apply" findings of the so-called Macy-group to biology with a special emphasis to problems of perception. The consequent transdisciplinary approach of the BCL led to certain conflicts with the main stream in the fields involved. Other conflicts emerged on grounds of teaching experiments undertaken since the late 1960ies. In the seventies the laboratory failed in substituting diminishing research funds from military research ressources. In the consequence, the BCL was closed. Ideas produced there had a major impact on other cognitive domains especially on the social sciences in Europe. ; The articles presents a short outline of the history of the Biological Computer Laboratory created in 1958 as a special research unit within the Department for Electrical Engineering of the University of Illinois, Urbana. The founder of the laboratory, the Austrian-born Heinz von Foerster, part of the cybernetics-movement of the 1940ies and 1950ies, tried to develop and to "apply" findings of the so-called Macy-group to biology with a special emphasis to problems of perception. The consequent transdisciplinary approach of the BCL led to certain conflicts with the main stream in the fields involved. Other conflicts emerged on grounds of teaching experiments undertaken since the late 1960ies. In the seventies the laboratory failed in substituting diminishing research funds from military research ressources. In the consequence, the BCL was closed. Ideas produced there had a major impact on other cognitive domains especially on the social sciences in Europe.
Die Auswertung der Ergebnisse internationaler Vergleichsstudien haben Mängel am deutschen Bildungssystem aufgedeckt. In diesem Zusammenhang rückte die Vermittlung von Kompetenzen in das Zentrum bildungspolitischer Lösungsstrategien. Um die Qualität des deutschen Bildungssystems zu sichern, wird die Entwicklung nationaler Bildungsstandards gefordert, die verbindliche Anforderungen an das Lehren und Lernen in der Schule darstellen. Diese Bildungsstandards sollen sich nach Vorgaben des Bildungsministeriums für Bildung und Forschung auf wissenschaftlich fundierte Kompetenzmodelle stützen, die in Zusammenarbeit von Fachdidaktikern, Fachwissenschaftlern und Psychologen entwickelt werden. Ebenso wird hier explizit die Einbeziehung und Entwicklung entsprechender Verfahren zur Testentwicklung gefordert.In Anbetracht dieser bildungspolitischen Umstände, beschreibt die vorliegende Dissertationsschrift die Entwicklung eines wissenschaftlich fundierten Kompetenzstrukturmodells und eines Kompetenzmessinstruments für einen zentralen Teilbereich der informatischen Bildung, der objektorientierten Modellierung. Um die Bedeutung des Gegenstandsbereichs zu verdeutlichen, wird die Relevanz der Modellierung für die Informatik aus fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Perspektive erörtert. Im weiteren Verlauf wird dargestellt, wie die Gestaltung eines Kompetenzstrukturmodells in zwei Schritten erfolgen kann. Zunächst erfolgt eine normativ theoretische Ableitung von Kompetenzdimensionen und -komponenten anhand von einschlägiger Fachliteratur. In einem weiteren Schritt findet die empirische Verfeinerung des theoretischen Rahmenmodells durch eine Expertenbefragung (durchgeführt in 2009 und 2010), bei der Fachwissenschaftler, Fachdidaktiker und Fachleiter für das Fach Informatik befragt wurden, statt. Auf Grundlage des wissenschaftlich fundierten Kompetenzmodells wird ; Based on the outcomes of international studies, which show the inadequateness of the German education system, fostering learners' competencies becomes increasingly relevant. In order to further improve the quality of the German education system, educational policy requires the education system to implement national educational standards. These standards delineate how learning and teaching in schools should take place. Teaching and learning should be based on empirically-grounded competence models that should be developed by domain experts and psychologists cooperatively. For the evaluation of these competence models, educational policy demands the development of appropriate instruments to measure relevant competencies as well. In order to fulfill these demands, the development of an empirically-grounded competence model and a respective instrument will be described for the domain of computer science modeling. First, the relevance of object-oriented modeling for computer science education will be shown. Hereafter, the development of an empirically-grounded competence model and an associated test instrument will be shown.The development of the competence model requires two intermediate steps: In the first step it will be shown how the dimensions and components of the model can be derived theoretically. In a second step, the competence model will be refined empirically by referring to the results of the qualitative content analysis of experts interviews conducted in 2009 and 2010. In the interviews, three groups of experts have been interviewed: (1) experts of computer science, (2) experts of computer science education and (3) expert computer science teachers.Based on the empirically-grounded competence model, the development of an instrument for measuring competencies will be described. Here, the creation of items to prove the respective competencies covered in the competence model will be illustrated. ; Tag der Verteidigung: 05.06.2013 ; Paderborn, Univ., Diss., 2013
Das Software Engineering ist heute geprägt von schnelllebigen Technologien und Trends, verteilten, arbeitsteiligen Projekten mit vielen Interessenvertretern (Stakeholdern) und einem umkämpften globalen Markt. In diesem Umfeld wird es zur Herausforderung, gewonnene Erkenntnisse festzuhalten und daraus als gesamte Organisation zu lernen, um Fehler nicht zu wiederholen oder gar ganz zu vermeiden. Information und Wissen sowie Kommunikation und Wissenstransfer zusammen mit wohl reflektierten Entscheidungen werden daher immer mehr zum kritischen Erfolgsfaktor einer Organisation. Rationale Management (RM) (engl. Begründungsmanagement) ist ein Ansatz, um diese Erfolgsfaktoren auf allen Ebenen einer Organisation einzubeziehen. Durch das Aufzeigen der Gestaltungsalternativen (design space analysis) sollen die Entscheidungsträger (gegebenenfalls in einem kollaborativen Prozess) anhand von adäquaten Kriterien zu konsistenten und argumentativ begründeten Entscheidungen gelangen. Über eine geeignete Erfassung, Aufbereitung und Nutzung des Rationale soll eine Verbesserung der Entscheidungskommunikation, des Wissenstransfers und der Informationsgewinnung über individuelle, organisatorische und funktionale Grenzen der Organisation hinweg erreicht werden. In der vorliegenden Arbeit werden die im Kontext des Software Engineering diskutierten Ansätze für Rationale Management zusammengetragen. Sie werden strukturiert nach verschiedenen Wissensbereichen des Software Engineering aufbereitet und gegenübergestellt. Basierend darauf und am Beispiel der SAP AG wird untersucht wie Rationale Management in unterschiedlichen Bereichen eines Vorgehensmodells gewinnbringend integriert werden könnte. Hierzu werden konkrete Vorschläge im Umfeld der Kommunikation von Projektlenkungsentscheidungen oder der Erfassung von Rationale im Kontext von Anforderungspriorisierungen erarbeitet. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse bei der Integration von Rationale Management in die Prozesse – auch in Bezug auf die Projektpolitik – werden abschließend festgehalten.
Der äußerst innovative Anfang des Informationszeitalters in Deutschland wird aus der Sicht der Hochschulrechenzentren geschildert. Es war nämlich nicht nur die Computer-Industrie, die den heutigen Stand der Informationstechnologie (IT) zustande gebracht hat – es waren insbesondere die Hochschulen und dort vor allem ihre Rechenzentren, die zum Einsatz der IT und ihrer Verbreitung wesentliche Beiträge geleistet haben. Sie förderten die IT-Entwicklung vom Betrieb der ersten Rechner der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts bis zum Aufbau der Hochschulnetze einschließlich Integration in das Internet und wurden dadurch zu Zentren für Kommunikation und Informationsverarbeitung. Interessant ist die Gegenüberstellung der IT-Entwicklung in Ost und West bis zur Zeit der politischen Wende, als auch auf der Ebene der Rechenzentren zusammenwuchs, was zusammengehörte. Festgehalten sind außerdem die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den einzelnen Bundesländern. Diese frühen spannenden und faszinierenden Jahrzehnte, die manchmal allerdings auch mühsam waren, sollen durch diese Dokumentation zugänglich werden. Ein aufmerksamer Leser wird bei manch vermeintlichem Fortschritt feststellen, dass vieles früher bereits dagewesen ist oder "manche Fehler oftmals schon gemacht wurden".
Informatisches Handeln entfaltet vermittels Modellbildung Definitions- und durch die Implementation von Modellen Entscheidungsmacht. Informatiker besitzen jedoch bereits wegen der zeitlichen, räumlichen und sachlichen Trennung ihrer Arbeit von deren Gebrauch keine Kontrolle über Anwendung und Wirkung. Informatisches Handeln ist eine Form von Risikohandeln. Die Erzeugung von Risiken und Gefahren zweiter Ordnung durch ihre Arbeit wird von Informatikern verkannt, weil das vorherrschende Modellverständnis einerseits gegenüber der Komplexität und dem Zeitaspekt von Wirklichkeit defizitär ist und weil es andererseits in Hinblick auf das Verhältnis von Modell und Wirklichkeit auf naturalistischen Annahmen beruht. Die Analyse von Modellen, Verfahrensweisen und Konzepten der Softwaretechnik erlaubt es, eine Vielzahl von Paradigmen zu identifizieren, die informatisches Handeln leiten. Sie erweisen sich als semantisch-kognitive, sozial-interaktive und situativ-praktische Paradigmen. Anhand einer systematischen und historischen Untersuchung von Paradigmen der Informatik wird verständlich, weshalb Informatiker denken, Sicherheit herstellen zu können, wo es tatsächlich um Handeln unter der Bedingung von Unsicherheit geht. Für die Theoriebildung in der Informatik sind dabei die Kalkülvorstellung, e i n Konstitutionssystem für den Aufbau der Welt und ein bestimmtes Konzept der Berechen-barkeit von größtem Gewicht. Und auf die Art und Weise, wie Informatik in der Gesellschaft funktioniert, hat ihre Entstehung im Kontext des Zweiten Weltkrieges als ein von der industriellen Arbeitsteilung geprägtes Element des militärisch-industriell-akademischen Komplexes bis heute Auswirkungen. Die explizite Kenntnis der Paradigmen und der auf sie zurückzuführenden Defizite und Risiken macht es aber auch möglich, auf das, wenngleich gegenwärtig noch geringe, Potential für Veränderungen im informatischen Handeln ein Licht zu werfen. Überlegungen zur Logik der Farben, zu einem allgemeinen Datenmodell für Banken und zum IT-Risikomanagement umreißen beispielhaft solche Möglichkeiten. ; Informational acting develops by means of modelling power of definition and by means of implementing models power of decision. But computer scientists don't possess control over uses and effects of their work for the very fact of temporal, spatial, and factual separations. Informational acting is a form of risk acting. Generation of risks and second order dangers through their work is misjudged by computer scientists because of a predominant understanding of models which is insufficient regarding complexity and temporality of reality on the one hand, and is based on naturalistic assumptions conceming the relationship between models and reality on the other hand. Analyzing models, procedures, and conceptions of software engineering allows to identify a multitude of paradigms leading informational acting. They prove to be semantic-cognitive, social-interactive, and situationtied-practical. It becomes comprehensible from systematical and historical research on paradigms of computer science why computer scientists think they could create certainty where in fact acting on condition of uncertainty is on the agenda. The idea of the calculus, o n e constitutional system for structuring the world, and a particular conception of computability are major topics for the construction of theory. In the way how computer science functions in society today its early development is still present: it was stamped by the division of labour as an element embedded into the military-industrial-academic complex of World War Two. Explicit knowledge of paradigms as well as deficits and risks which can be traced back to them makes possible to cast light on the today still tiny potential for changes in informational acting. Considerations concerning a logic of colours, a general data model for banks, and IT risk management outline examplarily such possibilities.
The term mobility has different meanings in the following science disciplines. In economics, mobility is the ability of an individual or a group to improve their economic status in relation to income and wealth within their lifetime or between generations. In information systems and computer science, mobility is used for the concept of mobile computing, in which a computer is transported by a person during normal use. Logistics creates by the design of logistics networks the infrastructure for the mobility of people and goods. Electric mobility is one of today's solutions from an engineering perspective to reduce the need of energy resources and environmental impact. Moreover, for urban planning, mobility is the crunch question about how to optimize the different needs for mobility and how to link different transportation systems. In this publication we collected the ideas of practitioners, researchers, and government officials regarding the different modes of mobility in a globalised world, focusing on both domestic and international issues.
Ziel dieser Studie ist die Identifikation von wichtigen politischen sowie technologischen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung eines elektronischen Bürgerdossiers (eBürgerdossier) in der Schweiz. Dabei liegt der Fokus auf einzelnen Anwendungsfällen, wobei eine begrenzte Anzahl Fälle ausgewählt und für die Beurteilung eines Sachverhalts kontrastiert werden. Leitende Frage ist es, welche politischen und technologischen Voraussetzungen notwendig sind, um den jeweiligen Anwendungsfall mit dem eBürgerdossier zu realisieren. Gesamthaft sowie für jeden Anwendungsfall individuell wird zudem der Nutzen einer erfolgreichen Einführung des eBürgerdossiers betrachtet. Dabei werden neben den ökonomischen Auswirkungen auf die beteiligten Akteure sowie die gesamte Volkswirtschaft auch der gesellschaftliche und politische Nutzen evaluiert. Es zeigt sich, dass aus der technologischen Perspektive neben dem Plattformmanagement das Interaction, Identify und Access Management sowie das Dokumenten- und Datenmanagement für alle Anwendungsfälle übergreifende Hauptvoraussetzungen sind. Eine weitere wesentliche Voraussetzung für alle betrachteten Anwendungsfälle ist zudem die Sicherstellung eines passenden Policy Enforcement, welches die Berechtigungen konform der geltenden Bestimmungen auf die Daten und Dokumente sicherstellt. Politisch betrachtet liegt die zentrale Voraussetzung in der Schaffung einer entsprechenden Governance, die den Bürger/die Bürgerin oder den Einwohner/die Einwohnerin als Inhaber/in und Souverän/in des eBürgerdossiers in den Mittelpunkt stellt. Basierend auf den aufgezeigten Anwendungsfällen stellen dabei die Rolle von Bürger/in und Einwohner/in als Inhaber/in des eBürgerdossiers mit der resultierender Daten- und Informationshoheit zum einen sowie die Garantie der Daten- und Informationssicherheit durch Betreiber und Leistungsanbieter des eBürgerdossiers und der freie Zugang von privaten und öffentlichen Organisationen zur Infrastruktur des eBürgerdossiers zum anderen, die grundlegenden Eckpunkte einer solchen gemeinsamen Governance-Lösung dar. Zudem sollte eine eindeutige Departementszugehörigkeit auf Stufe Bund die öffentliche Koordination und Legitimation des eBürgerdossiers sicherstellen.Für die erfolgreiche Umsetzung des eBürgerdossiers in der Schweiz müssen somit Bürger/innen und Einwohner/innen zu jedem Zeitpunkt in der Mitte aller Konstruktionen stehen. Transparenz und Vertrauen sowie die Sicherheit müssen gewährleistet und entsprechende Lösungen sollten dezentral, aber vollständig sein. Zuerst ist dabei die notwendige Governance-Umgebung sicherzustellen. Des Weiteren muss von staatlicher Seite her eine elektronische Identität zur Verfügung gestellt sowie eine Akkreditierungs- und Zertifizierungsstelle geschaffen werden. Da die Anfangsinvestitionen zudem als eher hoch eingestuft werden und die Rentabilität von sehr vielen nicht direkt beeinflussbaren Faktoren abhängt, besteht eine Notwendigkeit bezüglich eines öffentlichen Anstosses für den Aufbau des eBürgerdossiers. Dabei scheint es von Vorteil zu sein, auf bereits verfügbare und funktionierende Lösungen zurückzugreifen bzw. diese zu adaptieren. Ziel muss es sein, die am besten geeigneten und verfügbaren Komponenten intelligent einzukaufen und sich nicht mit grossen, teuren sowie sich langsam entwickelnden Projekten zu behindern, die in erster Linie in unflexible Systeme münden. Aggregiert über alle Anwendungsfälle ermöglicht ein eBürgerdossier in den Bereichen politische Partizipation, Standortattraktivität und Wohlfahrt für alle gesellschaftspolitischen Dimensionen substanzielle qualitative Verbesserungen. Ökonomisch betrachtet kann zudem von einem durchweg positiven Effekt eines eBürgerdossiers gesprochen werden. Allein aus den betrachteten Anwendungsfällen heraus konnte ein Nutzen identifiziert werden, der rund 0,13% des Schweizer Bruttoinlandsproduktes (BIP) beträgt. Das Potenzial über alle möglichen Einsatzgebiete hinweg wird sogar mit bis zu 1% des Schweizer BIP beziffert.
Die Finanzfluesse in oeffentlichen Haushalten sind heute hochkomplexe Gebilde. Mit interaktiven Visualisierungen können oeffentliche Finanzen transparenter und verstaendlicher werden. Diese sogenannten Open Finance Apps helfen mit, dass sich Bevoelkerung und Politik rasch ein objektives Bild der relevanten Finanzen verschaffen und vertiefte Informationen abrufen koennen. Immer haeufiger werden Open Finance Apps auch für partizipative und kollaborative Projekte eingesetzt.